Von Hasen, Blechschäden und barmherzigen Samaritern
Verfasst: 24.10.2005, 15:04
Ich bin unbelehrbar. Ich muss mir doch nichts mehr beweisen. Und trotzdem. Je oller, desto doller. An dem Spruch ist schon was dran.
Über zwei Monate konnte ich wegen einer ISG-Blockade und den dazu gehörigen Schmerzen an der Hüfte kaum laufen. Vor lauter Frust hab ich mir in der Zeit wieder 3 Kilo drauf gefuttert. Warum ich also dann unbedingt beim Germeringer 10-Kilometer-Volkslauf dabei sein wollte, weiß ich auch nicht so genau. Aber die Gründe stehen schon da oben. Und immer noch ein paar Leute dazu einsammeln, damit meine Schande nicht spurlos und ungehört bleibt. Dann kann ich es ja auch gleich hier noch veröffentlichen.
Punkt 14 Uhr am Samstag fällt der Startschuss. Und es hat mindestens 20 Grad Celsius. Oh je. Das ist für meinen Geschmack viel zu warm. Aber jetzt muss ich da durch. Zusammen mit Abe, Moori und Stefan trabe ich los. Moori und Stefan haben sich dazu bereit erklärt, die Hasen für uns Mädels zu machen, damit sie notfalls als allerletzte ins Ziel laufen können, um uns die Schande zu ersparen. Sehr großmütige Geste!
Während wir also im letzten Zehntel so dahinschnecken, treffe ich eine alte Bekannte, die auch seit einem Jahr unter die Jogger gegangen ist. „Ja, was machst du denn hier?“ – Na ja, sieht man doch, oder? Ne blödere Frage ist mir echt nicht eingefallen und wir müssen dann auch wirklich lachen. Schon haben wir den ersten Kilometer im 7er Schnitt zurückgelegt und da vorne steht auch schon der Polizist, der an dieser verkehrsreichen Straße den Läufern die Vorfahrt einräumt. Zumindest war das wohl sein Job. Moori und Stefan hatten sich etwas abgesetzt und schon die Straße überquert, als folgendes aus dem Polizistenmund an mein Ohr dringt: „Jetzt kann ich den Verkehr aber wirklich nicht mehr länger aufhalten! Ihr lauft’s da vorn durch die Unterführung!“ Jawoll, ist Recht, wir laufen geradeaus weiter durch die Unterführung. Hä? Wie bitte? Wo ist denn da vorne eine Unterführung? Da gibt es doch weit und breit keine Unterführung! Und in diesem Moment merkt auch auf der anderen Seite ein ebenfalls zur Laufstreckensicherung abgestellter Feuerwehrmann, dass da was im Allgemeinen und wir im Besonderen falsch läuft/laufen. Der Polizist signalisiert den Autos Grün. Der Feuerwehrmann wirft sich so quasi dazwischen und schreit „Halt!“ Und dann scheppert’s... Der erste fährt los, bremst wieder und der zweite und dritte checkt’s zu spät... Tja. Wir laufen über die Straße (hinter dem Crash!) und fühlen uns unschuldig. Moori und Stefan gucken dem Geschehen entgeistert zu.
Egal. Das ist jetzt nicht unser Problem. Doch bei Kilometer 2 machen wir schon wieder die ernüchternde Erfahrung, dass es schon seine Gründe hatte, warum auf der Ausschreibung stand: „Die Straßenverkehrsordnung ist zu beachten.“ Wieder werden wir von einem Polizisten aufgefordert, stehen zu bleiben und die Autos erst mal durchzulassen. Na toll. Irgendwie kommt man sich echt vor wie der letzte A... Wir sind ja noch lange nicht die Letzten! Aber anscheinend darf man es in Germering den Autofahrern nicht zumuten, mal 5 Minuten zu warten. Auch langsamere Läufer haben doch ein Recht auf ihren Laufrhythmus, oder etwa nicht?
Mein Laufrhythmus wird aber auch im weiteren Verlauf noch ein paar Mal herausgefordert. Unterführungen, von der Straße auf den Gehsteig, wieder Straßen überqueren, wo man selber schauen muss, dass kein Autofahrer kommt. So geht’s da permanent. Und die Sonne scheint dazu. Sie gibt ihr Bestes, was sie um diese Jahreszeit noch zur Verfügung hat und mir hängt bald die Zunge raus (bildlich!). Ich hab Durst. Aber natürlich nix zum Trinken. Auch das ist in Germering nicht vorgesehen. Eigentlich fände ich eine Wasserstelle bei Kilometer 5 z.B. nicht schlecht. Gibbet aber nicht. Aber dafür gibt’s barmherzige Anwohner. Dreimal nehme ich die privaten Angebote, einen Schluck Wasser zu bekommen, dankbar an. Ich glaub, ich hätte sonst noch viel länger gebraucht. Bei Kilometer 7 lege ich dann meine erste Gehpause ein. Egal. Ich bin total fertig. Ich hab keine Lust mehr. Ich schicke Abe weiter und geh spazieren. Stefan kehrt um und bleibt bei mir. Moori schleppt Abe ins Ziel und mir wird von Stefan der Rest der Strecke erträglich gemacht. Danke dafür. Bei 1:12:00 bleibt die Uhr im Ziel stehen. Komischerweise lacht mich keiner aus. Die Zuschauer applaudieren sogar. Aus Mitleid vermutlich.
Aber danach war’s noch richtig nett bei Kuchen, Kaffee und einem Glaserl Prosecco. Damit haben wir auf Ingos neue Bestzeit angestoßen!
Über zwei Monate konnte ich wegen einer ISG-Blockade und den dazu gehörigen Schmerzen an der Hüfte kaum laufen. Vor lauter Frust hab ich mir in der Zeit wieder 3 Kilo drauf gefuttert. Warum ich also dann unbedingt beim Germeringer 10-Kilometer-Volkslauf dabei sein wollte, weiß ich auch nicht so genau. Aber die Gründe stehen schon da oben. Und immer noch ein paar Leute dazu einsammeln, damit meine Schande nicht spurlos und ungehört bleibt. Dann kann ich es ja auch gleich hier noch veröffentlichen.
Punkt 14 Uhr am Samstag fällt der Startschuss. Und es hat mindestens 20 Grad Celsius. Oh je. Das ist für meinen Geschmack viel zu warm. Aber jetzt muss ich da durch. Zusammen mit Abe, Moori und Stefan trabe ich los. Moori und Stefan haben sich dazu bereit erklärt, die Hasen für uns Mädels zu machen, damit sie notfalls als allerletzte ins Ziel laufen können, um uns die Schande zu ersparen. Sehr großmütige Geste!
Während wir also im letzten Zehntel so dahinschnecken, treffe ich eine alte Bekannte, die auch seit einem Jahr unter die Jogger gegangen ist. „Ja, was machst du denn hier?“ – Na ja, sieht man doch, oder? Ne blödere Frage ist mir echt nicht eingefallen und wir müssen dann auch wirklich lachen. Schon haben wir den ersten Kilometer im 7er Schnitt zurückgelegt und da vorne steht auch schon der Polizist, der an dieser verkehrsreichen Straße den Läufern die Vorfahrt einräumt. Zumindest war das wohl sein Job. Moori und Stefan hatten sich etwas abgesetzt und schon die Straße überquert, als folgendes aus dem Polizistenmund an mein Ohr dringt: „Jetzt kann ich den Verkehr aber wirklich nicht mehr länger aufhalten! Ihr lauft’s da vorn durch die Unterführung!“ Jawoll, ist Recht, wir laufen geradeaus weiter durch die Unterführung. Hä? Wie bitte? Wo ist denn da vorne eine Unterführung? Da gibt es doch weit und breit keine Unterführung! Und in diesem Moment merkt auch auf der anderen Seite ein ebenfalls zur Laufstreckensicherung abgestellter Feuerwehrmann, dass da was im Allgemeinen und wir im Besonderen falsch läuft/laufen. Der Polizist signalisiert den Autos Grün. Der Feuerwehrmann wirft sich so quasi dazwischen und schreit „Halt!“ Und dann scheppert’s... Der erste fährt los, bremst wieder und der zweite und dritte checkt’s zu spät... Tja. Wir laufen über die Straße (hinter dem Crash!) und fühlen uns unschuldig. Moori und Stefan gucken dem Geschehen entgeistert zu.
Egal. Das ist jetzt nicht unser Problem. Doch bei Kilometer 2 machen wir schon wieder die ernüchternde Erfahrung, dass es schon seine Gründe hatte, warum auf der Ausschreibung stand: „Die Straßenverkehrsordnung ist zu beachten.“ Wieder werden wir von einem Polizisten aufgefordert, stehen zu bleiben und die Autos erst mal durchzulassen. Na toll. Irgendwie kommt man sich echt vor wie der letzte A... Wir sind ja noch lange nicht die Letzten! Aber anscheinend darf man es in Germering den Autofahrern nicht zumuten, mal 5 Minuten zu warten. Auch langsamere Läufer haben doch ein Recht auf ihren Laufrhythmus, oder etwa nicht?
Mein Laufrhythmus wird aber auch im weiteren Verlauf noch ein paar Mal herausgefordert. Unterführungen, von der Straße auf den Gehsteig, wieder Straßen überqueren, wo man selber schauen muss, dass kein Autofahrer kommt. So geht’s da permanent. Und die Sonne scheint dazu. Sie gibt ihr Bestes, was sie um diese Jahreszeit noch zur Verfügung hat und mir hängt bald die Zunge raus (bildlich!). Ich hab Durst. Aber natürlich nix zum Trinken. Auch das ist in Germering nicht vorgesehen. Eigentlich fände ich eine Wasserstelle bei Kilometer 5 z.B. nicht schlecht. Gibbet aber nicht. Aber dafür gibt’s barmherzige Anwohner. Dreimal nehme ich die privaten Angebote, einen Schluck Wasser zu bekommen, dankbar an. Ich glaub, ich hätte sonst noch viel länger gebraucht. Bei Kilometer 7 lege ich dann meine erste Gehpause ein. Egal. Ich bin total fertig. Ich hab keine Lust mehr. Ich schicke Abe weiter und geh spazieren. Stefan kehrt um und bleibt bei mir. Moori schleppt Abe ins Ziel und mir wird von Stefan der Rest der Strecke erträglich gemacht. Danke dafür. Bei 1:12:00 bleibt die Uhr im Ziel stehen. Komischerweise lacht mich keiner aus. Die Zuschauer applaudieren sogar. Aus Mitleid vermutlich.
Aber danach war’s noch richtig nett bei Kuchen, Kaffee und einem Glaserl Prosecco. Damit haben wir auf Ingos neue Bestzeit angestoßen!