...ehrlich gesagt interessiert mich nicht so sehr, ob er jetzt Radprofi ist oder nicht, sondern nur, dass er sich in einer Disziplin ausprobiert, in der er keine Erfahrung hat und deshalb gar nicht wissen kann, ob er unter 2:45 laufen kann...deshalb tönt er eben; ich könnte auch sagen, der weiß nicht wovon er spricht, kommt für mich aufs gleiche raus.
["und was ist nun daran schlimm? Er ist ein Radprofi und hat dementsprechend ganz andere Ziele, warum soll er die nicht erst mal erwähnen"]
Klar kann er die erwähnen, warum auch nicht, wir leben in einem freien Land...aber bevor Messner ohne Sauerstoff auf den Everest stieg, war er auch vorher auf dem Matterhorn...
Hauptsache die Publicity stimmt, das ist für einen Profisportler enorm wichtig, insbesondere wenn er sich aus seinem Geschäftsfeld verabschiedet....

- das war einer meiner ersten Gedanken, als ich das Thema gelesen habe.
["Wenn er 3h als Ziel angibt, ist das für ihn vermutlich nichts besonderes und ich kann ihn da gut verstehen, also warum nicht ein ambitioniertes Ziel angehen. Warum wird soetwas von sovielen, die soetwas nie erreichen können, dann immer als Rumgetöne abgetan."]
Ich sehe das als Rumgetöne, genauso wie ich auch Stammtischwetten in Bezug auf die Debüt-Teilnahme und am besten noch in einer 3,5 Stunden Zeit acht Wochen vor einem Marathon so sehe. Radprofi hin oder her.
Außerdem:Wer entscheidet denn, was ein ambitioniertes Ziel ist? Hat denn einer, der 6 Stunden braucht, keine Ambition oder was? Selbst manche Marathonprofis erwähnen immer wieder ihren Respekt vor derartigen Leistungen...
["So eine Einstellung finde ich hier vorsichtig ausgedrückt sehr schwach und äußerst mies, vielleicht denkst du mal darüber nach." ]
Kannst ja auch mal drüber nachdenken....
["Ich sehe das z.B. an mir selbst, ich will noch mal sub3h laufen und sowas wie Marathon durchlaufen oder Marathon sub3:30h konnte schon Anfang 2005 als ich wieder angefangen habe zu laufen, kein Ziel sein, denn es war "klar", dass dies bei
passendem Training klappen würde. Mittlerweile bin ich sehr optimistisch (es bleibt hart und schwierig), dass dieses damals sehr ambitionierte Ziel sub3h klappt, die Entwicklung paßt. Trotzdem würde ich Leute mit sub4h, sub3:30h oder auch sub2:30 Zielen nicht als Jogger oder Rumtöner hinstellen. Jeder muss sich doch ein Ziel bzgl. seiner individuellen Möglichkeiten setzen und die sind bei Aldag nun mal jenseits der meisten Leute, die sich hier im Forum aufhalten, warum soll er das dann nicht auch so sagen."]
Ich frage mich aber ganz einfach, wie er wissen kann, was seine Möglichkeiten sind, wenn er die Strecke nie gelaufen ist, also tönt er und tönt und tönt...
Vielleicht erwischt ihn der Hammermann gleich bei Km 28, dann wird er vielleicht nicht mehr weiterlaufen, die Schande ist zu groß, oder was? Wenn keine 2:45, dann eben gar nicht, Sorry, Kann ich nicht nachvollziehen.
Dabei liegt hier genau der Reiz, das macht Marathon aus, den Schmerz oder was auch immer zu überwinden und sich selbst zu besiegen, seine Grenzen zu erweitern....
Ich will nicht sagen das Zeiten unbedeutend dabei sind, ein Motivationsfaktor sind sie bestimmt, aber die Hauptrolle sollten sie meiner Meinung nicht spielen, da geht einem sonst wirklich ein Stück Lebens- und Lauffreude verloren....
["Wenn jemand jedoch etwas erreichen möchte ohne dass er dafür bereit ist etwas zu tun, dann finde
ich dies z.B. sehr schlecht und verstehe diese Leute nicht. Man muss schon wissen was man will. Dementsprechend dürfte klar sein was ich von Wüst halte, aber auch das ich Baumanns Marathonabbruch "verstehe", denn er hatte ganz andere hohe Ziele. Ein Marathon bei dem er mind. unter die TOP10 von Deutschland kommt könnte er immer laufen, aber kann das für ihn ein Ziel sein, sofern noch genügend Ehrgeiz vorhanden ist!?"]
Die Frage ist doch eher, wie ich als Profisportler neue Einnahmequellen erschließen und mich neu positionieren kann und "time is money"...Komme ich nicht unter die ersten drei, sieht es diesbezüglich ziemlich mau aus, auch für einen Baumann. Also warum sich länger quälen, wenn -bis auf kleinere Beträge aus Sponsorenverträgen- kein einziger Rubel rollt.
Den Hut ziehe ich vor Leistungen, die jemand tatsächlich vollbringt oder sie versucht und nicht vor Leistungen, die jemand plant zu tun.
Rumschwätzle kann doch jeder, oder?
Viele Grüße Claudia