Amtlich vermessen - Ingolstadt Halbmarathon
Verfasst: 07.05.2007, 09:46
Der Tag begann, wie er eigentlich nicht beginnen sollte. Kopfschmerzen, ein Grummeln im Bauch wie schon die letzten Tage auch und beim Treppe heruntergehen ein Gefühl in den Oberschenkeln wie nach einem Tempolauf am Vortag. Na, das kann ja was werden.
Wenigstens das Wetter spielte mit. Ein wenig Regen in der Nacht hatte die freifliegenden Pollen vertrieben, so dass von der Seite nichts zu erwarten war. Mit Günther, einem Vereinskollegen, hatte ich mich verabredet um mit ihm nach Ingolstadt zu fahren. Auf der Fahrt konnten wir beobachten, dass sich etwas südlich von uns ein Gewitter breit gemacht hatte. Doch eine halbe Stunde vor dem Start riss der Himmel auf und zeigte sich fortan in den bayerischen Landesfarben weiß und blau. Verbunden mit einem kühlenden Wind eigentlich ideales Laufwetter.
Meine Kopfschmerzen hatten sich glücklicherweise verzogen, der Magen sich auch wieder beruhigt. Und die Oberschenkel? Na, schau mer mal.
Der Start pünktlich um 17.00 Uhr. Zu den Klängen von AC/DCs "Highway to Hell" startete ich mein Unternehmen Bestzeit, das nach spätestens 1:32:59 Stunden beendet sein sollte. Der erste Kilometer ziemlich im Gedränge und deshalb mit 4:28 auch nicht zu schnell, was aber in Ordnung geht. Allmählich lichtete sich dann das Feld etwas und ich hatte Platz, um mein Tempo zu laufen. Nach zwei Kilometern piepste der Forerunner wieder und ich traute meinen Augen kaum - 4:13. Hey, Ulrich viel zu schnell! Dass der nächste Kilometer genauso werden würde, ließ sich durch ein Gefällestück erklären.
Nun also Disziplin, schließlich ist 4:24 die Sollzeit. Und das klappte auch einigermaßen auf dem nächsten Kilometer in 4:17 (mit Rückenwind), Gesamtzeit 17:11 Minuten. Mal mit der offiziellen Markierung vergleichen. Aber die kommt nicht. Habe ich die übersehen? Doch, da hinten ist das Schild. 17:32 sagt mein Blick auf die Uhr. Wie gibts das? Das sind 4:23 im Schnitt, also gerade mal eine Sekunde unter dem Plan. Und dafür laufe ich nicht locker genug, definitiv. Enttäuschung macht sich breit, auch über mein Hightech-Gerät, das hier scheinbar überfordert ist, trotz angezeigter Genauigkeit von 6 Metern.
Aber ich wäre nicht ich, wenn ich die Flinte gleich ins Korn werfen würde. In der Hoffnung auf ein Wunder versuchte ich das Tempo hoch zu halten. Bei Kilometer sechs hatte ich tatsächlich einen (offiziellen) Schnitt von 4:21. Doch nun kam der Wind von vorn. Kilometer acht - Schnitt 4:24, zehn Kilometer waren nach 44:25 Minuten erreicht, also 4:26 Schnitt. Somit war eine Gesamtzeit von unter 1:33 Stunden Utopie. Der Forerunner zeigte übrigens 43:40 an. Auch das wäre es noch eng geworden, aber da hätte ich mich noch geschunden bis zum Schluss. So aber verließ mich die Lust, zumal mir auch noch übel wurde und ich zeitweise das Gefühl hatte, mal in die Büsche zu müssen. Ich beschloss die Stoppuhr Stoppuhr sein zu lassen und nur noch nach Gefühl zu laufen. Irgendwas würde schon dabei rauskommen. Das Tempo pendelte sich (im Nachhinein betrachtet) bei rund 4:45 ein. Die Anstrengung hielt sich in Grenzen, die Übelkeit verschwand nach und nach und ich konnte auch das Flair des Laufes wieder genießen. Auf die Einzelheiten der zweiten Hälfte der Strecke will ich nicht näher eingehen, da alles recht ereignislos ablief. Nach 1:37:19 war Schluss in diesem Halbmarathon, der laut Garmin 21,43 Kilometer lang war.
Günther war auch bald im Ziel und freute sich über seine Zeit von 1:43. Allerdings nur bis zur Siegerehrung, wo er erfahren durfte, dass er damit nicht mal die M70 gewonnen hätte.
Am Buffet traf ich meinen Vereinskollegen Hans, der auch mit dem Forerunner gelaufen war. Sein Lauf war genau 21,45 Kilometer lang. Das spricht nun aber schon dafür, dass die amtlich vermessene Strecke amtlich falsch vermessen wurde.
Gestern habe ich noch mit einem weiteren Garmin-Nutzer gesprochen. Auch er hatte 21,4 km auf seinem Forerunner stehen. Auf Nachfrage beim Veranstalter wurde ihm bestätigt, dass die Strecke 300 m länger ist als angegeben. Davon der Großteil auf den ersten vier Kilometern verteilt. Das entspricht dann genau dem, was ich vermutet habe. Und das ärgert mich. Vor allem aber rückt das meine Zeit vom letzten Jahr in ein ganz anderes Licht.
Ansonsten war es ein schöner Lauf mit vielen Zuschauern, den ich natürlich jederzeit weiter empfehlen kann und auch wieder mitlaufen werde, jetzt wo ich weiß, dass er länger ist ist es ja kein Problem mehr. Es war gestern nicht mein Tag und dass ich trotzdem eine 1:37 (bereinigt 1:35) gelaufen bin spricht für eine gute Form. Jetzt gehe ich in mich und überlege, ob ich in zwei Wochen noch einen Versuch in Regensburg starten soll. Der Lauf liegt mir sowieso, bin ich dort doch schon zweimal Bestzeit gelaufen.
Wenigstens das Wetter spielte mit. Ein wenig Regen in der Nacht hatte die freifliegenden Pollen vertrieben, so dass von der Seite nichts zu erwarten war. Mit Günther, einem Vereinskollegen, hatte ich mich verabredet um mit ihm nach Ingolstadt zu fahren. Auf der Fahrt konnten wir beobachten, dass sich etwas südlich von uns ein Gewitter breit gemacht hatte. Doch eine halbe Stunde vor dem Start riss der Himmel auf und zeigte sich fortan in den bayerischen Landesfarben weiß und blau. Verbunden mit einem kühlenden Wind eigentlich ideales Laufwetter.
Meine Kopfschmerzen hatten sich glücklicherweise verzogen, der Magen sich auch wieder beruhigt. Und die Oberschenkel? Na, schau mer mal.
Der Start pünktlich um 17.00 Uhr. Zu den Klängen von AC/DCs "Highway to Hell" startete ich mein Unternehmen Bestzeit, das nach spätestens 1:32:59 Stunden beendet sein sollte. Der erste Kilometer ziemlich im Gedränge und deshalb mit 4:28 auch nicht zu schnell, was aber in Ordnung geht. Allmählich lichtete sich dann das Feld etwas und ich hatte Platz, um mein Tempo zu laufen. Nach zwei Kilometern piepste der Forerunner wieder und ich traute meinen Augen kaum - 4:13. Hey, Ulrich viel zu schnell! Dass der nächste Kilometer genauso werden würde, ließ sich durch ein Gefällestück erklären.
Nun also Disziplin, schließlich ist 4:24 die Sollzeit. Und das klappte auch einigermaßen auf dem nächsten Kilometer in 4:17 (mit Rückenwind), Gesamtzeit 17:11 Minuten. Mal mit der offiziellen Markierung vergleichen. Aber die kommt nicht. Habe ich die übersehen? Doch, da hinten ist das Schild. 17:32 sagt mein Blick auf die Uhr. Wie gibts das? Das sind 4:23 im Schnitt, also gerade mal eine Sekunde unter dem Plan. Und dafür laufe ich nicht locker genug, definitiv. Enttäuschung macht sich breit, auch über mein Hightech-Gerät, das hier scheinbar überfordert ist, trotz angezeigter Genauigkeit von 6 Metern.
Aber ich wäre nicht ich, wenn ich die Flinte gleich ins Korn werfen würde. In der Hoffnung auf ein Wunder versuchte ich das Tempo hoch zu halten. Bei Kilometer sechs hatte ich tatsächlich einen (offiziellen) Schnitt von 4:21. Doch nun kam der Wind von vorn. Kilometer acht - Schnitt 4:24, zehn Kilometer waren nach 44:25 Minuten erreicht, also 4:26 Schnitt. Somit war eine Gesamtzeit von unter 1:33 Stunden Utopie. Der Forerunner zeigte übrigens 43:40 an. Auch das wäre es noch eng geworden, aber da hätte ich mich noch geschunden bis zum Schluss. So aber verließ mich die Lust, zumal mir auch noch übel wurde und ich zeitweise das Gefühl hatte, mal in die Büsche zu müssen. Ich beschloss die Stoppuhr Stoppuhr sein zu lassen und nur noch nach Gefühl zu laufen. Irgendwas würde schon dabei rauskommen. Das Tempo pendelte sich (im Nachhinein betrachtet) bei rund 4:45 ein. Die Anstrengung hielt sich in Grenzen, die Übelkeit verschwand nach und nach und ich konnte auch das Flair des Laufes wieder genießen. Auf die Einzelheiten der zweiten Hälfte der Strecke will ich nicht näher eingehen, da alles recht ereignislos ablief. Nach 1:37:19 war Schluss in diesem Halbmarathon, der laut Garmin 21,43 Kilometer lang war.
Günther war auch bald im Ziel und freute sich über seine Zeit von 1:43. Allerdings nur bis zur Siegerehrung, wo er erfahren durfte, dass er damit nicht mal die M70 gewonnen hätte.
Am Buffet traf ich meinen Vereinskollegen Hans, der auch mit dem Forerunner gelaufen war. Sein Lauf war genau 21,45 Kilometer lang. Das spricht nun aber schon dafür, dass die amtlich vermessene Strecke amtlich falsch vermessen wurde.
Gestern habe ich noch mit einem weiteren Garmin-Nutzer gesprochen. Auch er hatte 21,4 km auf seinem Forerunner stehen. Auf Nachfrage beim Veranstalter wurde ihm bestätigt, dass die Strecke 300 m länger ist als angegeben. Davon der Großteil auf den ersten vier Kilometern verteilt. Das entspricht dann genau dem, was ich vermutet habe. Und das ärgert mich. Vor allem aber rückt das meine Zeit vom letzten Jahr in ein ganz anderes Licht.
Ansonsten war es ein schöner Lauf mit vielen Zuschauern, den ich natürlich jederzeit weiter empfehlen kann und auch wieder mitlaufen werde, jetzt wo ich weiß, dass er länger ist ist es ja kein Problem mehr. Es war gestern nicht mein Tag und dass ich trotzdem eine 1:37 (bereinigt 1:35) gelaufen bin spricht für eine gute Form. Jetzt gehe ich in mich und überlege, ob ich in zwei Wochen noch einen Versuch in Regensburg starten soll. Der Lauf liegt mir sowieso, bin ich dort doch schon zweimal Bestzeit gelaufen.