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Bericht über Muskelfaserriß Therapie

Verfasst: 07.01.2007, 19:38
von Vorarlberg
Hallo zusammen!

Vor 2 Monaten habe ich mir bei einem HM einen Muskelfaserriß im linken, hinteren Unterschenkel zugezogen. Nachdem ich mich hier im Forum nach Leidensgenossen erkundigt habe, möchte ich auch einen kurzen Bericht zu meiner Genesung geben.

Zu allererst: das dauert vielleicht!!! Nachdem einige geschrieben haben, dass sie bereits nach 2-3 Wochen wieder trainiert haben, wollte ich das natürlich auch. War aber nicht daran zu denken :frown: .

Wie gesagt, der Riß hat sich bei einem HM Ende Oktober ereignet. Da es eine kleinere Veranstaltung war, habe ich ziemlich lange auf die Erstversorgung warten müssen. Erst nach ca. 2 h hatte ich meinen Salbenverband um.

Die ganze nächste Woche war ich vorbildlich brav und habe den Fuß kein einziges Mal belastet :daumen: . Wenn ihr mal was wirklich anstrengendes machen wollt, dann geht auf Krüken Treppen hinauf.

Nach dem ich nach ca. 2 Wochen wieder halbwegs normal gehen konnte, habe ich mich als erstes zur Physiotherapie geschleppt. Dort habe ich 2 Wochen lang Strom und Ultraschall bekommen. Das war recht gut und hat mir echt geholfen.

Aber mit Trainieren war immer noch nix, weil ich schon nach schnellem bzw. längerem Gehen sofort die Verletzung gespürt habe. Erst heute - 10 wochen nach der Verletzung - bin ich das erste mal Nordic Walking gegangen. Es ist recht gut gegangen, aber wenn ich mal nicht so aufgepaßt habe, dann hat mich meine Wade gleich wieder daran erinnert, dass ich noch nicht fit bin. Ganz zu schweigen von der Versuchung loszurennen :geil:

Die nächsten 1-2 Wochen werde ich wohl so weiter machen und dann ganz vorsichtig wieder zu laufen beginnen . Parallel dazu trainiere ich auf dem Fahrrad.

Ich hoffe, bis Ende April wieder fit zu sein, denn ich möchte mir den Wien Marathon nicht entgehen lassen.

In diesem Sinne - keep on running!
Sabine

Verfasst: 08.01.2007, 09:08
von Bonsai
Ich habe von meiner Physiotherapeutin gehört, daß man die Stelle relativ bald wieder vorischtig laufend belasten solle, damit die Muskelfasern auch die richtige Wuchsrichtung nehmen. Habe selber noch keinen Muskelfaserriss gehabt.

Verfasst: 08.01.2007, 10:31
von colnago40
Dann hatte die Physio keine Ahnung, wie ich schon mehrmals erwähnt hatte ist bei einem Muskelfaserriß Lymphdrainage angesagt. Ich konnte bereits nach drei Behandlungen wieder vernümftig geradeaus gehen, aber die Inkompetenz von Ärzten und Physios erschreckt immer wieder.

Verfasst: 09.01.2007, 13:13
von LaufEddy
Hallo Sabine,

meine Erfahrungen mit einem Muskelfaserriss in der Wade waren ähnlich. Dank "Perforation" der Wade mit einer Kortison-Spritze (es wurde mehrfach eine kleine Menge an unterschiedlichen Stellen in die Wade gespritzt) konnte ich nach 3 oder 4 Tagen wieder gehen. Bei jeder falschen Bewegung erinnerte mich meine Wade aber sofort wieder an die Verletzung. Es dauerte Monate, bis ich wieder belasten konnte. Beim zu frühen Belasten gab es immer wieder schmerzhafte Augenblicke.

Also nur Geduld ..

Eddy

Verfasst: 09.01.2007, 19:11
von giulia
hi!
hatte auch im september 06 einen muskelfaserriss (allerings im oberschenkel).
nach 2 wochen konnte ich gerade mal wieder halbwegs normal und dennoch langsam gehen!! es war eine mittelschwere verletzung und ich hab auch ultraschallbehandlungen, moorpackungen und dann nach ca. 5 wochen physiotherapie in form von leichten kräftigungsübungen und dehnungen bekommen/gemacht. nach 8-9 wochen war erst wieder an laufen zu denken.
ich hab langsam begonnen zu kräftigen und immer schön dehnen, damit sich der muskel nicht verkürzt, etc. und es hat sich ausgezahlt. ich merk überhaupt nix mehr und kann voll auf den wien halbmarathon hintrainieren.

also leute: gebt nicht der versuchung nach, allzu früh wieder laufen zu wollen.
lieber eine woche warten bis wirklich alles ok ist und dann sanft wieder einsteigen und vor allem kräftigen! denn auch wenn mans beim laufen nicht merkt, macht man zielgerichtete kräftigungsübungen für genau den muskel, wo der riss war, merkt man einen sehr großen unterschied, wie dort die kraft nachgelassen hat (zumindest bei mir wars so).
durch das andere bein hat man ja ein gutes vergleichsmoment, wie die kräftigung des verletzten muskels vorher war und wo man ihn wieder hinbringen muss.

lg, giulia

Verfasst: 09.01.2007, 20:31
von colnago40
Seit mir nicht böse aber ich kann nur bewundern wie Ihr ein solche konventionelle Verletzung verkompliziert. Sicherlich gibt es Unterschiede in der Schwere der Verletzung,aber dieses wochenlange Rumgehumpele ist doch absolut nervend. Fußballer nehmen in der Regel nach 2 bis 3 Wochen wieder Ihr Training auf und die haben eine viel stärkere Belastung durch dieses ständige Stoppen etc..

Verfasst: 09.01.2007, 20:44
von LaufEddy
Hallo Colnago,

ich denke, man kann es nicht verallgemeinern. Ein Muskelfaserriss kann unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Profifußballer haben den Vorteil, daß sofort geholfen wird. Durch sofortige Kompression wird sicherlich die Einblutung verhindert. Dann bekommen sie jeden Tag Physiotherapie und bestimmt die ein oder andere Zauber-Spritze. Sorin vom HSV hat es nicht geholfen, er kann auch nach 4 Wochen noch nicht wieder trainieren.

Viele Grüße

Eddy

Nicht jeder reagiert gleich

Verfasst: 10.01.2007, 00:45
von Vorarlberg
Hallo!

Ich denke auch, die Regenerationsphase ist sehr individuell. Ein Spitzensportler reagiert sicher ganz anders als ein Hobbyläufer. Und Muskelfaserriß ist nicht gleich Muskelfaserriß.

Mit meinem Bericht wollte ich nur meine Erfahrungen schildern. Das wichtigste ist wohl auf seinen eigenen Körper hören. Und wenn man nicht fürs Laufen bezahlt wird, dann kann man wohl ruhig die eine oder andere Woche mehr Pause machen.

Ich war jedenfalls 1 1/2 Stunden Nordic Walking und hab einen mordsmäßigen Muskelkater im Po. Die Wade hat super gehalten und ich nehme das mal als positives Zeichen für meine Therapie.

Jetzt geht es erst einmal ab nach Maruitius! Da werde ich 2 Wochen lang entspannen und sicher das eine oder andere Training absolvieren.

Für den Wien Marathon bin ich wieder zuversichtlicher. Aber man darf halt nicht vergessen, dass ich jetzt schon mit der Vorbereitung beginnen sollte. Naja, nur nicht stressen. Es steht die Freude am Sport im Vordergrund und sicher kein neuer Streckenrekord :hihi:

Schöne Grüße
Sabine

Verfasst: 10.01.2007, 09:02
von giulia
hi!
ja, ich seh das genauso. wozu soll ich schon nach 3,4 wochen trainieren wollen, wenn ich nicht vom laufen lebe. da lasse ich die verletzung lieber ganz ausheilen. und wenn man so wie ich nach guten 2 wochen gerade erst wieder gehen kann, dann weiß man selbst, dass mit laufen noch ne weile nix ist...
ich weiß ja nicht, wie muskelfaserrisse bei anderen abliefen, aber ich hatte noch tagelang druckschmerz, der gesamte oberschenkel war extrem verhärtet, ich konnte keine stiegen steigen, weil das bein nicht gut abbiegen ging, etc.
wie man da nach 3,4 wochen wieder laufen soll, dass zeigt mir einer! :klatsch:
und wenn dann mit spritzen etc, die die verletzungsschmerzen beseitigen, aber nicht die verletzung, denn die heilung braucht zeit.
selbst mit physikalischer therapie dauerte es seine zeit!
aber es muss eh jeder für sich entscheiden, wie lange er sich zeit zur heilung gibt. die überehrgeizigen werden es eh bezahlen müssen, weil nicht ausgeheilte verletzungen sehr anfällig für weitere verletzungen an derselben stelle sind und auch noch oft spürbar sind.
lg, giulia

Verfasst: 10.01.2007, 11:37
von Alphi
LaufEddy hat geschrieben:Hallo Sabine,

meine Erfahrungen mit einem Muskelfaserriss in der Wade waren ähnlich. Dank "Perforation" der Wade mit einer Kortison-Spritze (es wurde mehrfach eine kleine Menge an unterschiedlichen Stellen in die Wade gespritzt) konnte ich nach 3 oder 4 Tagen wieder gehen. Bei jeder falschen Bewegung erinnerte mich meine Wade aber sofort wieder an die Verletzung. Es dauerte Monate, bis ich wieder belasten konnte. Beim zu frühen Belasten gab es immer wieder schmerzhafte Augenblicke.

Also nur Geduld ..

Eddy
Es ist wirklich erschreckend was da einige Ärzte so an Therapien aus dem Hut zaubern. Einfach mal ne Ladung Kortison, Entzündungshemmer, in den Muskel und an die Selbstheilung hoffen. Unglaublich, wahrscheinlich hätte er dir das Kortison auch in die Archillessehne gespritzt....

Die üblichen Therapien wurden hier benannt und ein Faserriß, wenn es denn nicht nur eine Zerrung war, kann MONATE!!! dauern.

Verfasst: 10.01.2007, 12:10
von LaufEddy
Hi Alphi,

so ist es halt, wenn man als Privatpatient beim Orthopäden aufschlägt ... Aber das ist ein anderes Thema und ganz klar off topic. Letztendlich hat es trotzdem Monate gedauert.

Viele Grüße

Eddy

Verfasst: 10.01.2007, 12:28
von kriemhild
Zitat von Vorarlberg:
Und Muskelfaserriß ist nicht gleich Muskelfaserriß.
Genau!
Bei mir hats vor ca. 2 Monaten in der Wade beim steil Bergauflaufen spür- (heftiges Aua!) und hörbar "ratsch" gemacht. Der Schmerz war heftig und ich musste noch ein langes Stück nach Hause humpeln. Die Wade wurde dick und im Laufe der nächsten Tage entwickelte sich der Schwerkraft folgend eine nette Blutansammlung knapp oberhalb der Fussohle. Bandverletzungen tun an anderer Stelle weh (kenne ich) und behindern ganz anders, also tippte ich auf Muskelfaserriss.
Meine Therapie war eine Woche schonen (gehen tat zwar weh, aber irgendwie musste ich den Alltag bewältigen) und gelegentlich Voltaren drauf, danach vorsichtig wieder radfahren und laufen. Spritzen, Tabletten und Physiotherapie fand ich für mich Nicht-Leistungssportlerin etwas übertrieben, das heilte auch ohne großen Aufwand ab.
Aber das kann natürlich bei einem größeren Faserriss ganz anders aussehen. Bei mir war wohl nur eine kleinere Faser gerissen, und die noch verbliebenen genügten meiner Wade für erste. Inzwischen ist alles wieder voll okay und ich renne wieder umher, als sei nie was gewesen.

kriemhild

Verfasst: 10.01.2007, 13:10
von Alphi
Also ich hatte mir mal über einen starken Wadenkrampf beim Triathlon nach dem Radfahren einen Faserriß geholt, der selbst nach 9 MOnaten immer wieder zu spüren war. Erst ein umfassendes Dehnprogramm hat das anscheinend ungünstige Narbengewebe wieder in die richtige Richtung gedehnt. (Mußte nach dem Wettkampf lange Zeit wegen einer OP ganz auf Sport verzichten).

Also nix auf die leichte Schulter nehmen, ab zum Physio.

@laufeddy:
BIn auch Privat und kenne den Phantasiereichtum mancher Ärzte zu genüge, vor allem wenn es um neue Therapien geht. Meine Kasse gebietet dem allerdings rigoros auch Einhalt und berät mich auch recht gut.

Verfasst: 10.01.2007, 15:43
von colnago40
Dann nochmals zum Verstädnis meine Erfahrung wenn es den interisiert, Tennis gespielt hin und her gesprintet wie ein junger Gott, auf einmal macht es Ruck und der Oberschenkel war zu, nichts ging mehr. Nachhause gefahren, am nächsten Tag dicker blutunterlaufener Oberschenkel, das Gehen war eine Qual, die Stelle wo der Bluterguß war mega verkrampft und schmerzempfindlich. Ich spontan nach Heppenheim zu Dr. Ziegler, Diagnose nach 5 Sec. Muskelfaserriß, Therapie Enzyme und entzündungshemmende Salben. Er hat persönlich bei einem Physio angerufen wo ich dann sofort hin bin. Therapie Lymphdrainage,ist eine spezielle Form der Massage, habe gleich gemerkt das mir das gut tut. Nach 3 Behandlungen konnte ich wieder problemlos geradeaus gehen,also nix mit wochenlang herumeiern. Nach insgesamt 6 Behandlungen keinerlei Probleme , ich konnte wieder arbeiten gehen, habe damals in der chemischen Produktion gearbeitet, also viel stehen etc.. Nach 2 Wochen hatte ich das Gefühl wieder laufen zu können, habe dann aber vernümftiger Weise 3 Wochen Pause gemacht. Fazit, die Verkrampfung ist sicherlich recht schnell zu beseitigen, die Heilung dürfte unterschiedlich lang sein.Zu den angesprochenen Beschwerden an der gerißenen Stelle bzw Faser kann ich nur sagen das ohne Massage sich ein Knoten bildet, vernarbtes Gewebe, ist natürlich in der Regel weniger belastbar wie gesundetes Gewebe und so kann eine so profane Verletzung lange Beschwerden verursachen, ich habe fettisch.

Verfasst: 11.01.2007, 12:04
von kriemhild
Zitat von colnago40:
Zu den angesprochenen Beschwerden an der gerißenen Stelle bzw Faser kann ich nur sagen das ohne Massage sich ein Knoten bildet,
Schnellnachkuck - hm, der große "Knoten" über meinem Knöchel ist meine Wade, die sah schon immer so aus und ist seit dem Riss leider nicht schöner geworden :hihi: .

kriemhild