Immerhin kommt so etwas wie eine Diskussion in Gang, anstatt dass man sich gegenseitig nur auf die Schulter klopft. Da gebe ich allein aus diesem Grund gern den Skeptiker.
gnies hat geschrieben:
knips hat geschrieben:
Zitat von Knips
Warum soll ich mit Dehnübungen vor dem Wettkampf meinen Muskeltonus herabsetzen?
keine Ahnung. Wer macht das?
Alle, die sich vor dem Wettkampf dehnen.
gnies hat geschrieben:
knips hat geschrieben:
Ich stelle mal die ketzerische Frage: Aus welchem Grund außer dem, dass fast alle es so halten, wärmt ihr euch vor dem Wettkampf auf?

Warum, denkst du, machen es viele?
Aus Gewohnheit? Aus Lampenfieber? Weil fast alle es so machen? Aus Imponiergehabe?
Keine Ahnung, ich tu es ja nicht.
RalfF hat geschrieben:
Ich gehöre, bzw. gehörte ja auch eher zu der Fraktion, die sich nicht warmlaufen vor einem WK. Allerdings habe ich bei meinem letzten HM in Kiel gemerkt, dass Warmlaufen doch zu was nützlich sein kann. Man ist bereits auf Betriebstemperatur, der Körper hat sich schon auf das Laufen eingestellt.
Ich glaube, ob man warmlaufen als notwendig ansieht, hängt davon ab, wie nah man im WK an seine (momentane) Leistungsgrenze heran läuft.
Meine Erfahrung ist genau entgegengesetzt. Ich laufe
jeden Wettkampf an meiner Leistungsgrenze, ansonsten würde ich lieber einen Trainingslauf machen, was auch billiger und einfacher wäre. Und direkt nach dem Start habe ich unaufgewärmt keine Probleme, im Gegenteil.
Was die Betriebstemperatur angeht, hat der zitierte Kleinmann ausgeführt, dass es eben im Sinne der Leistungsfähigkeit der Muskeln nicht wünschenswert ist, aufgewärmt loszulaufen, sondern kalt.
Lupert hat geschrieben:
wenn ich einen 10er wettkampf mit 95% puls laufe geht das weseltlich besser, wenn der körper warm ist, sonst ist nach 3 km der ofen aus.
kannst ja mal überlegen warum sich profis warm machen?? bestimmt nicht, um danach schlechter zu laufen.
Meine persönliche Erfahrung spricht dagegen. Ich laufe, wie gesagt, stets am Anschlag, un nach 3km ist der Ofen eben nicht aus, sondern wird wärmer und läuft heiß. Das zeigen auch die Splits meiner sämtlichen Rennen. Die Muskeln werden wärmer, bis Wärmeaufbau und Wärmeabgabe im Gleichgewicht sind, die Zwischenzeiten bleiben gleich oder werden langsamer, der Puls steigt, wenn auch langsam.
Die Profi werden eher Grund haben sich aufzuwärmen, wenn er sich mir auch nicht erschließt. Bei einem 10 km Lauf sind sie mit geschätzen 70% ihrer maximalen Geschwindigkeit (100 m Sprint) unterwegs, ich - wie ich im vorigen Beitrag ausgeführt habe - mit etwa 50%.
Mir würde bei dieser Diskussion helfen, wenn jemand eine Quelle zur Hand hat, die Sinn und Zweck des Aufwärmens beim Ausdauersport verdeutlicht. Sämtliche Befürworter in der Literatur, die ich kenne, sind in diesem Punkt merkwürdig vage. Mal ist es die Verletzungsgefahr (würde ich noch am ehesten einsehen, aber eher im Leistungssport; s.o.), mal die ominöse Betriebstemperatur, mal eine bessere Koordination. Ich habe nichts von alledem bei Vergleich meiner Wettkämpfe feststellen können. Im Gegensatz dazu finde ich Kleinmanns Argumentation bestechend, und er kann sie mit Ergebnissen aus Untersuchungen belegen.