RUNNER'S WORLD

Der Frühjahrslauf in Kempen, mein erster 5KM Lauf, ich hab´s geschafft.
Die Nacht vor dem Lauf hab ich echt schlecht geschlafen. Zwischen vier und fünf Uhr hab ich wach gelegen und mich meiner Nervosität hingegeben, um dann doch noch bis 9 Uhr zu schlafen.
Der Start war ja erst um 14:15 , aber man will schließlich nicht zu spät sein, also machen wir uns um 12:30 auf den Weg nach Kempen, ca 25min. Fahrt, wir sind viel zu früh da!
Ich konnte mir erstmal alles in Ruhe ansehen. Das war gut. Die Nervosität geht zurück, ok erstmal die Startnummer holen und dann schonmal den Start suchen. Ich muß ja wissen wo´s losgeht!
Auf dem Weg zum Start treffen wir Angie und ihren Mann. Es war auf jeden Fall gut einen alten Hasen mit dabei zu haben. Sie hat mir gute Tipps gegeben. Danke Angie. Nervosität sinkt weiter.
Oh da ist ja auch der Rest der Familie zum Jubeln. Klasse, alle da. Dann geh ich mal zum warm laufen.
Beim einlaufen kommt raus, der Start ist doch weiter hinten als gedacht. Aber egal jetzt geht´s gleich los. Das Feld ist überschaubar 40 Läufer. Die Strecke geht durch dir Felder und es ist sowas von windig...wenn der nur von hinten käme wär´s gut.
Nach dem ersten KM ist der Wind aber schon nicht mehr so schlimm. Schnell kristalisiert sich heraus, was ich schon zu Beginn wußte: Ich werde bei den Letzten sein. Wir sind ein 5er Grüppchen und keuchen vor dem Besenfahrrad vor uns hin. Zwischendurch geht mir so durch den Kopf, wie gut es sind nur 5KM, bald isses vorbei.
Dann ereilen mich die verdammten Seitenstiche und die letzten 2KM muß ich mich mit denen Plagen. Zu allem Übel hat sich scheinbar ein Staubkorn unter meine linke Kontaktlinse gesetzt und es piekst schon arg... im linken Auge und unter den rechten Rippen , so ein Sch....aber egal gleich ist vorbei.
Die Dame vor mir läuft genau mein Tempo, aber immer wenn ich mal zum Überholen ansetzen möchte, wird sie irgenwie schneller, naja dann lauf ich halt weiter im Windschatten.
Da ist endlich das Ziel juhu ich habs geschafft, konnte sogar dem Fotografen noch ein Lächeln zuwerfen. Als vorletzte hab ich das Ziel erreicht mit für mich sensationellen 31:56!!!
Da der Lauf nicht so gut besetzt war konnt ich auch den ersten Platz in meiner Altersklasse verbuchen .....war sonst keine W30 da hahahaha!
In zwei Wochen ist dann der Schloßparklauf in Moers dran. Ich freu mich schon drauf.

Mensch Silke,

Du hast Dich tapfer durchgekämpft und das ist doch aller Ehren wert. Darum herzlichen Glückwunsch für Deinen persönlichen Erfolg.

Da Rahmenbedingungen waren ja auch wirklich äußerst bescheiden. Nun habe ich auch gelernt, was „windanfällig“ bedeutet und punktgenau gab es bei Runnersworld ja auch einen Artikel zum Thema Gegenwind. Du kannst also ruhig im Geiste noch einige Sekunden abziehen.

Der Sommer kommt ja auch erst, und so wünsche ich Dir alles Gute für Deine weiteren Unternehmungen. Es sind die kleinen Siege, die zählen.

Gruß

Peter

Ehrungen müssen getrennt aufgeführt werden und auch gebührend zur Kenntnis genommen zu werden. Das hat sich Silke wirklich verdient. Deshalb schiebe ich meinen Bericht so hinterher.

Der „Kempener Frühlingslauf“ sollte also mein Testlauf für Hamburg werden. Wenn man ans Limit gehen will, ist eine Standortbestimmung einfach notwendig und dient der Beruhigung. Oder eben auch nicht. Zum Glück war ich ja ortskundig, denn die Beschilderung war ausgesprochen schlecht. Bei meiner Ankunft auf dem Parkplatz tobte gerade die Läuferwolke des Schülerlaufes an mir vorbei. Etwas irritierend, denn die Strecke war nicht einmal durch ein Band kenntlich gemacht. Ungeachtet des vorbildlichen Engagements der Helfer blieb am Ende festzustellen, dass die bisher die schlechteste Orga war, die ich bisher erlebt habe.

Und wer kam mir als erste entgegen? Angie in ihrem schicken KLR Shirt. Also erst einmal freudige Begrüßung und das übliche Gejammer über schlechte Vorbereitung. Dann noch schnell ihren Mann Rolf begrüßt, der tatsächlich auf sein Bundesligaspiel verzichtet hatte, das muss wahre Liebe sein , aber mit seinem blau-weißen Vereinsschal wenigstens seine Solidarität bekundete.

Zwei Mitstreiter aus meinem Lauftreff, die sich für die 5km gemeldet hatten, waren auch schon da und so zog ich erst einmal weiter um meine Startnummer in Empfang zu nehmen. Es war so eine mit Chip hinten drauf, wie ich sie schon aus der Bretagne kannte. Bei einem Marathon mag ein kleiner Zeitverlust ja noch angehen, aber bei einem 10er musste der Zeitverlust doch schon deutlicher ausfallen. Sodann machte ich mich flugs auf die Suche nach dem Start. Der lag aber weit außerhalb des Sportterrains auf freiem Feld und so schaffte ich es nicht mehr bis dorthin sondern hörte nur eines einiger Entfernung den Startschuss. Mit 13 Grad war es nicht wirklich kalt, aber der Wind machte sich äußert unangenehm bemerkbar. Also wieder zurück zum Ziel um die Einlaufenden gebührend in Empfang zu nehmen.

Zuerst trudelte Kai ein, der nur 4‘‘ über seiner Wunschzeit blieb. Die waren wohl dem Wind geschuldet. Dann erreichte Angie das Ziel und wie es bei ihr Programm ist trotz allem Jammern wieder mal auf dem Treppchen. Dann kam unsere Jutta, die auch noch 2. in ihrer Altersklasse wurde. Last but not least Silke, die mich aber gar nicht mehr wahrgenommen hat. Die Siegerehrung habe ich leider verpasst, da mein eigener Start nun anstand. Die Sieger sollen aber mit vollen Armen den Heimweg angetreten haben.

Der Weg zum Start, immerhin locker 1 km, war von mir als Warmlaufphase gedacht. Da ich mich aber entschlossen hatte in „Kurz“ zu laufen, wurde daraus nicht viel. So drehte ich noch ein paar Runden auf dem Weg, was auch nicht weiter half. Spätestens, wenn ich wieder in den Wind eindrehte war die Wärme wieder futsch. Einige Läufer zogen es vor hinter einem LKW in Deckung zu gehen. Wahrscheinlich war dies die bessere Lösung.

Der Start verzögerte sich, da die letzten Teilnehmer des Walking noch abzuwarten waren. Das gab mir die Gelegenheit einmal das Läuferfeld zu begutachten. Wie immer, wenn das Wetter suboptimal ist, standen mehrheitlich die Altgedienten an der Linie. Drahtige Gestalten mit langer Läuferkarriere, die mich daran erinnerten, dass ich immer noch viel zu gerne esse. Trotz des mageren Läuferfeldes von etwa 80 Teilnehmern sah es mal wieder nicht so aus, als ob ich auch mal einen Blumentopf gewinnen würde. Aber dafür war ich schließlich auch nicht hier.

Mit dem Startschuss setzte sich der Pulk verhalten in Bewegung. Der Gegenwind blies uns ungebremst ins Gesicht. Entsprechend den erhaltenen Ratschlägen ging ich es langsam an. Als erstes war den Hinterlassenschaften eines Pferdes auszuweichen. Was so alles in ein Pferd reinpasst. Erstaunlich! Das Feld zog sich schon auf den ersten beiden km so stark auseinander, dass ich quasi alleine lief. Vor mir die Gruppe der Naturtalente, quasi schon am Horizont verschwindend, und hinter mir die Wolke der weniger Ambitionierten. Meinem Puls hatte ich für die erste Runde ein Limit von 155 gesetzt. Die waren auch schnell erreicht, doch fiel die HF direkt deutlich, als die Strecke abbog und der Wind nur noch von der Seite kam. Das animierte natürlich dazu einen Zahn zuzulegen. Der Weg führte über Felder und an Bauernhöfen vorbei. Ein paar Pferde, ein Esel und ein paar Hühner sorgten für bedingte Abwechslung. Bei dem Tempo habe ich aber kaum noch Energie meine Umgebung ausführlich zu begutachten. Zu sehr erfordert der Lauf meine Konzentration. 23 Minuten sollten es werden, damit ich ein passendes Zeitpolster in Hamburg habe. Die Strecke bog auf einen Rad-Wanderweg ein, der parallel zu einer Landstraße verlief. Darauf stand prompt ein Trecker mit Anhänger, der wohl die Kartoffeln aufnehme sollte, die gerade geerntet wurden. Also ab auf den schmalen Grünstreifen zwischen Straße und Weg. Auf dem Weg aufgesprüht die Entfernungen, allerdings unterschiedlich für den 5er und den 10er. Leicht verwirrend aber immerhin. Dann bog die Strecke wieder in die Felder ein und es konnte ich die zweite Runde gehen. Wieder Wind – Wind – Wind!!! Eher passend für Herbst.
Vor mir trennt sich ein Läufer von seinem Mittagessen. Zu viel gegessen? Zu spät oder zu schnell gelaufen? Ein Auto überholte mich und prompt kam ihm einer entgegen. Also einmal Slalom bitte. Dann noch ein Radfahrer. Wozu gab es eigentlich Streckenposten? Zwei drei Läufer überholte ich noch bis km 6, dann wurde es wirklich einsam. Die Abstände vergrößerten sich. Schon seit Beginn musste ich durch den Mund atmen. Geht das eigentlich allen so oder pfeife ich immer als einziger aus dem letzten Loch? Endlich etwas Sonne. Sie reichte aber nicht um die Beine aufzutauen. 3/4 wäre besser gewesen. Endlich die 9 auf dem Asphalt und schon 40‘, keine Chance mehr auf sub 43‘. Die Pulsuhr zeigte schon weit über 160 an. Egal für die paar Meter. Noch einmal eine elegante 90 Grad Kurve. Über den Parkplatz mit seinem Schotterboden. Nichts für meine Sauconys. Da wären dickere Sohlen gefragt gewesen. Ab durch das Eingangstor der Geländes und schnurstracks auf das Ziel zu. Kein Spurt mehr, es lohnte nicht. Die Uhr zeigte 44:32‘, meine Uhr 44:36‘ und die Zeitmessung ergibt 44:44‘. Platz 25 in der Gesamtwertung und Platz 7 in meiner Altersklasse. So bleibt Hamburg auf der Kante genäht.

Mein Respekt gilt aber dem Laufkameraden mit M75 der noch 1:09h gelaufen ist

Hallo Peter,
vielen Dank für Deine Glückwünsche!!
Schade das du deinen ersten Start verpaßt hast! Der war auch echt schwer zu finden!
Sorry das ich dich nicht gesehen hab, ich war zu sehr damit beschäftigt nicht auf der Stelle tod um zu fallen
Vielleicht sehen wir uns ja beim Altstadtlauf.
Ich wünsch dir viel Erfolg für Hamburg