RUNNER'S WORLD

Hallo.

Ich bin neu hier und habe schon sehr viel in diesem tollen Forum gestöbert. Aber noch habe ich nicht auf alle Fragen eine Antwort gefunden. Deswegen eröffne ich nun diesen Thread.

Kurz zu meiner "Laufkarriere": Im letzten Jahr bin ich so ca 3 Monate lang recht viel gelaufen. Dann hab ich schlimme Knieschmerzen bekommen. Die Knie waren fast "steif", also jeder Schritt im Alltag tat weh. Hab das Laufen dann komplett eingestellt.
Zu der Zeit bin ich mit einem billigen Adidas Trail Modell gelaufen, was anscheinend ein wenig zu klein war.

Im April diesen Jahres habe ich dann wieder angefangen zu laufen. Wieder mit einem Adidas Running-Modell, aber auch günstig (NP so 70€). Da nun Schienbeinschmerzen angesagt waren, habe ich mir gute Schuhe kaufen wollen und bin nach einer schlechten Beratung mit dem Asics GT 2110 nach Hause gegangen. Aber auch mit diesem Schuh habe ich Probleme. Mal zwickt das Knie, mal die Scheinbeine und wahlweise auch das Längsgewölbe... Außerdem fühlt sich irgendwie die Pronationsstüze unangenehm an. So als wäre zu zu hoch. Kann ich schlecht beschreiben...

Nun bin ich am letzten Donnerstag in einen guten - zumindest wurde mir der Laden empfohlen - Laufladen gegangen und habe eine Laufbandanalyse hinter mich gebracht. Ergebnis: Ich laufe an sich recht normal, knicke rechts etwas mehr ein als links, also leichte Überpronation. Diesmal bin ich mit dem Saucony Omi Grid 5 nach Hause gestiefelt. Am Freitag ersten Lauf (5,4km) gemacht und Schuhe für perfekt befunden. Als ich dann am Sonntag die gleiche Strecke gelaufen bin taten mir meine Zehengelenke weh, außerdem zogen die Muskeln in der oberen Wadenmuskulatur und im hinteren, unteren Oberschenkel. Leichte Schmezen im linken Längsgewölbe kamen auch dazu.
Gestern bin ich eine 8,5km lange Strecke gelaufen und danach waren sogar meine Füße eingeschlafen. Die Schmerzen waren die gleichen wie beim Mal davor.
Vorhin hab ich eine kleine Runde mit dem Asics gedreht und kaum Schmerzen gehabt, also scheint er noch eher was für mich zu sein, als mein neuer Laufschuh.

Ich frage mich jetzt woher die Probleme kommen. Ich laufe auf dem Mittelfuß und habe einen leichten Senkfuß. Laut Laufladen brauche ich eine Stütze.
Allerdings bin ich mir da nicht mehr so sicher, da ich a) mit den ungestützten Adidas weniger Probleme hatte und b) hier im Forum sehr viele Beiträge gelesen habe, die sich gegen (unnötige) Stützen aussprechen. Tja, was ist nun richtig? Ich habe für den Saucony ein 4-wöchiges Umtauschrecht. Und da in dem Schuh die Probleme noch schlimmer sind als im GT 2110, sollte ich sie sicher umtauschen. Nur welchen Schuh bzw welche Schuhklasse dann nehmen? Könnte ich vielleicht mit einem Asics DS Trainer glücklich(er) werden? Denn an sich gefällt mir die Passform von Asics sehr gut.

Vielleicht kommen meine Probleme auch durch Überlastung? Dadurch, dass ich Hunde habe und mit denen ca 2 Stunden am Tag in recht zügigem Tempo spazieren gehe, habe ich eine gute Kondition. Ich kann auch nach 6 Monaten Laufpause gleich gute 5km am Stück bei einem Tempo von rund 9-10 km/h laufen. (Ok, das ist jetzt nicht so unheimlich schnell ). Und das tue ich dann auch. Ich habe nun schon vermutet, dass mir einfach die nötigen Muskeln fehlen und die Schmerzen daher kommen. Vermutlich haltet ihr meine Frage für dämlich, aber ich dachte mir immer, da ich "nur" knapp 60kg (bei 1,70m) wiege - also kein Schwergewicht bin - und meine Kondition das gut mitmacht, dass ich dann auch laufen kann/darf. Vielleicht ein großer Irrtum?
Im Moment laufe ich jeden 2. Tag, würde aber gerne noch öfter laufen. Nur meinen Gelenken und Muskeln zuliebe mache ich es halt nicht.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eine Einschätzung zu meine Schmerzproblemen abgeben würdet und mir vielleicht ein paar Schuhe empfehlen könntet. Ich glaube ich würde es gerne mal mit einem guten (gerne auch teuren) Schuh probieren, der kaum bis gar nicht gestützt ist, keine zu starke Dämpfung aufweist und recht flexibel ist. Denn all das vermisse ich sowohl beim Asics als auch beim Saucony. (Bei denen merkt man nicht mal, auf was für einem Untergrund man läuft. )

Viele liebe Grüße
Jessica

Jessica81 hat geschrieben:Vielleicht kommen meine Probleme auch durch Überlastung? Dadurch, dass ich Hunde habe und mit denen ca 2 Stunden am Tag in recht zügigem Tempo spazieren gehe, habe ich eine gute Kondition. Ich kann auch nach 6 Monaten Laufpause gleich gute 5km am Stück bei einem Tempo von rund 9-10 km/h laufen.

Hallo Jessica,

erst mal herzlich willkommen im Forum

Dein Problem sind nicht die Schuhe Jessica, dein Problem ist der unsystematische (Wieder-)Anfang.

Zügiges Gehen kann den Körper in gewissem Umfang auf das Laufen vorbereiten. Dennoch stellt Laufen für den Bewegungsapparat eine ungleich höhrere Belastung dar. Jeder Läufer, der schon mal verletzt war, kennt das. So lange du gehst ist alles paletti. Dann trabst du an und schon kommt der Schmerz. Der Bewegungsablauf zum Laufen ist anders, vor allem auch wesentlich dynamischer.

Es mag sein, dass du ein Mensch mit brauchbarer und dauerhafter Grundausdauer bist, also quasi ohne Training 5 km am Stück laufen kannst. Das sagt aber nichts über das Leistungsvermögen deiner Muskeln, Bänder, Sehnen und Gelenke aus. Du beginnst zu laufen und überforderst deinen Körper vom ersten Tag an. Du überforderst ihn durch den Umfang. Vor allem aber überforderst du ihn durch die fehlende Erholungszeit. Als Einsteiger - und das ist man ein paar Monate, je nach Empfindlichkeit - muss einem Lauftag ein Ruhetag folgen. Nur so hat dein Organismus die Gelegenheit der Anpassung an die Last. Und nur so kann er Strukturveränderungen in mikroskopischem Maßstab wieder reparieren, die durch das Training zwangsläufig hervorgerufen werden. Wenn du tags drauf wieder in der Spur bist, gehst du mit einem bereits angeschlagenen Körper auf Volllast.

Mein Vorschlag: Zügele deine Lauflust. Kanalisiere sie in einem Einsteigerlaufprogramm. Beginne sanft und steigere nur sehr, sehr langsam. Vielleicht können dir die Einsteigertipps auf unserer Laufseite noch ein paar Anregungen geben -> hier.

Alles Gute

So schrecklich es ist LAUFEN tut weh, wechsel aufs Rad oder bleib einfach locker dabei. Bei mir hat das 2 Jahre gedauert, mal tats hier weh, dann dort, zum Glück nichts was immer wieder kam. Irgendwann war dann Ruhe, laufe jetzt das 4 te Jahr und habe seit 2 Jahre keine Probleme mehr. ;-)
Gruss
Quäldich
p.s. Biken tut ich trotzdem, ist ein schöner Ausgleich.

quaeldich hat geschrieben:So schrecklich es ist LAUFEN tut weh, wechsel aufs Rad oder bleib einfach locker dabei. Bei mir hat das 2 Jahre gedauert, mal tats hier weh, dann dort, zum Glück nichts was immer wieder kam.

Wenn du zwei Jahre lang Probleme hattest, dann hast du zwei Jahre einiges falsch gemacht. Wie du jemand anders zu diesem Unfug raten kannst, bleibt dein Geheimnis

Laufen braucht überhaupt nicht weh tun und ganz besonders am Anfang darf es auch nicht weh tun. Manchen wird ihre Unvernunft verziehen, zumindest glauben sie das, weil sie nichts mehr spüren und vielleicht ist es auch so. Ein nicht kleiner Teil dieser Kandidaten, jammert allerdings dann mit 50 über unerklärliche orthopädische Probleme und gibt sich beim Orthopäden die Klinke in die Hand.

Auch von mir erstmal Hallo!

Ich finde auch nicht, dass Laufen schmerzen sollte. Bisweilen ist es sicherlich anstrengend, je nach Ziel auch immer sehr anstrengend.

Aber wenn Schmerzen im Spiel sind, läuft wahrscheinlich echt was verkehrt.
Und da kann ich Udo nur recht geben: Wie Du Deinen Einstieg schilderst, überforderst Du wahrscheinlich Gelenke, Bänder etc. - das erklärt auch, warum Du dauernd wechselnde Beschwerden hast. Ich bin auch noch zienlicher Anfänger, habe mich jedoch recht penibel daran gehalten, keine allzu großen Steigerungen bei Umfang/Tempo/Länge der Läufe zu machen und ausreichend Regenerationspausen einzulegen. Und siehe da: Ich habe keine Schmerzen! Klar, nach (für mich) längeren Läufen "spüre" ich meine Knöchel oder Knie, oder die Beine sind mal was schwerer als normal. aber "weh tun" tut da nix.

Hallo,

deine Erzählungen decken sich zum Teil mit meinen Erfahrungen. Als ich 2002 mit dem regelmässigen Laufen (3x wöchentlich) begonnen habe, ging es mir ähnlich. Die neuen Schuhe schmerzten am Fussgewölbe, mal zog die vordere Schienbeinmuskulatur, mal der Po, dann das Knie. Es wurde alles von mal zu mal besser. Wichtig ist der obige Tipp, es locker angehen zu lassen. Auch regelmässiges Dehnen nach dem Lauf kann nicht schaden.

Ich habe für mich den Begriff "Anpassungsschmerz" als o.k. und zutreffend empfunden. Ich habe auch heute noch ab und zu Schmerzen, z.B. nach langen / schnellen Trainingsläufen oder Strecken von Marathonlänge.

Ciao
Ingo

Vielen Dank für eure Antworten. *Knicks*
Ok, ich werd meine Laufstrecke dann um etwa die Hälfte verkürzen und nun je 2 Tage Pause machen. Ab wann kann ich es wieder steigern? Wobei... Ich werd mich da wohl auf meinen Körper verlassen, also wenn nix weh tut und ich mich gut fühle, versuche das Pensum langsam zu steigern.

Trotzdem zweifele ich immer noch, ob der Saucony für mich der richtige Schuh ist, denn bereits beim ersten Lauf hatte ich ein komsiches Gefühl in den linken Zehen, was sich halt bei längeren Strecken in Schmerzen in den Zehengelenken und Taubwerden äußert... Und das habe ich zuvor noch nie gehabt, also in jeglichen anderen Schuhen. Was meint ihr, kann das "normal" am Anfang sein?

Liebe Grüße
Jessica

Kenne genau das Problem.
Laufe seit ca 1 Monat.

Dadurch dass ich schon einige Jahre Sport mache schaffe ich von der Konfition bis zu 15km am Stück zu laufen.

Allerdings sind bei mir weder fuss, Wade, noch schienbein das gewohnt was zur folge hat dass die sich öfters mal bei mir beschweren.

Versuche mich auch massivst zu bremsen aber manchmal gehts mit mir durch ;)


Da ich in einer ähnlichen LAufsitaution stecke würde ich mich freuen wenn du uns hier auf dem laufenden halten würdest

Jessica81 hat geschrieben:...Trotzdem zweifele ich immer noch, ob der Saucony für mich der richtige Schuh ist...

Hallo Jessica,

ich bin zwar kein ausgesprochener Experte, aber Udo hat dir sicher schon die richtigen Hinweise gegeben. Wenn relativ untrainierte Sehnen, Bänder und Muskeln auf einen neuen Schuh treffen kann es natürlich auch zu bisher noch nicht dagewesenen Beschwerden kommen. Taubheitsgefühl kenne ich selber nur bei zu eng geschnürten Schuhen. Binde sie lockerer und/oder probiere eine andere Schnürung. Nur wenn du bei deinem neuen und mäßigeren Training weiterhin Probleme mit den Sauconys hast und dich darin einfach nicht wohlfühlst, dann solltest du sie wohl umtauschen. Viele hier im Forum empfehlen auch 2 bis 3 Paar Schuhe öfter zu wechseln, so daß sich der Fuß ortophädisch ständig neu anpassen muß und man so schuhbedingte Probleme schon im Ansatz verhindern kann.
viel Erfolg-bleib am Ball
Gruß
Armin