"K42, der Sprint beim Swiss-Alpine Davos" oder "Als der Sommer Pause machte"
Verfasst: 31.07.2006, 13:27
K42, quasi die Sprintstrecke des legendären K78 mit dem Herzstück der 78er Strecke sollte es sein! Den K78 hätte ich mir vorher nicht zugetraut. Jetzt, nachdem ich ein Vorstellung davon habe: Nein, so was werde ich mir nicht antun. Zumindest nicht so lange ich da nicht mit Würde auf der 2. Hälfte über die Berge komme!
Angereist waren wir (die ganze Familie) schon Montags. Wenn ich schon zum Marathon in die Schweiz fahre, dann sollen wenigstens noch ein paar Tage Urlaub für die anderen auch drin sein. Ok, den Deal hab ich auch gerne mitgemacht.
Die ganze Woche hatten wir super Sommer-Wetter. Aber zum Laufen??? Naja, es geht ja 2 mal auf 2600m, da wird es schon nicht so heiß sein. Schließlich sollte es aber doch noch ganz anders kommen.
Am Vorabend regnet es in Strömen. Die Hoffnung stirbt zu letzt. Es wird schon werden.
Morgens hat sich die Lage ziemlich beruhigt. Es regnet nur noch wenig. Was zieh ich nur an?? Die ganze Woche war das keine Frage: Kurzes Trägerhemd. Aber jetzt? Erstmal die Anfahrt mit dem Zug zum Start nach Bergün. Ok, ich zieh mir doch was mit kurzen Ärmeln an und werde auf der Kesch-Hütte dankbar für die Entscheidung sein.
Bevor unser Start um 11:30Uhr ist hab ich noch die Gelegenheit die ersten Läufer/innen des K78, die um 08:00Uhr in Davos gestartet sind, anzufeuern. Manche sehen schon ziemlich alt aus, obwohl das Härteste noch ansteht.
Noch mal schnell für kleine Jungs und schon bin ich reichlich spät und stehe in der Startaufstellung ganz hinten. Egal, das wird sich noch regulieren, tut es auf der Strecke dann auch.
Eine kleine Runde um Bergün, noch mal durch das Spalier der Zuschauer im Ort und schon geht es ohne großes Vorgeplänkel den Berg hoch. Es regnet nicht, hoffentlich bleibt es auch so. Langsam wir die Strecke steiler, wie viele Höhenmeter sind es jetzt? In einem kleine Weiler steht die Angabe über einer kleinen Hütte: 1800Hm, boah:eek:! Noch 800Hm bis zur Kesch-Hütte. Irgendwann wird es immer steiler und der Berglauf mutiert zu einer geführten Bergwanderung. Je höher wir kommen, desto trüber wird es, es wird immer ungemütlicher und schließlich regnet es!
Irgendwann kommt dann ein Schild „Foto 50m“ mit einem Smily drauf. Bis ich dort bin noch schnell den Daumen rauf (das muss ein geiles Bild werden) und ich bin auf der sagenumwobenen Kesch-Hütte (2632m). Lausig kalt ist es. Warmes Isogetränk schmeckt prima, dazu etwas Weißbrot und nix wie weiter.
Hinter der Kesch-Hütte wird des Feld geteilt: K78er dürfen oben auf dem Panorama-Trail weiter laufen. Wir Sprinter müssen 400Hm auf sehr matschigem und entsprechend rutschigem Weg zur Alp Funtauna (2192m) absteigen. Oben werden die anderen Läufer immer kleiner, bis sie schließlich nur noch Ameisen sind. Meine Fresse, das muss ich alles wieder rauf!
Unten gibt es nochmal Verpflegung und dann geht es sofort wieder an den Aufstieg zum Scaletta Pass. Früher haben die Säumer ihre Waren über diesen Pass gebracht. Heute sind wir die Esel die, einer nach dem anderen, den schmalen Pfad über unzählige Serpentinen nach oben steigen.
Und tatsächlich: Irgendwann treffen wir tatsächlich wieder die Helden vom K78. Jetzt ist es nicht mehr weit zum Scaletta-Pass (2606m). Der Rennarzt schüttelt jedem die Hand, blickt in die Augen „Alles klar?“ und schon bin ich drüber. Noch mal was Heißes, diesmal ist es Boillon, Iso ist leider kalt und weiter geht es auf über einen ruppigen Felspfad innerhalb von 3km von 2600Hm auf 1800Hm runter. Zum Trost: jetzt kommt kein Berg mehr, aber der Abstieg schmerzt im Rücken. Sollte ich doch mal was zur Kräftigung der Rumpfmuskulatur machen?
In Dürrboden gibt es wieder Zuschauer. Dankbar höre ich meinen Namen, der auf der Startnummer steht, das tut gut. Bis Davos sind es zwar noch 14km aber nach den Bergen werd ich das jetzt auch noch schaffen.
Zum Glück bin ich die Strecke Anfang der Woche schon mal abgelaufen, ich kann mich gut auf den Rest der Strecke einstellen.
Durch das Tal geht es jetzt langsamer abwärts. An leichten Steigungen kann ich locker durch traben. Bin ich froh, dass ich auf den letzten Kilometern kein Tempo mehr halten muss. Bergmarathons haben auch Vorteile.
Kurz vor Davos kommt noch eine fiese Steigung im Wald, dann noch eine lange Gerade im Davos, die kein Ende nehmen will. Noch ein halbe Runde im Stadion und ich hab´s gepackt! Die Uhr zeigt etwas über 5:30h.
Am nächsten Morgen scheint wieder die Sonne. Die vielen Eindrücke muss ich in den nächsten Tagen noch verarbeiten, das ist zu viel auf einmal.
Mein Familie würde am liebsten gleich die Ferienwohnung wieder für das nächste Jahr buchen, und ich? Ja der Lauf war wirklich klasse! Leider hatten wir keine Fernsicht im hochalpinen Teil, dafür wurden wir von der Hitze verschont.
Der K78 kann noch einige Jahre auf ich warten und jetzt freu ich mich schon erst mal auf den Jungfrau-Marathon im September!
Angereist waren wir (die ganze Familie) schon Montags. Wenn ich schon zum Marathon in die Schweiz fahre, dann sollen wenigstens noch ein paar Tage Urlaub für die anderen auch drin sein. Ok, den Deal hab ich auch gerne mitgemacht.
Die ganze Woche hatten wir super Sommer-Wetter. Aber zum Laufen??? Naja, es geht ja 2 mal auf 2600m, da wird es schon nicht so heiß sein. Schließlich sollte es aber doch noch ganz anders kommen.
Am Vorabend regnet es in Strömen. Die Hoffnung stirbt zu letzt. Es wird schon werden.
Morgens hat sich die Lage ziemlich beruhigt. Es regnet nur noch wenig. Was zieh ich nur an?? Die ganze Woche war das keine Frage: Kurzes Trägerhemd. Aber jetzt? Erstmal die Anfahrt mit dem Zug zum Start nach Bergün. Ok, ich zieh mir doch was mit kurzen Ärmeln an und werde auf der Kesch-Hütte dankbar für die Entscheidung sein.
Bevor unser Start um 11:30Uhr ist hab ich noch die Gelegenheit die ersten Läufer/innen des K78, die um 08:00Uhr in Davos gestartet sind, anzufeuern. Manche sehen schon ziemlich alt aus, obwohl das Härteste noch ansteht.
Noch mal schnell für kleine Jungs und schon bin ich reichlich spät und stehe in der Startaufstellung ganz hinten. Egal, das wird sich noch regulieren, tut es auf der Strecke dann auch.
Eine kleine Runde um Bergün, noch mal durch das Spalier der Zuschauer im Ort und schon geht es ohne großes Vorgeplänkel den Berg hoch. Es regnet nicht, hoffentlich bleibt es auch so. Langsam wir die Strecke steiler, wie viele Höhenmeter sind es jetzt? In einem kleine Weiler steht die Angabe über einer kleinen Hütte: 1800Hm, boah:eek:! Noch 800Hm bis zur Kesch-Hütte. Irgendwann wird es immer steiler und der Berglauf mutiert zu einer geführten Bergwanderung. Je höher wir kommen, desto trüber wird es, es wird immer ungemütlicher und schließlich regnet es!
Irgendwann kommt dann ein Schild „Foto 50m“ mit einem Smily drauf. Bis ich dort bin noch schnell den Daumen rauf (das muss ein geiles Bild werden) und ich bin auf der sagenumwobenen Kesch-Hütte (2632m). Lausig kalt ist es. Warmes Isogetränk schmeckt prima, dazu etwas Weißbrot und nix wie weiter.
Hinter der Kesch-Hütte wird des Feld geteilt: K78er dürfen oben auf dem Panorama-Trail weiter laufen. Wir Sprinter müssen 400Hm auf sehr matschigem und entsprechend rutschigem Weg zur Alp Funtauna (2192m) absteigen. Oben werden die anderen Läufer immer kleiner, bis sie schließlich nur noch Ameisen sind. Meine Fresse, das muss ich alles wieder rauf!
Unten gibt es nochmal Verpflegung und dann geht es sofort wieder an den Aufstieg zum Scaletta Pass. Früher haben die Säumer ihre Waren über diesen Pass gebracht. Heute sind wir die Esel die, einer nach dem anderen, den schmalen Pfad über unzählige Serpentinen nach oben steigen.
Und tatsächlich: Irgendwann treffen wir tatsächlich wieder die Helden vom K78. Jetzt ist es nicht mehr weit zum Scaletta-Pass (2606m). Der Rennarzt schüttelt jedem die Hand, blickt in die Augen „Alles klar?“ und schon bin ich drüber. Noch mal was Heißes, diesmal ist es Boillon, Iso ist leider kalt und weiter geht es auf über einen ruppigen Felspfad innerhalb von 3km von 2600Hm auf 1800Hm runter. Zum Trost: jetzt kommt kein Berg mehr, aber der Abstieg schmerzt im Rücken. Sollte ich doch mal was zur Kräftigung der Rumpfmuskulatur machen?
In Dürrboden gibt es wieder Zuschauer. Dankbar höre ich meinen Namen, der auf der Startnummer steht, das tut gut. Bis Davos sind es zwar noch 14km aber nach den Bergen werd ich das jetzt auch noch schaffen.
Zum Glück bin ich die Strecke Anfang der Woche schon mal abgelaufen, ich kann mich gut auf den Rest der Strecke einstellen.
Durch das Tal geht es jetzt langsamer abwärts. An leichten Steigungen kann ich locker durch traben. Bin ich froh, dass ich auf den letzten Kilometern kein Tempo mehr halten muss. Bergmarathons haben auch Vorteile.
Kurz vor Davos kommt noch eine fiese Steigung im Wald, dann noch eine lange Gerade im Davos, die kein Ende nehmen will. Noch ein halbe Runde im Stadion und ich hab´s gepackt! Die Uhr zeigt etwas über 5:30h.
Am nächsten Morgen scheint wieder die Sonne. Die vielen Eindrücke muss ich in den nächsten Tagen noch verarbeiten, das ist zu viel auf einmal.
Mein Familie würde am liebsten gleich die Ferienwohnung wieder für das nächste Jahr buchen, und ich? Ja der Lauf war wirklich klasse! Leider hatten wir keine Fernsicht im hochalpinen Teil, dafür wurden wir von der Hitze verschont.
Der K78 kann noch einige Jahre auf ich warten und jetzt freu ich mich schon erst mal auf den Jungfrau-Marathon im September!