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Ironman-Absage wegen Doping-Erklärung?
Verfasst: 09.06.2007, 12:55
von einfach-Marcus
Hallo!
Wie hier
http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,487553,00.html zu lesen ist, will Kai Hundertmarck seinen Start beim IM in FFM nun bleiben lassen.
Ich finde das Vorgehen des Veranstalters gut - das Verhalten des Athleten sehr aussagekräftig - was meint ihr dazu?
Verfasst: 09.06.2007, 13:01
von BlackPirat
Er hat wohl gedopt, steht das auch ein, aber will halt jetzt trotzdem starten - hat er eigentlich schon geschickt gemacht.
Wie gesagt, diese 35 Profis sind sicherlich nicht alle ungedopt. Ist zwar nur meine Meinung bzw. eine Vermutung, aber dafür sind sie Profis und wenn alle Profis dopen ist es auch wieder "fair". Die AK - Grouper sind ja in einer anderen Wertung.
Verfasst: 09.06.2007, 16:35
von pingufreundin
einfach-Marcus hat geschrieben:
...das Verhalten des Athleten sehr aussagekräftig
ähm ja, so kann man das auch sagen.
Verfasst: 09.06.2007, 16:46
von pandadriver58
weitere Info hat es noch
hier
Verfasst: 09.06.2007, 17:04
von einfach-Marcus
pandadriver58 hat geschrieben:weitere Info hat es noch
hier
Das alles nährt aber eher meine Vermutung, der Herr H. hat sich hier billig rausstehlen wollen...die Formulierung der EV ist zwar nicht wirklich glücklich, aber der Winkelzug sie gegenüber dem "Menschen" anstatt dem Veranstalter abzugeben ist schon kurios...
Verfasst: 11.06.2007, 13:55
von pmbarney
BlackPirat hat geschrieben:Er hat wohl gedopt, steht das auch ein, aber will halt jetzt trotzdem starten - hat er eigentlich schon geschickt gemacht.
Wo steht das?
Peter
Verfasst: 11.06.2007, 22:06
von einfach-Marcus
Hi Peter!
pmbarney hat geschrieben:Wo steht das?
Man könnte es zwischen die Zeilen hineindeuten...
Wie interpretierst du denn sein Verhalten?
Verfasst: 12.06.2007, 17:47
von pmbarney
einfach-Marcus hat geschrieben:Hi Peter!
Man könnte es zwischen die Zeilen hineindeuten...
Wie interpretierst du denn sein Verhalten?
Interpretation finde ich an der Stelle, auch wenn ich grundsätzlich gegen Doping bin, nicht angebracht da damit sehr viel Schaden angerichtet werden kann. Siehe z.B. die Auflösung des Vertrages von Marcel Wüst.
Unter Generalverdacht zu stehen nur weil man für Telekom gefahren ist? Ich weiß nicht ob das richtig ist!
Peter
Verfasst: 12.06.2007, 17:58
von Adiop
pmbarney hat geschrieben:
Siehe z.B. die Auflösung des Vertrages von Marcel Wüst.
Unter Generalverdacht zu stehen nur weil man für Telekom gefahren ist? Ich weiß nicht ob das richtig ist!
Peter
Ich glaube, der Marcel ist nicht einmal für Telekom (allerdings für Festina) gefahren. Vielleicht hat er nur etwas böses gesagt.
Gruss Thomas
.
Verfasst: 12.06.2007, 18:38
von Haricot
pmbarney hat geschrieben:Unter Generalverdacht zu stehen nur weil man für Telekom gefahren ist? Ich weiß nicht ob das richtig ist!
Nein, natürlich nicht, sondern weil man in den 90er Jahren an der Spitze mitgefahren ist, steht man unter Generalverdacht. Und wer in dieser Zeit bei Festina gefahren ist, trägt leider einen sehr, sehr schweren Brocken mit sich herum.
Verfasst: 13.06.2007, 22:43
von pmbarney
@Adopi: Is schon klar aber dann bist Du wohl Haricots Meinung
@Haricot: nenne es die 90er nenne es Telekom letztendlich kommt es auf den gleichen Nenner.
Es ist nicht fair einfach alle unter Generalverdacht zu stellen. Das ist mir ein wenig zu Pauschal geurteilt! Glaubt hier keiner an das gute im Menschen?
Verfasst: 13.06.2007, 22:52
von einfach-Marcus
Doch, aber nicht an das Gute im Radsportler. Wobei das eigentlich Böse nicht der Sportler, sondern das Umfeld ist...
Verfasst: 13.06.2007, 23:00
von WinfriedK
pmbarney hat geschrieben:Es ist nicht fair einfach alle unter Generalverdacht zu stellen.
Habe ich auch lange gesagt.
pmbarney hat geschrieben:Das ist mir ein wenig zu Pauschal geurteilt! Glaubt hier keiner an das gute im Menschen?
Ende der 90er gab es die große Festina-Affäre und wir wissen nun auch, dass Team Telekom nahezu komplett gedopt war. Zwei Teams komplett und die anderen gar nicht?
Hier habe ich eine interessante
Dokumentation gefunden. Da verlierst du den Glauben an das Gute ganz schnell.

Verfasst: 14.06.2007, 06:24
von Athabaske
Danke für
WinfriedK hat geschrieben:...
Dokumentation gefunden. Da verlierst du den Glauben an das Gute ganz schnell....
...mir hat A-C gereicht.
Jörg
Verfasst: 14.06.2007, 07:07
von Perseus
einfach-Marcus hat geschrieben:Doch, aber nicht an das Gute im Radsportler. Wobei das eigentlich Böse nicht der Sportler, sondern das Umfeld ist...
So sehe ich das auch! Das Traurige ist, dass es gerade so weiter geht. Erik Zabel wurde nach seinem "Dopinggeständnis" bei der Bayernrundfahrt frenetisch zugejubelt... da läuft doch was falsch, oder? Die Zuschauer haben es meiner Meinung nach immer noch nicht begriffen!
Verfasst: 14.06.2007, 08:50
von Adiop
Athabaske hat geschrieben:Danke für
...mir hat A-C gereicht.
Jörg
Ich bin nicht mal bis B gekommen.
.
Verfasst: 14.06.2007, 08:51
von JustRunning
WinfriedK hat geschrieben:Ende der 90er gab es die große Festina-Affäre und wir wissen nun auch, dass Team Telekom nahezu komplett gedopt war. Zwei Teams komplett und die anderen gar nicht?
Ein Bekannter von mir war in seiner Jugend ein ziemlich erfolgreicher Radamateur. Seine Aussage zum Thema Doping ist ganz eindeutig: Es haben IMMER ALLE gedopt. Es mag einzelne Ausnahmen geben, die sind aber nicht vorne mit dabeigewesen. Ab einem gewissen Leistungsniveau kann keiner auf die letzten 1-2%, die das Doping bringt, verzichten.
Verfasst: 14.06.2007, 09:30
von OnkelUlrich
Eine andere Aussage von einem Bekannten, ehemaligen sehr guten Triathleten: Die Kunst ist es, sich an die Grenzwerte heranzudopen, so dass man gerade nicht auffällig wird. Das machen alle.
Wenn man es aber auch da übertreibt, geht das auch mal schief, wei z.B. bei Johann Mühlegg, dem die Dopingfahnder lange Zeit hinterher waren, eben weil er auf diese Art auffällig wurde.
Verfasst: 14.06.2007, 09:41
von Perseus
vielleicht bilde ich mir das nur ein... aber bei den Siegerehrungen bei der Tour de France habe ich immer gedacht, wieso gucken die so komisch wenn sie auf dem Treppchen stehen, als ob sie ein schlechtes Gewissen hätten... so als ob sie heimlich abgekürzt hätten und wüßten insgeheim, dass sie den Sieg eigentlich nicht verdient hätten...

Im Nachhinein ist da einiges klar. Geht es Euch auch so oder interpretiere ich da zu viel?
Verfasst: 14.06.2007, 18:22
von pmbarney
WinfriedK hat geschrieben:Hier habe ich eine interessante
Dokumentation gefunden. Da verlierst du den Glauben an das Gute ganz schnell.
Also die Liste ist nicht neu und wenn ich mir die genauer anschaue ist die an gewissen Stellen nicht wirklich aussagekräftig. Schaue ich mir nur A an das da ein Aldese von 1949 oder ein Adrada drauf steht muss ich mich doch fragen was Schätzungsweise 1000 Namen in über 50 Jahren wirklich mit dem heutigen Dopingproblem zu tun haben.
Wenn wir da anfangen muß jeder Sport unter dem gleichen Generalverdacht stehen, nicht nur der Ausdauer- und Krafsport. Den Deutschen der geliebte Fussball gehört da genauso dazu aber das will niemand hören.
Ich finde es aktuell sehr traurig das im Radsport nicht wirklich etwas passiert aber auf der anderen Seite bin ich der Meinung das der Radsport aktuell fast der einzige Sport ist der versucht wenigsten an der einen oder anderen Stelle etwas daran zu ändern.
Das Problem wird man wahrscheinlich nie in den Griff zu bekommen aber nachwievor sehe ich auch gutes im Menschen und nicht jeder Leistungssportler greift zu unerlaubten Mitteln.
Verfasst: 14.06.2007, 21:01
von WinfriedK
pmbarney hat geschrieben:Also die Liste ist nicht neu und wenn ich mir die genauer anschaue ist die an gewissen Stellen nicht wirklich aussagekräftig. Schaue ich mir nur A an das da ein Aldese von 1949 oder ein Adrada drauf steht muss ich mich doch fragen was Schätzungsweise 1000 Namen in über 50 Jahren wirklich mit dem heutigen Dopingproblem zu tun haben.
Sei mir nicht böse, aber das wirkt jetzt einfach nur so, als ob du dir dein Heile-Welt-Bild nicht kaputtmachen lassen willst.
Du hättest dir einfach etwas Zeit zum lesen nehmen sollen. In der Einleitung steht u.a. "Sie ist einigermaßen vollständig für die Jahre 2000 - 2006, die Jahre davor sind lückenhaft erfasst und werden gelegentlich ergänzt." Dass ältere Fälle auch in der Liste stehen zeigt nur, dass das Problem nicht neu ist.
Hättest du genauer hingeschaut, hättest du auch den Link
Radsport-Dopingfälle 2006 gesehen.
Ansonsten findest du hier noch viele Informationen:
http://www.radsport-aktiv.de/suche/such ... =1&Seite=0
pmbarney hat geschrieben:Wenn wir da anfangen muß jeder Sport unter dem gleichen Generalverdacht stehen, nicht nur der Ausdauer- und Krafsport. Den Deutschen der geliebte Fussball gehört da genauso dazu ...
Stimmt.
http://portal.gmx.net/de/themen/sport/f ... hre,page=0
http://www.welt.de/sport/article911906/ ... html?r=RSS
Verfasst: 15.06.2007, 08:00
von krats
"Stuttgart - Ein kleines Buch bescherte
vor 20 Jahren einem der damals weltbesten Fußball-Torhüter einen Karriereknick. Am 23. Februar 1987 veröffentlichte Harald "Toni" Schumacher unter dem Titel "Anpfiff" eine literarische Zwischenbilanz seiner Karriere, die zum Skandal wurde.
Der Torhüter des 1. FC Köln behauptete darin, in der Bundesliga sei
Doping an der Tagesordnung. Schumacher berichtete außerdem von Alkohol- und Sex-Ausschweifungen einiger Kollegen, hielt aber auch ein Plädoyer für neue Trainingsmethoden."
(
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/p ... hp/1371615)
Verfasst: 15.06.2007, 09:25
von pmbarney
WinfriedK hat geschrieben:Sei mir nicht böse, aber das wirkt jetzt einfach nur so, als ob du dir dein Heile-Welt-Bild nicht kaputtmachen lassen willst.
Hättest du genauer hingeschaut, hättest du auch den Link
Radsport-Dopingfälle 2006 gesehen.
@WinfriedK: Keine Angst Du machst meine Heile Welt nicht kaputt

Das die Welt nicht in Ordnung ist mir schon klar! Ich bin auch strikt gegen Doping und eine Strafe dafür kann meiner Meinung garnicht hart genug sein.
Wenns nach mir ginge würde ich z.B. im Radsport den Fahrer lebenslanges Startverbot in allen Sportarten verordnen und das gesamte Team erhält ebenfalls eine Sperre für eine komplette Saison. Dann werden die sich selbst schon regulieren.
Mir geht es lediglich um den Generalverdacht und das ist falsch! Das es schon immer Doping gibt und das es Doping so immer geben wird gehört auch zu meiner Welt.
Hast Du Dir den Link Fälle 2006 denn mal angeschaut? Darauf sind 18 Fahrer genannt wovon auf den ersten Blick 5 nicht zum Strassenradsport gehören. Wenn Du das jetzt in das Verhältnis der Radsportler setzt ist der %-Anteil sicher nicht anders als in anderen Sportarten nur medienwirksamer.
Auf dem nachfolgenden Link
http://www.sportgericht.de/sportrecht-s ... gdb--.html
gibt es eine Liste in der nicht nur der Radsport enthalten ist sondern eine Vielzahl anderer Sportarten und die Listen sind teilweise nicht kürzer. Selbst im Tanzsport gab es im letzten Jahr einen Dopingfall. Nach dem Generalverdacht würde das bedeuten das jetzt alle Tanzlehrer Dealer sind
Die Sicht nur auf den Radsport weil die Medien das gerade gut finden halte ich für falsch da das Problem nachweislich viel größer ist es wird nur gerne weggeschaut da sonst vieleicht die Heile Welt vieler anderer unter geht.
Auf der anderen Seite finde ich es gut das die Medien genau darauf gerade (zumindestens im Radsport und in Deutschland) gemünzt sind da jeder der aktuell des Dopings überführt wird einen persönlichen Untergang erleidet.
Ich denke das lässt sich endlos weitertreiben. Doping ist ein riesen Problem aber Generalverdacht ist meiner Meinung einfach falsch.
Peter
Verfasst: 15.06.2007, 12:19
von WinfriedK
pmbarney hat geschrieben:Ich denke das lässt sich endlos weitertreiben. Doping ist ein riesen Problem aber Generalverdacht ist meiner Meinung einfach falsch.
Im Grunde diskutieren wir über Prozente.
Wenn ein Generalverdacht sich ausnahmslos gegen alle richtet, ist er (höchstwahrscheinlich

) ungerechtfertigt.
Wenn man eine starke, vermutlich mehrheitliche, Verbreitung meint, passt es wohl. Zumindest was den Radsport der 90er Jahre betrifft, würde ich von einer flächendeckenden Verbreitung ausgehen, d.h. > 80 oder 90%. Gesicherte Zahlen gibt es natürlich nicht.
Aber ob es heute wirklich wesentlich besser ist?
Verfasst: 15.06.2007, 12:40
von pandadriver58
Stop Doping - der Radsport macht`s vor
Klickstdu
Uuuups Quelle vergessen: Auch BIEL-BIENNE v. 13.14. Juni 2007
Verfasst: 20.06.2007, 13:01
von WinfriedK
Noch ein Nachtrag zum Thema Generalverdacht:
stern.de hat geschrieben:Manzano, der von 2000 bis 2003 für das spanische Team Kelme fuhr, erzählt im stern umfasender und detaillierter als alle Telekom-Profis bei ihren bisherigen Beichten über die Dopingpraxis im Radsport. Von der systematischen Versorgung mit Dopingmitteln, von Teamchefs, die Fahrern mit Rauswurf drohen, wenn sie nicht dopen, von Profis, die sich untereinander die besten Dopingtricks verraten. Manzano: "Warum soll es ausgerechnet bei Telekom und später bei T-Mobile anders gewesen sein? Also: Aldag soll den Leuten nicht so einen Quatsch erzählen."
stern.de hat geschrieben:
Vor allem die Behauptung von Rolf Aldag, Doping sei für ihn eine ganz intime Angelegenheit gewesen und er wisse nichts über andere Fahrer aus dem Team Telekom, empört ihn. "Das ist eine Riesenlüge. Da lügt Rolf Aldag. Aldag lebt weiter vom Radsport. Er ist ja Direktor, er muss seine Einnahmequelle sichern. Wenn Aldag richtig auspackt, dann stellt er sich gegen Tausende von Radfahrern. Das ist ihm bewusst. Also spricht er von einer sehr persönlichen Sache. Das klingt nach einer Ausnahme, aber es gibt keine Ausnahmen im Radsport. Festina, Liberty Seguros, Phonak, mein ehemaliges Team Kelme und nun Telekom und T-Mobile - alles Teams, in denen gedopt wurde. Doping ist eben nicht die Privatangelegenheit von ein paar Leuten. Es ist ein Krebs, der wuchert. Und alle wissen es."
Beide Zitate aus:
http://www.stern.de/sport-motor/sportwe ... 91440.html
Und das hier liest sich mehr nach Mafia als nach Sport.
stern.de hat geschrieben:
Diese habe die Staatsanwaltschaft Bergamo an die italienische Antidopingkommission unter Leitung von Ettore Torri in Rom weitergeleitet. Zuvor waren Torris Ermittlungen gegen Basso wegen dessen Verwicklung in den spanischen Dopingskandal ins Stocken geraten. "Ich bin teilweise enttäuscht über Bassos Aussagen. Das Ergebnis ist weniger brillant als wir erwartet hatten", gestand Torri. Er ist davon überzeugt, dass Basso aus der Dopingszene bedroht wird und sogar um seine körperliche Unversehrtheit fürchte. Deshalb habe er nach seinem ersten Geständnis plötzlich gemauert. "Er ist unter Druck gesetzt worden", sagte Torri.
http://www.stern.de/sport-motor/sportwe ... l?nv=ct_mt
Verfasst: 15.07.2007, 16:42
von Lizzy
In der SZ ist ein teilweise recht nett zu lesender Artikel mit dem Titel:
Jeder wie er's braucht - Medikamente für die Leistungsgesellschaft
Pillen, Blocker, Kokain: Eine ganze Gesellschaft ist auf Drogen - und erregt sich über gedopte Sportler. Das ist Heuchelei.
Ein Brecht-Zitat daraus ist besonders hübsch, finde ich
Berthold_Brecht hat geschrieben:"Selbstverständlich ist Sport, nämlich wirklich passionierter Sport, riskanter Sport, nicht gesund. Da, wo er wirklich etwas mit Kampf, Rekord und Risiko zu tun hat, bedarf es sogar außerordentlicher Anstrengungen des ihn Ausübenden, seine Gesundheit einigermaßen auf der Höhe zu halten."