Hallo!
Was meine Laufdaten anbelangt, ist es mir vollkommen schnurz, ob jemand über Google erfährt, dass ich in Scheißklappersdorf oder in Hinterkiekritzpotschen an einem Volkslauf teilgenommen habe. Schließlich postet unsereiner ja auch Erlebnisse und Ergebnisse in Foren, wie Laufen Aktuell, oder hat gar eine eigene Website.
Mein Job bringt es außerdem mit sich, dass ich seit bald drei Jahrzehnten (Anfangs auch ganz ohne Internet) für viele Menschen eine bekannte Person bin. Nachteile oder echte Belästigungen gab es dadurch bisher keine.
Was mich dagegen wirklich stört, ist der saloppe Umgang der Politik mit den Persönlichkeitsrechten (Lauschangriff, Speicherung von Telefondaten und Internetverbindungen, Biometrische Reisepässe, Kameras auf öffentlichen Plätzen etc.); und dass wir mittlerweile eine gesellschaftspolitisches Klima haben, in dem Politiker immer mehr von derartigem Unfug ungestraft fordern können.
Weiters stören mich auch solche Kommentare
"wenn ich nix böses gemacht habe, brauch ich auch keine Angst vor den Daten haben"
wie cantullus richtigerweise kritisiert

.
Technisch ist heute schon sehr viel möglich; dies fördert in vielen Bereichen den Drang zum Missbrauch. Um sich dagegen zu wehren, braucht es (auch) eine verstärkte Teilnahme an demokratischen Prozessen: Diskutieren, Demonstrieren, vor allem aber auch Wählen - denn, je weniger Menschen zur Wahl gehen, desto weniger müssen die Politiker fürchten, für "Blödheiten" bestraft zu werden
Hinter jedem Busch einen Spitzel zu wittern, halte ich dann aber doch für deutlich überzogen.
Liebe Grüße
Wolfgang
PS.: Schmeißen wir jetzt dann auch alle unsere Handys und GPS-Spielzeuge weg?
