Kälte in Köln oder abgebrochene Fingernägel….
Verfasst: 28.01.2006, 10:54
Ich bins, Anja, die Frühaufsteherin. Samstag morgen, ich bin hellwach und der Wecker hat noch ne 5 an erster Stelle. Egal, erstmal auf, nen leckeren Milchkaffee gemacht und ab an den Schlepptop. Was gibts Neues im Forum? Dann mal schnell noch en bisschen arbeiten - geht nicht, Server mal wieder unten. TipTap mit den Fingern, es ist immer noch dunkel draußen, aber es dämmert schon. Ich will raus, ich will laufen.
So gegen 8.00 Uhr ist es hell genug, dass ich mich in den "gefährlichen Grüngürtel" wagen kann. Ein Blick nach draußen auf den sonst von Katzenkacke verseuchte Wiese unserer Untermieterin zeigt: Es ist kalt draußen, alles weiß überzogen - sieht schön aus. Die Vorfreude steigt. Zwei kleine Flohmonster spielen auf dem Gartenteich - auch wenn ich Katzen nicht mag, so kleine Dinger sehen doch süß aus, wenn sie übers Eis schlittern.
Gut eingepackt will ich im Flur zu den Laufschuhen greifen, Schreck laß nach, die Asics haben sich selbständig gemacht (lernt man ja so aus der Werbung)
. Einen kurzen Augenblick später, fiel mir ein, dass ich die wohl im Auto hab liegenlassen. Also, flott mit den Birkenstocks ans Auto und den Eiskratzer rausgeholt. Tja, Kunststoff kommt mit Kälte auch nicht immer klar und beim ersten Einsatz meiner ach so starken Oberarme bricht das Teil in meinen Händen zusammen - zack Schmerz… zwei meiner Tussi-Fingernägel biegen sich nach hinten weg - unreparierbar. Watt nun? Nagelfeile holen - nee iss Quatsch, Greenie ist ja nicht mit ihrer Kamera in der Nähe. Also, Eis ohne Stiel weiterkratzen (was ein bisschen schwer ist, ich bin klein und mein Auto im Verhältnis groß). So, geschafft, ab zum Grüngürtel. Das Auto springt an (iss klar, iss Toyota) und der Außentemperaturmesser brüllt mir ein -8°C entgegen. Hallo, wir sind in der Kölner Bucht - hier ist es nie, nie, nie so kalt. Ok denk ich, jetzt kann ich endlich mit den anderen Temperatur-Geplagten mitreden und fahr los.
Angekommen will ich mich elegant in meine Laufschuhe schmeißen und merk, dass das Einsteigen in die kalten Dinger nicht so einfach ist - der Schuh macht komische Geräusche. Also Bindung weiter lösen und ab rein. Meine Füße sind auf der Stelle schockgefroren - so muss es also Erbsen gehen, wenn sie vom Feld direkt für uns weggearbeitet werden. Ich denk kurz drüber nach, ob das irgendwelche negativen Folgen für mich und meinen Lauf haben könnte und verwerf das aber schnell wieder.
Ab raus und los gehts. Schon auf den ersten Metern merk ich - das wird g**l. Alles ist reifüberzogen, der Decksteiner Weiher ist zugefroren, es sind nur ein paar wenige Menschen unterwegs, die Luft ist klar und kalt und die Sonne zieht langsam auf. Es werden wunderschöne 7km. Selbst meine Schienbeine waren von der Kälte so überrascht, dass sie sich nicht zu Wort gemeldet haben. Und nach ca. 20 Minuten hatte ich auch wieder ein angenehmes Wärmegefühl im dicken Zeh.
Einzig das fehlende Taschentuch betrübt mich bzw. meine Handschuhe - egal, dafür kann es nicht als vergessenes Etwas meine nächste Wäschetour belästigen.
Auf der Rückfahrt hol ich die obligatorischen Nach-dem-Lauf-Brötchen und strecke verschämt das Geld mit den Überbleibseln meiner Fingernägel entgegen.
Jetzt, 2 Stunden nach dem Lauf, ist auch mein Allerwertester wieder warm und ich froh über diesen wunderschönen Lauf.
Fazit: Fürs Laufen lohnt sich das Opfer zweier Fingernägel oder nimm keine Werbegeschenk-Eiskratzer an, die taugen nichts.
Viel Spaß bei den Kälteläufen
Anja

So gegen 8.00 Uhr ist es hell genug, dass ich mich in den "gefährlichen Grüngürtel" wagen kann. Ein Blick nach draußen auf den sonst von Katzenkacke verseuchte Wiese unserer Untermieterin zeigt: Es ist kalt draußen, alles weiß überzogen - sieht schön aus. Die Vorfreude steigt. Zwei kleine Flohmonster spielen auf dem Gartenteich - auch wenn ich Katzen nicht mag, so kleine Dinger sehen doch süß aus, wenn sie übers Eis schlittern.
Gut eingepackt will ich im Flur zu den Laufschuhen greifen, Schreck laß nach, die Asics haben sich selbständig gemacht (lernt man ja so aus der Werbung)


Angekommen will ich mich elegant in meine Laufschuhe schmeißen und merk, dass das Einsteigen in die kalten Dinger nicht so einfach ist - der Schuh macht komische Geräusche. Also Bindung weiter lösen und ab rein. Meine Füße sind auf der Stelle schockgefroren - so muss es also Erbsen gehen, wenn sie vom Feld direkt für uns weggearbeitet werden. Ich denk kurz drüber nach, ob das irgendwelche negativen Folgen für mich und meinen Lauf haben könnte und verwerf das aber schnell wieder.

Ab raus und los gehts. Schon auf den ersten Metern merk ich - das wird g**l. Alles ist reifüberzogen, der Decksteiner Weiher ist zugefroren, es sind nur ein paar wenige Menschen unterwegs, die Luft ist klar und kalt und die Sonne zieht langsam auf. Es werden wunderschöne 7km. Selbst meine Schienbeine waren von der Kälte so überrascht, dass sie sich nicht zu Wort gemeldet haben. Und nach ca. 20 Minuten hatte ich auch wieder ein angenehmes Wärmegefühl im dicken Zeh.

Einzig das fehlende Taschentuch betrübt mich bzw. meine Handschuhe - egal, dafür kann es nicht als vergessenes Etwas meine nächste Wäschetour belästigen.
Auf der Rückfahrt hol ich die obligatorischen Nach-dem-Lauf-Brötchen und strecke verschämt das Geld mit den Überbleibseln meiner Fingernägel entgegen.

Jetzt, 2 Stunden nach dem Lauf, ist auch mein Allerwertester wieder warm und ich froh über diesen wunderschönen Lauf.
Fazit: Fürs Laufen lohnt sich das Opfer zweier Fingernägel oder nimm keine Werbegeschenk-Eiskratzer an, die taugen nichts.
Viel Spaß bei den Kälteläufen
Anja
