Das Fernabsatzgesetz gilt nur für Ware, die man online, per Telefon oder per Post bestellt hat bzw. eben diese typischen Wege, ganz typisch Online Shops (bei ebay wieder Sonderregelungen bei Privatverkauf). Für den Laden gilt das nicht, auch wenn einige das kulanterweise so eingeführt haben, RP u.a.
Falsche Beratung ist zwar ein Grund, den Schuh zurückzugeben, in der Praxis aber eben schwer nachweisbar und viele Verkäufer lassen sich da nichts sagen geschweige denn, gestehen ein, dass sie vielleicht einen falschen Schuh verkauft haben.
Folgendes aus eigener Erfahrung:
Selbst das Zeigen von Blutblasen hat bei mir nichts gebracht, ausser dass mir versucht wurden, Socken aufzuschwätzen. Geld zurück gibts ganz selten und in der Regel gibts einen Umtausch, WENN überhaupt. Aber das viel gravierende Problem - wenn die einen dermaßen unpassenden Schuh verkauft haben, zeigt es, die können nicht beraten und wieso sollte dann der zweite Schuh passen, vorrausgesetzt, sie haben überhaupt was passendes da, denn das ist das noch größere Problem. Und viele haben halt nur solche Standardmarken wie Asics, wenn du generell (wie ich z.B.) damit Probleme hast, haste schonmal Pech gehabt.
Gebrauchte Schuhe müssen eigentlich an den Hersteller zurückgegeben werden und dürfen nicht mehr zum Neupreis in den Handel* - allein aus hygienischen Gründen ist das sowieso schon eine Zumutung, und trotzdem hab ich es bei 2 Läden schon erlebt, dass ich eindeutig getragene (wenn auch wenig getragene) Schuhe verkauft bekam bzw. versucht zu verkaufen bekam.
*Ich spreche davon: Schuh wird zurückgegeben, Sohle notdürftig gereinigt und das Ding für den normalen VP wieder in den Karton gestellt. Streng genommen wäre sowas sogar Warenbetrug und das ist strafbar. Denn man bezahlt für NEUE Ware und nicht für gebrauchte. Ein Auto hat einen Kilometerzähler, wenn ich den zurückdrehe und den Wagen als neu verkaufe, obwohl einer damit schon 10.000 km gefahren ist, was in der Relation einem laufschuh entsprechen könnte, dann ist das strafbar und Betrug oder Versuch eines Betruges. Das habe ich einem Verkäufer auch mal gesagt, als es mir ziemlich gestunken hat, dass er mir 2 Schuhe mit ordentlich Dreck an der Sohle, individueller Schnürung und einem davon statt dem Fabrikschuhgeruch mit strengem bakteriellen Schweissgeruch präsentierte, natürlich zum Neupreis. Sowas macht mich sauer, zumal die Schuhe sowieso überteuert angeboten werden.
marcmarl78 hat geschrieben:Ganz ehrlich ( ohne böse wirken zu wollen ) ob ein Schuh zu schmall oder zu klein ist, sollte der Käufer selbst einschätzen können.
Das ein Laufschuh vorne Platz bieten muss, sollte der Berater allerdings erwähnen und auch darauf achten.
Also - NÖ - muss ich mal ganz wehement widersprechen. Wenn der Käufer, der Läufer, der anfängt zu laufen, das selbst wissen muss - wozu dann zum einen überhaupt noch Beratung? Zum anderen, wieso sollte das der Käufer wissen, wenns scheinbar nicht mal der Verkäufer weiss oder bemerkt hat? Ich hab meinerseits trotzdem ich schon sehr lange lief, den Nike Elite angezogen, mittags nach der Arbeit, passte wunderbar. Nach 10km allerdings war das Ding so schmal, dass ich dachte, das "Ding läuft mir ein". Der Verkäufer wehrte sich zwar dagegen, das Teil zurückzunehmen, tauschte aber um. Die Breite bei Laufschuhen ist wohl eines der delikatesten Themen überhaupt, mit einer der Gründe, wieso Asics (teils zumindest) und NB (speziell) verschiedene Weiten anbieten, auch wenn das leider viele Verkäufer nicht wissen.
Bei Laufschuhen besteht nunmal das Problem das man erst nach einigen Läufen weiß ob es der richtige ist oder nicht. Das nicht alle Händler getragene Schuhe zurücknehmen, sollte verständlich sein. Was sollen die auch damit machen? Wieder ins Regal stellen? Kauft ja keiner.
RP hat die Größe und den nötigen Umsatz das die das ohne große Probleme machen können.
Ich hatte bei 2 Paaren Pech. Das eine Paar habe ich einem Bekannten geschenkt, das zweite dann nach 11km über ebay verkauft.
Wenn ich meinen ersten Teil nochmal hernehme und zum Fazit komme, dass der Verkäufer es halt nicht gemerkt hat, dass der Schuh eigentlich viel zu schmal ist, wenn man dann wirklich läuft und der Fuß breiter anschwillt, dann ist es die Schuld bzw. die Last, die beim Käufer wegen falscher Beratung liegt und wenn sich nun der Verkäufer aus jeder Verantwortung stehlen könnte, naja also dann ist auch noch das letzte Argument NICHT online zu kaufen, dahin, denn dann brauchste echt keinen Laden umme Ecke mehr.
P.S. Ich hab auch über ebay meine latschen verkauft, die ich nicht mehr umgetauscht bekam, allerdings regelmäßig enorme Verluste gemacht, aber besser als nichts, oder halt als Fahrradschuhe oder Freizeit genommen, trotzdem - ein sehr teurer Freizeitschuh. Aber bei ebay hab ich stets gebraucht verkauft.