RUNNER'S WORLD

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage:
ich habe seit kurzem von meinem Orthopäden Einlagen verschrieben bekommen, weil ich am rechten Fuss an Überpronation leide, was bereits die erste Knochenhautentzündung an der rechten Schienbein-Innenkante zur Folge hatte.
Ich benutze Neutral (Cushion-)-Schuhe von Brooks, in die ich meine Einlagen zur Verminderung der Überpronation lege.
Ist es in meinem Fall sinnvoller, Neutralschuhe mit Einlagen zu nehmen, oder direkt Laufschuhe mit Pronationsstütze? Das kommt doch eigentlich fast auf dasselbe raus, oder?
Meine Neutralschuhe mit den Einlagen verursachen beim Laufen leichtes Scheuern am Fuß, vermutlich weil der Fuß die neue "Stützbewegung" noch nicht kennt.
Ich wollte mir demnächst noch ein zusätzliches Paar Laufschuhe kaufen, daher die Überlegung ob Neutral- oder Stabilitätsschuh?

Castlefreak hat geschrieben:Ist es in meinem Fall sinnvoller, Neutralschuhe mit Einlagen zu nehmen, oder direkt Laufschuhe mit Pronationsstütze? Das kommt doch eigentlich fast auf dasselbe raus, oder?

Stimmt - beides ist lediglich ein mangelhafter Ersatz für eine austrainierte Unterschenkelmuskulatur.
Also, wenn schon Einlagen, dann sollten sie nicht passiv stützend, sondern sensomotorisch/propriozeptiv wirken.

Gruß,
Martin

Gueng hat geschrieben: sensomotorisch/propriozeptiv wirken.

uuiii, klingt gut

Mir hat mal mein Arzt gesagt, "diese Einlagen sind auf Grund IHRES Fußabdrucks entstanden, gestützte Schuhe für Millionen von Menschen, jetzt sagen sie mir mal, was besser für sie paßt..."

Gruß

AndreasLauf hat geschrieben:Mir hat mal mein Arzt gesagt, "diese Einlagen sind auf Grund IHRES Fußabdrucks entstanden, gestützte Schuhe für Millionen von Menschen, jetzt sagen sie mir mal, was besser für sie paßt..."

Genau da liegt das Problem! Ein Fußabdruck wird zumeist im Stehen hergestellt. Wir würden aber gerne unsere Laufschuhe zum LAUFEN verwenden, und nicht zum STEHEN. Die Statik hat bei der Beurteilung von Bewegungsfehlern relativ wenig Bedeutung, was vielen Orthopäden, Orthopädieschuhtechnikern und Laufschuhverkäufern offenbar nur schwer zu vermitteln ist.

Ich laufe in einem Neutralschuh.
Und mein Arzt Sportmediziener hat mir einlagen für meine Arbeitsschuhe verschrieben.
[Edit: Der Sportmediziener ist auch Läufer]

Er hat mein ganzer Laufaparat untersucht und gesagt im stehen und gehen auf der Arbeit sind Einlagen angebracht aber beim laufen nicht, weil da die Füße ganz anders belastet werden.
Ich habe auch nur auf der Arbeit probleme mit den Füßen und beim laufen ist alles OK.

Gueng hat Recht. Die neueren Einlagen sind in der Lage quasi bevor die Geschichte gelaufen ist, zu helfen.


Mein persönliches Problem ist immer, dass ich sehr breite Einlagen habe und immer das Problem, dann wieder passend Schuhe zu finden, in die die Einlagen reinpassen.

Vorteil ist, dass deine Auswahl mit Einlagen (wenn sie in die Schuhe passen) natürlich größer ist, auch neutrale Treter kommen dann in Frage.

Aber achte darauf, dass sie auch in die Schuhe passen und nicht wie meine so breit sind, dass ie dann Wellen schlagen

Castlefreak hat geschrieben: Ist es in meinem Fall sinnvoller, Neutralschuhe mit Einlagen zu nehmen, oder direkt Laufschuhe mit Pronationsstütze? Das kommt doch eigentlich fast auf dasselbe raus, oder?
Meine Neutralschuhe mit den Einlagen verursachen beim Laufen leichtes Scheuern am Fuß, vermutlich weil der Fuß die neue "Stützbewegung" noch nicht kennt.

Hallo,

deine zweite Frage kann ganz klar mit nein beantwortet werden. Es ist nicht das Gleiche ob du einen Neutralsschuh mit Einlage oder einen Stabilschuh trägst.

Die Einlage wird direkt für Deinen Fuß und dort vorhandene Fehlstellungen gefertigt. So wird bei meiner Einlage z. B. nicht nur eine Pronationsstütze angebracht sondern der Fuß auch aufgerichtet. Mein Fuß steht mit Einlage ganz anders im Schuh.

Also wäre die Einlage schon mal besser als der Schuh. Das gilt aber nur für den Innenbereich des Schuhs. Jeder Stabilschuh hat normalerweise eine 2. mediale Härte. Das heißt, das Dämpfungsmaterial ist an der Innenseite fester als an der Außenseite. Das ist auch gut so, da selbst mit Pronationsstütze die mechanische Belastung der Innenseite bei einem Läufer mit starker Überpronation wesentlich größer ist als die der Außenseite.

Wenn Du also eine Einlage mit Pronationsstütze in einen Neutralschuh legst, dem die 2. mediale Härte normalerweise fehlt, dann hast Du zwar im Schuh eine Pronationsstütze, der Schuh selber knickt aber aufgrund der mechanischen Belastung noch immer nach innen.

Daher: Wenn Du wirklich Einlagen benötigst um einer starken Überpronation entgegen zu wirken, dann heißt es nicht entweder Einlage oder Stabilschuh, sondern Einlage im Stabilschuh (nicht Bewegungskontrollschuh).

Mich wundert es aber immer wieder, dass sich hier im Forum Leute melden, die bereits Einlagen haben und dann nach Schuhen dafür suchen. Ein ordentlicher Orthopädietechniker fertigt die Einlagen auf Maß für die Schuhe die man ihm dort lässt. Dabei sollte er auch klar Auskunft darüber geben ob diese Schuhe überhaupt geeignet sind. Mir hat mein Orthopädietechniker schon mal ein Paar abgelehnt und klar gesagt, dass es keinen Sinn macht für diese Schuhe Einlagen zu fertigen. Die Einlage wird dann nach Möglichkeit sogar noch in der gleichen Farbe wie die ursprüngliche Einlegesohle gefertigt. Wenn so verfahren wird kann es gar keine Suche nach den zu den Einlagen passenden Schuhen geben und die leidige Frage bzgl. Stabilschuh oder Neutralschuh wäre auch erledigt, da der Orthopädietechniker (OT) klar auf die Nachteile des Neutralschuhs hinweisen sollte. Abschließend sollte zumindest bei der ersten Einlage der OT eine Laufanalyse mit den Einlagen machen und die Ergebnisse mit den Ergebnissen der Laufanalyse vor den Einlagen vergleichen. Dann kann man sehen was die Einlage gebracht hat und ob noch nachgebessert werden muss.

Das Scheuern sollte sich nach einiger Zeit geben - die Füße müssen sich ja erst an die Einlage gewöhnen Wenn die Probleme anhalten sollten, dann wieder hin zum OT und nachbessern lassen, das geht eigentlich ganz schnell und ist im Preis inbegriffen.

Gruß,

Ralf

Gueng hat geschrieben:Stimmt - beides ist lediglich ein mangelhafter Ersatz für eine austrainierte Unterschenkelmuskulatur.

Sorry, aber ob Du es glaubst oder nicht: Es gibt Fußfehlstellungen und andere Indikatoren welche sich nicht mit dem Training der Unterschenkelmuskulatur beheben lassen.

Eine solche Pauschalaussage ist leider Quatsch.

Gruß,

Ralf

rocko hat geschrieben:Gueng hat Recht. Die neueren Einlagen sind in der Lage quasi bevor die Geschichte gelaufen ist, zu helfen.


Mein persönliches Problem ist immer, dass ich sehr breite Einlagen habe und immer das Problem, dann wieder passend Schuhe zu finden, in die die Einlagen reinpassen.

Vorteil ist, dass deine Auswahl mit Einlagen (wenn sie in die Schuhe passen) natürlich größer ist, auch neutrale Treter kommen dann in Frage.

Aber achte darauf, dass sie auch in die Schuhe passen und nicht wie meine so breit sind, dass ie dann Wellen schlagen

Nein Rocko,

andersrum wir ein Schuh draus. Die Einlagen müssen dem Schuh angepaßt werden. Demnächst Schuh mit abgeben und anpassen lassen. Ich habe fast für jedes paar Laufschuhe eine Einlage die optimal paßt bwz ok ist und keine Scheuerstellen verursacht. (Grerader Leisten, leicht begogener Leisten, etc)