Mein 1. Bericht zum 1. Marathon in FFM
Verfasst: 27.10.2003, 21:18
So, nachdem ich mich jetzt einigermaßen erholt habe, möchte ich meinen ersten Laufbericht auch noch abgeben, Zuerst möchte ich meinen Vorrednern auch zum bestandenen Marathon gratulieren. Jetzt nachdem ich weiß welche Strapazen man aushalten muss, zolle ich jedem Finisher den höchsten Respekt.
Also nun zu meiner Sicht des Erlebten. Es haben ja vorher schon viele darauf hingewiesen, dass es schmerzhaft sein kann. Konnte ich aber anhand der langen Trainingsläufe nicht unbedingt nachvollziehen. Klar, die Vorbereitungsläufe über 30 KM hat man schon gespürt, aber nix im Gegensatz zu gestern.
Aber der Reihe nach. Nachdem ich Mai ja mit dem regelmäßigen Laufen anfing, hatte ich mir vorgenommen, je nach Fortschritt, evtl. dieses Jahr einen Marathon zu laufen. Im juni entschied ich mich für Frankfurt, zumal mein Kumpel aus der Schweiz zusagte, dass wir zusammen laufen, allerdings hatte er schon 1 Jahr Trainingsvorsprung. Als Zeitziel hatte ich mir ursprünglich eine Zeit um die 4 Std. vorgenommen. Er wollte in Richtung 3:30 gehen. Da meine Vorbeiereitung aber sehr gut lief und ich einen ziemlich Ehrgeiz entwickeln kann, hatte ich mir in den letzten 4 Wochen vorgenommen, zusammen mit ihm auf die 3:30 zu gehen (wie leichsinnig).
Also haben wir uns gestern in den blauen Startblock eingereiht, obwohl ich lt. meiner Anmeldung 2 Blöcke weiter hinten sein sollte (da wäre es mir wahrscheinlich auch besser ergangen). Allerdings war ich fest davon überzeugt, dass ich es schaffen kann.. Mein Puls hatte im Startblock auch noch einen guten WErt von ca. 83 Schlägen, aber nix gegen den von meinem Freund, bei dem glaube ich immer der braucht ne Herzmassage, denn sein Puls zeigt nur 44 Schläge an (Niedrigpulser).
Dann kam der Startschuss und wir bewegten uns in Richtung Zeitmatte. Wir liefen an der riesigen Skulptur vom "Hammermann" vorbei und ich hoffte, dass ich ihn erst beim Zieleinlauf wieder sehen würde.
Wir hatten uns einen kontinuierlichen Kilometerschnitt von 4:58 min vorgenommen und Jürgen hatte dieses Highend Modell von Polar am Handgelenk (glaube die 720S o.ä.), jedenfalls mit Höhenmesser, Zeitzonen und sonst noch allerhand Schnickschnack, naja jedenfalls habe ich bei jedem KM einen Kurzbericht von ihm vernommen, so dass ich auf meinen Pulser eigentlich nur noch wg. der HF drauf schaute. Die ersten 15 KM liefen wir wie ein Uhrwerk fast sekundengenau immer auf die 4:58. Dann fing es schon mal an zu zwicken im linken Unterschenkel was ich jedoch noch erfolgreich immer wieder zurück drängen konnte. Die Halbmarathon-Matte überliefen wir in 1:44:xx und wir lagen super im Schnitt. Doch ab KM 25 wurden die Beschwerden, die sich zwischendurch immer mal wieder meldeten konstanter. Jetzt waren wir mittlerweile auch auf einer so ätzenden Strecke, auf der kaum was los war und geradeaus gings auch noch. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Organisatoren die KM-Schilder jetzt nur noch alle 2 KM aufgestellt hatten ;( . Denn jetzt ab KM 30 sehnst du nur noch die KM-Schilder herbei. Wir haben uns auch gesagt, dass es jetzt nur noch 12 KM sind, aber dann fängst du auf einmal an und rechnest die 12 KM in Zeit um und dann merkst du, dass du noch locker eine Stunde laufen musst. Ich hatte jetzt dauernd das Gefühl in den Beinen, dass die kurz vor einem Krampf stehen, aber ich habe mich einfach nicht auf dieses Spiel eingelassen und habe es probiert zu vermeiden, daran zu denken. Dann kamen ab KM 35 noch Kreuzschmerzen dazu, toll. Mittlerweile haben wir viele "gehende Läufer " überholt und jede Faser meines Körpers schrei förmlich danach es denen geli zu tun. Doch ich war ja nicht allein unterwegs und ich sah, dass Jürgen sich auch nciht sehr wohl fühlte. Und ich dachte mir auch, dass dann die ganze Quälerei umsonst war, weil ich von einem langen Trainingslauf, bei dem ich auch mal 500 m gegangen war, wusste, dass ich nicht mehr in den Tritt komme. Und als ich Jürgen fragte wie langsam unser Schnitt zur Zeit ist, sagte er zu meinem Erstaunen, dass wir immer noch zwischen 5:15 und 5:20 unterwegs sind. Und das motivierte dann doch noch etwas, zumal jetzt auch auf den letzten KM die Stimmung an der Strecke wieder größer war. Und dann sah ich von weitem den "Hammermann" am Eingang zur Messehalle stehen und dachte mir, dass er mich nicht ganz gepackt hatte und mir jetzt am Eingang graturlieren will. Den Einlauf in die Festhalle habe ich kaum registriert, ich sah nur noch das Ziel und wusste, dass ich danach einfach stehen bleiben kann. Und dann war es auch soweit und auf einmal waren die Schmerzen weg (jedenfalls im Kopf). Mir wurde dann auch schon schwarz vor Augen und ich musste mich erstmal anlehnen. Das ging aber dann wieder weg und ich fragte Jürgen nach der Zeit. Und die war: 3:33:21 !!!!!!!!!!!!!!!!!!
Und dann war erst mal alles vergessen. Aber ich muss sagen, dass ich unterwegs ständig auf den Einsatz der vielzitierten Glückshormone gewartet habe, aber die waren nicht einmal auch nur annähernd vorhanden, und ich konnte auch das überqueren der Ziellinie nciht als besonderen Glücksmoment empfinden, wie das bei manch anderern Berichten zur Sprache kam. Das hab ich ein wenig vermisst.
So, der Muskelkater ist heute Abend schon nicht mehr so schlimm und keiner lacht mich mehr aus beim laufen.
Gruß
MadMax
Startnummer 7585 beim Eurocity Marathon Frankfurt
Also nun zu meiner Sicht des Erlebten. Es haben ja vorher schon viele darauf hingewiesen, dass es schmerzhaft sein kann. Konnte ich aber anhand der langen Trainingsläufe nicht unbedingt nachvollziehen. Klar, die Vorbereitungsläufe über 30 KM hat man schon gespürt, aber nix im Gegensatz zu gestern.
Aber der Reihe nach. Nachdem ich Mai ja mit dem regelmäßigen Laufen anfing, hatte ich mir vorgenommen, je nach Fortschritt, evtl. dieses Jahr einen Marathon zu laufen. Im juni entschied ich mich für Frankfurt, zumal mein Kumpel aus der Schweiz zusagte, dass wir zusammen laufen, allerdings hatte er schon 1 Jahr Trainingsvorsprung. Als Zeitziel hatte ich mir ursprünglich eine Zeit um die 4 Std. vorgenommen. Er wollte in Richtung 3:30 gehen. Da meine Vorbeiereitung aber sehr gut lief und ich einen ziemlich Ehrgeiz entwickeln kann, hatte ich mir in den letzten 4 Wochen vorgenommen, zusammen mit ihm auf die 3:30 zu gehen (wie leichsinnig).
Also haben wir uns gestern in den blauen Startblock eingereiht, obwohl ich lt. meiner Anmeldung 2 Blöcke weiter hinten sein sollte (da wäre es mir wahrscheinlich auch besser ergangen). Allerdings war ich fest davon überzeugt, dass ich es schaffen kann.. Mein Puls hatte im Startblock auch noch einen guten WErt von ca. 83 Schlägen, aber nix gegen den von meinem Freund, bei dem glaube ich immer der braucht ne Herzmassage, denn sein Puls zeigt nur 44 Schläge an (Niedrigpulser).
Dann kam der Startschuss und wir bewegten uns in Richtung Zeitmatte. Wir liefen an der riesigen Skulptur vom "Hammermann" vorbei und ich hoffte, dass ich ihn erst beim Zieleinlauf wieder sehen würde.
Wir hatten uns einen kontinuierlichen Kilometerschnitt von 4:58 min vorgenommen und Jürgen hatte dieses Highend Modell von Polar am Handgelenk (glaube die 720S o.ä.), jedenfalls mit Höhenmesser, Zeitzonen und sonst noch allerhand Schnickschnack, naja jedenfalls habe ich bei jedem KM einen Kurzbericht von ihm vernommen, so dass ich auf meinen Pulser eigentlich nur noch wg. der HF drauf schaute. Die ersten 15 KM liefen wir wie ein Uhrwerk fast sekundengenau immer auf die 4:58. Dann fing es schon mal an zu zwicken im linken Unterschenkel was ich jedoch noch erfolgreich immer wieder zurück drängen konnte. Die Halbmarathon-Matte überliefen wir in 1:44:xx und wir lagen super im Schnitt. Doch ab KM 25 wurden die Beschwerden, die sich zwischendurch immer mal wieder meldeten konstanter. Jetzt waren wir mittlerweile auch auf einer so ätzenden Strecke, auf der kaum was los war und geradeaus gings auch noch. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Organisatoren die KM-Schilder jetzt nur noch alle 2 KM aufgestellt hatten ;( . Denn jetzt ab KM 30 sehnst du nur noch die KM-Schilder herbei. Wir haben uns auch gesagt, dass es jetzt nur noch 12 KM sind, aber dann fängst du auf einmal an und rechnest die 12 KM in Zeit um und dann merkst du, dass du noch locker eine Stunde laufen musst. Ich hatte jetzt dauernd das Gefühl in den Beinen, dass die kurz vor einem Krampf stehen, aber ich habe mich einfach nicht auf dieses Spiel eingelassen und habe es probiert zu vermeiden, daran zu denken. Dann kamen ab KM 35 noch Kreuzschmerzen dazu, toll. Mittlerweile haben wir viele "gehende Läufer " überholt und jede Faser meines Körpers schrei förmlich danach es denen geli zu tun. Doch ich war ja nicht allein unterwegs und ich sah, dass Jürgen sich auch nciht sehr wohl fühlte. Und ich dachte mir auch, dass dann die ganze Quälerei umsonst war, weil ich von einem langen Trainingslauf, bei dem ich auch mal 500 m gegangen war, wusste, dass ich nicht mehr in den Tritt komme. Und als ich Jürgen fragte wie langsam unser Schnitt zur Zeit ist, sagte er zu meinem Erstaunen, dass wir immer noch zwischen 5:15 und 5:20 unterwegs sind. Und das motivierte dann doch noch etwas, zumal jetzt auch auf den letzten KM die Stimmung an der Strecke wieder größer war. Und dann sah ich von weitem den "Hammermann" am Eingang zur Messehalle stehen und dachte mir, dass er mich nicht ganz gepackt hatte und mir jetzt am Eingang graturlieren will. Den Einlauf in die Festhalle habe ich kaum registriert, ich sah nur noch das Ziel und wusste, dass ich danach einfach stehen bleiben kann. Und dann war es auch soweit und auf einmal waren die Schmerzen weg (jedenfalls im Kopf). Mir wurde dann auch schon schwarz vor Augen und ich musste mich erstmal anlehnen. Das ging aber dann wieder weg und ich fragte Jürgen nach der Zeit. Und die war: 3:33:21 !!!!!!!!!!!!!!!!!!
Und dann war erst mal alles vergessen. Aber ich muss sagen, dass ich unterwegs ständig auf den Einsatz der vielzitierten Glückshormone gewartet habe, aber die waren nicht einmal auch nur annähernd vorhanden, und ich konnte auch das überqueren der Ziellinie nciht als besonderen Glücksmoment empfinden, wie das bei manch anderern Berichten zur Sprache kam. Das hab ich ein wenig vermisst.
So, der Muskelkater ist heute Abend schon nicht mehr so schlimm und keiner lacht mich mehr aus beim laufen.
Gruß
MadMax
Startnummer 7585 beim Eurocity Marathon Frankfurt