Bericht vom Fichtelgebirgsmarathon am 16. Juli
Verfasst: 24.07.2005, 16:35
Hallo Leute,
leicht verspätet, hier noch ein Bericht vom Fichtelgebirgsmarathon am vergangenen Wochenende.
Schönen Gruß
Lars
"Wie jedes Jahr - Start in die Herbstsaison beim Fichtelgebirgsmarathon"
Nach Verletzung, Heuschnupfen und Urlaub und somit nach einer wochenlangen "Nahe-Null-Kilometer-Zeit" wird es jetzt langsam für mich Zeit wieder Gas zu geben. Schließlich kommt Berlin immer näher. Und wie im letzten Jahr bietet der Marathon im Fichtelgebirge eine willkommene Gelegenheit ein paar qualitativ hochwertige Trainingskilometer aufzuschreiben.
Wie jedes Jahr allerdings die üblichen Zweifel: Reicht die kurze Vorbereitung? Diesmal immerhin zwei Wochen. Komme ich da heil durch? Wie heiss wird es diesmal? Also eher verhaltener Optimismus. Letztes Jahr war ich nach 3:43 im Ziel. Bei 15 Grad. Heute wird es wohl doppelt so warm. Hoffentlich verdoppelt sich nicht auch die Zeit...
Zusammen mit der bei mir für Samstagmorgen bekannten Müdigkeit lässt sich daher ohne größere Probleme die Strategie für den heutigen Lauf ableiten: Langsam loslaufen und irgendwie durchkommen. Viele der Teilnehmer an diesem Tag verfolgen wohl eine ähnliche Zielsetzung. Fichtelgebirge ist Genuß, viele Läufer kommen hier jedes Jahr hin, manche treffe ich nur hier. Einmal im Jahr.
Dementsprechend locker geht's dann traditionsgemäß auch am Start zu. Keinerlei Hektik zu erkennen, lockeres Loslaufen allerseits. Auch bei diesem Lauf, weit weg in der nordöstlichen Ecke Bayerns, ist der Marathon-Club Menden natürlich mit einem Großaufgebot vertreten:Lydia und Dieter sind diesmal auch mit dabei und somit stellen wir immerhin gut 0,8% der Teilnehmer. Man rechne das mal auf das Teilnehmerfeld beim Berlin-Marathon um!
Die ersten drei Kilometer geht es erst einmal um den Weißenstädter See herum. Hier findet übrigens auch immer der hiesige 6-Stunden-Lauf statt, daher alle 200 Meter eine Markierung. Zum Warmlaufen ist das ideal. Zum Aufwachen auch. Denn irgendwie bin ich noch ziemlich verschlafen. Wie so oft bei Landschaftsläufen, da fehlt einfach das Startfieber.
Weg vom See und rauf auf eine Landstraße, leicht bergan, warmer, fieser Gegenwind. Schon jetzt - um 8:30 Uhr - locker über 20 Grad und immerhin befinden wir uns ja schon am Start gut 600 Meter über dem Meeresspiegel. Das wird ziemlich warm heute. Aber gleich geht's erst einmal in den Wald. Schatten und Windschutz. Kilometer 5, die erste Verpflegungsstelle. Im Fichtelgebirge jedes Jahr perfekt ausgestattet und bei dieser Wärme gibt es gleich ein Wasser und ne Cola dazu. Cola bei Kilometer 5! Da merkt man, dass dieser Lauf von Läufern organisiert ist. Klasse.
Schlagartig wird es still im Läuferfeld. Gut 400 Höhenmeter sind bis Kilometer 11 zu bewältigen. Zur Erholung geht es zwischendurch aber etwa einen halben Kilometer leicht bergab. Durchatmen und dann wacker hoch zum Schneeberggipfel (1053 m ü. NN). Wie jedes Jahr lasse ich es hier betont langsam angehen, trotzdem überholt mich hier niemand und ich kann viele Plätze gut machen. Wie jedes Jahr. Nach 1:03 bin ich oben. Völlig absurd, eine Minute schneller als im letzten Jahr. Und da war ich deutlich besser trainiert und es war locker 10 Grad kühler.
Es folgt der wohl schönste Teil der Strecke, gut 10 Kilometer wieder bergab, insgesamt ca. 500 Höhenmeter. Zunächst recht steil mit wunderschönen Ausblicken und dann im Wald nur leicht bergab. Hier läuft man wirklich auch mal einen Kilometer ganz alleine. Balsam für die Psyche, Erholung noch dazu, nur hier und da mal ein Abzweig oder eine Verpflegungsstelle, sensationell schön. Nur die Uhr behalte ich genau im Blick: Keinen Kilometer schneller als 5 Minuten, immer locker bleiben, nicht verleiten lassen.
Denn das Streckenprofil ist verdammt tückisch. Man denkt, dass nach dem Schneeberg der Großteil der Höhenmeter weg ist. Und dass danach nur noch verhältnismäßig harmlose Steigungen kommen. Bei Kilometer 25 der Anstieg zur Kösseine mit gut 200 Höhenmetern und dann eigentlich nichts mehr. Und wer nun mit dieser Fehleinschätzung im Vollgasrausch den Schneeberg runter läuft, wird auf der zweiten Hälfte böse Probleme bekommen. Doch das ist vielen egal. Ich werde nur überholt. Wie jedes Jahr. Ist mir ziemlich egal, denn die Landschaft hier im Naturpark Fichtelgebirge ist wunderschön.
Genau beim Halbmarathon kommt man dann oberhalb von Leupoldsdorf wieder aus dem Wald heraus. Die Uhr zeigt 1:58. Wie letztes Jahr. Ich fühle mich eigentlich ganz gut und zuckel langsam durch den Ort - wie jedes Jahr - an der begeistert anfeuernden Zuschauergruppe vorbei. Nächstes Ziel ist Tröstau. Vier Kilometer pralle Sonne, zum Teil auf einem ehemaligen Bahndamm. Zum Glück verhüllen ein paar Wolken mal den Himmel, so hält sich das Schwitzen (noch) in Grenzen. Es läuft gut. Ruhiger Schritt auf flachen Wegen, ruckzuck ist Tröstau da mitsamt der großen Verpflegungsstelle.
Hier werden Fotos geschossen und ein paar Tage später kann man sich dann mehr oder weniger im Internet bewundern. Erstaunlich nur, wieviele Leute dort schon voll konzentriert in Richtung der nächsten Steigung blicken. Und die kommt direkt nach der Kurve. Zuerst einmal schattenlos am Golfplatz vorbei. Schlagartig werden die Beine schwer, verschwunden ist all die Lockerheit der letzten Kilometer, große Teile des Teilnehmerfeldes gehen hier und wenn man wieder im Wald ist, kommt zum Glück erst einmal ein Flachstück.
Dann allerdings wird's wirklich erfrischend, mit Steigungen bis zu 18% geht's hoch auf die Kösseine, glücklicherweise nicht bis ganz nach oben. Man muss nur wissen, dass ungefähr auf der Hälfte des Anstieges ein Isostand ist, an dem es rechts weg geht. Mittlerweile schlurfe ich nur noch ganz langsam vor mich hin, aber das reicht, um an vielen Leuten vorbeizukommen. Trotzdem, jeder Schritt fällt schwer.
Irgendwann bin auch ich dann oben. Röchelnd. Schwitzend. Schwere Beine. Kilometer 27. 2:29 Stunden. Also noch 1:31 für etwas mehr als 15 Kilometer, ergo nur noch den 6er-Schnitt halten, dann komme ich so um vier Stunden rein.
Bis Kilometer 32 geht's jetzt erst mal größtenteils runter, dann aber (natürlich) wieder hoch. Nicht mehr so viele Höhenmeter, aber die Müdigkeit kommt immer mehr in den Vordergrund. Vorbei an einem Steinbruch runter zur nächsten Verpflegungstelle. Und es läuft prima. Nicht mal das Malzbier, das ich irrtümlicherweise für Cola halte, kann mich noch aufhalten.
Nochmal hoch und wieder runter, schon ist Kilometer 35 da, die nächste Isostelle. Stefan und Tobi vom LLC aus Regensburg beim achtzehnten Frühstück. Ich nutze die Gelegenheit und rolle ungebremst vorbei. Einmal im Jahr bin ich schneller als die beiden. Dann machen sie nämlich hier ihren gemütlichen Trainingslauf. Und bei den Herbstmarathons sind sie dann wieder Stunden vor mir im Ziel...
Kleinwengern, einmal durch den Ort und ab über's freie Feld. Jetzt wird's warm. Und als dann irgendwann der Wald kommt und es wieder bergab geht, weiss man schon, was einem blüht... oh ich hasse diesen Hügel hinter der Senke mit der Brücke... Eigentlich ja gar nicht viel, so etwa 30 oder 40 Höhenmeter. Aber zu dieser Zeit? Bah...
Oben angekommen geht's wieder runter, diesmal nach Alexanderbad, zwischendurch noch versucht, einem Mitläufer die Wadenkrämpfe zu entkrampfen, es ist mittlerweile wirklich verdammt heiss geworden. Noch eine Wiese, durch die Unterführung durch, schattenlos bergauf an einem Gewerbegebiet vorbei, scharfe Rechtskurve - und dann kommt dieses grauenhafte letzte Streckenstück nach Wunsiedel
Freies Feld, Sonne pur, Kilometer 39, grober Schotter, wieder rauf, noch mehr Sonne, Kurve rechts, Kurve links, Wiese, wieder rauf..... jetzt wird's langsam wirklich übel. Die Birne läuft heiss, die Kräfte lassen langsam nach - aber natürlich ist da vorne immer noch jemand, den man ja doch noch einholen könnte und die Uhr deutet mittlerweile auf eine Zeit knapp unter 3:50 hin... also nochmal alles geben.
Endlich bergab und dann bei Kilometer 40,5 nochmal eine Wasserstelle. Toll, richtig toll vom Orgateam, denn hier verlassen einen spätestens die Kräfte und die restlichen Meter gegen den Wind sind mit einem zusätzlichen Becher Wasser durchaus leichter durchzustehen.
Was soll's, das Stadion in Wunsiedel ist da und plötzlich ist alles natürlich wieder ganz locker, ab durch's Ziel, 3:49:12, locker austraben, endlich irgendwie in den Schatten setzen und trinken, trinken und nochmals trinken. Erst jetzt merke ich, wie warm es heute eigentlich ist. 29 Grad.
Aber wie jedes Jahr: Fünf Minuten später ist schon klar, dass ich hier wohl auch nächstes Jahr wieder dabei sein werde. Ein wunderschöner Lauf in herrlicher Natur und das noch alles perfekt organisiert. Die Anreise lohnt sich wirklich!
leicht verspätet, hier noch ein Bericht vom Fichtelgebirgsmarathon am vergangenen Wochenende.
Schönen Gruß
Lars
"Wie jedes Jahr - Start in die Herbstsaison beim Fichtelgebirgsmarathon"
Nach Verletzung, Heuschnupfen und Urlaub und somit nach einer wochenlangen "Nahe-Null-Kilometer-Zeit" wird es jetzt langsam für mich Zeit wieder Gas zu geben. Schließlich kommt Berlin immer näher. Und wie im letzten Jahr bietet der Marathon im Fichtelgebirge eine willkommene Gelegenheit ein paar qualitativ hochwertige Trainingskilometer aufzuschreiben.
Wie jedes Jahr allerdings die üblichen Zweifel: Reicht die kurze Vorbereitung? Diesmal immerhin zwei Wochen. Komme ich da heil durch? Wie heiss wird es diesmal? Also eher verhaltener Optimismus. Letztes Jahr war ich nach 3:43 im Ziel. Bei 15 Grad. Heute wird es wohl doppelt so warm. Hoffentlich verdoppelt sich nicht auch die Zeit...
Zusammen mit der bei mir für Samstagmorgen bekannten Müdigkeit lässt sich daher ohne größere Probleme die Strategie für den heutigen Lauf ableiten: Langsam loslaufen und irgendwie durchkommen. Viele der Teilnehmer an diesem Tag verfolgen wohl eine ähnliche Zielsetzung. Fichtelgebirge ist Genuß, viele Läufer kommen hier jedes Jahr hin, manche treffe ich nur hier. Einmal im Jahr.
Dementsprechend locker geht's dann traditionsgemäß auch am Start zu. Keinerlei Hektik zu erkennen, lockeres Loslaufen allerseits. Auch bei diesem Lauf, weit weg in der nordöstlichen Ecke Bayerns, ist der Marathon-Club Menden natürlich mit einem Großaufgebot vertreten:Lydia und Dieter sind diesmal auch mit dabei und somit stellen wir immerhin gut 0,8% der Teilnehmer. Man rechne das mal auf das Teilnehmerfeld beim Berlin-Marathon um!
Die ersten drei Kilometer geht es erst einmal um den Weißenstädter See herum. Hier findet übrigens auch immer der hiesige 6-Stunden-Lauf statt, daher alle 200 Meter eine Markierung. Zum Warmlaufen ist das ideal. Zum Aufwachen auch. Denn irgendwie bin ich noch ziemlich verschlafen. Wie so oft bei Landschaftsläufen, da fehlt einfach das Startfieber.
Weg vom See und rauf auf eine Landstraße, leicht bergan, warmer, fieser Gegenwind. Schon jetzt - um 8:30 Uhr - locker über 20 Grad und immerhin befinden wir uns ja schon am Start gut 600 Meter über dem Meeresspiegel. Das wird ziemlich warm heute. Aber gleich geht's erst einmal in den Wald. Schatten und Windschutz. Kilometer 5, die erste Verpflegungsstelle. Im Fichtelgebirge jedes Jahr perfekt ausgestattet und bei dieser Wärme gibt es gleich ein Wasser und ne Cola dazu. Cola bei Kilometer 5! Da merkt man, dass dieser Lauf von Läufern organisiert ist. Klasse.
Schlagartig wird es still im Läuferfeld. Gut 400 Höhenmeter sind bis Kilometer 11 zu bewältigen. Zur Erholung geht es zwischendurch aber etwa einen halben Kilometer leicht bergab. Durchatmen und dann wacker hoch zum Schneeberggipfel (1053 m ü. NN). Wie jedes Jahr lasse ich es hier betont langsam angehen, trotzdem überholt mich hier niemand und ich kann viele Plätze gut machen. Wie jedes Jahr. Nach 1:03 bin ich oben. Völlig absurd, eine Minute schneller als im letzten Jahr. Und da war ich deutlich besser trainiert und es war locker 10 Grad kühler.
Es folgt der wohl schönste Teil der Strecke, gut 10 Kilometer wieder bergab, insgesamt ca. 500 Höhenmeter. Zunächst recht steil mit wunderschönen Ausblicken und dann im Wald nur leicht bergab. Hier läuft man wirklich auch mal einen Kilometer ganz alleine. Balsam für die Psyche, Erholung noch dazu, nur hier und da mal ein Abzweig oder eine Verpflegungsstelle, sensationell schön. Nur die Uhr behalte ich genau im Blick: Keinen Kilometer schneller als 5 Minuten, immer locker bleiben, nicht verleiten lassen.
Denn das Streckenprofil ist verdammt tückisch. Man denkt, dass nach dem Schneeberg der Großteil der Höhenmeter weg ist. Und dass danach nur noch verhältnismäßig harmlose Steigungen kommen. Bei Kilometer 25 der Anstieg zur Kösseine mit gut 200 Höhenmetern und dann eigentlich nichts mehr. Und wer nun mit dieser Fehleinschätzung im Vollgasrausch den Schneeberg runter läuft, wird auf der zweiten Hälfte böse Probleme bekommen. Doch das ist vielen egal. Ich werde nur überholt. Wie jedes Jahr. Ist mir ziemlich egal, denn die Landschaft hier im Naturpark Fichtelgebirge ist wunderschön.
Genau beim Halbmarathon kommt man dann oberhalb von Leupoldsdorf wieder aus dem Wald heraus. Die Uhr zeigt 1:58. Wie letztes Jahr. Ich fühle mich eigentlich ganz gut und zuckel langsam durch den Ort - wie jedes Jahr - an der begeistert anfeuernden Zuschauergruppe vorbei. Nächstes Ziel ist Tröstau. Vier Kilometer pralle Sonne, zum Teil auf einem ehemaligen Bahndamm. Zum Glück verhüllen ein paar Wolken mal den Himmel, so hält sich das Schwitzen (noch) in Grenzen. Es läuft gut. Ruhiger Schritt auf flachen Wegen, ruckzuck ist Tröstau da mitsamt der großen Verpflegungsstelle.
Hier werden Fotos geschossen und ein paar Tage später kann man sich dann mehr oder weniger im Internet bewundern. Erstaunlich nur, wieviele Leute dort schon voll konzentriert in Richtung der nächsten Steigung blicken. Und die kommt direkt nach der Kurve. Zuerst einmal schattenlos am Golfplatz vorbei. Schlagartig werden die Beine schwer, verschwunden ist all die Lockerheit der letzten Kilometer, große Teile des Teilnehmerfeldes gehen hier und wenn man wieder im Wald ist, kommt zum Glück erst einmal ein Flachstück.
Dann allerdings wird's wirklich erfrischend, mit Steigungen bis zu 18% geht's hoch auf die Kösseine, glücklicherweise nicht bis ganz nach oben. Man muss nur wissen, dass ungefähr auf der Hälfte des Anstieges ein Isostand ist, an dem es rechts weg geht. Mittlerweile schlurfe ich nur noch ganz langsam vor mich hin, aber das reicht, um an vielen Leuten vorbeizukommen. Trotzdem, jeder Schritt fällt schwer.
Irgendwann bin auch ich dann oben. Röchelnd. Schwitzend. Schwere Beine. Kilometer 27. 2:29 Stunden. Also noch 1:31 für etwas mehr als 15 Kilometer, ergo nur noch den 6er-Schnitt halten, dann komme ich so um vier Stunden rein.
Bis Kilometer 32 geht's jetzt erst mal größtenteils runter, dann aber (natürlich) wieder hoch. Nicht mehr so viele Höhenmeter, aber die Müdigkeit kommt immer mehr in den Vordergrund. Vorbei an einem Steinbruch runter zur nächsten Verpflegungstelle. Und es läuft prima. Nicht mal das Malzbier, das ich irrtümlicherweise für Cola halte, kann mich noch aufhalten.
Nochmal hoch und wieder runter, schon ist Kilometer 35 da, die nächste Isostelle. Stefan und Tobi vom LLC aus Regensburg beim achtzehnten Frühstück. Ich nutze die Gelegenheit und rolle ungebremst vorbei. Einmal im Jahr bin ich schneller als die beiden. Dann machen sie nämlich hier ihren gemütlichen Trainingslauf. Und bei den Herbstmarathons sind sie dann wieder Stunden vor mir im Ziel...
Kleinwengern, einmal durch den Ort und ab über's freie Feld. Jetzt wird's warm. Und als dann irgendwann der Wald kommt und es wieder bergab geht, weiss man schon, was einem blüht... oh ich hasse diesen Hügel hinter der Senke mit der Brücke... Eigentlich ja gar nicht viel, so etwa 30 oder 40 Höhenmeter. Aber zu dieser Zeit? Bah...
Oben angekommen geht's wieder runter, diesmal nach Alexanderbad, zwischendurch noch versucht, einem Mitläufer die Wadenkrämpfe zu entkrampfen, es ist mittlerweile wirklich verdammt heiss geworden. Noch eine Wiese, durch die Unterführung durch, schattenlos bergauf an einem Gewerbegebiet vorbei, scharfe Rechtskurve - und dann kommt dieses grauenhafte letzte Streckenstück nach Wunsiedel
Freies Feld, Sonne pur, Kilometer 39, grober Schotter, wieder rauf, noch mehr Sonne, Kurve rechts, Kurve links, Wiese, wieder rauf..... jetzt wird's langsam wirklich übel. Die Birne läuft heiss, die Kräfte lassen langsam nach - aber natürlich ist da vorne immer noch jemand, den man ja doch noch einholen könnte und die Uhr deutet mittlerweile auf eine Zeit knapp unter 3:50 hin... also nochmal alles geben.
Endlich bergab und dann bei Kilometer 40,5 nochmal eine Wasserstelle. Toll, richtig toll vom Orgateam, denn hier verlassen einen spätestens die Kräfte und die restlichen Meter gegen den Wind sind mit einem zusätzlichen Becher Wasser durchaus leichter durchzustehen.
Was soll's, das Stadion in Wunsiedel ist da und plötzlich ist alles natürlich wieder ganz locker, ab durch's Ziel, 3:49:12, locker austraben, endlich irgendwie in den Schatten setzen und trinken, trinken und nochmals trinken. Erst jetzt merke ich, wie warm es heute eigentlich ist. 29 Grad.
Aber wie jedes Jahr: Fünf Minuten später ist schon klar, dass ich hier wohl auch nächstes Jahr wieder dabei sein werde. Ein wunderschöner Lauf in herrlicher Natur und das noch alles perfekt organisiert. Die Anreise lohnt sich wirklich!