Hallo Su!
Hier muß ich Udo mal zustimmen!
U_d_o hat geschrieben:
du läufst erst seit rund 4 Wochen (wieder). Für Tempoexperimente ist es also noch zu früh. Mein Vorschlag: Trainiere noch einige Wochen weiter so, damit alle Organe (Bewegungsapparat, Energiestoffwechsel, usw.) sich auf die Belastung einstellen können. Damit stabilisierst du die erworbene Grundausdauer auf dem jetzigen Niveau und erwirbst eine solide Basis für höhere Belastungen, wie sie verschärfte Tempi darstellen.
Gewisse Belastungsvariationen hast du ohnehin schon durch profilierte Strecken. Für einen (Wieder-)Einsteiger ist das hart genug.
Um im Frühjahr einen 10km-Lauf zu bestreiten und dafür an deiner Laufgeschwindigkeit zu arbeiten, hast du noch den ganzen Winter über Zeit.
Bevor Du irgendetwas an Deinem Training großartig änderst, muß Du erst einmal eine Grundlage erarbeiten. Der Vorschlag mit den 30 Minuten etwas schneller einmal die Woche ist auch noch ok, um mal einen etwas anderen Reiz zu setzen und etwas abwechlungsreicher zu trainieren. Ist für die Motivation schließlich auch förderlich.
Was ich überhaupt nicht verstehen kann (und das fällt mir nicht nur in diesem Thread, sondern in "Laufanfängerthreads" immer wieder auf) sind diese "unsäglichen" Vorschläge die Umfänge auf 2h zu erhöhen.

Ok nicht von heute auf morgen, aber zumindest mittelfristig. Andererseits wird dazu immer geschrieben, daß man immer schön vorsichtig steigern soll, um den Körper zu gewöhnen... Also für eines von beiden müßt Ihr Euch schon entscheiden...
Es handelt sich um Läufer, die gerade mal ein paar Wochen laufen, die als Ziel haben vielleicht mal 10km gut zu überstehen. 2h-Läufe halte ich für eine absolute Überforderung des Körpers zu diesem Zeitpunkt. Außerdem halte ich den Trainingseffekt für sehr fraglich, selbst wenn größere Distanzen das längerfristige Ziel sein sollten. Ohne eine gute Grundlage, das heißt auch Tempotraining und einer gewissen Grundschnelligkeit bringt der lange Lauf erst einmal überhaupt nichts, außer vielleicht ein paar Tage länger platt zu sein und ein höheres Überlastungsrisiko eingegangen zu sein als nötig. Ich weiß, daß es hier im Forum einige gibt, die das erfolgreich so praktiziert haben. Aber vielleicht sollte Euch mal bewußt werden, wie viel Glück ihr dabei hattet von Verletzungen verschont zu bleiben. Die wenigsten schaffen das in der Art und Weise langfristig durchzuziehen!
Zu diesem Zeitpunkt des Trainings, das heißt als Anfänger, verbessert sich die Ausdauer auch mit Läufen von 60min Länge noch enorm! Und auch nach mehreren Jahren Training noch! Dazu müssen keine noch längeren Läufe her. Wenn man dann soweit ist, dann kann man auch das Tempo variieren um die Belastung bei Läufen um 1h zu erhöhen. Oder man erhöht die Trainingstage irgendwann von 4 auf 5 Tage.
Ich kenne jede Menge Läufer, die als längste Distanz die 10km laufen (höchstens just for fun mal einen HM). Da sind Läufer von 30:xx min bis 60min dabei - längere Läufe über 90min benötigt da keiner! Wozu auch? Wenn sie das gut laufen können, schaffen sie die 10km auch gut, dann wird es Zeit am Tempo zu arbeiten.
Ich bin der Meinung, daß es für Su z.B. besser wäre bei 4 Trainingeinheiten einen langen Lauf zu machen, der dann aber "nur" 60min in ein paar Wochen vielleicht auch mal 75min dauert. Dann 2 lockere Läufe über ca. 45min und ein schnellerer Lauf bis 30min.
Letzterer kann z.B. auch sehr gut als Tempowechsellauf gelaufen werden (zum Bsp. als ruhigen Lauf mit 2*5min, 3*3-4min, o.ä. flotter). Ein leichtes Sprintprogramm finde ich als Alternative zum Beispiel auch sehr gut. Hier würde ich vorschlagen 20-30min locker zu laufen und anschließend ein paar Sprints zu machen. Da wäre zum Beispiel denkbar (50, 75, 100, 75, 50m - Pause zwischen den Sprints 3-5 min) Damit verbessert man sehr effektiv den Laufstil, im Gegensatz zu 2h "Schlappschrittrumgeeiere"
Wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg Su! Und laß Dir Zeit, bis zum Frühjahr kannst Du die 10km locker schaffen
