So kann es gehen - Eine kleine (Lauf)Geschichte
Verfasst: 24.04.2006, 12:49
Hallo zusammen !
Da dies mein Erster Beitrag in diesem Forum ist möchte ich erst mal alle hier Herzlichst Grüssen !
Ich verfolge dieses Lauf-Forum schon einige Zeit und bin sehr von den tollen Beiträgen angetan. Deshalb dachte ich mir das ich mal meine Lauf-Geschichte aufschreibe um vielleicht den einen oder anderen zu motivieren.
Die Geschichte fing im Sommer 2002 an. Da war ich 33 Jahre jung und noch voller Elan. Ich spielte regelmäßig im Verein Fußball und joggte auch mehrmals die Woche. Bis...... Probleme im Knie auftraten. Nach wenig Beanspruchung hatte ich schon eine dicke Wölbung in der rechten Kniekehle. Obwohl ich keine Verletzung, Unfall etc. hatte. Ist auf einmal aufgetreten.
Nun, mein erster Weg war zum Orthopäden. Ich möchte die Geschichte hier ein wenig abkürzen ;-) Hab' halt die komplette Standard Prozedur mitgemacht.
Wärmebehandlung, Krankengymnastik etc. Kurz gesagt: Hat alles nichts geholfen. Als dem Orthöpäden auch nichts mehr einfiel habe ich mir einen Termin im Krankenhaus zur Arthroskopie (Kniespiegelung) geben lassen. Ich habe, wie sich im Nachhinein herausstellte, Glück gehabt das ich dort auf einen sehr fähigen, jungen Sportarzt gestoßen bin.
Nun, das Ergebnis meiner Kniespiegelung war alles andere als erfreulich. Ich hatte eine Kniekrankheit, die in jungen Jahren aufgetreten ist, und zur Folge hatte das der Knorpel im Kniegelenk vom Knochen darunter nicht mehr mit Blut versorgt wurde und sich gelöst hat. Das Ergebnis war das ich im Knie ein großes, spitzes Stück Knorpel hatte welches die Schmerzen verursachte. Nun, dieses alleine zu entfernen reicht ja nicht, da darunter der Knochen ja blank ist. Also hat man bei mir in einer langen Operation eine Knochen-Knorpel Transplantation durchgeführt. Es wurden im rechten Knie Zylinder (4 an der Zahl - 1cm Durchmesser, 2cm lang) an der kranken Stelle und an einer Stelle die nicht beansprucht wird ausgestanzt und entgegengesetzt wieder eingepflanzt. Ziel war es das der ausgestanzte, gesunde Knochen an der beanspruchten Stelle wieder anwächst. Puh, das waren ganz schön harte Nachrichten für mich. Der Arzt meinte das ich das Knie eines 70 jährigen habe und es aus mit Joggen und Fußball wäre. Ich könnte froh sein wenn ich beim gehen keine Probleme mehr habe. Danach fiel ich erst mal in ein tiefes Loch. Ich durfte über Wochen mit dem rechten Bein nicht auftreten und musste 4 Monate Physiotherapie über mich ergehen lassen.
Aber das Ergebnis war prima. Nach 1 Jahr und mehrmaligen Kernspintomografien war es sicher. Alles war im Knie super zusammengewachsen und ich hatte keine Probleme mehr beim gehen. Das war im August 2003.
Nun da ich wieder normal gehen konnte und mir mein Hausarzt mitteilte das jetzt eigentlich nix mehr passieren kann, da das Implantat ja wie ein Knochenbruch zusammengewachsen ist (wurde ja durch die Kernspintomografien bestätigt) habe ich mich überwunden und mit dem Laufen begonnen. Ich konnte einfach nicht anders. Ich wollte es wenigstens versucht haben, ansonsten hätte es mir nie Ruhe gelassen.
Und da fing ich an. Ich bin einmal die Woche 2 km gejoggt. Und das über 4 Wochen. Danach habe ich das 2-mal die Woche gemacht. Und da ich keine Probleme hatte habe ich die Einheiten erhöht. Immer ganz langsam. Ich muss dabei sagen das ich mir nach 2 Monaten ein paar gute Laufschuhe gekauft habe (Natürlich mit entsprechender Laufbandanalyse - daran sollte es nicht scheitern). Mein Ergeiz wurde immer größer und mit der Zeit bin ich soviel gelaufen wie nie zuvor. Ganz nach dem Motto "jetzt erst recht". Ich habe es aber nie übertrieben, sondern mir immer die nötige Auszeit genommen und auf meinen Körper gehört.
Und heute, im April 2006, schreibe ich dieses auf und denke noch mal an die Zeit zurück als es noch Sommer 2002 war. Hätte mir das einer vorher gesagt, ich hätte es Ihm nie geglaubt. Laufen ist für mich eine Sucht, eine schöne. Ich kann dabei abschalten und es macht mich "frei" von allen Sorgen. Zumindest die Zeit beim Laufen. Und ich bin schon ein wenig Stolz wenn ich auf meine Laufuhr schaue und weiß das ich im letzten Jahr 1200km gelaufen bin. Dazu habe ich nun in den letzten Wochen meine 10km Bestzeit auf 40:06min und 15Km auf 1:05:40 "heruntergeschraubt". :-)
Aber das ist gar nicht wichtig. Wichtig ist, und deshalb habe ich den Beitrag hier geschrieben, es ist (fast) alles möglich. Lasst Euch nicht den Mut nehmen. Schaut nach vorne und denkt positiv. In der Hoffnung, das Ihr genau so viel Glück habt wie ich !
Viele Grüße,
Tommy
Da dies mein Erster Beitrag in diesem Forum ist möchte ich erst mal alle hier Herzlichst Grüssen !
Ich verfolge dieses Lauf-Forum schon einige Zeit und bin sehr von den tollen Beiträgen angetan. Deshalb dachte ich mir das ich mal meine Lauf-Geschichte aufschreibe um vielleicht den einen oder anderen zu motivieren.
Die Geschichte fing im Sommer 2002 an. Da war ich 33 Jahre jung und noch voller Elan. Ich spielte regelmäßig im Verein Fußball und joggte auch mehrmals die Woche. Bis...... Probleme im Knie auftraten. Nach wenig Beanspruchung hatte ich schon eine dicke Wölbung in der rechten Kniekehle. Obwohl ich keine Verletzung, Unfall etc. hatte. Ist auf einmal aufgetreten.
Nun, mein erster Weg war zum Orthopäden. Ich möchte die Geschichte hier ein wenig abkürzen ;-) Hab' halt die komplette Standard Prozedur mitgemacht.
Wärmebehandlung, Krankengymnastik etc. Kurz gesagt: Hat alles nichts geholfen. Als dem Orthöpäden auch nichts mehr einfiel habe ich mir einen Termin im Krankenhaus zur Arthroskopie (Kniespiegelung) geben lassen. Ich habe, wie sich im Nachhinein herausstellte, Glück gehabt das ich dort auf einen sehr fähigen, jungen Sportarzt gestoßen bin.
Nun, das Ergebnis meiner Kniespiegelung war alles andere als erfreulich. Ich hatte eine Kniekrankheit, die in jungen Jahren aufgetreten ist, und zur Folge hatte das der Knorpel im Kniegelenk vom Knochen darunter nicht mehr mit Blut versorgt wurde und sich gelöst hat. Das Ergebnis war das ich im Knie ein großes, spitzes Stück Knorpel hatte welches die Schmerzen verursachte. Nun, dieses alleine zu entfernen reicht ja nicht, da darunter der Knochen ja blank ist. Also hat man bei mir in einer langen Operation eine Knochen-Knorpel Transplantation durchgeführt. Es wurden im rechten Knie Zylinder (4 an der Zahl - 1cm Durchmesser, 2cm lang) an der kranken Stelle und an einer Stelle die nicht beansprucht wird ausgestanzt und entgegengesetzt wieder eingepflanzt. Ziel war es das der ausgestanzte, gesunde Knochen an der beanspruchten Stelle wieder anwächst. Puh, das waren ganz schön harte Nachrichten für mich. Der Arzt meinte das ich das Knie eines 70 jährigen habe und es aus mit Joggen und Fußball wäre. Ich könnte froh sein wenn ich beim gehen keine Probleme mehr habe. Danach fiel ich erst mal in ein tiefes Loch. Ich durfte über Wochen mit dem rechten Bein nicht auftreten und musste 4 Monate Physiotherapie über mich ergehen lassen.
Aber das Ergebnis war prima. Nach 1 Jahr und mehrmaligen Kernspintomografien war es sicher. Alles war im Knie super zusammengewachsen und ich hatte keine Probleme mehr beim gehen. Das war im August 2003.
Nun da ich wieder normal gehen konnte und mir mein Hausarzt mitteilte das jetzt eigentlich nix mehr passieren kann, da das Implantat ja wie ein Knochenbruch zusammengewachsen ist (wurde ja durch die Kernspintomografien bestätigt) habe ich mich überwunden und mit dem Laufen begonnen. Ich konnte einfach nicht anders. Ich wollte es wenigstens versucht haben, ansonsten hätte es mir nie Ruhe gelassen.
Und da fing ich an. Ich bin einmal die Woche 2 km gejoggt. Und das über 4 Wochen. Danach habe ich das 2-mal die Woche gemacht. Und da ich keine Probleme hatte habe ich die Einheiten erhöht. Immer ganz langsam. Ich muss dabei sagen das ich mir nach 2 Monaten ein paar gute Laufschuhe gekauft habe (Natürlich mit entsprechender Laufbandanalyse - daran sollte es nicht scheitern). Mein Ergeiz wurde immer größer und mit der Zeit bin ich soviel gelaufen wie nie zuvor. Ganz nach dem Motto "jetzt erst recht". Ich habe es aber nie übertrieben, sondern mir immer die nötige Auszeit genommen und auf meinen Körper gehört.
Und heute, im April 2006, schreibe ich dieses auf und denke noch mal an die Zeit zurück als es noch Sommer 2002 war. Hätte mir das einer vorher gesagt, ich hätte es Ihm nie geglaubt. Laufen ist für mich eine Sucht, eine schöne. Ich kann dabei abschalten und es macht mich "frei" von allen Sorgen. Zumindest die Zeit beim Laufen. Und ich bin schon ein wenig Stolz wenn ich auf meine Laufuhr schaue und weiß das ich im letzten Jahr 1200km gelaufen bin. Dazu habe ich nun in den letzten Wochen meine 10km Bestzeit auf 40:06min und 15Km auf 1:05:40 "heruntergeschraubt". :-)
Aber das ist gar nicht wichtig. Wichtig ist, und deshalb habe ich den Beitrag hier geschrieben, es ist (fast) alles möglich. Lasst Euch nicht den Mut nehmen. Schaut nach vorne und denkt positiv. In der Hoffnung, das Ihr genau so viel Glück habt wie ich !
Viele Grüße,
Tommy