Seite 1 von 1

Vogelkundliche Frage

Verfasst: 20.02.2006, 22:48
von ottoerich
auf meiner Laufstrecke höre ich in den Morgenstunden an einem bestimmten Abschnitt (und nur dort) so eine Art Schnabelklappern - ähnlich dem Klappern eines Storches, aber irgendwie doch etwas anders. Ein lautes, sehr eindringliches Geräusch.

Ich habe Ausschau gehalten, aber keinen Verantwortlichen ausgemacht.

Nun rätsel ich, was das für ein Tier, Vogel ist. Da dort eigentlich nur Eichelhäher, Krähen und Elstern zu sehen sind (und ein paar verschüchterte Spatzen und andere Kleinvögel), vermute ich einen Vertreter dieser Spezie.

Andrerseits ist mir das Geräusch sonst nicht geläufig, obwohl diese genannten Vögel auch hier im Hinterhof und allüberall herumflattern.

Hat jemand trotz der diffusen Beschreibung eine Idee?

Verfasst: 21.02.2006, 00:12
von Muldarn
Ich bin zwar kein Vogelkundler, aber ich würde mal auf den Eichelhäher tippen. Ist bei dir in der nähe ein See oder eine etwas grössere "Pfütze"?
Dann könnte es noch ein Reiher sein. Zwei davon sehe ich im Moment immer auf meiner Laufstrecke. Die können auch schön laut Klappern :)


Gruß
Dirk

Verfasst: 21.02.2006, 00:25
von Steif
Mal ne ganz blöde Frage: ein Specht kann es nicht sein? Die Geräsche bei den verschiedenen Spechtarten geht ja vom eindringlichen "Nageln" bis hin zum gemächlichen Hacken.
Der Eichelhäher, wie ich finde ein imposanter Vogel, macht normal keine Klappergeräusche. Allerdings sagt man allen von Dir genannten Arten eine erhöhte Intelligenz nach, - vielleicht ja verbunden mit der Fähigkeit Geräusche nachzuahmen?

Verfasst: 21.02.2006, 00:30
von Steif
Gerade noch bei Wikipedia gefunden:
"Buntspechte lassen ihre Wirbel jedoch auch an Regenrinnen erklingen."
Nicht das Du das im tiefsten Altona hörst :hihi: :zwinker5:

Verfasst: 21.02.2006, 08:32
von mainzrunner
War es nicht dieser Herr, der solche leicht klappernden Geräusche von sich gab?

Verfasst: 21.02.2006, 08:46
von Lachmöwe
oder ein Nordic-Walker?

Verfasst: 21.02.2006, 09:28
von Muldarn
Lachmöwe hat geschrieben:oder ein Nordic-Walker?

Der war gut :D :hihi:

Verfasst: 21.02.2006, 10:04
von Huhnie
..hmmm, wenn´s so klapperschlangenmässig klingen sollte- dann sind´s Elstern.

Verfasst: 21.02.2006, 10:06
von ottoerich
Nordic-Walker im Höhenrausch - nix ist unmöglich.

Reiher ist nicht, hier ist Großstadtrevier (Altona auf der Grenze zu St. Pauli)

Specht muss ich leider ausschließen, der gibt ein deutliches, mir bekanntes stakkatomäßiges tock-tock-tock-tock von sich. Meiner macht aber klapp-klapp-klapp.

Mmmh? Irgendwie neige ich auch zu Eichelhäher, so bei Jauch würde ich sagen, aus'm Bauch heraus: "Eichelhäher". Aber nur bis 500 Euro, ansonsten müsste ich passen.

Hier konnte ich die Laute leider nicht finden.

Verfasst: 21.02.2006, 10:16
von fxs64
Du bist aus Hamburg ?? Bei euch ist doch schon die Vogegrippe angekommen, denke das ist ein Schwan der etwas hustet :-)

Verfasst: 21.02.2006, 11:03
von amanda
ottoerich hat geschrieben: Andrerseits ist mir das Geräusch sonst nicht geläufig, obwohl diese genannten Vögel auch hier im Hinterhof und allüberall herumflattern.

Hat jemand trotz der diffusen Beschreibung eine Idee?

Hm,
es kann sich nicht einfach um das Schackern der allseits rumflatternden Schackelstern handeln?

mandy

Verfasst: 21.02.2006, 11:11
von Der Hiddestorfer
Gibt es in HH nicht größere Bestände von Bordsteinschwalben, die mit den Schuhabsätzen klappern könnten??

Ansonsten tippe ich auch auf Nordic Walker mit Vogelgrippe:-)

Verfasst: 21.02.2006, 11:13
von harriersand
Häher rätschen aber ziemlich laut, ich finde, nach Geklapper klingt das nicht, was sie machen. Elstern schackern - aber Klappern? Hm. Dass Reiher das tun, habe ich noch gar nicht gehört.
Kannst Du dem Geräusch nicht einfach mal nachgehen? Vielleicht fliegt was auf.
Dann gibt es auch noch Eulen, die manchmal mit dem Schnabel knappen, aber ob die das tags tun?? Gloob ick nich...

LG Ulrike

Verfasst: 21.02.2006, 11:25
von Steif
Der Hiddestorfer hat geschrieben:Gibt es in HH nicht größere Bestände von Bordsteinschwalben, die mit den Schuhabsätzen klappern könnten??

Ansonsten tippe ich auch auf Nordic Walker mit Vogelgrippe:-)
Jo :daumen: - und Klappern gehört bekanntlich zum Handwerk :hihi:

Verfasst: 21.02.2006, 11:50
von ottoerich
BonnyEntkleid hat geschrieben:... Kannst Du dem Geräusch nicht einfach mal nachgehen? Vielleicht fliegt was auf. ...
Ich müsste die Wipfel eines unbelaubten Baumes erklimmen - und bin dabei nicht schwindelfrei.

Eine andere Idee wäre, mit einer Schrotflinte reinhalten: mal sehen, was runterkommt. Geht aber auch nicht, da ich völlig unbewaffnet bin.

Vielleicht ist es doch ein Storch: "Nesthäkchen im Anmarsch!", klappert er mir entgegen. Das macht mich jetzt leicht panisch.

Huch, den Schackelstern scheint es wirklich zu geben. Ich dachte schon eine Scheerbart'sche Fantasei, aber mindestens 1 Nachweis ergoogelt... Na, dann isses der schackelnde Schackelstern

Verfasst: 21.02.2006, 11:56
von Der Hiddestorfer
Nochmal was ernsthaftes:

wenn ein Gewässer in der Nähe ist könnten es Kormorane sein, die klappern mit den Schnäbeln, sind mittlerweile recht häufig auch in Stadtgebieten vertreten und dreist ohne Ende.
Kormorane sind recht große, schwarze Vögel, die Aufenthalsbäume sind recht schnell mit ätzenden Kot bedeckt.
Wir nennen diese Tiere auch der schwarze Tod oder schwarze Pest, weil ihr Auftreten einen starken, unguten Einfluß auf heimische Wasserbiotope hat.
In Hannover gibt es auch eine Kolonie in Stadtnähe(Leinemasch,Ricklinger Teiche).

Lutz

Verfasst: 21.02.2006, 15:34
von ottoerich
Der Schwarze Tod wird es wohl nicht sein - zum Glück. Dann doch eher die Eule. So ein Federtier hat sich schon einmal nach Altona verflogen und lieferte einige Schlagzeilen.

Ich laufe morgen früh noch mal die Strecke. Dann werde ich anhalten (entgegen meiner Devise) und ganz ausführlich und genau gucken.

Verfasst: 21.02.2006, 16:53
von Siegfried
ottoerich hat geschrieben:Nordic-Walker im Höhenrausch - nix ist unmöglich.

Reiher ist nicht, hier ist Großstadtrevier (Altona auf der Grenze zu St. Pauli)

Specht muss ich leider ausschließen, der gibt ein deutliches, mir bekanntes stakkatomäßiges tock-tock-tock-tock von sich. Meiner macht aber klapp-klapp-klapp.

Mmmh? Irgendwie neige ich auch zu Eichelhäher, so bei Jauch würde ich sagen, aus'm Bauch heraus: "Eichelhäher". Aber nur bis 500 Euro, ansonsten müsste ich passen.

Hier konnte ich die Laute leider nicht finden.

Reiher treiben sich auch in Vorgärten rum und fressen Goldfische aus den Teichen. Beim Specht kommt der Klang nicht vom Specht sondern vom Baum - und da hört sich bei jedem Baum anders an. Bei uns hat vor ein Parr Jahren sogar ein Specht tagelang auf einer Sirenenschüssel rumgeklopft. Eichelhäher machen eigendlich nur Gekrächze - kein Klappern.

Gruss Siegfried

Verfasst: 21.02.2006, 18:43
von ottoerich
Also dann doch Specht? Sind die denn auch in Großstädten beheimatet? Ich hätte gedacht, ein reiner Waldbewohner. Aber wenn Steif meint, sie klopfen auch an Regenrinnen, müssen sie sich in die Zivilisation heran getraut haben. Das könnte auch erklären, warum ich den Burschen bis jetzt noch nicht erspäht habe. Spechte sind ja eher kleiner?!

@Huhnie tolles Avatar, mein Kompliment, von Vogel zu Vogel

Verfasst: 21.02.2006, 21:29
von Steif
ottoerich hat geschrieben:Spechte sind ja eher kleiner?!

@Huhnie tolles Avatar, mein Kompliment, von Vogel zu Vogel
Ja eben, seht Euch mal schön vor dieser Tage, Herr Eisvogel & Huhni!

"Der Kleinspecht ist etwa 15 cm lang und damit der kleinste Specht Europas."
"Der Mittelspecht ist ca. 22 cm lang."
"Schwarzspecht ist bis krähengroß"

Interessante Seiten sind die Wikipedia "Spechte" und dieser Text hier:
http://www.nabu.de/nh/archiv/bunt197.htm

Verfasst: 22.02.2006, 10:29
von ZebraLady
Es gibt auch Spechte, die sich an Dachantennen probieren. Vielleicht sind's Vogelgrippe-verwirrte Tiere?

ciao,
ZebraLady

Verfasst: 22.02.2006, 10:35
von Athabaske
ZebraLady hat geschrieben:Es gibt auch Spechte, die sich an Dachantennen probieren. ...
...oder an der Holzverkleidung unseres Hauses, ich wusste gar nicht, dass wri da so einen ordentlichen Resonanzraum haben. Gott sei Dank hat Hr. Specht erkannt, dass da ausser Holzspänen nichts zu holen war und die Spechtnachbarn sind für Jahre hinaus eingeschüchtert oder sinnen auf noch lärmigere Rache...

Picus dominus

Verfasst: 22.02.2006, 13:18
von ottoerich
Heute hat sich der gefiederte Geselle weder blicken noch hören lassen. Weiter gewandert? Ich werde Augen und Ohren offen halten.

BdG: ich meine, die Population der gemeinen Stadtkrähe hat sich ganz außerordentlich vergrößert. Die werden auch immer frecher und halten kaum noch Abstand - ähnlich wie die Stadttaube. Oder ist das eine Sinnestäuschung? Ich mag die Krähen nicht.

Fußnote bei http://www.quakpiep.de bin ich auf eine heiße Spur gestoßen, auch wenn das "Rata Tat tat" nicht ganz passt:

Herrenspecht (oder Elfenbeinschnabel)

Picus dominus

Vom Aussehen her ein typischer Specht mit grauem Gefieder und rotem Schopf, zählt der Herrenspecht zu den scheuesten Tieren der Wälder Entenhausens. Er ist extrem kontaktscheu und widersetzt sich mit aggressiven Handlungen gegen Personen (speziell Fotografen) und Sachen (speziell Fotoapparate) jeglichem Versuch, ihn abzulichten.

Geradezu legendär ist seine Flinkheit. Behände entzieht er sich jedem Beobachter. Durch seinen extrem harten Schnabel ist er in der Lage, Holz und andere Materialien in Sekundenschnelle und selbst im Fluge zu zerspanen:

Verfasst: 22.02.2006, 15:41
von Fenchelfeldflaneur
:gruebel: Klappern? Stadtgebiet? :idee2: Bestimmt ist es ein Mauersegler - bei der Gefiederpflege!

lg fff

Verfasst: 23.02.2006, 11:47
von harriersand
Unter quakpiep kommt aber ganz was anderes! :confused:

LG Ulrike, die es doch mal quaken und piepen hören wollte

Verfasst: 23.02.2006, 12:05
von Steif
Fenchelfeldflaneur hat geschrieben: :gruebel: Klappern? Stadtgebiet? :idee2: Bestimmt ist es ein Mauersegler - bei der Gefiederpflege!

lg fff
:daumen: :hihi:
oder aber auch ein eingewanderter (ostdeutscher) Mauerspecht am Werk *tocktock*

quaken und piepen

Verfasst: 23.02.2006, 12:29
von ottoerich
@BonnyEntKleid sorry, probier mal

http://www.quakpiep.de/Barks.html

Die Tierwelt Entenhausens im Licht der donaldistischen Forschung.

Aber Vorsicht, es sind 12 MB, DSL sollte man haben, mit einem 56erModem bestimmt eine Qual
Steif hat geschrieben:... oder aber auch ein eingewanderter (ostdeutscher) Mauerspecht am Werk *tocktock*

Wenn's nur "tock-tock-tock" machte, es gibt aber ein "Klapp-Klapp-Klapp". Ich suche mal mein altes Diktiergerät, vielleicht lässt sich ein mp3-file basteln

Verfasst: 23.02.2006, 13:13
von kriemhild
Klappern im Stadtgebiet??

:idee: Die Hausfrauentanzgruppe probt "Carmen"!

kriemhild

Verfasst: 23.02.2006, 14:17
von Huhnie
ottoerich hat geschrieben:@Huhnie tolles Avatar, mein Kompliment, von Vogel zu Vogel
Oh danke, Kompliment zurück. :wink: - ich besitze mein Avatar aus Stoff. "Miss Money Huhn" von Sigikid. Die kleine Henne ist zwar anatomisch nicht gerade sehr laufsportlich geformt (dicker Hintern), lächelt aber immer freundlich vor sich hin, das motiviert :D

Verfasst: 23.02.2006, 15:34
von harriersand
Ha!! Vorhin beim Laufen im Volkspark habe ich auch sowas gehört!
Ich: quiiietsch, abbrems, angehalten, Pulsuhr gestoppt und erstmal in den Baum geillert. Während ich suchte, hörte sich das Geräusch immer ein wenig unterschiedlich an, mal so hohl, eben wie Schnabelklappern, dann mehr wie tocktock oder auch nur ein leises schüchternes Klopfen.

Nach längerem Suchen entdeckte ich einen Buntspecht und je nachdem, wo er klopfte (auf welchen Holzzustand), klang es sehr verschieden! Eben dieser schnabelklapperartige Sound war auch dabei.
Vielleicht hast Du das gehört? Könnte immerhin angehen, wenn der Baum kahl ist und Du beim Hochgucken erstmal nichts siehst; der Specht war nämlich nicht groß.

LG Ulrike, auch so'n Orni

Verfasst: 23.02.2006, 20:14
von Steif
BonnyEntkleid hat geschrieben:Ich: quiiietsch, abbrems, angehalten, Pulsuhr gestoppt und erstmal in den Baum geillert.
Interessanter Ausdruck, kommt der aus´m Englischen? Brauchst Du ne Brille für Deine kranken Augen? :eek: :wink:
Während ich suchte, hörte sich das Geräusch immer ein wenig unterschiedlich an, mal so hohl, eben wie Schnabelklappern, dann mehr wie tocktock oder auch nur ein leises schüchternes Klopfen.
Mit dem lauten Klappern verständigt sich Spechti mit Spechtus und Spechtine, mit dem zaghaften Klopfen gräbt Spechti im Totholz nach seiner Nahrung.

illern

Verfasst: 24.02.2006, 10:35
von ottoerich
Steif hat geschrieben:Interessanter Ausdruck, kommt der aus´m Englischen? Brauchst Du ne Brille für Deine kranken Augen? ...
darüber bin auch gestolpert, bestimmt kein Berlinisch, dafür ist "illern" zu knuddelig. Ich vermute mal der Begriff kommt aus der dem Spreewald, ist womöglich sorbischen Ursprungs? Die haben in der Ecke ja eine ganz eigene Sprache - wenn das Sorbisch nicht doch schon ausgestorben ist. Oder doch westfälisch? Könnte auch sein!

ick kieke jetzt mal ausn Fensta und freu mir über die Sonne :)

PS.: Picus dominus lässt nichts mehr von sich hören, nur noch das Krächzen der Krähen, Ratschen der Eichelhäher und Keckern der Elstern - ganz leicht das Tschilpen der Spatzen untermalt von einem Tirillieren eines verschüchterten Rotkehlchens.

@Huhnie Miss Money Huhn ist unschlagbar

Verfasst: 24.02.2006, 14:32
von harriersand
ottoerich hat geschrieben: bestimmt kein Berlinisch, dafür ist "illern" zu knuddelig.
Steht sogar im Duden:
il|lern <sw. V.] (md.): lugen, spähen: um die Ecke i.

Ich kenn's aus der norddeutschen Ecke.

LG Ulrike

Verfasst: 01.03.2006, 12:22
von ZebraLady
Danke für die sprachkundlichen Erläuterungen für die aus Mittelfranken, die sonst rein gar nix verstehen würden!

ciao,
ZebraLady