Celler Wasa Lauf 12. März 2006
Verfasst: 13.03.2006, 22:10
„Du läufst morgen!“, ist das erste, was mir Mikes23 bei unserer ersten Begegnung sagt, und nach zwei Weizenbier ist mir klar: „Ich laufe morgen!“
Celler-Wasa-Lauf 2006. Seit Wochen, nein Monaten freue ich mich auf diese Veranstaltung, nun ist es soweit. Aber seit einer Woche plagt mich eine Erkältung und will mich nicht so richtig los lassen. Fieberfrei bin ich zwar nun, aber es kratzt im Hals, die Brochien sind etwas belegt und überhaupt - was kann daraus nicht alles noch werden. Rückschlag! Heißt das Menetekel, Herzmuskelentzündung gar. Ogottogottogott!
Zum Glück gibt es eine PreParty beim gastfreien Ripple und Karin: Mikes 23, Sandra, Thanne, meine Herzallerliebste und ich feiern gut 12 Stunden vor dem Start bei Pasta mit Spinat, Tomatensauce und Beilagen. Und als die benachbarte Turmuhr elf Glockenschläge zum Abschied schmettert, weiß ich genau, das sind nicht die Hells Bells, sondern ein Gruß aus 20 Meter himmlischer Höhe: “Alles wird gut!”
Um 6:30 Uhr stehe ich senkrecht im Bett und horche in mich hinein, nee gesund fühlt sich anders an. Fallen lassen, weiter schlafen. Um 8 Uhr endgültig wach, isses immer noch nicht viel besser, aber jetzt gibts einen Kaffee ans Bett. Das lindert. Der Zimmerservice im Hotel Mama lässt nach wie vor keine Wünsche offen.
Pünktlich und brav um 11 Uhr sind wir dann am Treffpunkt, Brandplatz vor’m Kino. Die Gäste von der Nudelparty sind auch schon da, Schwager Volkhard mit Anhang findet sich ein. Die ersten Lockerungsübungen nehmen ein bisschen die Spannung und taktisiche Tipps werden ausgetauscht.
Mikes23 ist sich klar, er und ich, wir rollen das Feld von hinten auf und im Ziel haben wir eine sub60.
Sandra und »meine« Karin gehen’s gemächlich an: ankommen, 1:05 - 1:20, was scheren uns Zeiten?
Thanne weiß: unter 40 Minuten wird es gewiss, aber reicht es für 35?
Volkhard mit Kumpel starten aus der ersten Reihe, typisch AK 30, immer vorne weg. Zu Beginn das Tempo bestimmen, dann nicht locker lassen und die letzten Kilometer Vollspeed, ist deren Devise. Na, Hochmut kommt vor dem Fall, kann ich mich trösten.
Krawumm! Um 12.05 Uhr fällt pünktlich der Startschuss. Ich sehe die weiße Pulverwolke des Kanonenschusses in den Himmel steigen und denke nun kein bißchen mehr an meinen Kratzehals und Piepslunge. Es geht los. Oder sollte losgehen, wir trippeln so vor uns hin - um gleich wieder stehen zu bleiben, um zu trippeln. Meine Gedanken gehen an die Startlinie: war wohl doch die bessere Idee vorne weg zu starten?!
Zwei Kilometer zieht der Pulk träge seine Bahn, mein Mikes23 ist mir aus den Augen entschwunden - was isser schnell was kanner hüpfen - die Damen habe ich hinter mir gelassen. So langsam komme ich in den Tritt:.6:35 und 6:25 ist ja wohl Einlaufphase, es kann noch schneller werden. Den dritten Kilometer forciere ich. Mit 6:08 nähere ich mich meiner Wunschzeit an. Noch ist nichts verloren. Kann das Tempo aber nicht steigern und falle im vierten Kilometer wieder auf 6:14 ab.
Jetzt fällt mir ein Forumsbeitrag ein, in dem BonyEntkleid davon erzählte, nicht mit Tunnelblick durch die Gegend zu laufen, sondern die Augen offen zu halten. Kann ich auch, denke ich bei mir und versuche die Umgebung bewusster wahrzunehmen.
Der “Italienische Garten”, den wir gerade durchlaufen haben, fällt mir ein. Eine Neubausiedlung aus den 20er Jahren gebaut von Otto Haesler, quadratisch funktional Weiß und Rot. Komisch aus dieser Gegend habe ich in meiner 20jährigen Celle Zeit nie jemand kennen gelernt. Terra incognita - fast war sie mir immer etwas unheimlich, diese Gegend - fremd. Klein-Marokko
Quatsch, kümmert mich jetzt auch nicht länger, bin ja auch schon lange drüber hinaus und biege in die Stechbahn ein, Richtung Ziellinie. Den fünften habe ich mit 6:08 gewuppt, die Wettkampfuhr zeigt etwas 32 Minuten an. “Bergfest” ist das jetzt und eigentlich könnte es auch Schlusssprint für mich sein. Ich muss jetzt schon anfangen zu beissen. Keine Heulereien, gib Gas.
Und umrunde die Altsstadt mit 5:55, das sollte für heute mein schnellster Kilometer bleiben. Mit 6:08, 6:13, 6:06 und 5:57 habe ich am Ende eine selbst gestoppte 1:02:52 nicht die Wunschzeit, aber ich weiß: wenn’s wärmer wird, der Hase mir nicht davon hoppelt, keine Erkältung im Hals nervt, dann bleibt’s bei den sub60 auf 10 Kilometern.
Karin hat durchgehalten, ist ins Ziel gekommen, Mikes23 hat ne 58er Zeit gewuppt, die schnellen Jungs haben ihr Ziel auch nicht aus den Augen verloren - Thanne kurz vor dem Ziel fast aus dem Tritt gekommen.
Zu Erzählen wäre noch, dass ich ein Späßchen machen wollte und tatsächlich vor einer Bongotrommelgruppe mich per Schaueinlage beinahe lang gemacht hätte (ich versuchte deren Rhythmus im Retro-Running-Style zu tänzeln), in Kilometer 8 der Boden unter den Füßen zu schwanken und schwimmen begann (ein paar Striche über HFmax) - ich auf der Zielgeraden meine Altonafahne gereicht kam, mit der ich die letzten 20 Meter einschwebte - und und und.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen - ich hoffe auch mal wieder zusammen mit den in Celle neu Kennengelernten und mit mir Gelaufenen. Es war schön mit euch!
Prosit und nun ist gut - Euer ottoerich
http://homepage.mac.com/stechern/PhotoAlbum12.html
Passwort: otto
Celler-Wasa-Lauf 2006. Seit Wochen, nein Monaten freue ich mich auf diese Veranstaltung, nun ist es soweit. Aber seit einer Woche plagt mich eine Erkältung und will mich nicht so richtig los lassen. Fieberfrei bin ich zwar nun, aber es kratzt im Hals, die Brochien sind etwas belegt und überhaupt - was kann daraus nicht alles noch werden. Rückschlag! Heißt das Menetekel, Herzmuskelentzündung gar. Ogottogottogott!
Zum Glück gibt es eine PreParty beim gastfreien Ripple und Karin: Mikes 23, Sandra, Thanne, meine Herzallerliebste und ich feiern gut 12 Stunden vor dem Start bei Pasta mit Spinat, Tomatensauce und Beilagen. Und als die benachbarte Turmuhr elf Glockenschläge zum Abschied schmettert, weiß ich genau, das sind nicht die Hells Bells, sondern ein Gruß aus 20 Meter himmlischer Höhe: “Alles wird gut!”
Um 6:30 Uhr stehe ich senkrecht im Bett und horche in mich hinein, nee gesund fühlt sich anders an. Fallen lassen, weiter schlafen. Um 8 Uhr endgültig wach, isses immer noch nicht viel besser, aber jetzt gibts einen Kaffee ans Bett. Das lindert. Der Zimmerservice im Hotel Mama lässt nach wie vor keine Wünsche offen.
Pünktlich und brav um 11 Uhr sind wir dann am Treffpunkt, Brandplatz vor’m Kino. Die Gäste von der Nudelparty sind auch schon da, Schwager Volkhard mit Anhang findet sich ein. Die ersten Lockerungsübungen nehmen ein bisschen die Spannung und taktisiche Tipps werden ausgetauscht.
Mikes23 ist sich klar, er und ich, wir rollen das Feld von hinten auf und im Ziel haben wir eine sub60.
Sandra und »meine« Karin gehen’s gemächlich an: ankommen, 1:05 - 1:20, was scheren uns Zeiten?
Thanne weiß: unter 40 Minuten wird es gewiss, aber reicht es für 35?
Volkhard mit Kumpel starten aus der ersten Reihe, typisch AK 30, immer vorne weg. Zu Beginn das Tempo bestimmen, dann nicht locker lassen und die letzten Kilometer Vollspeed, ist deren Devise. Na, Hochmut kommt vor dem Fall, kann ich mich trösten.
Krawumm! Um 12.05 Uhr fällt pünktlich der Startschuss. Ich sehe die weiße Pulverwolke des Kanonenschusses in den Himmel steigen und denke nun kein bißchen mehr an meinen Kratzehals und Piepslunge. Es geht los. Oder sollte losgehen, wir trippeln so vor uns hin - um gleich wieder stehen zu bleiben, um zu trippeln. Meine Gedanken gehen an die Startlinie: war wohl doch die bessere Idee vorne weg zu starten?!
Zwei Kilometer zieht der Pulk träge seine Bahn, mein Mikes23 ist mir aus den Augen entschwunden - was isser schnell was kanner hüpfen - die Damen habe ich hinter mir gelassen. So langsam komme ich in den Tritt:.6:35 und 6:25 ist ja wohl Einlaufphase, es kann noch schneller werden. Den dritten Kilometer forciere ich. Mit 6:08 nähere ich mich meiner Wunschzeit an. Noch ist nichts verloren. Kann das Tempo aber nicht steigern und falle im vierten Kilometer wieder auf 6:14 ab.
Jetzt fällt mir ein Forumsbeitrag ein, in dem BonyEntkleid davon erzählte, nicht mit Tunnelblick durch die Gegend zu laufen, sondern die Augen offen zu halten. Kann ich auch, denke ich bei mir und versuche die Umgebung bewusster wahrzunehmen.
Der “Italienische Garten”, den wir gerade durchlaufen haben, fällt mir ein. Eine Neubausiedlung aus den 20er Jahren gebaut von Otto Haesler, quadratisch funktional Weiß und Rot. Komisch aus dieser Gegend habe ich in meiner 20jährigen Celle Zeit nie jemand kennen gelernt. Terra incognita - fast war sie mir immer etwas unheimlich, diese Gegend - fremd. Klein-Marokko
Quatsch, kümmert mich jetzt auch nicht länger, bin ja auch schon lange drüber hinaus und biege in die Stechbahn ein, Richtung Ziellinie. Den fünften habe ich mit 6:08 gewuppt, die Wettkampfuhr zeigt etwas 32 Minuten an. “Bergfest” ist das jetzt und eigentlich könnte es auch Schlusssprint für mich sein. Ich muss jetzt schon anfangen zu beissen. Keine Heulereien, gib Gas.
Und umrunde die Altsstadt mit 5:55, das sollte für heute mein schnellster Kilometer bleiben. Mit 6:08, 6:13, 6:06 und 5:57 habe ich am Ende eine selbst gestoppte 1:02:52 nicht die Wunschzeit, aber ich weiß: wenn’s wärmer wird, der Hase mir nicht davon hoppelt, keine Erkältung im Hals nervt, dann bleibt’s bei den sub60 auf 10 Kilometern.
Karin hat durchgehalten, ist ins Ziel gekommen, Mikes23 hat ne 58er Zeit gewuppt, die schnellen Jungs haben ihr Ziel auch nicht aus den Augen verloren - Thanne kurz vor dem Ziel fast aus dem Tritt gekommen.
Zu Erzählen wäre noch, dass ich ein Späßchen machen wollte und tatsächlich vor einer Bongotrommelgruppe mich per Schaueinlage beinahe lang gemacht hätte (ich versuchte deren Rhythmus im Retro-Running-Style zu tänzeln), in Kilometer 8 der Boden unter den Füßen zu schwanken und schwimmen begann (ein paar Striche über HFmax) - ich auf der Zielgeraden meine Altonafahne gereicht kam, mit der ich die letzten 20 Meter einschwebte - und und und.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen - ich hoffe auch mal wieder zusammen mit den in Celle neu Kennengelernten und mit mir Gelaufenen. Es war schön mit euch!
Prosit und nun ist gut - Euer ottoerich
http://homepage.mac.com/stechern/PhotoAlbum12.html
Passwort: otto