RUNNER'S WORLD

Hallo,

als ich neulich auf der bahn ein paar runden interval training gelaufen hab, meinte ein leichtathletik trainer mit dem wir ein bisschen in gespräch gekommen sind, das ich im "bewegungsluxus" laufe. er hats dann auch weiter erklärt: er meint, um so länger die distanzen werden um so ruhiger sollte der oberkörper des läufers sein; und ich bin doch recht unruhig. beim laufen bewege ich die arme nicht nur hoch und runter sondern auch ein wenig zur mitte. also richtung brust. und in folge dessen bewegt dich mein kopf auch immer leicht mit.

laut seiner aussage soll das etwas bremsen, weil ich unter umständen energie dadurch raushole und ich müsste dazu neigen, das sich die schultern etwas verkrampfen....

ich selbst muss zugeben, dass ab und zu sich beim laufen meine schultern auch ein wenig verspannen.

wie beurteilt ihr den "bewegungsluxus" und kann man seinen oberkörper trainieren, das das besser wird? vielleicht ein paar tipps?

so´n quatsch hab ja noch nie gehört! Zum Oberkörper gehören die Arme, und die werden beim Laufen gefälligst eingesetzt : >90 Grad angewinkelt mit Schwung nach vorne (möglichst nicht zur Mitte) - dabei den Schulter- und den Kopfbereich möglichst ruhig halten. Einfach mal ausprobieren, was passiert, wenn man die Arme beim Laufen nicht bewegt

oh ich glaube ich hab mich vielleicht falsch ausgedrückt. nach vorne bewegen, meinte der mann, sei okee, nur ich beweg sie halt auch zur mitte hin, so das ich mich vielleicht immer etwas mit drehe bei jedem schritt..

ich hoff jetzt ist klar was ich meinte, sorry :-)

martins99 hat geschrieben:so´n quatsch hab ja noch nie gehört! Zum Oberkörper gehören die Arme, und die werden beim Laufen gefälligst eingesetzt : >90 Grad angewinkelt mit Schwung nach vorne (möglichst nicht zur Mitte) - dabei den Schulter- und den Kopfbereich möglichst ruhig halten. Einfach mal ausprobieren, was passiert, wenn man die Arme beim Laufen nicht bewegt

ich glaube, du hast Ufobats trainier falsch verstanden. Der meinte mit ruhigem Oberkörper sicher nicht weniger Armeinsatz, sondern eben ruhige Schultern etc. also der Oberkörper bleibt ruhig MIT AUSNAHME DER ARME. Ansonsten hats du natürlich recht mit deiner Beschreibung von einem vernünftigen Armeinsatz.

Ufobat, den Laufstil trainiert man in erster Linie mit/beim Laufen. Versuche die Anregungen des Trainers umzusetzen und lass dich von ihm korrigieren, vielleicht kannst du ihn nochmal drauf ansprechen, ob sich dein Stil gebessert hat.
Arme parallel zum Körper führen, der Rest des Oberkörpers ruhig. Stell dir vor, du bist eine Maschine, und nur Arme und Beine arbeiten ganz gleichmäßig, der Rest ist ganz ruhig.

Was du sonst noch machen kannst sind Koordinationsübungen bzw. Lauf-ABC, also dribblings, Skippings, Anfersen, Sprungläufe, etc.

Man kann auch Liegestützen machen für die Armkraft, aber für den Hobbyläufer im Langstreckenbereich sollte das nicht unbedingt nötig sein. Wenn Krafttraining, dann schnell und viele Wiederholungen, keine großen Gewichte.

Gruß
Christof

Schau Dir mal den Bewegungsluxus von Paula Redcliffe an.
Die zappelt auch ziemlich rum und ist immerhin schnellste Frau der Welt.

Rumzappeln sollte also nicht das vorrangige Problem sein.

DerC hat geschrieben: Man kann auch Liegestützen machen für die Armkraft, aber für den Hobbyläufer im Langstreckenbereich sollte das nicht unbedingt nötig sein. Wenn Krafttraining, dann schnell und viele Wiederholungen, keine großen Gewichte.

Ich halte Krafttraining für den gesamten Oberkörper selbst für Läufer als Pflicht. Durch ein richtiges Krafttraining verkrampft der Körper auf längerer Distanz nicht. Seitdem ich noch das Krafttraining für den Oberkörper eingebaut habe finde ich das sich meine Haltung sogar noch etwas gebessert hat und ich den Oberkörper besser unter Kontrolle habe.

Für Läufer vor allem am Anfang sollte eine Laufeinheit für Koordinations, Kräftigungsübungen bestehen um sich einen guten Laufstil einzuprägen.

was tut man denn für den oberkörper, wenn man nicht gerade ins fittness studio gehen mag. wenn ich damit meinen gelegenlich beim laufen verspannenden schultern und dem nacken was gutes tun kann, würd ich gerne etwas für tun.

Hallo ufobat,

der Mann wusste ganz sicher wovon er redet. Und (fast) jeder Läufer kann seinen Laufstil verbessern. Das Problem liegt nur in der Frage "WIE", die du ja stellst. Alleine ist das schwer bis gar nicht möglich. Man braucht jemanden, der einen dabei beobachtet und immer wieder korrigiert. Selbstbeobachtung ist auch nicht mit einer Videokamera möglich. Dann hast du zwar hinterher ein "Ist", kannst dir aber nur vornehmen beim nächsten mal das "Soll" zu erreichen. Ob die dann vorgenommenen Korrekturen zielführend sind, über längere Zeit eingehalten werden und nicht ihrerseits den Stil weiter verschlechtern weißt du nicht.

Wenn du an dir arbeiten willst, brauchst du Hilfe. Trainer im Verein oder Laufseminare, wären eine Lösung.

Nun muss aber ein (in Teilen) schlechter Laufstil nicht unbedingt leistungsvernichtend sein. Auch Sportler mit - pardon - besch... Laufstil sind oder waren Weltklasse. Emil Zatopeks Stil trieb jedem Ästheten Ekelfalten ins Gesicht. Nun ist das ja schon ein paar Tage her und man kann mit Recht sagen "wie schnell wäre der erst gewesen, wenn sein Stil ...". Aber auch heute gibt's dergleichen. Im Jahr 2005 gewann eine kleine Japanerin den Berlin Marathon. Den Namen weiß ich leider nicht mehr. Die fuchtelte mit einem ihrer Arme vor der Brust rum, dass man glaubte sie müsse wirklich jeden Moment vor Unwucht aus der Bahn geworfen werden ...

Das mit den Verspannungen im Schulterbereich kann auch andere Ursachen haben: Unterentwickelte Muskulatur im Schulter-, Bauch-, Rücken- und Hüftbereich. Die meisten Läufer verkennen, dass an der Laufbewegung die gesamte Körpermuskulatur beteiligt ist. Mit moderatem Krafttraining für Läufer kannst du das korrigieren.

Alles Gute und viel Laufspaß

Gruß Udo

U_d_o hat geschrieben:Im Jahr 2005 gewann eine kleine Japanerin den Berlin Marathon. Den Namen weiß ich leider nicht mehr.

Das war Mizuki Noguchi. Sie erzielte damals mit 02:19:12 die sechstschnellste Zeit, die jemals eine Frau gelaufen ist.

Aber natürlich schadet es trotzdem nicht, am Laufstil zu arbeiten. Wie Udo bereits sagte, geht das am besten unter Anleitung eines guten Trainers.

ufobat hat geschrieben:was tut man denn für den oberkörper, wenn man nicht gerade ins fittness studio gehen mag. wenn ich damit meinen gelegenlich beim laufen verspannenden schultern und dem nacken was gutes tun kann, würd ich gerne etwas für tun.

Übungen, die Du auch zu Hause durchführen kannst, findest Du leicht, wenn Du etwas im Internet stöberst. Beispiele:
http://www.praemotion.de/contents/medizin/ruecken.htm
http://ruecken.qualimedic.de/Uebungen_s ... brust.html

vielen dank für eure hilfe