Max. Sauerstoffaufnahme und Tempo
Verfasst: 15.01.2008, 15:16
Hallo Mitläufer,
ich habe eine recht spezielle Frage zu meiner letzten Leistungsdiagnostik und meiner Formkurve. Kurz zur Vorgeschichte:
Ich laufe erst seit Herbst 2006 regel- und planmäßig. Das erste Ziel war der HM im Frühjahr 2007 (unter 2h) gefolgt vom M im Herbst 2007 (nur ankommen). Gut einen Monat vor dem HM hatte ich eine Leistungsdiagnostik machen lassen mit Spiroergometrie. Das Ergebnis zu deuten ist für einen Nicht-Biologen gar nicht so einfach, deshalb gebe ich jetzt das wieder, was der Arzt mir dazu gesagt hat.
Grundsätzlich fiel wohl nur ein Wert aus dem erwarteten Rahmen. Die max. Sauerstoffaufnahme bezogen aufs Körpergewicht lag bei 62 und war damit wesentlich höher (nach Aussage des Arztes), als es bei bei meinem Tempo zu erwarten gewesen wäre. Erreicht hatte ich ein Tempo von 13,5 km/h (ca. 4:27 min/km). Zu der Sauerstoffaufnahme hätte aber eine Geschwindigkeit von wenigstens 17 km/h (3:32 min/km) angeblich eher gepasst.
Fazit des Arztes: "Hohe anaerobe Mobilisation und hohe max. Sauerstoffaufnahme bei unökonomischem Laufstil"
Was an meinem Laufstil allerdings unökonomisch war, konnte er mir nicht sagen. Ich habe seit dem versucht, meinen Laufstil zu verbessern und dachte, vielleicht kommt das Tempo mit der Zeit. Die Leistungskurve im letzten Jahr sah dann aber doch nicht so aus, wie ich es mir erhofft hatte.
Bis zum Sommer war noch alles ok - den HM im April hatte ich in 1:56 beendet, einen weiteren HM im Juni dann in 1:50. Von da an ging es dann leider - ohne für mich ersichtlichen Grund - bergab. Zunächst stagnierte meine Leistung um dann im September regelrecht einzubrechen. Den M konnte ich nicht mitlaufen.
Ich versuche nun, mich für den Berlin-Marathon in diesem Jahr vorzubereiten und frage mich, was im letzten Jahr wohl schief gelaufen ist. Die Trainingsumfänge waren für mein Leistungsvermögen i.O. (ca. 50 - 70 Wochenkilometer bei 4 Einheiten). Das Trainingstempo hatte ich nach Puls und den Steffny-Plänen gesteuert, wobei ich im jeweiligen Pulsbereich immer etwas schneller war, als die Zeitvorgaben von Steffny oder ich habe die Zeitvorgaben eingehalten und der Puls lag etwas zu niedrig.
Jetzt bin ich auf die Idee gekommen, dass mein Problem vielleicht etwas mit der Sauerstoffaufnahme zu tun hat. Ich habe nur eine laienhafte Vorstellung von den biologischen Zusammenhängen und lasse mich gerne eines besseren belehren.
Theoretisch sollte doch die Sauerstoffaufnahme propotional zum Energieumsatz verlaufen. Mit Blick auf die Leistungsdiagnostik habe ich also einen hohen Energieumsatz bei relativ geringem Tempo (was übrigens auch mein extremes Schwitzen erklären könnte). Ein hoher Energieumsatz bedeutet aber auch ein vergleichsweise hoher Anteil an KH, die zur Energiegewinnung herangezogen werden. Das würde vielleicht auch erklären, warum ich bei wirklich langsamem Tempo (6:30 min/km) nach spätestens 26km die KH-Depots restlos geleert habe. Die Konsequenz wäre ein unzureichend trainierter Fettstoffwechsel.
Es wäre allerdings albern die langen Läufe NOCH langsamer zu machen, um den Fettstoffwechsel zu trainieren. Ich will schließlich nicht walken
. Wie sollte ich also mein Training am besten gestalten? Wie kann ich den Energiebedarf auf ein normales Maß senken? Kommt das mit langjährigem Training von alleine?
Viele Grüße
Micha
ich habe eine recht spezielle Frage zu meiner letzten Leistungsdiagnostik und meiner Formkurve. Kurz zur Vorgeschichte:
Ich laufe erst seit Herbst 2006 regel- und planmäßig. Das erste Ziel war der HM im Frühjahr 2007 (unter 2h) gefolgt vom M im Herbst 2007 (nur ankommen). Gut einen Monat vor dem HM hatte ich eine Leistungsdiagnostik machen lassen mit Spiroergometrie. Das Ergebnis zu deuten ist für einen Nicht-Biologen gar nicht so einfach, deshalb gebe ich jetzt das wieder, was der Arzt mir dazu gesagt hat.
Grundsätzlich fiel wohl nur ein Wert aus dem erwarteten Rahmen. Die max. Sauerstoffaufnahme bezogen aufs Körpergewicht lag bei 62 und war damit wesentlich höher (nach Aussage des Arztes), als es bei bei meinem Tempo zu erwarten gewesen wäre. Erreicht hatte ich ein Tempo von 13,5 km/h (ca. 4:27 min/km). Zu der Sauerstoffaufnahme hätte aber eine Geschwindigkeit von wenigstens 17 km/h (3:32 min/km) angeblich eher gepasst.
Fazit des Arztes: "Hohe anaerobe Mobilisation und hohe max. Sauerstoffaufnahme bei unökonomischem Laufstil"
Was an meinem Laufstil allerdings unökonomisch war, konnte er mir nicht sagen. Ich habe seit dem versucht, meinen Laufstil zu verbessern und dachte, vielleicht kommt das Tempo mit der Zeit. Die Leistungskurve im letzten Jahr sah dann aber doch nicht so aus, wie ich es mir erhofft hatte.
Bis zum Sommer war noch alles ok - den HM im April hatte ich in 1:56 beendet, einen weiteren HM im Juni dann in 1:50. Von da an ging es dann leider - ohne für mich ersichtlichen Grund - bergab. Zunächst stagnierte meine Leistung um dann im September regelrecht einzubrechen. Den M konnte ich nicht mitlaufen.
Ich versuche nun, mich für den Berlin-Marathon in diesem Jahr vorzubereiten und frage mich, was im letzten Jahr wohl schief gelaufen ist. Die Trainingsumfänge waren für mein Leistungsvermögen i.O. (ca. 50 - 70 Wochenkilometer bei 4 Einheiten). Das Trainingstempo hatte ich nach Puls und den Steffny-Plänen gesteuert, wobei ich im jeweiligen Pulsbereich immer etwas schneller war, als die Zeitvorgaben von Steffny oder ich habe die Zeitvorgaben eingehalten und der Puls lag etwas zu niedrig.
Jetzt bin ich auf die Idee gekommen, dass mein Problem vielleicht etwas mit der Sauerstoffaufnahme zu tun hat. Ich habe nur eine laienhafte Vorstellung von den biologischen Zusammenhängen und lasse mich gerne eines besseren belehren.
Theoretisch sollte doch die Sauerstoffaufnahme propotional zum Energieumsatz verlaufen. Mit Blick auf die Leistungsdiagnostik habe ich also einen hohen Energieumsatz bei relativ geringem Tempo (was übrigens auch mein extremes Schwitzen erklären könnte). Ein hoher Energieumsatz bedeutet aber auch ein vergleichsweise hoher Anteil an KH, die zur Energiegewinnung herangezogen werden. Das würde vielleicht auch erklären, warum ich bei wirklich langsamem Tempo (6:30 min/km) nach spätestens 26km die KH-Depots restlos geleert habe. Die Konsequenz wäre ein unzureichend trainierter Fettstoffwechsel.
Es wäre allerdings albern die langen Läufe NOCH langsamer zu machen, um den Fettstoffwechsel zu trainieren. Ich will schließlich nicht walken

Viele Grüße
Micha