kenni hat geschrieben:Ich hoffe mal, dass das Thema damit nicht beendet ist.
Hat jemand vielleicht einen Rahmentrainingsplan für die 800?
Oder spezifische Intervalltipps?
Man kann z.B. 300m Intervalle laufen nahe am oder im 800m Ziel-Tempo.
Oder 200m Intervalle im oder etwas über dem 800m Ziel-Tempo.
In der frühen Phase mehr Wiederholungen und etwas geringere Intensität. Vor den WK dann weniger Wiederholungen, längere Pausen, dafür intensiver.
Auch 100-150m Sprints sind wichtig für Laufstil, Kraft, Koordination, diese nicht voll, dafür schön locker.
Auch spezifische Kraft- oder Schnellkraft-Trainings sollten wohl heute v.a. für einen Mittelstreckenläufer zum Trainingsalltag gehören.
Vor den WK kann man dann mal z.B. drei 400er im oder etwas schneller als WK-Tempo oder 600er etwas langsamer als WK-Tempo machen, lange Pause dazwischen.
Die wirklich gute WK-Form kommt dann erst mit den eigentlichen Wettkämpfen. d.h. man wird erst nach zwei bis drei Rennen wirklich maximal schnell. Es macht also kaum Sinn, bereits für den ersten WK die Zielzeit anzustreben, sondern mal eine 800er WK zu machen und dann schauen, wie sich die Leistung weiter entwickelt.
Zwischen den WK muss man dann mit den Intervall-Trainings immer vorsichtiger werden, weil die Reserven durch die harten WK stark 'angefressen' werden.
V.a. wenn einmal die 'Hochform' da ist, sollte nur noch sehr sehr vorsichtig 'gebolzt' werden.
Für die Basis sollten 2-3 Einheiten Dauerlauf genügen, je nach Zielsetzung. Je härter dann die Intervall-Trainings, umso vorsichtiger sollte man bei diesen Läufen belasten, da sonst die Gesamtbelastung schnell mal zu hoch wird.
Das Prinzip ist einfach:
Im Winter v.a. Dauerlauf machen.
Später, d.h. 3-2 Monate vor den WK, mehr Wiederholungen, kürzere Pausen, geringere Belastungen (anaerober Bereich sollte nur mittelstark belastet werden, dafür sehr häufig).
Kurz vor den WK, z.B. letzte 4 Wochen, weniger Wiederholungen, (sub-)maximale Intensität, lange Pausen (anaerober Bereich sollte jetzt voll belastet werden, d.h. eine grosse Uebersäuerung erreicht werden).
Wichtig ist, dass man v.a. die (sub)maximalen Intensitäten nicht zu oft und nur in der WK-Phase bzw. kurz zuvor läuft, sonst ist man sehr schnell ausgebrannt und die Leistung stagniert oder bricht ein.
Das Hauptproblem ist, die individuelle Belastbarkeit bei den intensiveren Intervallen herauszufinden und diese in der WK-Phase, wenn die Hochform kommt, richtig zu dosieren (nicht mehr zu viel!). Diese ist auch im anaeroben Bereich (wie im Langstreckenbereich) verschieden. Macht man da ZU VIEL (d.h. zu schnell oder zu oft), dann sind die Batterien oft sehr sehr schnell leer und die Form mindestens für Wochen im Eimer.
Ich lief meine Bestzeiten über die Mittelstrecken erst nach Jahren, weil ich früher in der WK-Phase immer noch viel zu viel, v.a. auch zu viel und zu schnelle Dauerläufe gemacht hatte.
Gruss von schneller!