Kraul: Hoher Ellenbogen
Verfasst: 19.07.2005, 21:22
Hi,
zum Thema hoher Ellenbogen: Da muss man erst einmal unterscheiden, ob man den hohen Ellenbogen beim Armzug (unter Wasser) oder bei der Arm-Recovery (über Wasser) meint.
1.) Recovery mit hohem Ellenbogen:
Vorteil: Der Arm braucht einen geringeren Impuls, um nach vorne geführt zu werden als bei gestrecktem Ellenbogen. Die Armstrecker-Muskulatur kann sich während der Recovery erholen. Weiterhin ist es einfacher, die Wasserlage zu halten, da die Hebelwirkung des gebeugten Arms geringer ist als die des gestreckten Arms.
Trotzdem: Es gibt sehr, sehr gute Schwimmer, die mit gestrecktem Ellenbogen schwimmen. Offensichtlich ist dieses Thema nicht "alles entscheidend". Schliesslich bekommt man den Impuls, den man in die Beschleunigung des gestreckten Arms gesteckt hat, beim Eintauchen des Arms wieder zurück ... Trotz allem, der hohe Ellenbogen ist die Lehrmeinung...
Mentales Bild dazu: Stell Dir vor, Du wärest eine Marionette. Am Ellenbogengelenk ist ein Faden befestigt. Der Marionettenspieler zieht am Anfang der Recovery-Phase an diesem Faden und hebt damit den Ellenbogen hoch. Die Hand gleitet dadurch vom Oberschenkel zur Badehose und dann weiter, die Seite entlang bis auf Höhe der Brust, dann weiter zum Ohr. In diesem Moment kommt ein Bösewicht und schneidet den Faden durch! Dadurch fällt der Ellenbogen herunter, während sich der Arm streckt. So fällt der gestreckte Arm vorm Körper ins Wasser.
Ein anderes mentales Bild: Stell' Dir vor, an Deiner Seite ist ein Reißverschluss. Er reicht vom Oberschenkel bis auf Höhe der Brust. Bei der Arm-Recovery nimmst Du den "mentalen Zipper" zwischen Daumen und Zeigefinger und öffnest den Reißverschluss entlang Deiner Seite.
Noch eins, eigentlich mehr eine Übung: Versuche, die Fingerspitzen während der Arm-Recovery durch die Wasseroberfläche zu schleifen.
2. Der hohe Ellenbogen während des Armzugs:
Zweck: Eigentlich sollte man nicht "der hohe Ellenbogen" sagen. Denn eigentlich geht es darum, den Unterarm möglichst senkrecht im Wasser zu haben. Und zwar möglichst früh (in der Zugphase) und möglichst lange (in der Druckphase). Dadurch wirkt der Wasserdruck während des Armzugs nicht nur auf die Hand, sondern außerdem auf den ganzen Unterarm.
Mentales Bild: Stell' Dir vor, eine Tonne schwimmt unter Deinem Kopf. Am Anfang des Armzugs, also während des Wasserfassens, beugst Du Deinen Arm um diese Tonne herum. Achtung, dazu musst Du den Oberarm im Schultergelenk nach innen drehen (rechter Arm: gegen den Uhrzeigersinn, linker Arm: mit der Uhr), sonst kannst Du Deinen Arm nicht um die Tonne legen (der Oberarm muss verdreht werden, damit das Ellenbogengelenk in die richtige Richtung gebeugt werden kann). Ist der Unterarm in der senkrechten Position angekommen, wirst Du viel Druck spüren. Nun den Arm langsam gegen den Druck beschleunigen.
In der Druckphase dann weiterziehen, bis der Oberarm waagerecht im Wasser liegt. Erst danach das Ellenbogengelenk strecken, bis der Arm komplett waagerecht im Wasser liegt. Diese allerletzte Phase ist nicht mehr sehr effizient und wird von vielen sehr guten Schwimmern nicht ganz bis zum Ende (bis zur vollständigen Streckung) durchgezogen. Trotzdem ist auch hier die 'Lehrmeinung', dass man den Arm vollständig streckt ...
Gruß
Andreas
zum Thema hoher Ellenbogen: Da muss man erst einmal unterscheiden, ob man den hohen Ellenbogen beim Armzug (unter Wasser) oder bei der Arm-Recovery (über Wasser) meint.
1.) Recovery mit hohem Ellenbogen:
Vorteil: Der Arm braucht einen geringeren Impuls, um nach vorne geführt zu werden als bei gestrecktem Ellenbogen. Die Armstrecker-Muskulatur kann sich während der Recovery erholen. Weiterhin ist es einfacher, die Wasserlage zu halten, da die Hebelwirkung des gebeugten Arms geringer ist als die des gestreckten Arms.
Trotzdem: Es gibt sehr, sehr gute Schwimmer, die mit gestrecktem Ellenbogen schwimmen. Offensichtlich ist dieses Thema nicht "alles entscheidend". Schliesslich bekommt man den Impuls, den man in die Beschleunigung des gestreckten Arms gesteckt hat, beim Eintauchen des Arms wieder zurück ... Trotz allem, der hohe Ellenbogen ist die Lehrmeinung...
Mentales Bild dazu: Stell Dir vor, Du wärest eine Marionette. Am Ellenbogengelenk ist ein Faden befestigt. Der Marionettenspieler zieht am Anfang der Recovery-Phase an diesem Faden und hebt damit den Ellenbogen hoch. Die Hand gleitet dadurch vom Oberschenkel zur Badehose und dann weiter, die Seite entlang bis auf Höhe der Brust, dann weiter zum Ohr. In diesem Moment kommt ein Bösewicht und schneidet den Faden durch! Dadurch fällt der Ellenbogen herunter, während sich der Arm streckt. So fällt der gestreckte Arm vorm Körper ins Wasser.
Ein anderes mentales Bild: Stell' Dir vor, an Deiner Seite ist ein Reißverschluss. Er reicht vom Oberschenkel bis auf Höhe der Brust. Bei der Arm-Recovery nimmst Du den "mentalen Zipper" zwischen Daumen und Zeigefinger und öffnest den Reißverschluss entlang Deiner Seite.
Noch eins, eigentlich mehr eine Übung: Versuche, die Fingerspitzen während der Arm-Recovery durch die Wasseroberfläche zu schleifen.
2. Der hohe Ellenbogen während des Armzugs:
Zweck: Eigentlich sollte man nicht "der hohe Ellenbogen" sagen. Denn eigentlich geht es darum, den Unterarm möglichst senkrecht im Wasser zu haben. Und zwar möglichst früh (in der Zugphase) und möglichst lange (in der Druckphase). Dadurch wirkt der Wasserdruck während des Armzugs nicht nur auf die Hand, sondern außerdem auf den ganzen Unterarm.
Mentales Bild: Stell' Dir vor, eine Tonne schwimmt unter Deinem Kopf. Am Anfang des Armzugs, also während des Wasserfassens, beugst Du Deinen Arm um diese Tonne herum. Achtung, dazu musst Du den Oberarm im Schultergelenk nach innen drehen (rechter Arm: gegen den Uhrzeigersinn, linker Arm: mit der Uhr), sonst kannst Du Deinen Arm nicht um die Tonne legen (der Oberarm muss verdreht werden, damit das Ellenbogengelenk in die richtige Richtung gebeugt werden kann). Ist der Unterarm in der senkrechten Position angekommen, wirst Du viel Druck spüren. Nun den Arm langsam gegen den Druck beschleunigen.
In der Druckphase dann weiterziehen, bis der Oberarm waagerecht im Wasser liegt. Erst danach das Ellenbogengelenk strecken, bis der Arm komplett waagerecht im Wasser liegt. Diese allerletzte Phase ist nicht mehr sehr effizient und wird von vielen sehr guten Schwimmern nicht ganz bis zum Ende (bis zur vollständigen Streckung) durchgezogen. Trotzdem ist auch hier die 'Lehrmeinung', dass man den Arm vollständig streckt ...
Gruß
Andreas