Die ersten 5km meines Lebens...
Verfasst: 25.06.2007, 14:20
Bei schönstem Sonnenschein am Sonntagmorgen sass ich vor der Kiste. Eine Vermissensendung auf VOX wollt ich noch zu Ende schauen, die dann nahtlos in eine BBC-Reportage überging, Titel "Magersucht"... . Ne also 10 jährige die mit 30kg denken sie wiegen 15kg zu viel und heimlich morgens um vier Uhr Sport machen wollte ich mir nicht antun und warf mich, mit leicht schlechtem Gewissen meinem Gewicht gegenüber, in meine Sportkleider, füllte meine Wasserflasche auf die immernoch nach Antibremsenspray vom Pferd müffelte und versprach meinem Hund später mit ihm nochmals eine Runde zu machen. Eigentlich schwebte mir meine 30ig minütige Vitaparcours-Runde vor mit kleiner Zusatzschlaufe.
Am Start angekommen lachte mich die Swiss Running Trail - Tafel mit 3 verschiedenen Runden an...hm ja so 5km scheinen nicht so lange zu sein, etwas gerade aus links-rechts-links ne Schlaufe und zack wieder zurück...also lauf ich jetzt mal den roten Schildern nach und wenn ich nicht mehr laufen mag kann ich bestimmt den Rest zurückspazieren...is ja nicht soooo weit
. Ach ja...wie naiv man auch als Brünette sein kann
.
Das erste rote Schildchen hatte ich relativ gut erreicht..."0,5km"...ne das ist ein Witz? Das waren erst 500m??? Aber umkehren? ICH? Bestimmt nicht! Eine heftige Steigung liess meinen Trabschritt dann abrupt ins Spazieren durchparieren...bisher hab ich nicht gewusst dass ich in den Alpen wohne:eek:! Was für ein toller Galoppweg (als Reiter kann man nicht anders
), nur fehlte mir das Pferd und so lags an mir und meinen zwei Füssen den Hügel zu erobern. Und ich erwähne an dieser Stelle trotzdem peinlichst berührt dass ein alter Mann der vor mir gemütlich das zürcher Unterländer Matterhorn erklomm mich fast abhängte. Kurze Zeit war ich geneigt ihm hinterher zu laufen da er den Weg in Richtung Heimat einschlug, aber das rote Schild war erbarmungslos...der Hügel war noch nicht ganz erklommen. Also weiter, hauptsache nicht stehenbleiben und regelmässig atmen. Oben angelangt kam mir ein älteres Ehepaar mitleidig grüssend entgegen als ich schon wieder im Trabschritt den Weg unter die Füsse nahm. Hey das klappt doch ganz schön. Ich war überrascht wie gut mein Köper mit der Anstregnung zu Recht kam und jetzt nur nicht die roten Schilder verpassen...mein Orientierungssinn ist so gut wie der eines Mannes in der Einkaufsmeile (gut ich hätte nach dem Weg gefragt häts sein müssen
).
Nach km 2 dann die Frage ob ich mich nicht doch übernommen habe, weh tut noch nix und jeder Schritt ist ein Schritt ins Ziel. Das nächste Mal werd ich etwas Kleingeld mitnehmen für den Fall dass ein Linienbus meinen Weg kreuzen würde...im Wald höchst unwarscheinlich, aber ein Hoffnungsstrohhalm für die, die 5km unterschätzt haben
. Was für wirres Zeug einem in den Sinn kommt und da war er wieder, mein Forrest Gump im Kopf. Lauf Martina...lauf.
"Tock....Tock...Tock"...bitte was isn das? An einer Kreuzung von links kamen sie, zwei Nordic-Walker ebenso füllig wie ich...tock tock tock. Und oh nein, zu meinem Entsetzen schlugen sie den gleichen Weg ein wie ich. Mist und ich war zu weit hinten um sie zu überholen. Soll ich meinen Turbo einschalten und hocherhobenen Hauptes an ihnen vorbeiziehen??? Es war nur ein kurzer Funke der Arroganz...es blieb mir nur das elends nervige tock...tock...tock. Das war übrigens der Grund warum ich meine Nordic-Stöcke meiner Schwägerin vererbt habe, ich war einfach zu genervt vom Geräusch.
Kilometer 3 war geschafft und der Weg ging weiter quer durch den Wald, die Nordic Walkers übrigens far far away. Mein Wasser, geschüttelt und nicht gerührt, wurde lauwarm und der zitronig-nelkige Geruch liess mich von einer neuen Flasche träumen. Ach shit happens, was mich nicht umbringt macht mich stark. Zumindest würden keine Bremsen um mich herumschwirren.
Man glaubt es kaum, aber Kilometer 4 kam mir dann wieder bekannt vor, nach dreimaligem über umgefallene Bäume steigen, orientierungslosem Schilderjagen und staunen wie tolle Wege unser Wald doch hat. Aber dennoch war ich allmählich müde, die Beine schwer und die Füsse irgendwie platt...Kilometer 5 und das Ziel waren erreicht. Geschafft...und alle die 10km, Halb- und Ganzmarathons laufen haben meinen allergrössten
!!!
Ich war froh das Ziel erreicht zu haben und bin gemütlich den Rest nach Hause spaziert "das hab ich mir verdient
" mit etwas Stolz dabei, 5km durchgehalten zu haben mit einigen Spazierreprisen zwar und der ebenso stolzen Laufzeit von über einer Stunde
. Aber nichts desto trotz, ich habe überlebt
.
LG
Martina
Am Start angekommen lachte mich die Swiss Running Trail - Tafel mit 3 verschiedenen Runden an...hm ja so 5km scheinen nicht so lange zu sein, etwas gerade aus links-rechts-links ne Schlaufe und zack wieder zurück...also lauf ich jetzt mal den roten Schildern nach und wenn ich nicht mehr laufen mag kann ich bestimmt den Rest zurückspazieren...is ja nicht soooo weit


Das erste rote Schildchen hatte ich relativ gut erreicht..."0,5km"...ne das ist ein Witz? Das waren erst 500m??? Aber umkehren? ICH? Bestimmt nicht! Eine heftige Steigung liess meinen Trabschritt dann abrupt ins Spazieren durchparieren...bisher hab ich nicht gewusst dass ich in den Alpen wohne:eek:! Was für ein toller Galoppweg (als Reiter kann man nicht anders


Nach km 2 dann die Frage ob ich mich nicht doch übernommen habe, weh tut noch nix und jeder Schritt ist ein Schritt ins Ziel. Das nächste Mal werd ich etwas Kleingeld mitnehmen für den Fall dass ein Linienbus meinen Weg kreuzen würde...im Wald höchst unwarscheinlich, aber ein Hoffnungsstrohhalm für die, die 5km unterschätzt haben

"Tock....Tock...Tock"...bitte was isn das? An einer Kreuzung von links kamen sie, zwei Nordic-Walker ebenso füllig wie ich...tock tock tock. Und oh nein, zu meinem Entsetzen schlugen sie den gleichen Weg ein wie ich. Mist und ich war zu weit hinten um sie zu überholen. Soll ich meinen Turbo einschalten und hocherhobenen Hauptes an ihnen vorbeiziehen??? Es war nur ein kurzer Funke der Arroganz...es blieb mir nur das elends nervige tock...tock...tock. Das war übrigens der Grund warum ich meine Nordic-Stöcke meiner Schwägerin vererbt habe, ich war einfach zu genervt vom Geräusch.
Kilometer 3 war geschafft und der Weg ging weiter quer durch den Wald, die Nordic Walkers übrigens far far away. Mein Wasser, geschüttelt und nicht gerührt, wurde lauwarm und der zitronig-nelkige Geruch liess mich von einer neuen Flasche träumen. Ach shit happens, was mich nicht umbringt macht mich stark. Zumindest würden keine Bremsen um mich herumschwirren.
Man glaubt es kaum, aber Kilometer 4 kam mir dann wieder bekannt vor, nach dreimaligem über umgefallene Bäume steigen, orientierungslosem Schilderjagen und staunen wie tolle Wege unser Wald doch hat. Aber dennoch war ich allmählich müde, die Beine schwer und die Füsse irgendwie platt...Kilometer 5 und das Ziel waren erreicht. Geschafft...und alle die 10km, Halb- und Ganzmarathons laufen haben meinen allergrössten

Ich war froh das Ziel erreicht zu haben und bin gemütlich den Rest nach Hause spaziert "das hab ich mir verdient







LG
Martina