Zürich Marathon 2008
Verfasst: 26.04.2008, 12:11
Hallo Laufen-aktuell Gemeinde,
was ihr hier lest sind meine ganz persönlichen Eindrücke vom Züri Mara, und für den ein oder anderen mal ganz interessant zu sehen was so im Marathon passieren kann...
erstmal was allgemeines zum Lauf.
Der Zürich Marathon startet schon um 08:30, was erstmal ungewohnt ist aber eigentlich genau richtig
, da man mit den Temperaturen nicht in Konflikt gerät.
Die Verpflegung war wirklich mehr als vorbildlich. Es gab an jeder Station Wasser in FLASCHEN
, dazu ab der 2ten Powerbar im Becher und Riegel. Ich glaube ab der Hälfte des Rennens gab es auch Power Bargel
und Cola, dazu meine ich auch Bananen.
Die Strecke ist wirklich flach bis auf eine kleine Steigung von vielleicht 15HM beim Wendepunkt, absolut bestzeiten tauglich mit schönstem Panorama. Zu der einen Seite die Berge, dann der ZüriSee und Alte, Kunstvolle Gebäude.....
Leider sind die Zürichher nicht wirklich die feierlaunigsten, so das an der Strecke nicht soo viel los war, bis auf das berühmte HOPP SWIZE, oder HOPP HOPP gab es nicht viel zu hören.
Zum Rennen:
Ziel war es einen 4er schnitt zu laufen, eigentlich nicht so schwer zu merken, aber für mich stellte sich das doch schwieriger da als gedacht. Bei KM 1 stand auf meiner UHR 03:42 und da verabschiedete sich meine mitLäuferin (etwa W40, sehr nette Schweizerin die zufällig genau in meinem Leistungsbereich läuft) die ich beim warten auf den Startschuss kennen lernen durfte mit den Worten "wir sind zu schnell, das hat keinen Sinn". Was, soll ich jetzt etwa auf Frauen hören? Nene, ich Lauf erstmal weiter und nimm nur ein wenig Tempo raus.
DieLuft ist gut, ich hab gute Laune die Beine sind wirklich gut drauf heute, bei KM 8 hat sich dann eine Gruppe mit mir drin gebildet die auf Kurs 02:45 ist, Viertel Marathon zeit sieht auch mit 00:41:27gut aus( naja , eigentlich zu schnell, aber ich habe mich ja von meinem 4er Schnitt schon verabschiedet) wir Rollen das Feld von hinten auf und Überholen eigentlich ständig, sammeln zwischendrin noch 3 Elite Frauen ein und bei KM 21,1 steht die UHR bei 01:22:27 (meine 2t schnellste HM zeit überhaupt*hust*) und ich denke über den negativen Split nach und stelle fest das dieser vom Gefühl her auch gut möglich ist. Das Rennen läuft eigentlich gut weiter, ich nehme bei jeder Verpflegungstation eine Flasche Wasser und nen Becher Power Bar zu mir und treffe mit der Flasche auch immer die aufgestellten Fangkörbe für selbige.
Bei Km 26 etwa spüre ich meine Beine und denke mir erstmal nichts weiter dabei, allerdings werde ich noch viel über meine Beine nachdenken, dazu später aber mehr.
Die Zeit für den 3viertel Marathon steht bei 02:04:32, ha Weltrekord,
wenn ich jetzt im Ziel wäre.... bin ich aber nicht sondern muss noch nen viertel Marathon, also weiter gehts.
Mit dem weiter gehts ist aber leichter gesagt als getan, denn meine Beine schreien das sie das Tempo nicht mehr halten können, und ich muss meinen einzig übrig gebliebenen Weggefährten (einen Triathleten) ziehen lassen und werde von da an jedem Kilometer langsamer. es wird bei KM 36 etwa zur reinsten Tortur, meine Oberschenkel schmerzen wie noch nie und in meiner rechten Wade hat sich was gebildet was sich anfühlt wie ein Ball im Muskel der immer grösser wird, zu diesem Zeitpunkt habe ich etwas angst das der Ball zu gross wird und mir meinen schönen Muskel kaputt macht, von daher nehme ich den Druck noch mehr raus und werde noch langsamer
. Zu diesem Zeitpunkt bleibe ich bei den Verpflegungstationen sogar kurz stehen
, trinke Cola schütte mich voll mit Wasser und versuche weiter zu "rennen".... ich denke ans aufgeben, allerdings kommt das für mich bei KM 38 nicht in frage, ich laufe ja, komme was wolle, dick Bestzeit.
Ganz schlimm wird es bei KM 40,5 etwa, denn dort überholt mich meine Begleiterin
vom Anfang und versucht mich noch zu einem Endspurt zu bewegen, ich versuche es auch kurz, aber die Beine können einfach nicht mehr und tun auch höllisch weh. Ganz schön Bitter dieser Moment.
Ich humple in 02:51:09 im Ziel ein und ärgere mich tatsächlich noch über die verdammten 10sec für sub 02:51...........
Nach dem Rennen:
Ich habe meine Bestzeit um gut 15min verbessert und kann trotzdem nicht zufrieden sein, gerade über meine Rentaktik, aber das wird mir sicherlich nicht noch einmal passieren. Das man selbst im 3ten Marathon solche Fehler macht und einen so dick positiven Split läuft kotzt mich schon ein wenig an aber ich habe daraus gelernt.
Zahlen,
Gesamt:129/4780
Men20: 16/338/ 6elite läufer darunter
Pace:04:03
Was bleibt:
Ich werde nächstes Jahr wieder in Zürich laufe, denn die Stadt und die Umgebung sind herrlich um danach noch ne Woche Urlaub zu machen.
auch wenn ich eigentlich keinen Marathon mehr laufen wollte dieses Jahr werde ich im Herbst entweder in Essen oder am Gardersee die 02:40:00 knacken.
gruss,
christian
was ihr hier lest sind meine ganz persönlichen Eindrücke vom Züri Mara, und für den ein oder anderen mal ganz interessant zu sehen was so im Marathon passieren kann...
erstmal was allgemeines zum Lauf.
Der Zürich Marathon startet schon um 08:30, was erstmal ungewohnt ist aber eigentlich genau richtig

Die Verpflegung war wirklich mehr als vorbildlich. Es gab an jeder Station Wasser in FLASCHEN



Die Strecke ist wirklich flach bis auf eine kleine Steigung von vielleicht 15HM beim Wendepunkt, absolut bestzeiten tauglich mit schönstem Panorama. Zu der einen Seite die Berge, dann der ZüriSee und Alte, Kunstvolle Gebäude.....
Leider sind die Zürichher nicht wirklich die feierlaunigsten, so das an der Strecke nicht soo viel los war, bis auf das berühmte HOPP SWIZE, oder HOPP HOPP gab es nicht viel zu hören.
Zum Rennen:
Ziel war es einen 4er schnitt zu laufen, eigentlich nicht so schwer zu merken, aber für mich stellte sich das doch schwieriger da als gedacht. Bei KM 1 stand auf meiner UHR 03:42 und da verabschiedete sich meine mitLäuferin (etwa W40, sehr nette Schweizerin die zufällig genau in meinem Leistungsbereich läuft) die ich beim warten auf den Startschuss kennen lernen durfte mit den Worten "wir sind zu schnell, das hat keinen Sinn". Was, soll ich jetzt etwa auf Frauen hören? Nene, ich Lauf erstmal weiter und nimm nur ein wenig Tempo raus.

Bei Km 26 etwa spüre ich meine Beine und denke mir erstmal nichts weiter dabei, allerdings werde ich noch viel über meine Beine nachdenken, dazu später aber mehr.
Die Zeit für den 3viertel Marathon steht bei 02:04:32, ha Weltrekord,

Mit dem weiter gehts ist aber leichter gesagt als getan, denn meine Beine schreien das sie das Tempo nicht mehr halten können, und ich muss meinen einzig übrig gebliebenen Weggefährten (einen Triathleten) ziehen lassen und werde von da an jedem Kilometer langsamer. es wird bei KM 36 etwa zur reinsten Tortur, meine Oberschenkel schmerzen wie noch nie und in meiner rechten Wade hat sich was gebildet was sich anfühlt wie ein Ball im Muskel der immer grösser wird, zu diesem Zeitpunkt habe ich etwas angst das der Ball zu gross wird und mir meinen schönen Muskel kaputt macht, von daher nehme ich den Druck noch mehr raus und werde noch langsamer


Ganz schlimm wird es bei KM 40,5 etwa, denn dort überholt mich meine Begleiterin

Ich humple in 02:51:09 im Ziel ein und ärgere mich tatsächlich noch über die verdammten 10sec für sub 02:51...........
Nach dem Rennen:
Ich habe meine Bestzeit um gut 15min verbessert und kann trotzdem nicht zufrieden sein, gerade über meine Rentaktik, aber das wird mir sicherlich nicht noch einmal passieren. Das man selbst im 3ten Marathon solche Fehler macht und einen so dick positiven Split läuft kotzt mich schon ein wenig an aber ich habe daraus gelernt.
Zahlen,
Gesamt:129/4780
Men20: 16/338/ 6elite läufer darunter
Pace:04:03
Was bleibt:
Ich werde nächstes Jahr wieder in Zürich laufe, denn die Stadt und die Umgebung sind herrlich um danach noch ne Woche Urlaub zu machen.
auch wenn ich eigentlich keinen Marathon mehr laufen wollte dieses Jahr werde ich im Herbst entweder in Essen oder am Gardersee die 02:40:00 knacken.
gruss,
christian