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Warmlaufen. Wann vor dem Wettkampf?

Verfasst: 26.05.2006, 20:45
von mkrimmer
Hallo :)

wann vor einem Wettkampf lauft ihr euch warm? Wie viel Zeit darf vergehen, dass das warmlaufen seinen Zweck noch erfüllt und man nicht wieder kalt ist?

Wie weit lauft ihr euch warm?

Grüße

Michael

Verfasst: 26.05.2006, 21:03
von it_fuzzy
Hallo Michael,

je nach "Wärme" bzw "Kälte" laufe ich mich für 10er und 21,1er zwischen 15 - 25 min warm, so dass ich ca. 10min vor Start noch etwas trinken und leicht dehnen kann. Beim Marathon sind es (bedingt durch mein noch rel. niedriges Tempo knapp unter 5min/km) max. 5 - 6min. Hier geht es auch eher um locker-machen.

Verfasst: 26.05.2006, 21:08
von WinfriedK
Da gibt´s aber schon ein paar Threads dazu, bemüh mal die Suchfunktion.

Ganz Kurz:
Wie weit, ist egal. Wie lang, ist wichtiger.
Je kürzer die Wettkampfstrecke, desto gründlicher das Einlaufen.
Zeit zwischen Einlaufen und Wettkampf: so wenig wie möglich, nicht mehr als 5 Min.

Verfasst: 26.05.2006, 21:18
von pedi
WinfriedK hat geschrieben:Da gibt´s aber schon ein paar Threads dazu, bemüh mal die Suchfunktion.

.... und da werden Sie bei dieser Suche leider nicht geholfen :zwinker5:

Verfasst: 26.05.2006, 21:26
von WinfriedK
Pedi95 hat geschrieben:.... und da werden Sie bei dieser Suche leider nicht geholfen :zwinker5:
1. Versuch :zwinker5:

Verfasst: 26.05.2006, 21:33
von pedi
WinfriedK hat geschrieben:1. Versuch :zwinker5:

Da spricht der Könner :zwinker5:

Verfasst: 27.05.2006, 15:27
von Bruce
OK, z. B. hier gibt's einiges.

Verfasst: 27.05.2006, 16:22
von Thomas Naumann
Das mit dem Warmlaufen hängt etwas von der Streckenlänge ab.

<10 km: Laufe ich nicht.

10 km: Ich beginne eine gute halbe Stunde vorher, laufe 10 Minuten langsam, beschleunige etwas und laufe noch 3 bis 5 Minuten mit gelegentlichen Sprints. Dann ca. 20 Minuten Ruhe und Startpfiff.

21,1 km: Ich beginne eine halbe Stunde vorher, laufe einige Minuten langsam, beschleunige etwas und laufe noch wenige Minuten mit gelegentlichen Sprints. Dann ca. 20 Minuten Ruhe und Startpfiff.

Marathon: Ich laufe mich nicht warm. Das mache ich auf den ersten Kilometern "live".

eine völlig andere Meinung

Verfasst: 29.05.2006, 14:21
von Knips
Früher habe ich mich der Form halber und eher halbherzig ein bisschen gedehnt und warmgetrabt, heute unterlasse ich das grundsätzlich, wohl wissend, das ich mich damit in der Minderheit befinde.

Warum soll ich mit Dehnübungen vor dem Wettkampf meinen Muskeltonus herabsetzen?

Warum soll ich meinen Körper vor dem Wettkampf aufheizen? Auf der Strecke wird mein größtes Problem die Wärmeabfuhr sein. Wenn ich kalt starte, ist die Leistungsfähigkeit meiner Muskeln größer. (siehe auch Dieter Kleinmann: Laufen – Sportmedizinische Grundlagen, Trainingslehre und Risikoprophylaxe Schattauer: Stuttgart, 1996, ISBN 3-7945-1623-0)

Wie groß bzw. wie gering ist die Verletzungsgefahr, wenn ich bei einer 100m Bestzeit von circa 13-14 Sekunden in einem 10 km Wettkampf mit etwa 25 Sekunden für die ersten 100 Meter loslaufe?

Ich stelle mal die ketzerische Frage: Aus welchem Grund außer dem, dass fast alle es so halten, wärmt ihr euch vor dem Wettkampf auf?

Verfasst: 29.05.2006, 14:27
von dusano
Bis vor kurzem hab ich nicht viel vom warmlaufen gehalten.
Seit Anfang des Jahres mache ich das aber bis zur HM-Distanz immer. Ca. 30 Minuten vor dem Start gehts los. Erst locker und nach 10 Minuten im schönen Dauerlauftempo. Die letzten 5 Minuten noch ein paar kurze Sprints eingelet.
5-10 Minuten vor dem Start gehts in den Startblock

@thomas: wenn du dich warmläufst und dann 20 Minuten auf den Start wartest, sind deine Muskeln wieder kalt, da kannste dir das aufwärmen ersparen.

nix gegen Ketzer, aber...

Verfasst: 29.05.2006, 14:27
von geniesser
Knips hat geschrieben:Warum soll ich mit Dehnübungen vor dem Wettkampf meinen Muskeltonus herabsetzen?
keine Ahnung. Wer macht das?
Warum soll ich meinen Körper vor dem Wettkampf aufheizen? Auf der Strecke wird mein größtes Problem die Wärmeabfuhr sein. Wenn ich kalt starte, ist die Leistungsfähigkeit meiner Muskeln größer.

hm.

Ich stelle mal die ketzerische Frage: Aus welchem Grund außer dem, dass fast alle es so halten, wärmt ihr euch vor dem Wettkampf auf?

:haeh: Warum, denkst du, machen es viele? :zwinker5:

Verfasst: 29.05.2006, 15:27
von RalfF
Knips hat geschrieben:Ich stelle mal die ketzerische Frage: Aus welchem Grund außer dem, dass fast alle es so halten, wärmt ihr euch vor dem Wettkampf auf?
Ich gehöre, bzw. gehörte ja auch eher zu der Fraktion, die sich nicht warmlaufen vor einem WK. Allerdings habe ich bei meinem letzten HM in Kiel gemerkt, dass Warmlaufen doch zu was nützlich sein kann. Man ist bereits auf Betriebstemperatur, der Körper hat sich schon auf das Laufen eingestellt.

Ich glaube, ob man warmlaufen als notwendig ansieht, hängt davon ab, wie nah man im WK an seine (momentane) Leistungsgrenze heran läuft. Das gleiche trifft meiner Ansicht nach auch auf die Kleidung zu, die man während eines WK anzieht oder besser weglässt. In Kiel hatte ich schon recht wenig an, habe aber trotzdem geschwitzt wie sonstwas obwohl es nur so knapp über 0 Grad waren. Im Training würde ich mit so wenigen Sachen erfrieren.

Verfasst: 29.05.2006, 15:51
von Lupert
Knips hat geschrieben:

Ich stelle mal die ketzerische Frage: Aus welchem Grund außer dem, dass fast alle es so halten, wärmt ihr euch vor dem Wettkampf auf?
wenn ich einen 10er wettkampf mit 95% puls laufe geht das weseltlich besser, wenn der körper warm ist, sonst ist nach 3 km der ofen aus.
kannst ja mal überlegen warum sich profis warm machen?? bestimmt nicht, um danach schlechter zu laufen.
wer einen wettkampf im pulsbereich um die 80% macht, der müsste sich allerdings nicht unbedingt warm laufen. ab über 85% halte ich es für angebracht.
viele grüße
lupert :hallo:

ok, ich habe es mir selbst zuzuschreiben

Verfasst: 29.05.2006, 16:25
von Knips
Immerhin kommt so etwas wie eine Diskussion in Gang, anstatt dass man sich gegenseitig nur auf die Schulter klopft. Da gebe ich allein aus diesem Grund gern den Skeptiker.

gnies hat geschrieben:
knips hat geschrieben: Zitat von Knips
Warum soll ich mit Dehnübungen vor dem Wettkampf meinen Muskeltonus herabsetzen?
keine Ahnung. Wer macht das?
Alle, die sich vor dem Wettkampf dehnen. :wink:
gnies hat geschrieben:
knips hat geschrieben: Ich stelle mal die ketzerische Frage: Aus welchem Grund außer dem, dass fast alle es so halten, wärmt ihr euch vor dem Wettkampf auf?
:haeh: Warum, denkst du, machen es viele? :zwinker5:
Aus Gewohnheit? Aus Lampenfieber? Weil fast alle es so machen? Aus Imponiergehabe? :zwinker4:
Keine Ahnung, ich tu es ja nicht.

RalfF hat geschrieben: Ich gehöre, bzw. gehörte ja auch eher zu der Fraktion, die sich nicht warmlaufen vor einem WK. Allerdings habe ich bei meinem letzten HM in Kiel gemerkt, dass Warmlaufen doch zu was nützlich sein kann. Man ist bereits auf Betriebstemperatur, der Körper hat sich schon auf das Laufen eingestellt.

Ich glaube, ob man warmlaufen als notwendig ansieht, hängt davon ab, wie nah man im WK an seine (momentane) Leistungsgrenze heran läuft.
Meine Erfahrung ist genau entgegengesetzt. Ich laufe jeden Wettkampf an meiner Leistungsgrenze, ansonsten würde ich lieber einen Trainingslauf machen, was auch billiger und einfacher wäre. Und direkt nach dem Start habe ich unaufgewärmt keine Probleme, im Gegenteil.

Was die Betriebstemperatur angeht, hat der zitierte Kleinmann ausgeführt, dass es eben im Sinne der Leistungsfähigkeit der Muskeln nicht wünschenswert ist, aufgewärmt loszulaufen, sondern kalt.

Lupert hat geschrieben: wenn ich einen 10er wettkampf mit 95% puls laufe geht das weseltlich besser, wenn der körper warm ist, sonst ist nach 3 km der ofen aus.
kannst ja mal überlegen warum sich profis warm machen?? bestimmt nicht, um danach schlechter zu laufen.
Meine persönliche Erfahrung spricht dagegen. Ich laufe, wie gesagt, stets am Anschlag, un nach 3km ist der Ofen eben nicht aus, sondern wird wärmer und läuft heiß. Das zeigen auch die Splits meiner sämtlichen Rennen. Die Muskeln werden wärmer, bis Wärmeaufbau und Wärmeabgabe im Gleichgewicht sind, die Zwischenzeiten bleiben gleich oder werden langsamer, der Puls steigt, wenn auch langsam.

Die Profi werden eher Grund haben sich aufzuwärmen, wenn er sich mir auch nicht erschließt. Bei einem 10 km Lauf sind sie mit geschätzen 70% ihrer maximalen Geschwindigkeit (100 m Sprint) unterwegs, ich - wie ich im vorigen Beitrag ausgeführt habe - mit etwa 50%.

Mir würde bei dieser Diskussion helfen, wenn jemand eine Quelle zur Hand hat, die Sinn und Zweck des Aufwärmens beim Ausdauersport verdeutlicht. Sämtliche Befürworter in der Literatur, die ich kenne, sind in diesem Punkt merkwürdig vage. Mal ist es die Verletzungsgefahr (würde ich noch am ehesten einsehen, aber eher im Leistungssport; s.o.), mal die ominöse Betriebstemperatur, mal eine bessere Koordination. Ich habe nichts von alledem bei Vergleich meiner Wettkämpfe feststellen können. Im Gegensatz dazu finde ich Kleinmanns Argumentation bestechend, und er kann sie mit Ergebnissen aus Untersuchungen belegen.

Verfasst: 29.05.2006, 16:33
von Alfathom
Knips hat geschrieben: Früher habe ich mich der Form halber und eher halbherzig ein bisschen gedehnt und warmgetrabt, heute unterlasse ich das grundsätzlich, wohl wissend, das ich mich damit in der Minderheit befinde.

Warum soll ich mit Dehnübungen vor dem Wettkampf meinen Muskeltonus herabsetzen?
Richtig
Knips hat geschrieben: Warum soll ich meinen Körper vor dem Wettkampf aufheizen? Auf der Strecke wird mein größtes Problem die Wärmeabfuhr sein. Wenn ich kalt starte, ist die Leistungsfähigkeit meiner Muskeln größer. (siehe auch Dieter Kleinmann: Laufen – Sportmedizinische Grundlagen, Trainingslehre und Risikoprophylaxe Schattauer: Stuttgart, 1996, ISBN 3-7945-1623-0)
Falsch, da ist der Körper wie ein kalter Motor, das Öl ist zäh und muß dünnflüssiger werden, um die Reibung zu erleichtern. Genauso muß der Körper von der Atmung, Herzkreislaufsystem, Muskulatur her aufgewärmt werden. Wer ohne aufwärmen bei Läufern gerade oberhalb der aneroben Schwelle ( bis ca. 15 km WK ) läuft, kann zu schnell übersäuern, es bildet sich Laktat, was sich nicht mehr restlos abbaut, man wird langsamer oder muss sogar gehen.
Knips hat geschrieben: Wie groß bzw. wie gering ist die Verletzungsgefahr, wenn ich bei einer 100m Bestzeit von circa 13-14 Sekunden in einem 10 km Wettkampf mit etwa 25 Sekunden für die ersten 100 Meter loslaufe?
Es geht nicht um die ersten 100 m, sondern um die ersten 2-3 km.
Knips hat geschrieben: Ich stelle mal die ketzerische Frage: Aus welchem Grund außer dem, dass fast alle es so halten, wärmt ihr euch vor dem Wettkampf auf?
s. o.

Gruß
Alfa

Verfasst: 29.05.2006, 16:38
von pingufreundin
Ich finde die Farge, ob man sich überhaupt aufwärmen sollte, interessant


Bei meinen ersten 10ern hab ich es nicht gemacht. Da waren 10km für mich sooo lang, ich schaffte die halt gerade. Da hätte ich mich mit vorher laufen kaputt gemacht. Das Gleiche gilt jetzt für längere Distanzen.

Allerdings weiß ich nun nicht, was ich mit den kürzeren machen soll. Bisher bin ich halt auch so alibimäßig rumgetrabt vorher.

Im Januar bin ich bei einem 13km Lauf eingebrochen, weil es schweinekalt war. Allerdings so nach 6km- ich glaube also nicht, dass besseres Aufwärmen was geändert hätte.

Ich merke wenn ich einfach so laufe aber auch, dass es erst so nach 3-5km richtig rund läuft. Also müsste ich eigentlich vor einem 10er schon mal 3km laufen :confused: Kommt mir irgendwie auch komisch vor

Verfasst: 29.05.2006, 17:28
von geniesser
Knips hat geschrieben:Meine Erfahrung ist genau entgegengesetzt. Ich laufe jeden Wettkampf an meiner Leistungsgrenze, ansonsten würde ich lieber einen Trainingslauf machen, was auch billiger und einfacher wäre.

Ich laufe nicht jeden Wettkampf an der Leistungsgrenze, weil einen HM zu laufen und von dort aus heim viel günstiger ist, (kohlemäßig und psychisch) und mich bei langen Läufen immer die Getränkelogistik nervt, und das Streckenvermessen.

Aber bei den Wettkämpfen an der Leistungsgrenze ist aufwärmen IMHO schon die halbe Miete. Bloß hab ich noch keinen gesehen, der vorher dehnt.

Verfasst: 29.05.2006, 18:55
von pingufreundin
gnies hat geschrieben:Bloß hab ich noch keinen gesehen, der vorher dehnt.
ich schon, ziemlich häufig sogar. Und wird auch von so einigen Laufgruppenleitern (ich mocht jetzt nicht Trainer schreiben) so beigebracht

Verfasst: 29.05.2006, 19:13
von leze
Hi Pingufreundin,
pingufreundin hat geschrieben:...

Bei meinen ersten 10ern hab ich es nicht gemacht. Da waren 10km für mich sooo lang, ich schaffte die halt gerade. Da hätte ich mich mit vorher laufen kaputt gemacht. Das Gleiche gilt jetzt für längere Distanzen.

Ich merke wenn ich einfach so laufe aber auch, dass es erst so nach 3-5km richtig rund läuft. Also müsste ich eigentlich vor einem 10er schon mal 3km laufen :confused: Kommt mir irgendwie auch komisch vor
Kommt dir komisch vor? Ist es aber nicht. Ich kenne nicht wenige, die erst nach 30 - 40 Minuten "richtig" warm sind. Dazu gehöre ich auch.

Wie machst Du das denn mit deinen Tempoeinheiten? Da läufst Du dich vorher doch auch warm. Wenn ich z.B. 10 km MD im Training mache, dann laufe ich voher 2 - 3 Kilometer langsam und locker und steigere langsam mein Tempo bis auf die gewünschte Geschwindigkeit. Und nach dem Lauf laufe ich 1 - 2 KM langsam aus, das letzte Stück gehe ich sogar, auch wenns vor den Nachbarn uncool aussieht :D Damit wollte ich sagen, dass ich bei einem 10 km Trainingslauf immer noch 4 - 5 km Ein- und Auslaufen dabei ist.

Bei einem Wettkampf ist das Einlaufen wohl Pflicht!

Meine Beine dehne ich vor dem Laufen garnicht mehr, nur ein wenig danach.

:hallo: Viele Grüße
Leze

Verfasst: 29.05.2006, 19:49
von WinfriedK
Check in early at the race start and leave yourself at least 30 minutes for adequate stretching, a gentle warm-up, and a final mental tuning.
Stretching is essential to overcome the overnight tightness and inflexibility that will have developed in your most-trained muscles - the calves, hamstrings and back muscles.
Noakes: "Lore of Running", S. 587

Das bezog sich auf 10km- bzw. HM-Läufe. Bei Marathons rät er dazu, einfach die ersten 2-3 km zum Warmlaufen zu nutzen. Hauptsächlich allerdings, weil ein Aufwärmen nicht möglich ist, da man oft in seinem Startbereich eingezwängt wartet.