42,195 km zum muskelkater - medienmarathon münchen
Verfasst: 14.10.2003, 12:12
hi all,
42,195 km zum muskelkater so könnte man als negativdenker meinen ersten marathon zusammenfassen. aber in wirklichkeit war es viel mehr.
das wetter war zum laufen perfekt. bewölkt, nicht zu warm, teilweise habe ich sogar leicht gefroren, v. a. kein regen ...... der startblock war total überfüllt, so dass ich im hinteren teil und noch dazu ganz am rand (eingang) gestanden habe. ich hätte eben früher in den block gehen sollen. 15 min. davor waren zu wenig. trotz allem konnte ich relativ schnell ein gutes tempo laufen. und wen treffe ich gleich auf den ersten paar metern unter 1000enden startern? den running_birdy und den kirchheimrunner. „morgen und mahlzeit“ und „alles gute + guten lauf“ und schon war km 1 vorbei. ich wollte extra langsam beginnen, was mir mit 04:45er splitts auch gelungen ist. Dann habe ich mich am pacemaker orientiert, dessen luftballons schön weit zu sehen waren. Dummerweise war es aber nicht der pacemaker für 03:15 sondern der für 03:30 std. das ist mir aber erst so richtig bei km 7 bewußt geworden. So ein shit. Natürlich haben mich die langsamen splitts überrascht (04:45) und auf den luftballons hatte auch 03:29:59 drauf gestanden. Nur das habe ich nicht richtig wahrgenommen. Anfänger eben ;-)
dann habe ich etwas beschleunigt. Die 03:15 std. endzeit waren zum glück nicht weit weg und weiterhin ohne probleme möglich. Leider konnte ich aber keine so richtige konstanz in mein tempo bringen. im nachhinein denke ich, dass es für mich (anfänglich) zu leicht (für später aber sicherlich ganz gut) war :-/ die konzentration war auf alles nur nicht das tempo gerichtet. dafür habe ich meinen laufstil immer wieder aufmerksam kontrolliert, so das mein "fanclub" sogar später gemeit hat, dass ich bei km 38 noch locker ausgesehen habe :-) von wegen in münchen sind keine zuschauer!!! ich fand die unterstützung v. a. auf dem ersten teil der strecke absolut klasse.
die hm marke habe ich bei 01:37:53 passiert. für die 03:15 lag das nah am plan. um den hm rum hatte ich dann eine mentale schwächephase. "es ist ja noch verdammt weit", die muskulatur wurde langsam schwer .... bis dahin war eigentlich immer was los an der strecke. der ganze lauf war bis dahin sehr kurzweilig. dem war jetzt nicht mehr so. diese kurze schwächephase hat zum glück nur 2 - 3 km gedauert. dann hatte ich einen begleiter, der aber auch nicht dazu beitrug gleichmässiger zu laufen. zwischen km 27 - 28 (bis km 35) beginnt dann
ja der englische garten genannt die grüne hölle. das war es für viele läufer wohl auch. zahlreiche geher, zahlreiche läufer die fast rückwärts gelaufen sind, die ersten aussteiger die mir aufgefallen sind, ..... das sterben begann. die ersten läufer mit blutenden achselhöhlen (dort habe ich vorsichtshalber schön dick hirschtalgcreme hingeschmiert und auch das regelmässige rasieren der achselhöhlen (das kann man auch als mann machen) war sicherlich nicht ganz unpraktisch) und blutenden brustwarzen (zum glück habe ich diese mit pflaster abgeklebt), läufer mit schmerzverzerrtem gesicht, deutlich von der anstrengung gezeichnetem laufstil, ..... vielleicht war das der grund für die schlechten splitts bei km 28 - 30. die angst das es mir gleich genauso gehen könnte. man weiß ja aus erzählungen, dass er hier lauert der hammermann. tja dann habe ich einfach eine pinkelpause eingelegt, die ich eigentlich schon 10 km vorher hätte machen können. ich habe wohl unterwegs einfach zuviel getrunken. 4 x 0,4 l flaschen + unzählige becher wasser + wenige becher basica (mind. 1 an jeder verpflegungs + erfrischungsstelle) :-/ war das der ende der 03:15?
im anschluß daran lief es plötzlich absolut super. statt dem hammermann kam der adrenalinmann J "nichts kann mich mehr stoppen". die schwere muskulatur habe ich zwar gespürt, aber es hat mich nicht mehr gestört. trotz der auch in dieser phase nicht gleichmässigen splitts lief es absolut super. die 03:15 schienen möglich. in dieser phase habe ich mich gefühlt, als ob ich fliegen würde. ich war nur noch am überholen. bei km 32 am aumeister hat wie versprochen
auch die uschi mit begleitung gestanden. eigentlich hatte ich geplant meine kappe zu ziehen, aber irgendwie ging es einfach zu schnell. KLASSE SUPPORT *applaus* und sie hatte mich auch gleich erkannt J
dann kam km 38. das letzte mal eine 0,4 l flasche leer genuckelt und dann war plötzlich der saft weg ....... die muskulatur ist richtig schwer geworden bzw. jetzt habe ich sie wieder richtig gemerkt. das ganze hat sich dann schön weiter gesteigert bis zum oplympiastadion. nur mit mühe habe ich das tempo einigermaßen halten können. die splitts fielen mit einem schlag um 15 sekunden ab. trotz allem habe ich immer noch überholt ..... dann bin ich auf die zielgerade vor dem stadion eingebogen. wieder richtig viele zuschauer und die gewißheit, dass es gleich vorbei ist haben mich das tempo nochmals verschärfen lassen. ab durch den mit qualm gefüllten, beleuchteten tunnel und dann ins stadion. man was ein moment: 1000de zuschauer, applaus, musik, stadionsprecher, tartanbahn, olympiastadion, .... das war schon überwältigend. die letzten meter waren nur noch GEIL. die uhr zeigte dann leider ;-( nur eine 03:17:24 std. an. aber egal hauptsache GEFINISHED!!!
erst als ich mich verpflegt hatte (super viel auswahl an allem möglichen) und hinsetzten wollte ist mir wieder bewußt geworden wie schwer meine beine sind. man war das eine aktion bis ich auf dem rasen gelegen habe ;-) kiwis, bananen, äpfel, honigmelonen, sunsweet energieriegel, basica mineraldrink, wasser, tee, sprudel, ace blutorangendrink, apfelsaftschorle .... die verpflegung im stadion war schon toll. fraglich ist natürlich, ob es nachher für die 04:30 und langsameren läufer noch was gegeben hat? nach rund 25 min. habe ich mich dann aufgemacht meine angehörigen und bekannten zu suchen. zum glück hatten wir einen treffpunkt ausgemacht ;-) hatte gedacht, dass man sich auch so findet. gell abejita das war wohl auch deine idee ;-) und ich hatte ja eigentlich den besseren standpunkt um meinen anhang zu finden. nach ewig langer suche und zahlreichen schweren treppenauf- und abstiegen bin ich dann ans auto auf dem parkplatz gelaufen (äh gekrochen), wo sie dann sinnvoller weise auch gewartet haben. dann habe ich dem ruf der heißen baadewanne nachgegeben ......
tja und heute habe ich natürlich einen heftigen muskelkater, der mich sicher noch bis mittwoch an meinen ersten, absolut tollen marathon erinnern wird. aber wenigstens kann ich die treppe noch vorwärts runter gehen ;-) und mit unseren münchnern werde ich auf alle fälle bei meinem nächsten münchenaufenthalt wieder eine runde drehen (isarauen trail sage ich nur). hat echt spass gemacht.
mit laufenden grüßen wiesel
ps: auf lauftreff.de http://www.marathon.de/Spezial/Muenchen2003/index.html gibt es ein special zum münchenmarathon mit ein paar fotolinks.
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[ Dieser Beitrag wurde von wiesel am 14.10.2003 editiert. ]
42,195 km zum muskelkater so könnte man als negativdenker meinen ersten marathon zusammenfassen. aber in wirklichkeit war es viel mehr.
das wetter war zum laufen perfekt. bewölkt, nicht zu warm, teilweise habe ich sogar leicht gefroren, v. a. kein regen ...... der startblock war total überfüllt, so dass ich im hinteren teil und noch dazu ganz am rand (eingang) gestanden habe. ich hätte eben früher in den block gehen sollen. 15 min. davor waren zu wenig. trotz allem konnte ich relativ schnell ein gutes tempo laufen. und wen treffe ich gleich auf den ersten paar metern unter 1000enden startern? den running_birdy und den kirchheimrunner. „morgen und mahlzeit“ und „alles gute + guten lauf“ und schon war km 1 vorbei. ich wollte extra langsam beginnen, was mir mit 04:45er splitts auch gelungen ist. Dann habe ich mich am pacemaker orientiert, dessen luftballons schön weit zu sehen waren. Dummerweise war es aber nicht der pacemaker für 03:15 sondern der für 03:30 std. das ist mir aber erst so richtig bei km 7 bewußt geworden. So ein shit. Natürlich haben mich die langsamen splitts überrascht (04:45) und auf den luftballons hatte auch 03:29:59 drauf gestanden. Nur das habe ich nicht richtig wahrgenommen. Anfänger eben ;-)
dann habe ich etwas beschleunigt. Die 03:15 std. endzeit waren zum glück nicht weit weg und weiterhin ohne probleme möglich. Leider konnte ich aber keine so richtige konstanz in mein tempo bringen. im nachhinein denke ich, dass es für mich (anfänglich) zu leicht (für später aber sicherlich ganz gut) war :-/ die konzentration war auf alles nur nicht das tempo gerichtet. dafür habe ich meinen laufstil immer wieder aufmerksam kontrolliert, so das mein "fanclub" sogar später gemeit hat, dass ich bei km 38 noch locker ausgesehen habe :-) von wegen in münchen sind keine zuschauer!!! ich fand die unterstützung v. a. auf dem ersten teil der strecke absolut klasse.
die hm marke habe ich bei 01:37:53 passiert. für die 03:15 lag das nah am plan. um den hm rum hatte ich dann eine mentale schwächephase. "es ist ja noch verdammt weit", die muskulatur wurde langsam schwer .... bis dahin war eigentlich immer was los an der strecke. der ganze lauf war bis dahin sehr kurzweilig. dem war jetzt nicht mehr so. diese kurze schwächephase hat zum glück nur 2 - 3 km gedauert. dann hatte ich einen begleiter, der aber auch nicht dazu beitrug gleichmässiger zu laufen. zwischen km 27 - 28 (bis km 35) beginnt dann
ja der englische garten genannt die grüne hölle. das war es für viele läufer wohl auch. zahlreiche geher, zahlreiche läufer die fast rückwärts gelaufen sind, die ersten aussteiger die mir aufgefallen sind, ..... das sterben begann. die ersten läufer mit blutenden achselhöhlen (dort habe ich vorsichtshalber schön dick hirschtalgcreme hingeschmiert und auch das regelmässige rasieren der achselhöhlen (das kann man auch als mann machen) war sicherlich nicht ganz unpraktisch) und blutenden brustwarzen (zum glück habe ich diese mit pflaster abgeklebt), läufer mit schmerzverzerrtem gesicht, deutlich von der anstrengung gezeichnetem laufstil, ..... vielleicht war das der grund für die schlechten splitts bei km 28 - 30. die angst das es mir gleich genauso gehen könnte. man weiß ja aus erzählungen, dass er hier lauert der hammermann. tja dann habe ich einfach eine pinkelpause eingelegt, die ich eigentlich schon 10 km vorher hätte machen können. ich habe wohl unterwegs einfach zuviel getrunken. 4 x 0,4 l flaschen + unzählige becher wasser + wenige becher basica (mind. 1 an jeder verpflegungs + erfrischungsstelle) :-/ war das der ende der 03:15?
im anschluß daran lief es plötzlich absolut super. statt dem hammermann kam der adrenalinmann J "nichts kann mich mehr stoppen". die schwere muskulatur habe ich zwar gespürt, aber es hat mich nicht mehr gestört. trotz der auch in dieser phase nicht gleichmässigen splitts lief es absolut super. die 03:15 schienen möglich. in dieser phase habe ich mich gefühlt, als ob ich fliegen würde. ich war nur noch am überholen. bei km 32 am aumeister hat wie versprochen
auch die uschi mit begleitung gestanden. eigentlich hatte ich geplant meine kappe zu ziehen, aber irgendwie ging es einfach zu schnell. KLASSE SUPPORT *applaus* und sie hatte mich auch gleich erkannt J
dann kam km 38. das letzte mal eine 0,4 l flasche leer genuckelt und dann war plötzlich der saft weg ....... die muskulatur ist richtig schwer geworden bzw. jetzt habe ich sie wieder richtig gemerkt. das ganze hat sich dann schön weiter gesteigert bis zum oplympiastadion. nur mit mühe habe ich das tempo einigermaßen halten können. die splitts fielen mit einem schlag um 15 sekunden ab. trotz allem habe ich immer noch überholt ..... dann bin ich auf die zielgerade vor dem stadion eingebogen. wieder richtig viele zuschauer und die gewißheit, dass es gleich vorbei ist haben mich das tempo nochmals verschärfen lassen. ab durch den mit qualm gefüllten, beleuchteten tunnel und dann ins stadion. man was ein moment: 1000de zuschauer, applaus, musik, stadionsprecher, tartanbahn, olympiastadion, .... das war schon überwältigend. die letzten meter waren nur noch GEIL. die uhr zeigte dann leider ;-( nur eine 03:17:24 std. an. aber egal hauptsache GEFINISHED!!!
erst als ich mich verpflegt hatte (super viel auswahl an allem möglichen) und hinsetzten wollte ist mir wieder bewußt geworden wie schwer meine beine sind. man war das eine aktion bis ich auf dem rasen gelegen habe ;-) kiwis, bananen, äpfel, honigmelonen, sunsweet energieriegel, basica mineraldrink, wasser, tee, sprudel, ace blutorangendrink, apfelsaftschorle .... die verpflegung im stadion war schon toll. fraglich ist natürlich, ob es nachher für die 04:30 und langsameren läufer noch was gegeben hat? nach rund 25 min. habe ich mich dann aufgemacht meine angehörigen und bekannten zu suchen. zum glück hatten wir einen treffpunkt ausgemacht ;-) hatte gedacht, dass man sich auch so findet. gell abejita das war wohl auch deine idee ;-) und ich hatte ja eigentlich den besseren standpunkt um meinen anhang zu finden. nach ewig langer suche und zahlreichen schweren treppenauf- und abstiegen bin ich dann ans auto auf dem parkplatz gelaufen (äh gekrochen), wo sie dann sinnvoller weise auch gewartet haben. dann habe ich dem ruf der heißen baadewanne nachgegeben ......
tja und heute habe ich natürlich einen heftigen muskelkater, der mich sicher noch bis mittwoch an meinen ersten, absolut tollen marathon erinnern wird. aber wenigstens kann ich die treppe noch vorwärts runter gehen ;-) und mit unseren münchnern werde ich auf alle fälle bei meinem nächsten münchenaufenthalt wieder eine runde drehen (isarauen trail sage ich nur). hat echt spass gemacht.
mit laufenden grüßen wiesel
ps: auf lauftreff.de http://www.marathon.de/Spezial/Muenchen2003/index.html gibt es ein special zum münchenmarathon mit ein paar fotolinks.
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