Das gute Ende eines <zensiert> Tages
Verfasst: 24.08.2006, 00:00
Manche Tage laufen nicht so wie sie sollten: Der Wecker macht zwar Lärm, in einer intensiven Schlafphase (wobei ich mehr und mehr der Meinung bin, dass ich nicht schlafe, sondern in der Nacht regelmäßig im Koma liege) nehme ich ihn aber nicht zur Kenntnis - werde statt um 04:55 erst um 06:30 wach. "Mist!" (muß man sich in der Tonalität Richtung Bernd das Brot denken) "Meinen Lauf zum Wachwerden kann ich vergessen, die Arbeit ruft". Wenn ich morgens nicht laufe, fehlt mir mittlerweile etwas - erstes Zeichen einer Sucht. Leider rief die Arbeit heute besonders intensiv und führte zu akuten Streßanfällen - kurz ein wirklich <zensierter> Tag. Um 18:30 konnte ich einfach nicht mehr und bewegte mich Richtung Heimat. Da meine Liebste diese Woche bei ihrer Schwester ist, die nach einer OP zu Hause Pflege braucht, kam ich in eine leere Wohnung als Strohwitwer. Was tun? Flasche Wein öffnen, Buch nehmen? Ich beschloß das ausgefallene Laufen nachzuholen. War zwar einwenig lustlos - es war schon 19:40 - dachte aber, dass etwas Laufen einen Ausgleich zum Tag bieten könnte. Abends trainiere ich so gut wie nie, da Umziehen, Laufen, Nachschwitzen, Duschen den gemeinsamen Abend sehr stark einschränkt - aber heute bin ich ja Strohwitwer...
19:48 drückte ich den Startknopf der Polar und trabte los. Vorgenommen hatte ich mir 10 km lockeres Laufen. Es begann wie immer - die ersten zwei Kilometer zu schnell angegangen (4:30 min/km), erste Schweißattacken, der Laufstil nicht wirklich rund, zweifelnde Gedanken ("Was läufst du wieder für einen Mist, kommst einfach nicht in deinen Stil"). Ich lief Richtung Ried (Flachland am Fuße der Bergstraße - auf Bergläufe hatte ich heute keine Lust). Mischung aus Einfamilienhäusern und einigen zehnstöckigen Wohnhäusern, an einer viel befahrenen Straße entlang - ich haße gepflasterte Fußgängerwege, wäre lieber auf dem asphaltierten Radweg gelaufen, aber da waren zuviele Radler unterwegs. Nach 2,5 km endlich Feldwege, die Berge der Bergstraße zur Rechten (ja, ich weiß für alle Foris aus wirklichen Berggegenden - es sind nur Hügel, obwohl den Melibokus hoch ist schon eine Anforderung). Das Wetter war gut, Abendstimmung, 24 Grad, leichter Wind. Ich lief locker in einem 6:30er Tempo...und lief...und lief...irgendwie...öde das Tempo. Rechts tauchten plötzlich einige Traktoren auf, die Misthaufen am Rande von Spargelfeldern umluden. Roch nicht wirklich gut und diese Insekten mochte ich irendwie auch nicht - ich zog das Tempo an auf 4:00 min/km so für 1 km...und...fühlte mich gut. Ich beschloß auf ein Tempo knapp unter 6 zu gehen. Und ich lief und lief und lief und wollte langsam Richtung Heimat traben und blickte kurz auf die Polar: 14 km. Fühlte mich immer noch gut, warum nach Hause? Kreutzte meine Lieblingslaufstrecke und lief weiter. Hätte noch Stunden laufen können, aber irgendwann kam ich zu Hause an.
Das Ergebnis: 21,2 Km, Zeit 2:05:53, Ø HF 164 (Meine max HF kenne ich nicht, liegt aber über 192)
Fühlte mich nach dem Laufen großartig
Nach einem Liter Wasser als Belohnung ein Erdinger alkoholvoll 
Mein bisheriges Ziel: meinen ersten HM am 24.09. in Bensheim mit sub2 zu schaffen
Sollte vielleicht doch noch das Ziel höhersetzen sub1:50?
Kurz: ein langer Trainigsbericht eines ungeplanten Trainigs, aber dieser Lauf gab diesem <zensierten> Tag ein gutes Ende.
Disclaimer:
Ja, nee, is´ klar: ich stehe unter Endorphinen - ich werde jetzt auch nicht leichtsinnigerweise den Frankfurt Marathon in Erwägung ziehen (wenn auch den Startplatzverkauf-Schrätt zu ignorieren mir nicht leichtfiel). Im Frühjahr 2007 finden bestimmt noch viele tolle Marathons statt, bin für sub4 noch nicht soweit und den Ehrgeiz habe ich schon. Und es ist auch nicht gut, ungeplant 2 Stunden ohne zu trinken zu laufen. Und ach ja, 21,2 km ist nicht wirklich ein langer Lauf i.e.S. (für ein HM Training aber schon irgendwie, nee braucht nicht zu diskutiert werden...
)
19:48 drückte ich den Startknopf der Polar und trabte los. Vorgenommen hatte ich mir 10 km lockeres Laufen. Es begann wie immer - die ersten zwei Kilometer zu schnell angegangen (4:30 min/km), erste Schweißattacken, der Laufstil nicht wirklich rund, zweifelnde Gedanken ("Was läufst du wieder für einen Mist, kommst einfach nicht in deinen Stil"). Ich lief Richtung Ried (Flachland am Fuße der Bergstraße - auf Bergläufe hatte ich heute keine Lust). Mischung aus Einfamilienhäusern und einigen zehnstöckigen Wohnhäusern, an einer viel befahrenen Straße entlang - ich haße gepflasterte Fußgängerwege, wäre lieber auf dem asphaltierten Radweg gelaufen, aber da waren zuviele Radler unterwegs. Nach 2,5 km endlich Feldwege, die Berge der Bergstraße zur Rechten (ja, ich weiß für alle Foris aus wirklichen Berggegenden - es sind nur Hügel, obwohl den Melibokus hoch ist schon eine Anforderung). Das Wetter war gut, Abendstimmung, 24 Grad, leichter Wind. Ich lief locker in einem 6:30er Tempo...und lief...und lief...irgendwie...öde das Tempo. Rechts tauchten plötzlich einige Traktoren auf, die Misthaufen am Rande von Spargelfeldern umluden. Roch nicht wirklich gut und diese Insekten mochte ich irendwie auch nicht - ich zog das Tempo an auf 4:00 min/km so für 1 km...und...fühlte mich gut. Ich beschloß auf ein Tempo knapp unter 6 zu gehen. Und ich lief und lief und lief und wollte langsam Richtung Heimat traben und blickte kurz auf die Polar: 14 km. Fühlte mich immer noch gut, warum nach Hause? Kreutzte meine Lieblingslaufstrecke und lief weiter. Hätte noch Stunden laufen können, aber irgendwann kam ich zu Hause an.
Das Ergebnis: 21,2 Km, Zeit 2:05:53, Ø HF 164 (Meine max HF kenne ich nicht, liegt aber über 192)
Fühlte mich nach dem Laufen großartig


Mein bisheriges Ziel: meinen ersten HM am 24.09. in Bensheim mit sub2 zu schaffen

Sollte vielleicht doch noch das Ziel höhersetzen sub1:50?
Kurz: ein langer Trainigsbericht eines ungeplanten Trainigs, aber dieser Lauf gab diesem <zensierten> Tag ein gutes Ende.
Disclaimer:
Ja, nee, is´ klar: ich stehe unter Endorphinen - ich werde jetzt auch nicht leichtsinnigerweise den Frankfurt Marathon in Erwägung ziehen (wenn auch den Startplatzverkauf-Schrätt zu ignorieren mir nicht leichtfiel). Im Frühjahr 2007 finden bestimmt noch viele tolle Marathons statt, bin für sub4 noch nicht soweit und den Ehrgeiz habe ich schon. Und es ist auch nicht gut, ungeplant 2 Stunden ohne zu trinken zu laufen. Und ach ja, 21,2 km ist nicht wirklich ein langer Lauf i.e.S. (für ein HM Training aber schon irgendwie, nee braucht nicht zu diskutiert werden...
