jackdaniels hat geschrieben:
So etwas gibt es in Deutschland nicht mal Ansatzweise und wenn wir nicht bald ein super-mega Talent finden, dass sich selbst trainiert und an die Spitze läuft ( ausrüsten tut er/sie sich natürlich selber ), dann finden wir nie wieder Anschluss an den Rest der Welt. Bei den frauen besteht das Problem nicht so stark, wobei ja momentan nur Mikitenkova mit der Weltspitze mithalten kann...
Es können im Männerbereich bis auf wenige Marathonläufer eigentlich keine Europäer oder Amerikaner mit den Afrikanern mithalten. Die Frauen haben das Glück, dass noch nicht so viele afrikanische Frauen laufen wie Männer. An den Ursachen dafür können weder das Collesgesystem noch die Hensons was ändern, obwohl schon schön ist in den USA in der Hinsicht natürlich mehr läuft als hier.
jackdaniels hat geschrieben:
Wenn ich daran denke, dass man mit 18 Jahren und nicht untalentiert nie eine Chance haben wird, richtig gut zu werden, weil man nicht unterstützt wird, wird mir schlecht. Es gibt keinen Schulsport, über den Fördrung stattfinden kann, es gibt kaum Sportvereine, die wirkliche Förderung leisten und mittlerweile laufen die Amateure bald Zeiten wie die "Profis".
Natürlich gibt es eine Menge Sportvereine, die wirkliche Förderung leisten. Aber die haben eben auch keinen Goldesel. Und hierzulande wirst du eben für verrückt erklärt, wenn du deine Zukunft im Profisport siehst. In Kenia verstehen es deutlich mehr Menschen als hier.
jackdaniels hat geschrieben:
Und wenn mal wirklich ein Talent da ist, dann wird es schon in im Kindesalter bis zur Jugend verheizt
Das ist wirklich ein Problem. Zuviel Ehrgeiz an der falschen Stelle. Aber wieviel kenianische Talente verheizt werden, bekommt hier ja kaum jemand mit. Da kommen eben immer genug durch, weil genügend Leute mit entsprechendem Potenzial da sein und sich nicht davon abhalten lassen, sich nur dem Laufen zu widmen.
Und in den US-Colleges werden auch eine Menge Läufer veheizt ... kenne selber persönlich einen Fall ...
jackdaniels hat geschrieben:Durch zahlreiche und periodisch wiederkehrende Verletzungen der Achillessehne hat er es dann aufgegeben, Profi werden zu wollen, obwohl er kurz davor stand. Und er ist gerade mal 26 jahre jung.
Pech gehabt oder falsch trainiert. Beides kann einem Kenianer auch passieren. Aber im Schnitt sind die Kenianer viel robuster und weniger Verletzungsanfällig, weil sie nicht so verweichlicht sind wie unsere Jugend.
jackdaniels hat geschrieben:
Dann kommt noch hinzu, dass die nationale Spitze nur alleine trainiert, der teamgeist fehlt völlig, was wohl auch daran liegt, dass es ja auch keine Nachwuchsteams gibt...
Das ist Unsinn. Es gibt mehrere starke Gruppen, unter anderem bei der LG Nord Berlin oder Leverkusen. Außerdem gibt es natürlich auch gemeinsame Kadertrainingslager.
jackdaniels hat geschrieben:
Und unsere leichtathletikclubs wie hier bei uns der SC Magdeburg, die haben auch ein paar Talente... aber die müssen schon alleine zu denen kommen, da macht sich keiner auf die Suche und sichtet.
Wann soll das jemand machen, der neben dem Job, der ihm die Rechnungen zahlt, 20h in der Woche ehrenamtlich auf dem Platz steht? Und wie sollte es ein professioneller Talentscout machen, wenn Schulen und andere Institutionen nicht mitspielen?
jackdaniels hat geschrieben:
Und wenn die schon älter als 12 sind, na da sieht es schon schlecht aus.
Für wen? Wann haben Schuhmann, Schulz der Motchebon mit ernsthaftem Lauftraining anfgefangen?
jackdaniels hat geschrieben:
Dazu kommt dann noch die Bürokratie und Korruption innerhalb der Bundes - und Landesverbände der Leichtathletik und fertig ist die Misere...
Bürokratie kann nervig sein, aber hindert in den seltensten Fällen jemanden direkt daran, schneller zu laufen und besser zu trainieren.
jackdaniels hat geschrieben:
Wie gesagt, als "Späteinsteiger" hat man auch im Jugndalter keine Chance mehr...
Wenn du genügend Talent hast, stimmt das nicht, siehe obige Beispiele. Wenn du nicht genügend Potenzial hast, hast du weder hier noch in Kenia oder sonstwo eine Chance.
Gruß
C.