Hallo Armin,
hier antwortet Dir ein (ehemaliger) Turniertänzer und jetziger Marathonläufer.
Das Breitensporttanzen reicht gerade mal dazu, etwas Fitness zu erhalten. Es ist allerhöchstens vergleichbar mit einem Jogger, der einmal in der Woche eine 3-km-Runde (oder so ähnlich) absolviert.
Ich kann mir vorstellen, dass ein Briefträger ähnlich fit ist.
Sicherlich kommt man beim Tanzen ganz schön ins Schwitzen, insbesondere bei Veranstaltungen, bei denen man keinen Tanz auslässt, aber das hat man ja nicht alle 2 bis 3 Tage.
Der Haken beim Tanzen ist, dass die einzelnen Tänze ja relativ kurz sind und dazwischen immer eine kurze Pause ist.
Und einige Tänze sind gemütlich langsam (Rumba, Slowfox, langsamer Walzer).
Das "Training" im Breitensport (1 mal in der Woche 1 bis 1,5 Stunden) ist mehr Rumstehen und dem Trainer zuhören als wirkliches Tanzen.
Und das allerwichtigste ist das gesellige Beisammensitzen (und das Bier) nach dem Training.
Turniertanzen ist ein ganzes Stück anspruchsvoller. Da gibt es, wie bei den "richtigen" Läufern, 3 bis 5 Trainingstage in der Woche und an viiiiielen Wochenenden Reisen zu Turnieren quer durchs Land.
Allerdings muss man hier stark unterscheiden zwischen den unteren Klassen (etwas besser als Breitensport) und den höchsten Klassen.
Beim Turnier selbst sind die einzelnen Tänze zeitbegrenzt auf 1,5 bis 2 Minuten, und der wirklich belastende Wiener Walzer auf 1,0 bis 1,5 Minuten. Die Pausen zwischen den Tänzen werden vom Turnierleiter oder Moderator durch Ansagen und Erläuterungen zur Erholung für die Tänzer oftmals entsprechend lang gezogen.
Den meisten Turniertänzern in den höheren Klassen kann man ihr Hobby an der ihrer Figur (Körper) ansehen.
In den unteren und mittleren Klassen wird das sehr oft schwieriger.
Und bei den Breitensporttänzern kann man an der Figur gar nichts mehr erkennen (so ähnlich wie bei Walkern

).
Ich selbst habe vor 4,5 Jahren mit dem Laufen begonnen und an manchen Stellen hier im Forum angegeben, dass ich davor Null Sport gemacht habe. Damit wollte ich nicht lügen, sondern ich empfinde das so.
Genauso kann man Bergwandern, intensive Gartenarbeit, Holzmachen im Wald u. ä. bewerten.
Und das Turniertanzen habe ich in der unteren Klasse nicht sehr lange gemacht. Danach habe als weiterhin praktizierender Breitensporttänzer trotzdem (altersbedingt) weiter zugenommen.

Das war für mich der Auslöser, mit "richtigem" Sport anzufangen.
Tanzen ist gesund, gar keine Frage.
Und wem es Spaß macht, der soll es machen.

Es ist vergleichbar mit ein bisschen Joggen, es ist aber nicht vergleichbar mit ambitioniertem Laufen, so wie es von den Meisten hier im Forum verstanden wird.
Ich merke es jedenfalls am eigenen Leibe.
