Zürich Marathon 2008 - Mein Debut
Verfasst: 21.04.2008, 15:07
…und schon ist es wieder Montag… aber mal von vorne jetzt… Seit dem September letzten Jahres stand fest, dass ich am 20. April 2008 den Zürich Marathon laufen werde. Gestern war es dann soweit. Nachdem wir am Samstagnachmittag in Zürich bei meinem Schwager angekommen waren, machten wir uns gleich auf den Weg um unsere Startnummern zu holen. Unsere heisst in diesem Fall die meines Bruders, meines Schwagers und meine. Auf der Marathonmesse habe ich dann zum Schnäppchenpreis noch ein paar Asics Speedstar ergattert. 
Am Abend zwei Teller Spaghetti aglio e olio verschlungen und um 22 Uhr waren wir im Bett. Bevor ich dann einschlafen konnte, ging mir die Vorbereitung nochmals durch den Kopf. Diese verlief nicht optimal, aber auch nicht so schlecht. Ich bin bis vor dem Marathon seit dem 1. Januar etwa 680km gelaufen. Die letzten 10 Wochen hätten nach Steffnys 3:30 Plan sein sollen, aber den 10er und den Halbmarathon musste ich ausfallen lassen – auch mit den Langen hat es nicht so geklappt, nur zweimal über 30km. Egal, trotzdem fühlte ich mich gut vorbereitet und hatte ausserdem noch von über 90kg auf 81kg abgenommen. Gut, bei 1.75m immer noch zu schwer, aber besser als noch schwerer…
Am Sonntagmorgen dann pünktlich um 5:30 Uhr aus den Federn, denn der Start war ja schon um 8:30 Uhr. Zwei Weissmehl Brötchen mit Honig und 0.5l Wasser gefrühstückt.
Pünktlich um 8:30 sind wir bei Sonnenschein und 7° C gestartet. Ich hatte mir eine Tempotabelle für eine Endzeit von 3:45 zugelegt und wollte mich penibel genau an diese halten. Nach dem ersten Kilometer zeigt mir die Uhr eine Zeit von 5:17 – sehr gut, so kann es weiter gehen. Die Beine fühlen sich gut an und der Puls ist auch im optimalen Bereich. Die Kilometer fliegen nur so dahin und die Stimmung ist super. Bei der 10km Marke habe ich einen leichten Vorsprung von etwas über einer Minute auf die Marschroute. Bald schon sehe ich den 3:45 Pacemaker, welcher etwa 1.5 Minuten vor mir den Start passiert hatte. Kurz darauf laufe ich in der Gruppe hinter dem Pacemaker. Etwa bei Km 17 muss ich kurz meinen linken Schuh neu schnüren. Ich habe es vor dem Start natürlich gut gemeint mit dem fest ziehen der Schnürsenkel und so langsam ist es ganz schön schmerzvoll. Ansonsten läuft es immer noch ganz gut die Beine melden sich langsam, aber nur langsam und der Puls klettert auch ein wenig nach oben. Die Halbmarathonmarke passiere ich mit einer Zeit von 1:50:08 und schon bald ist auch Km 25 erreicht. Immer noch habe ich etwas Vorsprung auf meine Marschtabelle und kann das Tempo gut halten. Bei Km 26 bis 29 habe ich einen leichten Durchhänger, aber ich kann mich wieder fangen und weiter geht es. Inzwischen schmerzt der linke Oberschenkel und an der Innenseite des rechten Beins, oberhalb des Knöchels machen sich auch langsam Schmerzen bemerkbar. Ganz zu schweigen vom linken Fuss. Unterhalb vom Schnürsenkelknoten schmerzt es immer mehr und ich habe das Gefühl, irgend so ein kleines, böses, fieses Männlein würde mir die ganze Zeit mit einem Messer in den Fuss stechen.
Ich überlege mir nochmals den Schuh neu zu schnüren, verschiebe dies aber auf später. Bei Km 33 mache ich mir langsam Gedanken über den Mann mit dem Hammer und Gott und die Welt… Hmm… Irgendwie komme ich zum Schluss, dass es mir – abgesehen von den Schmerzen – noch ganz gut geht. Soweit so gut, aber was hat jetzt das gebracht….?!? Irgendwie muss ich doch diesem Gedanken was abgewinnen….?! Also entscheide ich mich den 3:45 Tempomacher zu überholen. Ich steigere das Tempo von 5:20 auf 5:10 und nach etwa zwei Kilometer kommen bei mir Zweifel auf. War das jetzt eine gute Idee? Hältst du das durch? Ich fange an zu rechnen und komme zum Schluss, dass ich ab jetzt auch noch mit 6:00/km auf eine Endzeit von 3:45 kommen sollte. Zum Glück ist die Stimmung am Strassenrand super und ich laufe einfach weiter. Inmitten der Bahnhofstrasse nutze ich eine Sitzbank um mir den Schuh doch noch einmal neu zu schnüren. Dies hilft ein paar hundert Meter, aber danach sind die Schmerzen wieder da… Mittlerweile bin ich schon bei Km 38 und ein Zuschauer ruft uns zu, dass es nur noch 4km bis ins Ziel wären… und schon beginnt es in meinem Kopf wieder zu rechnen… Aber wenn doch, dann doch - könnte ich es sogar unter 3:40 schaffen….?!? Ich beschliesse es zu versuchen, obwohl ich eigentlich weiss, dass es nicht machbar ist. Trotzdem gebe ich nochmals alles. Der Puls steigt auf etwa 94% der HFmax und ich knüpple nur noch vor mich hin. Je schneller ich werde umso heftiger signalisiert meine rechte Wade, dass sie verkrampfen will. OK, dann halt nur 4:40min/km statt 4:30. Km 41 habe ich irgendwie verpasst und fühle mich etwas orientierungslos, bis ich die Tafel -400m sehe und nochmals alles gebe. Mit verzerrtem Gesicht und beflügelt von den Glückshormonen überquere ich das Ziel mit einer Zeit von 3:40:33. Es hat nicht ganz für eine 3:39er Zeit gereicht, aber ich bin mehr als zufrieden. 
Erschöpft, aber glücklich nehme ich meine Finishermedaille entgegen und denke über meinen nächsten Marathon nach… Dann mit noch besserer Vorbereitung und nochmals 10kg weniger… Weg jetzt mit den Gedanken und geniesse einfach den Augenblick sage ich mir.

Am Abend zwei Teller Spaghetti aglio e olio verschlungen und um 22 Uhr waren wir im Bett. Bevor ich dann einschlafen konnte, ging mir die Vorbereitung nochmals durch den Kopf. Diese verlief nicht optimal, aber auch nicht so schlecht. Ich bin bis vor dem Marathon seit dem 1. Januar etwa 680km gelaufen. Die letzten 10 Wochen hätten nach Steffnys 3:30 Plan sein sollen, aber den 10er und den Halbmarathon musste ich ausfallen lassen – auch mit den Langen hat es nicht so geklappt, nur zweimal über 30km. Egal, trotzdem fühlte ich mich gut vorbereitet und hatte ausserdem noch von über 90kg auf 81kg abgenommen. Gut, bei 1.75m immer noch zu schwer, aber besser als noch schwerer…

Am Sonntagmorgen dann pünktlich um 5:30 Uhr aus den Federn, denn der Start war ja schon um 8:30 Uhr. Zwei Weissmehl Brötchen mit Honig und 0.5l Wasser gefrühstückt.
Pünktlich um 8:30 sind wir bei Sonnenschein und 7° C gestartet. Ich hatte mir eine Tempotabelle für eine Endzeit von 3:45 zugelegt und wollte mich penibel genau an diese halten. Nach dem ersten Kilometer zeigt mir die Uhr eine Zeit von 5:17 – sehr gut, so kann es weiter gehen. Die Beine fühlen sich gut an und der Puls ist auch im optimalen Bereich. Die Kilometer fliegen nur so dahin und die Stimmung ist super. Bei der 10km Marke habe ich einen leichten Vorsprung von etwas über einer Minute auf die Marschroute. Bald schon sehe ich den 3:45 Pacemaker, welcher etwa 1.5 Minuten vor mir den Start passiert hatte. Kurz darauf laufe ich in der Gruppe hinter dem Pacemaker. Etwa bei Km 17 muss ich kurz meinen linken Schuh neu schnüren. Ich habe es vor dem Start natürlich gut gemeint mit dem fest ziehen der Schnürsenkel und so langsam ist es ganz schön schmerzvoll. Ansonsten läuft es immer noch ganz gut die Beine melden sich langsam, aber nur langsam und der Puls klettert auch ein wenig nach oben. Die Halbmarathonmarke passiere ich mit einer Zeit von 1:50:08 und schon bald ist auch Km 25 erreicht. Immer noch habe ich etwas Vorsprung auf meine Marschtabelle und kann das Tempo gut halten. Bei Km 26 bis 29 habe ich einen leichten Durchhänger, aber ich kann mich wieder fangen und weiter geht es. Inzwischen schmerzt der linke Oberschenkel und an der Innenseite des rechten Beins, oberhalb des Knöchels machen sich auch langsam Schmerzen bemerkbar. Ganz zu schweigen vom linken Fuss. Unterhalb vom Schnürsenkelknoten schmerzt es immer mehr und ich habe das Gefühl, irgend so ein kleines, böses, fieses Männlein würde mir die ganze Zeit mit einem Messer in den Fuss stechen.


Erschöpft, aber glücklich nehme ich meine Finishermedaille entgegen und denke über meinen nächsten Marathon nach… Dann mit noch besserer Vorbereitung und nochmals 10kg weniger… Weg jetzt mit den Gedanken und geniesse einfach den Augenblick sage ich mir.
