Bericht vom Marathon in Prag vom 13.5.07
Verfasst: 23.05.2007, 21:11
Hallo Leute,
ich möchte euch mal den Prager Marathon ein wenig vorstellen.
Der Prager Marathon fand in diesem Jahr statt am Sonntag, den 13.5.2007. Start war um 9.oo Uhr auf dem Altstätter Ring, Ziel ebenfalls auf dem Altstätter Ring.
Strecke:
Den Prager Marathon gibt es seit über 10 Jahren. Die Strecke war in diesem Jahr neu. Die alte Strecke (bin ich selbst nicht gelaufen) soll nicht ganz so attraktiv gewesen sein, u.a. ging es da wohl 10km eine Ausfahrtstrasse raus und die gleiche Strecke wieder zurück. Ziemlich öde. Die neue Strecke kannte ich teilweise schon, da ich einen großen Teil davon schon beim Halbmarathon im April gelaufen bin. Bei der neuen Strecke gibt es zwar auch einige „unattraktiven“ Abschnitte, aber wo findet man schon einen Marathon ohne solche Streckenabschnitte? Die neue Strecke führt jetzt eigentlich an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Prags vorbei, z.B. Altstätter Ring, Wenzelsplatz, Nationaltheater, Pulverturm, Gemeindehaus, u.s.w. Wer den Marathon läuft, hat eigentlich das Zentrum Prags (fast) komplett gesehen. Die Strecke ist sehr eben und schnell, es geht im Gegensatz zu früher nicht mehr soviel über Kopfsteinpflaster.
Stimmung:
Die Stimmung an der Strecke war so wie von mir erwartet. Prag ist eine Touristenstadt, d.h. die Zuschauer sind größtenteils Touristen, die zufällig da sind. Tschechische Zuschauer, die extra wegen des Marathons in der Stadt waren, gab es wohl eher wenige. In den Abschnitten, die Mitten durchs Zentrum führten, war die Stimmung sehr gut. Anfeuerungsrufe gab es in allen möglichen Sprachen. Es gab aber auch ruhige Abschnitte etwas außerhalb des Zentrums. An vielen Abschnitten gab es Livebands.
Läufer:
Ca. 4.000 Läufer versammelten sich zum Start um 9 Uhr auf dem Altstätter Ring. Ich hatte eigentlich mehr Teilnehmer erwartet, da man ja seitens des Veranstalters in Anspruch nimmt, einer der größten Marathons in Europa zu sein. Die Läufer kamen aus den verschiedensten Nationen. Italiener, Deutsche, Amerikaner, Engländer und natürlich Tschechen. Und natürlich ein paar Kenianer, aber die waren in der Startaufstellung eher weiter vorne. Gewonnen hat übrigens seit Jahren mal wieder kein Schwarzafrikaner, sondern ein Portugiese, was glaube ich für den Rennausgang fast sensationell war.
Organisation:
Die Organisation war o.k.. Klar, ich hab schon besseres erlebt. Man sollte die Maßstäbe vielleicht nicht ganz so hoch setzen und berücksichtigen, dass man in einem anderen Land mit einer anderen Mentalität ist. Aber insgesamt gab’s eigentlich nicht viel zu meckern.
Die Ausgabe der Startunterlagen war in einer großen Halle am Prager Messegelände (Neuheit zu den vorherigen Jahren) und hat ohne Probleme funktioniert. In der Halle selbst waren einige namhafte Aussteller von Sportartikeln wie Adidas, Mizuno, u.s.w. sogar mit der Möglichkeit, Laufschuhe auf einem Laufband und mit modernster Technik zu testen, was ich so vorher in noch keinem Prager Sportgeschäft gesehen habe.
Am Abend vor dem Marathon gab es eine Pastaparty, zu der ich aber nichts sagen kann, da wir bei mir zuhause eine private Pastaparty veranstalteten.
Am Tag des Marathons kann man kostenlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Prag fahren.
Am Start-/Zielbereich waren die Toiletten zwar etwas versteckt, aber wenn man sie gefunden hat waren insgesamt genügend viele da. Umkleidezelte waren groß genug, wegen des warmen Wetters konnte man sich aber auch draußen umziehen. Auch die Kleiderabgabe hat gut und ohne lange Wartezeiten funktioniert.
Während des Laufes gab es alle 5km Verpflegungsstationen mit Getränken, Obst und Wasserschwämmen, es war überall genug da und es gab keine Wartezeiten. Da hat man wohl vom Halbmarathon im April gelernt, bei dem es teilweise an den Stationen kleinere Staus gab, da man irgendwie nicht richtig mit dem Einschenken nachkam.
Die Kilometermarkierungen waren alle vorhanden und gut zu sehen.
Pacemaker gab es für mehrere Zielzeiten. Allerdings waren die Pacemaker teilweise ganz schlecht und an denen sollte man sich bloß nicht orientieren! Bei Kilometer 5 habe ich, mit einem 5:30er Schnitt laufend, den 4:30er Pacemaker überholt… Den 3:45er Pacemaker habe ich 4 Kilometer vor dem Ziel überholt. Der war platt und ging nur noch.
Kann man den Prager Marathon empfehlen?
Absolut. Die neue Strecke ist besser als die alte. Die Organisation war o.k. und wer Prag mal anders erleben möchte, warum dann nicht in Form eines Marathons? Mit der Kutsche fahren ist vielleicht entspannender und romantischer, aber kann das ja jeder…
Ach so: Meine Zeit lag am Ende bei 4 Stunden 4 Minuten, womit ich mein Zeitziel um 4 Minuten verpasst habe. Bis Kilometer 35 lief alles voll im Plan, dann musste ich das Tempo etwas drosseln, konnte aber durchlaufen.
Der Prager Marathon war meine Marathonpremiere, bislang bin ich „nur“ mehrere Halbmarathons gelaufen. War mit Sicherheit nicht mein letzter Marathon. Fürs nächste Jahr hab ich mal grob Berlin ins Auge gefasst, dann hoffentlich aber unter 4 Stunden…
ich möchte euch mal den Prager Marathon ein wenig vorstellen.
Der Prager Marathon fand in diesem Jahr statt am Sonntag, den 13.5.2007. Start war um 9.oo Uhr auf dem Altstätter Ring, Ziel ebenfalls auf dem Altstätter Ring.
Strecke:
Den Prager Marathon gibt es seit über 10 Jahren. Die Strecke war in diesem Jahr neu. Die alte Strecke (bin ich selbst nicht gelaufen) soll nicht ganz so attraktiv gewesen sein, u.a. ging es da wohl 10km eine Ausfahrtstrasse raus und die gleiche Strecke wieder zurück. Ziemlich öde. Die neue Strecke kannte ich teilweise schon, da ich einen großen Teil davon schon beim Halbmarathon im April gelaufen bin. Bei der neuen Strecke gibt es zwar auch einige „unattraktiven“ Abschnitte, aber wo findet man schon einen Marathon ohne solche Streckenabschnitte? Die neue Strecke führt jetzt eigentlich an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Prags vorbei, z.B. Altstätter Ring, Wenzelsplatz, Nationaltheater, Pulverturm, Gemeindehaus, u.s.w. Wer den Marathon läuft, hat eigentlich das Zentrum Prags (fast) komplett gesehen. Die Strecke ist sehr eben und schnell, es geht im Gegensatz zu früher nicht mehr soviel über Kopfsteinpflaster.
Stimmung:
Die Stimmung an der Strecke war so wie von mir erwartet. Prag ist eine Touristenstadt, d.h. die Zuschauer sind größtenteils Touristen, die zufällig da sind. Tschechische Zuschauer, die extra wegen des Marathons in der Stadt waren, gab es wohl eher wenige. In den Abschnitten, die Mitten durchs Zentrum führten, war die Stimmung sehr gut. Anfeuerungsrufe gab es in allen möglichen Sprachen. Es gab aber auch ruhige Abschnitte etwas außerhalb des Zentrums. An vielen Abschnitten gab es Livebands.
Läufer:
Ca. 4.000 Läufer versammelten sich zum Start um 9 Uhr auf dem Altstätter Ring. Ich hatte eigentlich mehr Teilnehmer erwartet, da man ja seitens des Veranstalters in Anspruch nimmt, einer der größten Marathons in Europa zu sein. Die Läufer kamen aus den verschiedensten Nationen. Italiener, Deutsche, Amerikaner, Engländer und natürlich Tschechen. Und natürlich ein paar Kenianer, aber die waren in der Startaufstellung eher weiter vorne. Gewonnen hat übrigens seit Jahren mal wieder kein Schwarzafrikaner, sondern ein Portugiese, was glaube ich für den Rennausgang fast sensationell war.
Organisation:
Die Organisation war o.k.. Klar, ich hab schon besseres erlebt. Man sollte die Maßstäbe vielleicht nicht ganz so hoch setzen und berücksichtigen, dass man in einem anderen Land mit einer anderen Mentalität ist. Aber insgesamt gab’s eigentlich nicht viel zu meckern.
Die Ausgabe der Startunterlagen war in einer großen Halle am Prager Messegelände (Neuheit zu den vorherigen Jahren) und hat ohne Probleme funktioniert. In der Halle selbst waren einige namhafte Aussteller von Sportartikeln wie Adidas, Mizuno, u.s.w. sogar mit der Möglichkeit, Laufschuhe auf einem Laufband und mit modernster Technik zu testen, was ich so vorher in noch keinem Prager Sportgeschäft gesehen habe.
Am Abend vor dem Marathon gab es eine Pastaparty, zu der ich aber nichts sagen kann, da wir bei mir zuhause eine private Pastaparty veranstalteten.
Am Tag des Marathons kann man kostenlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Prag fahren.
Am Start-/Zielbereich waren die Toiletten zwar etwas versteckt, aber wenn man sie gefunden hat waren insgesamt genügend viele da. Umkleidezelte waren groß genug, wegen des warmen Wetters konnte man sich aber auch draußen umziehen. Auch die Kleiderabgabe hat gut und ohne lange Wartezeiten funktioniert.
Während des Laufes gab es alle 5km Verpflegungsstationen mit Getränken, Obst und Wasserschwämmen, es war überall genug da und es gab keine Wartezeiten. Da hat man wohl vom Halbmarathon im April gelernt, bei dem es teilweise an den Stationen kleinere Staus gab, da man irgendwie nicht richtig mit dem Einschenken nachkam.
Die Kilometermarkierungen waren alle vorhanden und gut zu sehen.
Pacemaker gab es für mehrere Zielzeiten. Allerdings waren die Pacemaker teilweise ganz schlecht und an denen sollte man sich bloß nicht orientieren! Bei Kilometer 5 habe ich, mit einem 5:30er Schnitt laufend, den 4:30er Pacemaker überholt… Den 3:45er Pacemaker habe ich 4 Kilometer vor dem Ziel überholt. Der war platt und ging nur noch.
Kann man den Prager Marathon empfehlen?
Absolut. Die neue Strecke ist besser als die alte. Die Organisation war o.k. und wer Prag mal anders erleben möchte, warum dann nicht in Form eines Marathons? Mit der Kutsche fahren ist vielleicht entspannender und romantischer, aber kann das ja jeder…
Ach so: Meine Zeit lag am Ende bei 4 Stunden 4 Minuten, womit ich mein Zeitziel um 4 Minuten verpasst habe. Bis Kilometer 35 lief alles voll im Plan, dann musste ich das Tempo etwas drosseln, konnte aber durchlaufen.
Der Prager Marathon war meine Marathonpremiere, bislang bin ich „nur“ mehrere Halbmarathons gelaufen. War mit Sicherheit nicht mein letzter Marathon. Fürs nächste Jahr hab ich mal grob Berlin ins Auge gefasst, dann hoffentlich aber unter 4 Stunden…