Regen, Sturm, Flut, Sand und Hitze –Triathlon- und Laufwochenende in St. Peter Ording
Verfasst: 11.07.2007, 20:16
Gegen den Wind - Wenn der Name zum Programm wird.
Irgendwann Anfang voriger Woche: Ich will die Halbmarathon-Runde just for fun mal ablaufen und wissen, was da auf mich zukommt. Den Teil im Sand lasse ich aber aus, ursprünglich mit dem Gedanken, meine Schuhe zu schonen. Während des Laufens beschliesse ich aber, dass ich kein Blitzableiter sein will und verzichte auf Strand und Deich. Jedenfalls habe ich die Strecke durch die Dünen gesehen und bin wohlbehalten zwischen Häusern nach Hause gelaufen. So nass war ich in meinem Läuferleben noch nie (trotz GoreTex-Jacke). Jedenfalls ließ sich die Sonne für den Rest der Woche nur noch spärlich blicken und in mir keimte die Panik vor einer Erkältung.
Freitag: Der Countdown zu meinem ersten Halbmarathon läuft unaufhörlich. Mein Brötchengeber will im Start/Zielbereich der Veranstaltung (am Ordinger Strand) einen Werbestand aufbauen. Eigentlich müsste ich da auch hin, mithelfen. Dank Arbeit satt mit meinen Patienten geht sich das aber zeitlich nicht aus. Darüber bin ich aber sehr froh, denn auch diese Aktion versank im Wasser – zum einen von Oben durch den starken Regen, zum anderen von Unten, durch die von dem starken Westwind verstärkte Flut.
Samstag: Heute sind die Triathlethen dran. Vormittag – Traumwetter, Sonnenschein, einige kleine Wolken. Ok, gegen diesen Wind möchte ich nicht radfahren. Muß ich ja auch nicht. Aber um 16 Uhr will ich am Strand sein, den Triathlonstart sehen und Arbeitskollegen anfeuern. Und ab 19 Uhr darf ich Werbung für unsere Klinik machen. Schon am Weg zum Strand fällt mir die außergewöhnlich stürmische See auf. Nein, so wird aus mir nie eine Triathlethin, auch wenn ich das Schwimmen einmal richtig lernen sollte, vor so einem Gewässer habe ich schlichtweg Angst. Pünktlich zur Wettkampfbesprechung der erste Regenguss. Das Veranstaltungsgelände lernt schwimmen, für den Wettkampf wird dieser Teil jedoch abgesagt (da zu gefährlich) und durch einen zusätzlichen Strandlauf ersetzt. Meinereiner traut sich kurz vorm Start aus dem Werbezelt um den Arbeitskollegen noch mal viel Glück zu wüschen und den Start zu sehen und wird prompt mit nassen Schuhen bestraft. Das Wetter geht so weiter, mal regnets, mal nicht, das Hochwasser kommt noch höher als am Freitag, es regnet noch mehr. Irgendwann ist in unserem Zelt der Strom weg und die Haupt- Werbeattraktion (Lungenfunktionstest) somit unbrauchbar. Es regnet immer mehr, es wird immer kälter und das einzige warme Getränk weit und breit ist ein geschmacklich zweifelhafter Kaffee aus dem Festzelt. Die letzten Zuschauer verkriechen sich auch dort, die Triathleten kämpfen hart um Plätze und Zeiten. Und gegen die Naturgewalten. Richtig arm dran sind die Starter der Olympischen Distanz, die das gesamte Schietwetter vor ihrem Bewerb ertragen mussten und dann ohne Publikum weiter durch Wind und Regen kämpften. Mir persönlich war noch nie an einem 7. Juli so saukalt wie an diesem Abend. Selbst Regen- und Fleecejacke zugleich waren zu kalt.
Sonntag: Warum ist der Halbmarathonstart erst um 16:00? Eine Frage die sich Viele stellten, auf die es aber keine Antwort gab. Der Tag verging bei absolut bestem Sonnenschein, der Wind war allerdings nicht zu vernachlässigen, es wird immer wärmer. Vorm Start Treffen mit Arbeitskollegen, die ebenfalls am Lauf teilnehmen. Wir 4 Mädels bleiben auch bis lange nach dem Start zusammen, die Männer haben ein flotteres Tempo vor. Von der Startlinie geht’s erst einmal durch den Sand, dann einen Hügel hinauf und ab in den Wald. Dort ist natürlich wieder Sand, es geht bergauf und bergab durch die Dünen, mal etwas flacher, dann wieder rauf und runter. Dann aus dem Wald raus auf den Radweg am Deich. Endlich Asphalt. Dafür Wind von schräg vorne. Den gleichen Weg wieder zurück und durch Sandstrand und über einen Fußgängersteg wieder an Start und Ziel vorbei und wieder gegen den Wind auf die 2. und 3. Runde. Am Ende der ersten Runde geht’s mir elend, ich bin sauer, will schon ins Ziel abbiegen. Ein Freund steht aber genau dort am Streckenrand und zwingt mich verbal zum weiter laufen. Danke! Ich habe es nicht bereut. Runde 2 läuft sich ganz locker, ich lasse mir keinen Stress (mehr) machen, will das ewige Auf und Ab, den Sand in den Schuhen und die inzwischen beträchtliche Wärme nur noch überstehen. Runde 3 klappt fast genauso gut, zum Kraft sparen bewältige ich die steilste Düne im Gehen. Noch einmal gegen den Wind den Deich entlang, noch einmal durch den Sand und über den Steg und ich habe meinen ersten Halbmarathon geschafft. Kaputt und glücklich laufe ich durchs Ziel, werde dort sogar als „die internationale Beteiligung“ angekündigt (wenn sich eine Österreicherin an die Nordsee verirrt…), dadurch wird mein Kopf noch röter als er es schon vom Laufen war.
Meine Zeit war mit 2h 20 zwar nicht gerade schnell, aber für die Premiere und auf einer Strecke, wo sogar die ganz Schnellen gut 10min langsamer als PB sind, bin ich damit zufrieden. So ganz nebenbei war die Strecke aber auch 21,6km lang. Nach dem Durchhänger am Ende der ersten Runde war ich vielleicht auch übertrieben vorsichtig. meine Beine hätten jedenfalls noch weiter gekonnt, der Kopf war auf HM fixiert.
Irgendwann Anfang voriger Woche: Ich will die Halbmarathon-Runde just for fun mal ablaufen und wissen, was da auf mich zukommt. Den Teil im Sand lasse ich aber aus, ursprünglich mit dem Gedanken, meine Schuhe zu schonen. Während des Laufens beschliesse ich aber, dass ich kein Blitzableiter sein will und verzichte auf Strand und Deich. Jedenfalls habe ich die Strecke durch die Dünen gesehen und bin wohlbehalten zwischen Häusern nach Hause gelaufen. So nass war ich in meinem Läuferleben noch nie (trotz GoreTex-Jacke). Jedenfalls ließ sich die Sonne für den Rest der Woche nur noch spärlich blicken und in mir keimte die Panik vor einer Erkältung.
Freitag: Der Countdown zu meinem ersten Halbmarathon läuft unaufhörlich. Mein Brötchengeber will im Start/Zielbereich der Veranstaltung (am Ordinger Strand) einen Werbestand aufbauen. Eigentlich müsste ich da auch hin, mithelfen. Dank Arbeit satt mit meinen Patienten geht sich das aber zeitlich nicht aus. Darüber bin ich aber sehr froh, denn auch diese Aktion versank im Wasser – zum einen von Oben durch den starken Regen, zum anderen von Unten, durch die von dem starken Westwind verstärkte Flut.
Samstag: Heute sind die Triathlethen dran. Vormittag – Traumwetter, Sonnenschein, einige kleine Wolken. Ok, gegen diesen Wind möchte ich nicht radfahren. Muß ich ja auch nicht. Aber um 16 Uhr will ich am Strand sein, den Triathlonstart sehen und Arbeitskollegen anfeuern. Und ab 19 Uhr darf ich Werbung für unsere Klinik machen. Schon am Weg zum Strand fällt mir die außergewöhnlich stürmische See auf. Nein, so wird aus mir nie eine Triathlethin, auch wenn ich das Schwimmen einmal richtig lernen sollte, vor so einem Gewässer habe ich schlichtweg Angst. Pünktlich zur Wettkampfbesprechung der erste Regenguss. Das Veranstaltungsgelände lernt schwimmen, für den Wettkampf wird dieser Teil jedoch abgesagt (da zu gefährlich) und durch einen zusätzlichen Strandlauf ersetzt. Meinereiner traut sich kurz vorm Start aus dem Werbezelt um den Arbeitskollegen noch mal viel Glück zu wüschen und den Start zu sehen und wird prompt mit nassen Schuhen bestraft. Das Wetter geht so weiter, mal regnets, mal nicht, das Hochwasser kommt noch höher als am Freitag, es regnet noch mehr. Irgendwann ist in unserem Zelt der Strom weg und die Haupt- Werbeattraktion (Lungenfunktionstest) somit unbrauchbar. Es regnet immer mehr, es wird immer kälter und das einzige warme Getränk weit und breit ist ein geschmacklich zweifelhafter Kaffee aus dem Festzelt. Die letzten Zuschauer verkriechen sich auch dort, die Triathleten kämpfen hart um Plätze und Zeiten. Und gegen die Naturgewalten. Richtig arm dran sind die Starter der Olympischen Distanz, die das gesamte Schietwetter vor ihrem Bewerb ertragen mussten und dann ohne Publikum weiter durch Wind und Regen kämpften. Mir persönlich war noch nie an einem 7. Juli so saukalt wie an diesem Abend. Selbst Regen- und Fleecejacke zugleich waren zu kalt.
Sonntag: Warum ist der Halbmarathonstart erst um 16:00? Eine Frage die sich Viele stellten, auf die es aber keine Antwort gab. Der Tag verging bei absolut bestem Sonnenschein, der Wind war allerdings nicht zu vernachlässigen, es wird immer wärmer. Vorm Start Treffen mit Arbeitskollegen, die ebenfalls am Lauf teilnehmen. Wir 4 Mädels bleiben auch bis lange nach dem Start zusammen, die Männer haben ein flotteres Tempo vor. Von der Startlinie geht’s erst einmal durch den Sand, dann einen Hügel hinauf und ab in den Wald. Dort ist natürlich wieder Sand, es geht bergauf und bergab durch die Dünen, mal etwas flacher, dann wieder rauf und runter. Dann aus dem Wald raus auf den Radweg am Deich. Endlich Asphalt. Dafür Wind von schräg vorne. Den gleichen Weg wieder zurück und durch Sandstrand und über einen Fußgängersteg wieder an Start und Ziel vorbei und wieder gegen den Wind auf die 2. und 3. Runde. Am Ende der ersten Runde geht’s mir elend, ich bin sauer, will schon ins Ziel abbiegen. Ein Freund steht aber genau dort am Streckenrand und zwingt mich verbal zum weiter laufen. Danke! Ich habe es nicht bereut. Runde 2 läuft sich ganz locker, ich lasse mir keinen Stress (mehr) machen, will das ewige Auf und Ab, den Sand in den Schuhen und die inzwischen beträchtliche Wärme nur noch überstehen. Runde 3 klappt fast genauso gut, zum Kraft sparen bewältige ich die steilste Düne im Gehen. Noch einmal gegen den Wind den Deich entlang, noch einmal durch den Sand und über den Steg und ich habe meinen ersten Halbmarathon geschafft. Kaputt und glücklich laufe ich durchs Ziel, werde dort sogar als „die internationale Beteiligung“ angekündigt (wenn sich eine Österreicherin an die Nordsee verirrt…), dadurch wird mein Kopf noch röter als er es schon vom Laufen war.
Meine Zeit war mit 2h 20 zwar nicht gerade schnell, aber für die Premiere und auf einer Strecke, wo sogar die ganz Schnellen gut 10min langsamer als PB sind, bin ich damit zufrieden. So ganz nebenbei war die Strecke aber auch 21,6km lang. Nach dem Durchhänger am Ende der ersten Runde war ich vielleicht auch übertrieben vorsichtig. meine Beine hätten jedenfalls noch weiter gekonnt, der Kopf war auf HM fixiert.