Nachtrag zum tollen Marathon über 5h!! (Enteuphorisiert
Verfasst: 28.09.2005, 09:11
Hallo,
Nachdem gestern beim Lesen der kritischen Beiträge von Goodfella, Miatara, Greenhörnchen, GAB64, Digga, Tirolermädel, Pepe, Moori und anderen die Euphorie über diesen Lauf vergangen ist, habe ich mir schon Vorwürfe gemacht.
Ich habe auch noch mal meine Freundin auf den Lauf angesprochen, bin mit ihr den Lauf durchgegangen und wir sind immer wieder zu dem Ergebnis gekommen, dass der Lauf nicht unverantwortlicher war, als der aller anderen, die gut vorbereitet schnell laufen, um an ihre Bestzeit heranzukommen.
Ich denke, ich schreibe jetzt noch mal ganz sachlich einen kurzen Bericht inklusive Maikes Vorgeschichte, auch um mich zu rechtfertigen:
Dieser erhöhte Puls von Maike ist ihr schon seit über zwei Jahren bekannt. Seitdem hat sie das auch immer wieder untersuchen lassen. Sie beschreibt es so, dass das Herz dann beim Gehen um ca. 10- 15 Schläge p/m schneller schlägt und ebenso ist es dann auch beim Laufen. Ihr Herz schlägt dann einfach schneller bei einem Tempo, das für sie normalerweise nicht beschwerlich sein sollte.
Wie schon geschrieben. Die Ärzte haben keine Krankheit feststellen können, Maike hat weiter keine Schmerzen gehabt, keine Kreislaufprobleme, wenn das Herz schneller schlägt. Wenn man aufgeregt ist und das Herz deshalb schneller klopft. So kann man sich das vorstellen.
Ausserdem tritt dieser Effekt kurz vor, während, und nach ihrer Regel auf. Dann aber auch nicht immer.
Nochmal ausdrücklich. Die Ärzte haben ihr grünes Licht gegeben!! Das Herz funktioniert einwandfrei, nur in den Momenten schneller als wir wollen.
Ich selber habe bei ihr diesen Effekt das erste Mal vor der Vorbereitung auf den Marathon in Hamburg erlebt.
Da habe ich mir schon Sorgen gemacht.
Sie hat dort aber genauso, wie jetzt in Berlin reagiert. Sie hat ihr Tempo so verlangsamt, dass der Puls im Rahmen war. (Temp hoch -> Puls hoch, Tempo runter-> Puls niedriger)
Also, wir kannten dieses Herzrasen bereits bei ihr. In der Vorbereitung trat es nicht mehr bei ihr auf.
Der Marathon begann, wie halt bei vielen auch, mit dem rechtzeitigen Aufstellen in dem Block. Hier ging es das erste mal mit dem Puls los, war aber schnell weg. Maike war deshalb beunruhigt. Aber nicht, weil ihr was passieren könnte. Sie wusste, dass sie mit diesem Mist einfach ihr Tempo nicht laufen konnte.
Noch vor dem Start ging es aber auch wieder weg und wir hofften, dass es dabei bleiben würde. Dabei blieb es aber bekannterweise nicht.
Es ging los und sie konnte das Tempo auch nicht lange halten. Wir wurden langsamer und zwar so langsam, das IHR PULS AUS DER ROTEN ZONE HERAUSKAM.
Vielleicht kann man sich das so besser vorstellen. Es ist, als hätte sich Euer Herz entschieden, einen 10km Wettkampf zu machen, gegen den Willen der anderen Körperteile. Das Herz ist losgerannt, alles andere aber nicht. Das Herz konnte dann beeinflusst werden, in dem wir langsamer wurden.
Aus der roten Zone heraus war der Puls, als wir im sehr langsamen Tempo liefen.
Maike war bis km 15 noch der Hoffnung, dass der Puls sich normalisieren würde. Als dem nicht so war, entschieden wir uns, bis zu ihren Eltern zu laufen und damit Berlin abzuschließen. Die Frustration war hoch, da sie ihr Tempo unmöglich halten konnte. Als wir bei den Eltern waren, wollte sie es dann doch nicht dabei belassen. Sie hatte noch Reservoir und wollte so weit kommen, wie es geht. Egal, in welchem Tempo. Wir haben uns die Option immer offen gelassen, immer und überall auszusteigen, wenn sie nicht mehr wollte oder konnte.
Wir haben die folgenden Kilometer immer zwischen Laufen und Gehen abgewechselt.
So haben wir ihren Rhythmus immer unter der roten Zone gehalten.
Wir sind gut 1 Std. langsamer gewesen als geplant und trotz aller EUphorie habe ich sie immer im Blick gehabt, genauso, wie sie sich selbst.
Wenn Sie normal drauf gewesen wäre und ihre Zeit gelaufen wäre, wäre sie genauso erschöpft gewesen.
Nach dem Lauf normalisierte sich ihr Puls und sie hat keinerlei Folgeprobleme gehabt.
Deswegen will und kann ich den Vorwurf nicht gelten lassen, ich hätte meine Freundin in Lebensgefahr gebracht. Nichts läge mir ferner.
MIttlerweile ist der Spruch ja bekannt: "DER SCHMERZ GEHT, DER STOLZ BLEIBT."
Gruß, Michael
Nachdem gestern beim Lesen der kritischen Beiträge von Goodfella, Miatara, Greenhörnchen, GAB64, Digga, Tirolermädel, Pepe, Moori und anderen die Euphorie über diesen Lauf vergangen ist, habe ich mir schon Vorwürfe gemacht.
Ich habe auch noch mal meine Freundin auf den Lauf angesprochen, bin mit ihr den Lauf durchgegangen und wir sind immer wieder zu dem Ergebnis gekommen, dass der Lauf nicht unverantwortlicher war, als der aller anderen, die gut vorbereitet schnell laufen, um an ihre Bestzeit heranzukommen.
Ich denke, ich schreibe jetzt noch mal ganz sachlich einen kurzen Bericht inklusive Maikes Vorgeschichte, auch um mich zu rechtfertigen:
Dieser erhöhte Puls von Maike ist ihr schon seit über zwei Jahren bekannt. Seitdem hat sie das auch immer wieder untersuchen lassen. Sie beschreibt es so, dass das Herz dann beim Gehen um ca. 10- 15 Schläge p/m schneller schlägt und ebenso ist es dann auch beim Laufen. Ihr Herz schlägt dann einfach schneller bei einem Tempo, das für sie normalerweise nicht beschwerlich sein sollte.
Wie schon geschrieben. Die Ärzte haben keine Krankheit feststellen können, Maike hat weiter keine Schmerzen gehabt, keine Kreislaufprobleme, wenn das Herz schneller schlägt. Wenn man aufgeregt ist und das Herz deshalb schneller klopft. So kann man sich das vorstellen.
Ausserdem tritt dieser Effekt kurz vor, während, und nach ihrer Regel auf. Dann aber auch nicht immer.
Nochmal ausdrücklich. Die Ärzte haben ihr grünes Licht gegeben!! Das Herz funktioniert einwandfrei, nur in den Momenten schneller als wir wollen.
Ich selber habe bei ihr diesen Effekt das erste Mal vor der Vorbereitung auf den Marathon in Hamburg erlebt.
Da habe ich mir schon Sorgen gemacht.
Sie hat dort aber genauso, wie jetzt in Berlin reagiert. Sie hat ihr Tempo so verlangsamt, dass der Puls im Rahmen war. (Temp hoch -> Puls hoch, Tempo runter-> Puls niedriger)
Also, wir kannten dieses Herzrasen bereits bei ihr. In der Vorbereitung trat es nicht mehr bei ihr auf.
Der Marathon begann, wie halt bei vielen auch, mit dem rechtzeitigen Aufstellen in dem Block. Hier ging es das erste mal mit dem Puls los, war aber schnell weg. Maike war deshalb beunruhigt. Aber nicht, weil ihr was passieren könnte. Sie wusste, dass sie mit diesem Mist einfach ihr Tempo nicht laufen konnte.
Noch vor dem Start ging es aber auch wieder weg und wir hofften, dass es dabei bleiben würde. Dabei blieb es aber bekannterweise nicht.
Es ging los und sie konnte das Tempo auch nicht lange halten. Wir wurden langsamer und zwar so langsam, das IHR PULS AUS DER ROTEN ZONE HERAUSKAM.
Vielleicht kann man sich das so besser vorstellen. Es ist, als hätte sich Euer Herz entschieden, einen 10km Wettkampf zu machen, gegen den Willen der anderen Körperteile. Das Herz ist losgerannt, alles andere aber nicht. Das Herz konnte dann beeinflusst werden, in dem wir langsamer wurden.
Aus der roten Zone heraus war der Puls, als wir im sehr langsamen Tempo liefen.
Maike war bis km 15 noch der Hoffnung, dass der Puls sich normalisieren würde. Als dem nicht so war, entschieden wir uns, bis zu ihren Eltern zu laufen und damit Berlin abzuschließen. Die Frustration war hoch, da sie ihr Tempo unmöglich halten konnte. Als wir bei den Eltern waren, wollte sie es dann doch nicht dabei belassen. Sie hatte noch Reservoir und wollte so weit kommen, wie es geht. Egal, in welchem Tempo. Wir haben uns die Option immer offen gelassen, immer und überall auszusteigen, wenn sie nicht mehr wollte oder konnte.
Wir haben die folgenden Kilometer immer zwischen Laufen und Gehen abgewechselt.
So haben wir ihren Rhythmus immer unter der roten Zone gehalten.
Wir sind gut 1 Std. langsamer gewesen als geplant und trotz aller EUphorie habe ich sie immer im Blick gehabt, genauso, wie sie sich selbst.
Wenn Sie normal drauf gewesen wäre und ihre Zeit gelaufen wäre, wäre sie genauso erschöpft gewesen.
Nach dem Lauf normalisierte sich ihr Puls und sie hat keinerlei Folgeprobleme gehabt.
Deswegen will und kann ich den Vorwurf nicht gelten lassen, ich hätte meine Freundin in Lebensgefahr gebracht. Nichts läge mir ferner.
MIttlerweile ist der Spruch ja bekannt: "DER SCHMERZ GEHT, DER STOLZ BLEIBT."
Gruß, Michael