Zürichmarathon bei Regen
Verfasst: 11.04.2006, 14:49
Der Zürich-Marathon 2006 war mein großes Ziel nach zweimal Köln-Marathon 2004 und 2005. Die Zielzeit sollte nun auch mal unter 4 Stunden liegen, nachdem ich in Köln immer zum Ende etwas Probleme bekam und bei 4:50 bzw. 4:30 gelandet war. Ankommen war also diesmal nicht mehr alleine ausreichend
So habe ich begonnen nach dem Steffny-Plan für 3:59:59 zu trainieren und konnte auch schon vorher bei den Unterdistanzen mit 47:10 für 10km (Westzipfellauf) und 1:43:26 für den Halbmarathon (Eschweiler Volkslauf) deutliche Verbesserungen erzielen. Leider war in den letzten drei Wochen vor dem Marathon das Vergnügen deutlich eingeschränkt, weil mir mein Knie deutlich die gelbe Karte zeigte. In diesen Wochen habe insgesamt nur dreimal trainiert für je eine Stunde. Das einzige was noch ein bißchen zum Training beigetragen hat, waren ein wenig Fahrradfahren und flotte Spaziergänge. Kurz vorm Marathon war gesundheitlich alles wieder okay, aber aufgrund meiner Zielzeit wurde ich doch unsicher.
So bin ich dann am Samstag morgen nach Zürich gefahren und hatte während der Fahrt sowie am Nachmittag bzw. Abend in Zürich bestes Frühlingswetter. Es war wirklich sehr schön und die ganze Stadt schien bei Sonne und angenehmen Temperaturen auf den Beinen zu sein. Die Abholung der Startunterlagen auf der kleinen, aber typisch schweizerisch geschäftstüchtig geplanten
Marathon-Expo (man musste an allen Ständen zwangsläufig vorbei) lief problemlos und ich hatte noch Zeit für einen schönen Spaziergang von der Saalsporthalle bis zum Zürichsee. Nach der obligatorischen Bratwurst beim Bellevue ging es dann zum geselligen Nudel-Essen im Marathon-Festzelt. Bald darauf war auch schon fast die Bettzeit gekommen, denn ich hatte geplant früh um 6:00 Uhr aufzustehen. Am nächsten Morgen war das Wetter wie total verwandelt, denn es war heftig bewölkt und regnete. Nach stärkendem Frühstück und Tramfahrt zum Startbereich war noch eine Weile warten angesagt. Dies war mit T-Shirt und kurzer Hose schon ein wenig unangenehm aufgrund des Regens. Die Temperatur lag wohl so bei 8-9 Grad, erschien mir aber durch den Regen kühler. Gut organisiert war, dass viele Dixie-Klos und auch so 4-Ecken-Pissoirs für Männer vorhanden waren. Auf der Strecke hätten es aber mehr sein dürfen.
Ich befand mich im vorletzten, dem roten Startblock für Zielzeit 4:10-4:30. Nach dem Startschuß lief erstmal noch gar nichts, aber nach ca. 5-6 Minuten überquerte ich die Startlinie und der Tross setzte sich langsam in Bewegung. Das Gute an dem hinteren Startblock war, dass ich während des ganzen Laufes überholen konnte. Sehr gut für die Psyche
Meine Kilometerzeiten lagen meist zwischen 5:20 und 5:40, also schon im Rahmen meines Zieles (ca. 5:40). Trotz Regens hatten sich viele Zuschauer und auch ein paar Musikgruppen eingefunden und trieben die Läufer gut an.
Irgendwo bei Kilometer 10-13 kamen auf der Straße am Seeufer die ersten Läufer vom Wendepunkt in Meilen entgegen. Natürlich alles Afrikaner
. So richtig frisch sahen die aber auch nicht mehr aus. Der Wendepunkt in Meilen war ein kleiner Hexenkessel und gab genügend Motivation für die Strecke zurück entlang am See.
Die Verpflegung unterwegs war besser als alles was ich bisher gesehen habe. Es gab Vittel-Fläschchen, Bananen, später auch Powerbar-Drink (lecker!) und Powerbar-Riegel (steinhart und nicht so gut zu kauen
). Insbesondere über die kritische Phase zwischen Kilometer 30 und 40 hat mich wohl das gereichte Kohlenhydratgel bei Kilometer 29 gerettet. Für den Schlußspurt gab es auch nochmal Cola.
Auf der Strecke am Zürichsee entlang wieder züruck in die City holte ich auch die 4-Stunden-Zugläufer ein, an die ich mich nur noch hätte ranheften müssen und ich wäre unter 4 Stunden im Ziel gelandet, weil sie schon früher die Startlinie überholt hatten. Doch mein Tempo war das nicht und so habe ich sie hinter mir gelassen
So bei Kilometer 28 hatte man Zürich-City wieder erreicht. Dort kam einem die Strecke noch ganz schön lang vor, aber man wurde an den niedriger gelegenen Teil der Innenstadt schön entlang geführt. Trotz Regens hatten sich auch hier viele Zürcher eingefunden und gaben einem guten Schub
Den Mann mit dem Hammer habe ich nicht kennengelernt und auch erwartete orthopädische Probleme stellten sich nicht ein. Lediglich die Lust liess etwas nach mit kalten nassen durchweichten Füßen und Händen. Bei Kilometer 39 bekam ich kurz eine leichte Wadenverkrampfung, die ich aber mit sofortigem Dehnen wieder wegbekommen habe. Die letzten drei Kilometer war ich dann ein wenig langsamer unterwegs, wobei ich wusste, dass ich selbst mit Gehen noch innerhalb meines Zeitzieles gewesen wäre, also hatte ich keine Panik :-)
So bin ich dann nach 3:50:41 glücklich im Ziel angekommen
Nach Empfangnahme der Medaille und des Finisher-T-Shirts wurde es aber nochmal unangenehm. Der Regen prasselte jetzt etwas heftiger, überall stand das Wasser schon und der abgegebene Kleiderbeutel mit warmen Klamotten war für meine geschundenen Beine ganz schön weit weg. Auch nach dem Umziehen blieben Füße und Hände sehr kalt. Bin aber schließlich im Hotel nach Dusche und kleiner Bettruhe wieder aufgetaut ;-) Am Abend und gesten fiel mir das Gehen und Treppensteigen noch ein wenig schwer, aber das kannte ich schon mal schlimmer trotz schlechterem Ergebnis.
Trotz widriger Verhältnisse ein guter Lauf, vielleicht brauche ich für höhere Geschwindigkeit einfach mehr gute Schweizer Bergluft
Schöne Grüße, LazyWolf

So bin ich dann am Samstag morgen nach Zürich gefahren und hatte während der Fahrt sowie am Nachmittag bzw. Abend in Zürich bestes Frühlingswetter. Es war wirklich sehr schön und die ganze Stadt schien bei Sonne und angenehmen Temperaturen auf den Beinen zu sein. Die Abholung der Startunterlagen auf der kleinen, aber typisch schweizerisch geschäftstüchtig geplanten

Ich befand mich im vorletzten, dem roten Startblock für Zielzeit 4:10-4:30. Nach dem Startschuß lief erstmal noch gar nichts, aber nach ca. 5-6 Minuten überquerte ich die Startlinie und der Tross setzte sich langsam in Bewegung. Das Gute an dem hinteren Startblock war, dass ich während des ganzen Laufes überholen konnte. Sehr gut für die Psyche

Meine Kilometerzeiten lagen meist zwischen 5:20 und 5:40, also schon im Rahmen meines Zieles (ca. 5:40). Trotz Regens hatten sich viele Zuschauer und auch ein paar Musikgruppen eingefunden und trieben die Läufer gut an.
Irgendwo bei Kilometer 10-13 kamen auf der Straße am Seeufer die ersten Läufer vom Wendepunkt in Meilen entgegen. Natürlich alles Afrikaner

Die Verpflegung unterwegs war besser als alles was ich bisher gesehen habe. Es gab Vittel-Fläschchen, Bananen, später auch Powerbar-Drink (lecker!) und Powerbar-Riegel (steinhart und nicht so gut zu kauen

Auf der Strecke am Zürichsee entlang wieder züruck in die City holte ich auch die 4-Stunden-Zugläufer ein, an die ich mich nur noch hätte ranheften müssen und ich wäre unter 4 Stunden im Ziel gelandet, weil sie schon früher die Startlinie überholt hatten. Doch mein Tempo war das nicht und so habe ich sie hinter mir gelassen

So bei Kilometer 28 hatte man Zürich-City wieder erreicht. Dort kam einem die Strecke noch ganz schön lang vor, aber man wurde an den niedriger gelegenen Teil der Innenstadt schön entlang geführt. Trotz Regens hatten sich auch hier viele Zürcher eingefunden und gaben einem guten Schub

So bin ich dann nach 3:50:41 glücklich im Ziel angekommen

Trotz widriger Verhältnisse ein guter Lauf, vielleicht brauche ich für höhere Geschwindigkeit einfach mehr gute Schweizer Bergluft

Schöne Grüße, LazyWolf