Wenn die Atmung streikt ...
Verfasst: 16.11.2005, 19:47
Liebe Foris,
Nachdem die sogenannten (Fach-)Ärzte mir wieder einmal nicht helfen können (ich glaub, das konnten die überhaupt noch nie ...), frage ich mal bei Euch nach.
Wie die Erfahrung zeigt, ist man als Läufer unter Läufern auch medizinisch noch am besten aufgehoben. Bei vielen - insbesondere orthopädischen Wehwechen - lasse ich mittlerweile jeden unsportlichen Facharzt "aussteigen". Bis dato konnte ich mir immer selbst helfen bzw. herausfinden, um welches Problem es geht bzw. welche Therapie geeignet ist. Ich musste mir also oft nur den Arzt suchen, der mir das gibt, was ich brauche.
Aber jetzt wird es internistisch, da hab ich keine Erfahrungen mit ... und bin ratlos ...
Gaaaaaanz kurz meine Geschichte in Schlagworten:
- Graz Marathon am 9. Oktober, leichtes Unwohlsein, Anzeichen eines Infektes in den Tagen zuvor (tränende Augen beim Abschlusstraining, fehlende Wärmeregulierung, etwas schwere Beine). Marathon ist nicht ganz nach Wunsch / Potenzial gelaufen.
- Ausbruch des Infektes nach dem Rennen, aber kaum bzw. kein Fieber, Stress in der Arbeit und im privaten Umfeld
- Leichte Fortsetzung des Trainings, in der Hoffnung, evtl. noch im Oktober einen zweiten Marathon-Versuch zu starten
- Völliges Aussetzen des Trainings, nachdem sich der körperliche Zustand nicht bessert
- Druckgefühl, primär im linken Bereich des Brustkorbs (Herz?)
- Besuch beim Kardiologen, Ruhe EKG unauffällig, Ultraschall unauffällig, für meine Begriffe etwas hoher Ruhepuls von 68 (Normalwert bei geringem Trainingsumfang 46-48). Auch zuzüglich "Arztbesuch-Faktor" m. E. immer noch zu hoch. Der Arzt meinte, ich sei ein richtiger Sportler, das merke man schon an der niedrigen Ruhe-HF (mit einem Body-Mass-Index an den 30 hat der sicher einen anderen Referenzmaßstab)
- Zunehmend erschwerte Atmung, vor allem unter Belastung (Stufen steigen, zum Bus laufen, Taschen tragen, etc.). Vor allem das tiefe Einatmen fällt immerer schwerer.
- Leichtes Versuchstraining. Sehr hohe Trainingsherzfrequenz, Pace ~4:30, durchschn. HF 164 (!). Normal habe ich da 145-150. Panik! Gefühl, als hätte der Körper zu wenig Sauerstoff.
- Gang zum Krankenhaus noch am selben Nachmittag. Zahlreiche Untersuchungen, die haben das wirklich ernst genommen! Meine Hoffnung in die Ärzte steigt wieder! Ruhe EKG wieder unauffällig, Keine erhöhten Entzündungsparameter des Blutes, keine Herzmuskelrückstände wie Kreatinkinase, etc. Lungenröntgen O.K. Blutgasanalyse ergibt eine "durchschnittliche" Sauerstoffsättigung des Blutes. Für einen Sportler eigentlich etwas wenig. Empfehlung, zur weiteren Abklärung einen Lungenfacharzt zu konsultieren.
- Besuch eines Lungenfacharztes in Wien. Spirometrie / Lungenfunktionstest ergibt keine Auffälligkeiten trotz subjektiv erschwerter Atmung. Alle Scores weisen einen Indexwert um 100 auf. Also Lungenfunktion wie ein gesunder erwachsener Nichtraucher. Aber für einen Ausdauersportler? Sollte das nicht wenigstens etwas über dem Durchschnitt sein. Leider hatte der Arzt keine Referenzwerte von früher, schließt aber auch nicht aus, dass die Scores normalerweise im Bereich von etwa 120 liegen könnten. Schade. Mist. Er gab mir einen Asthma-Inhalator mit, nachdem die Problematik auch eine asthmatische Komponente haben könnte. Außerdem riet er mir, einen Asthma-Provokationstests in einem Allergie-Zentrum zu machen (nicht sehr Erfolg versprechend auf Grund meiner Krankengeschichte wenn man mich fragt, aber wenigstens ein Tipp).
- Wieder Aufnahme des Trainings vor einigen Tagen, der Inhalator ändert gar nichts an den Beschwerden (wie von mir erwartet). Nach wie vor schwere Atmung, vor allem durch die Nase. Die Trainings-HF ist wieder etwas abgesunken (gestern um 150), was ja schon mal ein gutes Zeichen ist. Aber die schwere, flache Atmung bleibt. Die Schweratmigkeit in Ruhe nimmt meiner Meinung nach zu. Ich habe ein permanentes Druckgefühl in der Brust. Das tiefe Einatmen ist unangenehm, so als würde ich in einen gereizten Bereich der Lunge hineinatmen. Das unangenehme (Druck-)Gefühl konzentriert sich auf das obere Drittel des Thorax (evtl. ist da was mit den Bronchien?).
Weiß jemand weiter?
lg und danke an alle für die Geduld beim Lesen. Aber ich wollte es halt genauer machen, damit sich die Experten auskennen.
Christian
Nachdem die sogenannten (Fach-)Ärzte mir wieder einmal nicht helfen können (ich glaub, das konnten die überhaupt noch nie ...), frage ich mal bei Euch nach.
Wie die Erfahrung zeigt, ist man als Läufer unter Läufern auch medizinisch noch am besten aufgehoben. Bei vielen - insbesondere orthopädischen Wehwechen - lasse ich mittlerweile jeden unsportlichen Facharzt "aussteigen". Bis dato konnte ich mir immer selbst helfen bzw. herausfinden, um welches Problem es geht bzw. welche Therapie geeignet ist. Ich musste mir also oft nur den Arzt suchen, der mir das gibt, was ich brauche.
Aber jetzt wird es internistisch, da hab ich keine Erfahrungen mit ... und bin ratlos ...
Gaaaaaanz kurz meine Geschichte in Schlagworten:
- Graz Marathon am 9. Oktober, leichtes Unwohlsein, Anzeichen eines Infektes in den Tagen zuvor (tränende Augen beim Abschlusstraining, fehlende Wärmeregulierung, etwas schwere Beine). Marathon ist nicht ganz nach Wunsch / Potenzial gelaufen.
- Ausbruch des Infektes nach dem Rennen, aber kaum bzw. kein Fieber, Stress in der Arbeit und im privaten Umfeld
- Leichte Fortsetzung des Trainings, in der Hoffnung, evtl. noch im Oktober einen zweiten Marathon-Versuch zu starten
- Völliges Aussetzen des Trainings, nachdem sich der körperliche Zustand nicht bessert
- Druckgefühl, primär im linken Bereich des Brustkorbs (Herz?)
- Besuch beim Kardiologen, Ruhe EKG unauffällig, Ultraschall unauffällig, für meine Begriffe etwas hoher Ruhepuls von 68 (Normalwert bei geringem Trainingsumfang 46-48). Auch zuzüglich "Arztbesuch-Faktor" m. E. immer noch zu hoch. Der Arzt meinte, ich sei ein richtiger Sportler, das merke man schon an der niedrigen Ruhe-HF (mit einem Body-Mass-Index an den 30 hat der sicher einen anderen Referenzmaßstab)
- Zunehmend erschwerte Atmung, vor allem unter Belastung (Stufen steigen, zum Bus laufen, Taschen tragen, etc.). Vor allem das tiefe Einatmen fällt immerer schwerer.
- Leichtes Versuchstraining. Sehr hohe Trainingsherzfrequenz, Pace ~4:30, durchschn. HF 164 (!). Normal habe ich da 145-150. Panik! Gefühl, als hätte der Körper zu wenig Sauerstoff.
- Gang zum Krankenhaus noch am selben Nachmittag. Zahlreiche Untersuchungen, die haben das wirklich ernst genommen! Meine Hoffnung in die Ärzte steigt wieder! Ruhe EKG wieder unauffällig, Keine erhöhten Entzündungsparameter des Blutes, keine Herzmuskelrückstände wie Kreatinkinase, etc. Lungenröntgen O.K. Blutgasanalyse ergibt eine "durchschnittliche" Sauerstoffsättigung des Blutes. Für einen Sportler eigentlich etwas wenig. Empfehlung, zur weiteren Abklärung einen Lungenfacharzt zu konsultieren.
- Besuch eines Lungenfacharztes in Wien. Spirometrie / Lungenfunktionstest ergibt keine Auffälligkeiten trotz subjektiv erschwerter Atmung. Alle Scores weisen einen Indexwert um 100 auf. Also Lungenfunktion wie ein gesunder erwachsener Nichtraucher. Aber für einen Ausdauersportler? Sollte das nicht wenigstens etwas über dem Durchschnitt sein. Leider hatte der Arzt keine Referenzwerte von früher, schließt aber auch nicht aus, dass die Scores normalerweise im Bereich von etwa 120 liegen könnten. Schade. Mist. Er gab mir einen Asthma-Inhalator mit, nachdem die Problematik auch eine asthmatische Komponente haben könnte. Außerdem riet er mir, einen Asthma-Provokationstests in einem Allergie-Zentrum zu machen (nicht sehr Erfolg versprechend auf Grund meiner Krankengeschichte wenn man mich fragt, aber wenigstens ein Tipp).
- Wieder Aufnahme des Trainings vor einigen Tagen, der Inhalator ändert gar nichts an den Beschwerden (wie von mir erwartet). Nach wie vor schwere Atmung, vor allem durch die Nase. Die Trainings-HF ist wieder etwas abgesunken (gestern um 150), was ja schon mal ein gutes Zeichen ist. Aber die schwere, flache Atmung bleibt. Die Schweratmigkeit in Ruhe nimmt meiner Meinung nach zu. Ich habe ein permanentes Druckgefühl in der Brust. Das tiefe Einatmen ist unangenehm, so als würde ich in einen gereizten Bereich der Lunge hineinatmen. Das unangenehme (Druck-)Gefühl konzentriert sich auf das obere Drittel des Thorax (evtl. ist da was mit den Bronchien?).
Weiß jemand weiter?
lg und danke an alle für die Geduld beim Lesen. Aber ich wollte es halt genauer machen, damit sich die Experten auskennen.
Christian