Seite 1 von 1

Bezeichnungen Trainingsarten

Verfasst: 12.10.2006, 18:28
von da_mike
Hallo zusammen

ich schreibe eine Arbeit über Laufsport. Nun habe ich ein problem: In verschieder Literatur werden für die Trainingsformen verschieden Begriffe benutzt.

Für mich persönlich sehen die Bezeichnungen folgendermassen aus:
(sie decken sich mit denen von Weineck - Optimales Training)

extensive Dauermethode:
Laufen über längere Zeit (mind 30min, opt. eine Stunde und mehr) im bereich der Aeroben schwelle und ein bisschen darüber (sprich 1.5 - 3mmol/L Laktat)

intensive Dauermethode
Laufen im im aerob - aeneroben mischbereich bis knapp unter die aenerobe schwelle (laktat 2.5-4mmol/L) über eine Zeit von 30 - 60min

variable Dauermethode

Laufen mit variabler Intensität, 80% im eher tiefen bereich

Fahrtspiel

abwechselnde intensive und erholungphasen nach eigenem gutdünken
kann extensiv oder intensiv ausgestaltet werden...brauch ein bisschen erfahrung

Intervalmethode
ja halt eben interval ohne vollständige erholung dazwischen

Wiederholungsmethode
max. Geschwindigkeit auf einer Strecke mit ein par wiederholungen, dazwischen "vollständige" erholung

Nun wird in einem anderen Buch z.B. von Tempodauerlauf gesprochen, welcher für mich in die intensive Dauermethode gehört...

nun an die Profis: wie bezeichnet man die Trainingsarten richtig^^..??

Verfasst: 12.10.2006, 19:06
von loops
Auch wenn ich kein Experte bin, denke ich, dass die verschiedenen Autoren dem Kind jeweils einen eigenen namen geben. Die Bezeichnungen ähneln sich, sind jedoch nicht identisch. Und solange wir uns hier nicht auf einen Godfather of Trainingsplangestaltung einigen, wirst du (und wir) wohl mit dem Problem leben müssen.

Verfasst: 12.10.2006, 19:38
von Lars
da_mike hat geschrieben:... wie bezeichnet man die Trainingsarten richtig^^..??
Es gibt kein Richtig (warum auch). Die Einen orientieren sich am Tempo, die Anderen am Puls (mit und ohne Berücksichtigung der individuellen Laktatwerte) und die 'nach Gefühl' Läufer interessiert das alles nicht.

Deine Frage zielt auf die Laktatbezogenen Pulsbereiche (die Anderen). In dieser Gruppe gibt es, wie Du schon bemerkt hast, verschiedene Definitionen. Die ähneln sich aber.

Für Deine Arbeit über den Laufsport dürfte es ausreichen, wenn Du Dir einen Propheten (Autor) als Grundlage nimmst und Dich darauf beziehst. Alle Autoren zu vergleichen dürfte den Rahmen sprengen. Welche Lektüre hast Du denn vorliegen?

Verfasst: 12.10.2006, 20:17
von Steif
Ich würde mich an Hottenrott/Zülch orientieren:
Trainingsmethoden
  • Dauermethode (extensiv/intensiv/variable)
  • Intervallmethode (extensiv/intensiv)
  • Wiederholungsmethode
  • Wettkampfmethode
Das ganze erklärt mit den Belastungsstufen

  • REKOM = Regeneration & Kompensation
  • GA1 = Grundlagenausdauer 1

[*]GA1/2 = Grundlagenausdauer 1/2
[*]GA2 = Grundlagenausdauer 2
[*]WSA = Wettkampfspezifische Ausdauer[/list]
sollte genügend Erklärungssystematik ergeben. Es gibt einfach zu viele Nuancen im Training, aber irgendwo lassen sich alle Arten in dieses Systematik pressen. Andernfalls verzettelst Du Dich. :meinung:

PS: Bin übrigens kein Experte - schon gar nicht in Textformatierungen :zwinker5:

Verfasst: 12.10.2006, 20:47
von Der Hiddestorfer
Ich zitiere mal aus einem Trainingbuch

1) Der Regenerative ubd der lange Dauerlauf(R & LDL)
Der regenerative Lauf von 40-60 Min Dauer spielt sich im untersten Intensitätsbereich ab und wird am Tag nach einem intensiven Trainingslauf oder Wettkampf eingesetzt.
Bei einem langen Dauerlauf bei dem sie bis zu 3 Std. unterwegs sein können greifen sie ebenfalls auf diesen untersten Intensitätsbereich zurück.
Hier gilt es vor allen den Stoffwechsel und die Muskulatur optimal darauf vorzubereiten, für einen langen Zeitraum arbeiten zu müssen.

2) Der lockeree Dauerlauf(DL1)
Als Hauptenergiequelle beim DL1 dient ebenfalls noch der Fettstoffwechsel.Dieser Lauf ist etwas intensiver als der regenerative und lange Dauerlauf.

3)Flotter Dauerlauf (DL2)
Beim DL2 bewegen wir uns weg von der Grundlage hin zu einer intensiveren Trainingsform. Der Fettstoffwechsel wird zwar immer noch angesprochen, aber der Kohlenhydratstoffwechsel domoniert.

4)Tempodauerlauf(TDL)
Beim TDL nähern wir uns unserer individuellen aneroben Schwelle,überschreiten diese jedoch nicht, weshalb ein möglichst exaktes Einhalten der Herzfrequenz erforderlich ist. Schon ein 3-5 Schläge zu hoher Puls kann zu einer Übersäuerung und damit zu einem völlig anderen Trainingsreiz führen.

5) Schwellenläufe(SL)
Bei den Schwellenläufen laufen sie exakt an Ihrer individuellen anaeroben Schwelle(+/- 3 Schläge) Hier wird der Kohlenhydratstoffwechsel noch mehr beansprucht und vor allen die Vergrößerung des Glykogendepots trainiert.

6)Intensives Intervalltraining u.Wiederholungsläufe
Durch diese Traingsform optimieren Sie Ihre Laktattoleranz und die Tempohärte, insbesondere für Strecken von 10 Km und kürzer. Ein Training in diesen Bereich ist hochintensiv und belastend.

7)Fahrtspiel
Beim Fahrtspiel wird das Tempo und die Länge der Belastung spielerisch, auch an das Gelände, angepasst.

8)Kraftausdauerläufe
Durch Intervalle am Berg trainieren Sie Kraft und Ausdauer zugleich



In anderen Traingsplänen werden Abkürzungen wie DL1 durch GA1 ersetzt,gemeint ist dasselbe.
Die exakten Trainingsformen mit Länge des Traings und Details erspare ich mir erstmal

Verfasst: 12.10.2006, 20:56
von Lars
Der Hiddestorfer hat geschrieben:... aus einem Trainingbuch
Franke, wa? Wenn ich das bei dem richtig aufgeschnappt habe, teilt er das Laktattechnisch in etwa so ein:
  • R/LDL > 2 mmol
  • DL1 = 2mmol
  • DL2 = 2-3 mmol
  • TDL = 3-4mmol
  • SL = 4mmol
  • Intervalle etc. > 4mmol

Verfasst: 12.10.2006, 21:00
von Der Hiddestorfer
Lars hat geschrieben:Franke, wa? Wenn ich das bei dem richtig aufgeschnappt habe, teilt er das Laktattechnisch in etwa so ein:
  • R/LDL > 2 mmol
  • DL1 = 2mmol
  • DL2 = 2-3 mmol
  • TDL = 3-4mmol
  • SL = 4mmol
  • Intervalle etc. > 4mmol

DL1 = 1-2mmol
SL = 4-5 mmol

Ansonsten, riiiischtisch, setzen! :nick:

Verfasst: 12.10.2006, 21:20
von Steif
Wobei Ihr beiden / S. ? Franke dabei ja wieder von Intensitäten und nicht mehr von Methoden redet wenn Ihr Laktatwerte einfließen laßt. Die 8 Trainingsmethoden, die Lutz nannte gefallen da schon deutlich besser, lassen sich auch sehr gut in Hottenrott/Zülchs Systematik einfügen.

Verfasst: 12.10.2006, 21:39
von Lars
Steif hat geschrieben:... nicht mehr von Methoden redet wenn Ihr Laktatwerte einfließen laßt.
Hä, wo ist denn der Unterschied :gruebel: ?

Verfasst: 12.10.2006, 21:57
von strega
Danke, Hiddestorfer, so schön kurz zusammengefasst bekam ich es noch nie serviert. Habe es mir mühsam zusammengestopselt aus allen möglichen Büchern um immer wieder beim nächsten auf neue Begriffe zu stoßen.
Gruß strega

Verfasst: 12.10.2006, 21:59
von Steif
Lars hat geschrieben:Hä, wo ist denn der Unterschied :gruebel: ?
Ich hatte gehofft daß das aus Post #4 hervorgeht. :frown:

Verfasst: 13.10.2006, 07:14
von U_d_o
Hallo Mike,

es ist ein bisschen vermessen in diesem Bereich von "richtig" und "falsch" zu reden. Je nach Wissenschaftler / Autor gibt es da Unterschiede. Deine Aufzählung scheint mir außerdem unvollständig. Es fehlen zum Beispiel die "Wettkampf- oder Kontrollmethode" und eine Differenzierung des Intervalltrainings (extensive, intensive Intervalle, Serienprinzip).

Mit dem letzten Satz deines Postings bringst du dann auch noch etwas durcheinander. REKOM / GA1 / GA2 / Entwicklungsbereich bezeichnen Trainingsbereiche und nicht Trainingsformen.

Gruß Udo

Ps:Zintl/Eisenhut, "Ausdauertraining" erläutert die verschiedenen Ausdauertrainingsformen recht gut.

Verfasst: 13.10.2006, 08:02
von Überläufer
Emfehle auch als wissenschaftliche Lektüre: Neumann, Hottenrott: Das große Buch vom Laufen: bei Amazon.