Der Hammermann fährt in Düsseldorf Panzer
Verfasst: 08.05.2006, 09:31
6.00, der Wecker klingelt! Mein erster Gedanke: BOAH, bin ich müde! Nach einer kurzen Dusche geht es dann aber mit den Gedanken nur noch Richtung Düsseldorf. Tasche packen, Schuhe säubern (mach ich immer vor einem Marathon) und natürlich futtern!
8.00, Ankunft in Düsseldorf. Schnell haben wir einen Parkplatz gefunden, da mein Vater "sich in Düsseldorf auskennt"! Leider auf der falschen Rheinseite, so dass ich noch über die Oberkassler Brücke rüber zum Startgelände mußte. Was zu dieser Zeit noch ein äußerst gemütlicher Spaziergang war, stellte irgendwann um 14.30 einen Marathon nach dem Marathon dar!
8.30, Treffen mit den "Thomassen" und den anderen am Burgplatz mit direkter Ausicht auf die Dixie Parade. Nachdem alles Organisatorische abgewickelt war, gingen wir gemütlich zu Start.
9.30, da überhaupt keine Startblöcke unterteilt waren, stellten wir uns alle in die Nähe des 4:00 Stunden Pacers und warteten auf den Start.
km 1-10: Wie soll ich diese Kilometer nur beschreiben? Es lief recht zäh an, und wir hatten ein wenig Probleme, unser wirkliches Tempo zu finden. Angehen wollte ich die erste Hälfte Richtung 3:50:00 und dann ab HM schauen, obs noch für 3:45:00 langt. Irgendwann hatte ich dann mein Tempo gefunden und lief, alerdings nicht wirklich leichtfüßig, durch Düsseldorf.
km 10-21: Äh, ja. Mir gehts zu dieser Zeit schon nicht mehr wirkich gut, kann aber das Tempo noch recht ordentlich halten. HM erreiche ich irgendwann bei 1:53:00 und liege noch voll im Plan für 3:45:00.
ab km 26: So, jetzt nimmt das Elend seinen Lauf! Bei km 26 steht dann mein persönlicher Hammermann und klopft mir ma ordentlich auf die Rübe. An rundes Laufen ist nicht mehr zu denken. Ich bekommen langsam Krämpfe und habe unglaublichen Durst. Zuerst sind es nur die Waden und Oberschenkel, später verkrampfen sich sogar mein Fußsohlen. Da macht das Laufen doch noch Spaß!!! Zu dieser Zeit beschäftige ich mich damit, an einer Wasserstelle drei Becher zu erwischen, diese über 500m gehend zu trinken um dann irgendwie die nächste Wasserstelle zu erreichen.
km 34Ha, soweit hatte mit Taktik mich also schon gebracht. Allerdings schien der Mann mit dem Hammer mit seinem Panzer direkt neben mir auf dem Bürgersteig zu fahren, und jeden noch so kleinen Funken Hoffnung umgehend zu zerstören. Irgendwann wurden dann die Abstände zwischen den Verpflegungspunkten subjektiv immer länger. Ich konnte nicht mehr!!!
Die nächsten zwei oder drei KM konnte ich nur noch gehen, an laufen war überhaupt nicht mehr zu denken. Besonders schön ist es dann, wenn zu einem solchen Zeitpunkt dann das eigene Auto direkt neben einem Straßenrand steht und einen anlacht! Ich weiß ja nicht mehr viel von diesen Kilometern, aber ich habe mir geschworen, dass ich ins Ziel komme. Allerdings wußte ich nicht so recht, wie ich das machen sollte!
Irgendwo bei Kilometer 37 oder so begann ich wieder zu laufen. Vor der Gehpause war mein Puls bei einem Tempo von vielleicht 5:45/km auf 182 Schläge angestiegen, jetzt war er wieder irgendwo im grünen Berich. Ich versuchte irgenwie so zu laufen, dass die Krämpfe nicht wieder kamen, die ich in mühevollen Dehnpausen beseitigt hatte. Allerdings reichte zu diesem Zeitpunkt ein falscher Schritt, und ich hätte wieder mit Schmerzen an den Rand humpeln können. Meine Fußsohlen waren irgendwie immer nocht nicht wirklich bereit, sich zu entspannen, so dass ich mir natürlich auch noch eine dicke Blase lief!
Von Kilometer 37 bis 40 versuchte ich irgendwie zu bestimmen, wie schnell ich eigentlich noch unterwegs war. Mein Mindestziel sollte es ja sein, unter 4:00:00 zu finishen. Bei der 40km Marke hatte ich dann noch genau 12 Minuten Zeit. Eigentlich sollte das kein Problem sein, aber ich haderte mit meinem Schicksal. Kurz darauf bildete sich dann aber noch ein Zug von schwer angeschlagenen, völlig kaputten aber ehrgeizigen Bekloppten, die sich auf die Fahnen schrieben, in sub 4 zu finishen. Ich quälte mich also mit meinen Mitstreitern bis Kilometer 41, als ich die Stimme meines Vaters vernahm, der irgendwas von ERDINGER und KALT erzählte. Gesehen habe ich ihn allerdings nicht! Nachher sagte er mir aber, dass er wirklich da war, und ich hätte zu dieser Zeit ausgesehen wie der Tod auf Urlaub. Plötzlich lief es wieder, und als das Ziel in Sicht kam, konnte ich dann doch noch mal ein oder zwei Körnchen zulegen. Im Ziel war ich dann irgendwo bei 3:57-3:58! Egal, hauptsache da!
Tja, was soll ich sagen? Insgesamt war dieser marathon ein Erlebnis, welches ich nicht so schnell vergessen werde. Ich habe mich noch nie so besch.. gefühlt, wie zwischen km 26 und km 40! Jeder Teil meines Körpers machte unkontrollierte Dinge und in meinem Kopf spileten sich höchst seltsame Dinge ab.
Im Nachhinein war es wohl einfach zu warm, um einen Marathon auf Zeit zu laufen. Vielleicht hätte man einfach kurzfristig einen Erlebnismarathon bei tollem Wetter machen sollen?!Allerdings bin ich jetzt doch ein wenig stolz, dass ich mich da durchgekämpft habe, und unter 4:00 angekommen bin!
Ich hoffe, die anderen Foris hats nicht ganz so doll erwischt unterwegs! Ich kann heute noch nicht wirlich wieder gehen, weil ich unglaubliche Schmerzen in meine Füßen habe.
Ach ja, dann kamen ja noch die ungefähr 3km zu Fuß zum Auto über die Oberkassler Brücke. Ich denke, das meine Fortbewegungsart zu dieser Zeit durchaus zur allgemeinen Volksbelustigung beigetragen hat! Aber auch das habe ich dann noch geschafft! Zum Glück hatte ich der Mann mit dem Hammer inzwischen ein anderes Opfer gesucht...!
Gruß, Marcel
8.00, Ankunft in Düsseldorf. Schnell haben wir einen Parkplatz gefunden, da mein Vater "sich in Düsseldorf auskennt"! Leider auf der falschen Rheinseite, so dass ich noch über die Oberkassler Brücke rüber zum Startgelände mußte. Was zu dieser Zeit noch ein äußerst gemütlicher Spaziergang war, stellte irgendwann um 14.30 einen Marathon nach dem Marathon dar!
8.30, Treffen mit den "Thomassen" und den anderen am Burgplatz mit direkter Ausicht auf die Dixie Parade. Nachdem alles Organisatorische abgewickelt war, gingen wir gemütlich zu Start.
9.30, da überhaupt keine Startblöcke unterteilt waren, stellten wir uns alle in die Nähe des 4:00 Stunden Pacers und warteten auf den Start.
km 1-10: Wie soll ich diese Kilometer nur beschreiben? Es lief recht zäh an, und wir hatten ein wenig Probleme, unser wirkliches Tempo zu finden. Angehen wollte ich die erste Hälfte Richtung 3:50:00 und dann ab HM schauen, obs noch für 3:45:00 langt. Irgendwann hatte ich dann mein Tempo gefunden und lief, alerdings nicht wirklich leichtfüßig, durch Düsseldorf.
km 10-21: Äh, ja. Mir gehts zu dieser Zeit schon nicht mehr wirkich gut, kann aber das Tempo noch recht ordentlich halten. HM erreiche ich irgendwann bei 1:53:00 und liege noch voll im Plan für 3:45:00.
ab km 26: So, jetzt nimmt das Elend seinen Lauf! Bei km 26 steht dann mein persönlicher Hammermann und klopft mir ma ordentlich auf die Rübe. An rundes Laufen ist nicht mehr zu denken. Ich bekommen langsam Krämpfe und habe unglaublichen Durst. Zuerst sind es nur die Waden und Oberschenkel, später verkrampfen sich sogar mein Fußsohlen. Da macht das Laufen doch noch Spaß!!! Zu dieser Zeit beschäftige ich mich damit, an einer Wasserstelle drei Becher zu erwischen, diese über 500m gehend zu trinken um dann irgendwie die nächste Wasserstelle zu erreichen.
km 34Ha, soweit hatte mit Taktik mich also schon gebracht. Allerdings schien der Mann mit dem Hammer mit seinem Panzer direkt neben mir auf dem Bürgersteig zu fahren, und jeden noch so kleinen Funken Hoffnung umgehend zu zerstören. Irgendwann wurden dann die Abstände zwischen den Verpflegungspunkten subjektiv immer länger. Ich konnte nicht mehr!!!
Die nächsten zwei oder drei KM konnte ich nur noch gehen, an laufen war überhaupt nicht mehr zu denken. Besonders schön ist es dann, wenn zu einem solchen Zeitpunkt dann das eigene Auto direkt neben einem Straßenrand steht und einen anlacht! Ich weiß ja nicht mehr viel von diesen Kilometern, aber ich habe mir geschworen, dass ich ins Ziel komme. Allerdings wußte ich nicht so recht, wie ich das machen sollte!
Irgendwo bei Kilometer 37 oder so begann ich wieder zu laufen. Vor der Gehpause war mein Puls bei einem Tempo von vielleicht 5:45/km auf 182 Schläge angestiegen, jetzt war er wieder irgendwo im grünen Berich. Ich versuchte irgenwie so zu laufen, dass die Krämpfe nicht wieder kamen, die ich in mühevollen Dehnpausen beseitigt hatte. Allerdings reichte zu diesem Zeitpunkt ein falscher Schritt, und ich hätte wieder mit Schmerzen an den Rand humpeln können. Meine Fußsohlen waren irgendwie immer nocht nicht wirklich bereit, sich zu entspannen, so dass ich mir natürlich auch noch eine dicke Blase lief!
Von Kilometer 37 bis 40 versuchte ich irgendwie zu bestimmen, wie schnell ich eigentlich noch unterwegs war. Mein Mindestziel sollte es ja sein, unter 4:00:00 zu finishen. Bei der 40km Marke hatte ich dann noch genau 12 Minuten Zeit. Eigentlich sollte das kein Problem sein, aber ich haderte mit meinem Schicksal. Kurz darauf bildete sich dann aber noch ein Zug von schwer angeschlagenen, völlig kaputten aber ehrgeizigen Bekloppten, die sich auf die Fahnen schrieben, in sub 4 zu finishen. Ich quälte mich also mit meinen Mitstreitern bis Kilometer 41, als ich die Stimme meines Vaters vernahm, der irgendwas von ERDINGER und KALT erzählte. Gesehen habe ich ihn allerdings nicht! Nachher sagte er mir aber, dass er wirklich da war, und ich hätte zu dieser Zeit ausgesehen wie der Tod auf Urlaub. Plötzlich lief es wieder, und als das Ziel in Sicht kam, konnte ich dann doch noch mal ein oder zwei Körnchen zulegen. Im Ziel war ich dann irgendwo bei 3:57-3:58! Egal, hauptsache da!
Tja, was soll ich sagen? Insgesamt war dieser marathon ein Erlebnis, welches ich nicht so schnell vergessen werde. Ich habe mich noch nie so besch.. gefühlt, wie zwischen km 26 und km 40! Jeder Teil meines Körpers machte unkontrollierte Dinge und in meinem Kopf spileten sich höchst seltsame Dinge ab.
Im Nachhinein war es wohl einfach zu warm, um einen Marathon auf Zeit zu laufen. Vielleicht hätte man einfach kurzfristig einen Erlebnismarathon bei tollem Wetter machen sollen?!Allerdings bin ich jetzt doch ein wenig stolz, dass ich mich da durchgekämpft habe, und unter 4:00 angekommen bin!
Ich hoffe, die anderen Foris hats nicht ganz so doll erwischt unterwegs! Ich kann heute noch nicht wirlich wieder gehen, weil ich unglaubliche Schmerzen in meine Füßen habe.
Ach ja, dann kamen ja noch die ungefähr 3km zu Fuß zum Auto über die Oberkassler Brücke. Ich denke, das meine Fortbewegungsart zu dieser Zeit durchaus zur allgemeinen Volksbelustigung beigetragen hat! Aber auch das habe ich dann noch geschafft! Zum Glück hatte ich der Mann mit dem Hammer inzwischen ein anderes Opfer gesucht...!

Gruß, Marcel