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Mit 31: Unterdistanzen noch verbessern oder weiter Marathontraining
Verfasst: 26.06.2008, 15:09
von Chri.S
Ich bin jetzt 31 und laufe seit knapp 3 Jahren. Davor habe ich 15 Jahre geraucht und auch mit anderem Substanzen meinem Körper so manches zugemutet. So richtig strukturiert laufe ich seit November 2007, davor hab ich den Hamburg Marathon 07 mit einem sub 4 Plan von Herbert Steffny vorbereitet, ansonsten bin ich frei Schnauze gelaufen, meist 3 mal die Woche.
Meine 10 km Zeit hat sich wie folgt entwickelt:
Oktober 2007 43:46
Januar 2008 41:35
Mai 2008 39:32
Am Sonntag steht ein sehr flacher 10 an und ich hoffe, mich nochmal steigern zu können.
Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Man sagt ja, junge Läufer sollen erstmal Schnelligkeit trainieren, Marathon kann man mit Mitte 30 immer noch gut laufen, weil dann auch die durch jahrelanges Training erworbenen Ausdauer zum Tragen kommt. Wichtig ist in frühen (jungen) Jahren die Grundschnelligkeit auszubilden, richtig?
Ich fahre im Moment zweigleisig: Ich trainiere hauptsächlich für die Marathondistanz und nehme quasi nebenbei Unterdistanzzeitverbesserungen auf 10 km bis HM mit. In ein paar Jahren oder vielleicht sogar Monaten wird es aber sicher sehr schwer, weiterhin beide Bereiche zu verbessern. Ich vermute, ich kann mich auf 10 km noch um 2-3Minuten steigern, aber vielleicht wäre da noch mehr drin, würde ich im Training den Hauptfokus auf 5-21,2 km legen? Wenn dem so ist könnte ich quasi in 1-2 Jahren meine Unterdistanzzeiten auf die Marathondistanz übertragen, wobei dann zusätzlich noch meine Ausdauer besser sein wird.
Ich sehe dabei einige Vorteile. Zum einen, ist so eine längerfristige Motivation möglich, da ich mich erst über sagen wir 2 Jahre auf die kürzeren Distanzen konzentriere, um dann nochmal ein paar Jahre im Marathon meine Zeiten verbessern zu können. Fahre ich weiter zweigleisig könnte meine Entwicklungsprozess in nicht allzuweiter Zukunft eher schleppend verlaufen und ich verliere möglicherweise meine Motivation. Zum anderen weiß ich, dass mir ein stressiges Frühjahr 2009 bevorsteht, wo mir ein Training mit 60 km die Woche sicherlicher mehr entgegenkommt als ein Training mit bis zu bspw. 90 km. Desweiteren machen mir die kurzen, schnelleren Trainingseinheiten im Moment mehr Spaß, das könnte natürlich aber auch daran liegen, dass ich einen marathonspezifischen Winter hinter mir habe, möglicherweise hab ich nach einem Vierteljahr 10k-Training wieder Lust auf lange Intervalle und 35er.
Eine andere Möglichkeit wäre, mich bis zum Sommer nächsten Jahres auf die kurzen Distanzen zu konzentrieren und dann einen Herbstmarathon in Angriff zu nehmen, ähnlich wie es Der_C in seinem Duell-Faden beschreibt.
Oder ist meine Überlegung gänzlich müßig? Bin ich mit 31 nicht mehr groß in der Lage, was für meine Grundschnelligkeit zu tun und steigere ich mein 10k-Tempo auch mit Marathontraining? Ich kanns mir beim besten Willen nicht vorstellen, dafür taten mir die vergangenen Wochen, in denen ich eher Wert auf kurze, knackige Einheiten und nicht zu hohe Umfänge legte, einfach zu gut. Der kommende Wettkampf wird das hoffentlich unterstreichen.
Eine weitere Frage, die sich für mich aus dem Zusammenhang ergibt, ist die nach einem geeigneten Trainingsplan für die kürzeren Distanzen. Daniels wäre eine Möglichkeit, hat da jemand Erfahrunen mit? Toll wäre natürlich ein Trainer hier vor Ort, den gibt es aber leider nicht, so bin ich halt auf Pläne von der Stange und eigenes Gutdünken angewiesen.
Gruß
Chris
Gruß
Chris
Verfasst: 26.06.2008, 15:42
von altste
Hallo Chris,
schöner Thread mit interessanter Fragestellung, da ich mir die im Moment auch stelle...

Bin zwar 3 Jahre älter, aber mir geht es ähnlich. Bin mal schwer gespannt auf die Antworten der "Fachwelt".
Und viel Glück für Deinen 10er!!!
Gruß
Verfasst: 26.06.2008, 16:18
von Balin
Für meinen Geschmack hast du mit dem Thema Marathon viel zu zeitig angefangen. Jetzt im Herbst wäre nach drei Laufjahren ein schöner Zeitpunkt für den ersten gewesen. Aber, abgehakt.
Du wirst auch die nächsten zwei, drei (vier?) Jahre noch schneller werden, nur die Sprünge werden kleiner. Da spielt dein Alter nur eine untergeordnete Rolle.
Die Wahl zwischen Unterdistanzen und Marathon muss kein entweder-oder sein, auch ein und ist möglich, wenn du es im Jahresverlauf trennst.
Frühjahr und Sommer geht es auf Distanzen bis Halbmarathon (ab und zu mal einen langen Lauf einbauen), darauf aufbauend dann die Vorbereitung für einen Herbstmarathon.
Verfasst: 26.06.2008, 16:37
von metsches
Hi Chris,
Chri.S hat geschrieben:Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Man sagt ja, junge Läufer sollen erstmal Schnelligkeit trainieren, Marathon kann man mit Mitte 30 immer noch gut laufen, weil dann auch die durch jahrelanges Training erworbenen Ausdauer zum Tragen kommt. Wichtig ist in frühen (jungen) Jahren die Grundschnelligkeit auszubilden, richtig?
Unter dem Begriff "Grundschnelligkeit" verstehe ich das Tempo, dass man ohne spezifisches Schelligkeitstraining laufen kann. Ich denke mal, dass du meintest, es sei üblich, in jungen Jahren vorwiegend schnelle Sachen zu machen.
Ich gebe dir insofern recht, als junge (<16 Jahre) Läufer aus der allgemeinen Leichtathletik kommen und sich in ihrem "Fachgebiet" Lauf spezialisieren wollen. Da wird in der Regel mit den Mittelstrecken begonnen.
Chri.S hat geschrieben:Ich fahre im Moment zweigleisig: Ich trainiere hauptsächlich für die Marathondistanz und nehme quasi nebenbei Unterdistanzzeitverbesserungen auf 10 km bis HM mit. In ein paar Jahren oder vielleicht sogar Monaten wird es aber sicher sehr schwer, weiterhin beide Bereiche zu verbessern. Ich vermute, ich kann mich auf 10 km noch um 2-3Minuten steigern, aber vielleicht wäre da noch mehr drin, würde ich im Training den Hauptfokus auf 5-21,2 km legen? Wenn dem so ist könnte ich quasi in 1-2 Jahren meine Unterdistanzzeiten auf die Marathondistanz übertragen, wobei dann zusätzlich noch meine Ausdauer besser sein wird.
Das sehe ich auch so. Im Moment ist dein Körper noch so empfänglich für Belastungsreize, dass eine Verbesserung in beiden Bereichen statt findet.
Chri.S hat geschrieben:Zum anderen weiß ich, dass mir ein stressiges Frühjahr 2009 bevorsteht, wo mir ein Training mit 60 km die Woche sicherlicher mehr entgegenkommt als ein Training mit bis zu bspw. 90 km. Desweiteren machen mir die kurzen, schnelleren Trainingseinheiten im Moment mehr Spaß, das könnte natürlich aber auch daran liegen, dass ich einen marathonspezifischen Winter hinter mir habe, möglicherweise hab ich nach einem Vierteljahr 10k-Training wieder Lust auf lange Intervalle und 35er.
Was die 35er angeht, die kannst du problemlos auch in ein 10km Training einbauen. Ein Long-Jog alle 2 Wochen über diese Distanz stellt ein hervorragenden GA1-Reiz dar. Dieser Trainigsbereich muß im 10k, sogar im 5k-Training ebenfalls regelmäig bedient werden. Kürzere Distanzen heißt nicht automatisch schneller rennen.
Chri.S hat geschrieben:
Oder ist meine Überlegung gänzlich müßig? Bin ich mit 31 nicht mehr groß in der Lage, was für meine Grundschnelligkeit zu tun und steigere ich mein 10k-Tempo auch mit Marathontraining? Ich kanns mir beim besten Willen nicht vorstellen, dafür taten mir die vergangenen Wochen, in denen ich eher Wert auf kurze, knackige Einheiten und nicht zu hohe Umfänge legte, einfach zu gut. Der kommende Wettkampf wird das hoffentlich unterstreichen.
Nein überhaupt nicht. Mir ist es mit gut 30 Jahren und dann noch mit 31 Jahren gelungen, meine 10km - Zeit durch 3000 - 5000m Training deutlich zu verbessern. Leider erst auf Drängen anderer Leute. Dabei habe ich zufällig herausgefunden, dass mir diese Distanzen auf der Bahn unheimlich viel Spaß machen, und das ist ja wohl das wichtigste!
Chri.S hat geschrieben:Eine weitere Frage, die sich für mich aus dem Zusammenhang ergibt, ist die nach einem geeigneten Trainingsplan für die kürzeren Distanzen. Daniels wäre eine Möglichkeit, hat da jemand Erfahrunen mit? Toll wäre natürlich ein Trainer hier vor Ort, den gibt es aber leider nicht, so bin ich halt auf Pläne von der Stange und eigenes Gutdünken angewiesen.
Auch die gibt es und zwar "Runners World Lauftrainer 5/10km" von Martin Grüning u.a.. Ist vielleicht nicht der letzte Schrei aber für den Anfang durchaus brauchbar.
Gruß
Matze
Verfasst: 26.06.2008, 17:49
von cpr
Ich bin auch Anfang 30, und will auch auf allen Distanzen schneller werden.
Es interessiert mich nicht, was ich mit 15 Jahren dafuer haette machen koennen. Ich trainiere mich heute.
Meine Herangehensweise:
- bin ich bereits trainierbar? (Nein, aber jedes Jahr mehr.)
- bin ich "slow twitch" oder "fast twitch" und wie passe ich mein Trainng daran an?
- welche Zeit pro Woche kann ich dieses Jahr, 2009 und 2010 dem Training widmen?
- habe ich eine gute Ernaehrung?
- habe ich (abstellbaren) seelischen Stress, der mich ausbremst?
- wie lange will ich das Laufen ueberhaupt betreiben?
Ich koennte jetzt noch jede Menge anderer Sachen aufzaehlen. Was vor Abschluss meiner koerperlichen Entwicklung war, ist nicht darunter.
Warum kann ich heute und in 2 Jahren keinen Daniels Elite Plan mit bis zu 200km/Woche laufen? In der Minimierung der Luecke liegt die Beantwortung aller dieser Fragen. (Nein, dies ist nicht meine Absicht, nur eine rhetorische Frage.)
Arbeit, Arbeit, Arbeit. Jede Woche.
Laufstil verbessern, damit man die Kilometer aushaelt. Doubles in den Tagesablauf integrieren lernen. Jede "Phase" hoehere Wochenkilometer laufen. Das Trainingsbuch analysieren: "Was funktioniert bei mir?" Abklopfen, wie sehr man sein Umfeld auf den Sport ausrichten kann&will.
Und so weiter, und so fort, aber ich muss jetzt Schluss machen, denn ich habe mir heute eine Einheit vorgenommen.
Verfasst: 26.06.2008, 17:51
von Derfnam
Hallo Chris,
ich bin zwar keiner aus der "Fachwelt" aber ich möchte dir trotzdem meine Meinung dazu schreiben.
Wir sind ja nun alle Hobbyläufer und da finde ich beantwortet sich deine Frage doch von selbst, laufe jeweils die Strecken wo du Lust drauf hast. Wie hier schon der Ein oder Andere geschrieben hat, wirst du dich unter normalen Umständen noch auf allen Strecken verbessern.
Passe doch die WK deine Laune und deinem Umfeld an. Wenn du im nächsten Frühjahr Stress hast, dann laufe doch im Herbst Marathon und im Frühjahr nur kürzere Sachen.
Ich glaube aber auch nicht, dass man es so einfach sehen kann. Ich trainiere nun mal nur noch auf 10 km in sub 35 und kann dann den Marathon in sub 2:40 laufen.
Marathon laufen muss man auch lernen. Haile hat ja auch einige Versuche gebraucht, bis er Weltrekord gelaufen ist.
Wenn du es hin bekommst, fände ich einen Marathon im Jahr gut für dich. So hast du viel Zeit im Jahr um an deinen Unterdistanzzeiten zu arbeiten und "übst" auch noch das Marathon laufen. Ich denke so ist dann auch gewährleistet, dass du in 3 oder 4 Jahren die Unterdistanzzeiten auf den Marathon umsetzen kannst.
Manfred

Verfasst: 26.06.2008, 18:04
von metsches
cpr hat geschrieben:Ich bin auch Anfang 30, und will auch auf allen Distanzen schneller werden.
Es interessiert mich nicht, was ich mit 15 Jahren dafuer haette machen koennen. Ich trainiere mich heute.
Meine Herangehensweise:
- bin ich bereits trainierbar? (Nein, aber jedes Jahr mehr.)
- bin ich "slow twitch" oder "fast twitch" und wie passe ich mein Trainng daran an?
- welche Zeit pro Woche kann ich dieses Jahr, 2009 und 2010 dem Training widmen?
- habe ich eine gute Ernaehrung?
- habe ich (abstellbaren) seelischen Stress, der mich ausbremst?
- wie lange will ich das Laufen ueberhaupt betreiben?
Ich koennte jetzt noch jede Menge anderer Sachen aufzaehlen. Was vor Abschluss meiner koerperlichen Entwicklung war, ist nicht darunter.
Warum kann ich heute und in 2 Jahren keinen Daniels Elite Plan mit bis zu 200km/Woche laufen? In der Minimierung der Luecke liegt die Beantwortung aller dieser Fragen. (Nein, dies ist nicht meine Absicht, nur eine rhetorische Frage.)
Arbeit, Arbeit, Arbeit. Jede Woche.
Laufstil verbessern, damit man die Kilometer aushaelt. Doubles in den Tagesablauf integrieren lernen. Jede "Phase" hoehere Wochenkilometer laufen. Das Trainingsbuch analysieren: "Was funktioniert bei mir?" Abklopfen, wie sehr man sein Umfeld auf den Sport ausrichten kann&will.
Und so weiter, und so fort, aber ich muss jetzt Schluss machen, denn ich habe mir heute eine Einheit vorgenommen.
Oje, das hört sich aber ein wenig nach "Zähne zusammenbeißen" an.
Was ist "Slow twitch" bzw. "fast twitch" und was sind "Doubles"?
Was bedeutet die Frage:"Bin ich trainierbar?"? Also, entweder bin ich es, oder ich bin es nicht, verweise hierzu auf den "Talent"-Thread.
Gruß Matze
Verfasst: 26.06.2008, 18:05
von stippy
altste hat geschrieben:Hallo Chris,
schöner Thread mit interessanter Fragestellung, da ich mir die im Moment auch stelle...

Bin zwar 3 Jahre älter, aber mir geht es ähnlich. Bin mal schwer gespannt auf die Antworten der "Fachwelt".
Und viel Glück für Deinen 10er!!!
Gruß
Dem schließ ich mich an. Ich bin 24, also noch etwas jünger, und möchte hauptsächlich meine 10km-Zeit verbessern, aber auch HM's laufen. Bin am Überlegen, ob ich mir für nächstes Jahr mal einen Marathon vornehmen soll oder ob es in meinem Alter sinnvoller ist auf die kürzeren Distanzen zu trainieren.
Was mich interessiert wär also, ob man durch Marathon-Training gleichermaßen auf den Unterdistanzen schneller wird?
Verfasst: 26.06.2008, 18:14
von sapsine
metsches hat geschrieben:Oje, das hört sich aber ein wenig nach "Zähne zusammenbeißen" an.
Was ist "Slow twitch" bzw. "fast twitch" und was sind "Doubles"?
Was bedeutet die Frage:"Bin ich trainierbar?"? Also, entweder bin ich es, oder ich bin es nicht, verweise hierzu auf den "Talent"-Thread.
Und welches Posting da meinst du?

Die Frage ist doch immer wieder, wieviel ist Talent, wieviel Fleiß, usw. usf. Aber dazu gabs hier ja schon endlose Fäden...
Der Rest hier liest sich spannend. Matze, willst du dich da nicht auch einreihen? Oder ist der Marathon wirklich komplett gestorben - nicht nur für 2008 und weißt du, was du willst? Nächste Woche den 5.000er, klar. Danach?
Grüße, sapsi
PS: Kein Training heute?
Verfasst: 26.06.2008, 18:16
von Chri.S
Derfnam hat geschrieben:Hallo Chris,
ich bin zwar keiner aus der "Fachwelt" aber ich möchte dir trotzdem meine Meinung dazu schreiben.
Wir sind ja nun alle Hobbyläufer und da finde ich beantwortet sich deine Frage doch von selbst, laufe jeweils die Strecken wo du Lust drauf hast. Wie hier schon der Ein oder Andere geschrieben hat, wirst du dich unter normalen Umständen noch auf allen Strecken verbessern.
Passe doch die WK deine Laune und deinem Umfeld an. Wenn du im nächsten Frühjahr Stress hast, dann laufe doch im Herbst Marathon und im Frühjahr nur kürzere Sachen.
Ich glaube aber auch nicht, dass man es so einfach sehen kann. Ich trainiere nun mal nur noch auf 10 km in sub 35 und kann dann den Marathon in sub 2:40 laufen.
Marathon laufen muss man auch lernen. Haile hat ja auch einige Versuche gebraucht, bis er Weltrekord gelaufen ist.
Wenn du es hin bekommst, fände ich einen Marathon im Jahr gut für dich. So hast du viel Zeit im Jahr um an deinen Unterdistanzzeiten zu arbeiten und "übst" auch noch das Marathon laufen. Ich denke so ist dann auch gewährleistet, dass du in 3 oder 4 Jahren die Unterdistanzzeiten auf den Marathon umsetzen kannst.
Manfred
Hi Manfred!
Die Frage ist keineswegs nur an die Experten gerichtet, wobei ich nicht mal meinen würde, Du seist keiner. Anregungen von Leuten wie Dir sind doch manchmal viel anregender, weil verständlicher und praxisnaher
Das man Zeiten nicht einfach hochrechnen kann, ist mir klar. Mir gehts nur darum, die Frage zu klären, wie ich die mir verbleibende Zeit optimal nutzen kann. Wie ich sehe und befürchtet hatte, ist das alles andere als einfach
cpr hat geschrieben:Ich bin auch Anfang 30, und will auch auf allen Distanzen schneller werden.
Es interessiert mich nicht, was ich mit 15 Jahren dafuer haette machen koennen. Ich trainiere mich heute.
Meine Herangehensweise:
- bin ich bereits trainierbar? (Nein, aber jedes Jahr mehr.)
- bin ich "slow twitch" oder "fast twitch" und wie passe ich mein Trainng daran an?
- welche Zeit pro Woche kann ich dieses Jahr, 2009 und 2010 dem Training widmen?
- habe ich eine gute Ernaehrung?
- habe ich (abstellbaren) seelischen Stress, der mich ausbremst?
- wie lange will ich das Laufen ueberhaupt betreiben?
Ich koennte jetzt noch jede Menge anderer Sachen aufzaehlen. Was vor Abschluss meiner koerperlichen Entwicklung war, ist nicht darunter.
Warum kann ich heute und in 2 Jahren keinen Daniels Elite Plan mit bis zu 200km/Woche laufen? In der Minimierung der Luecke liegt die Beantwortung aller dieser Fragen. (Nein, dies ist nicht meine Absicht, nur eine rhetorische Frage.)
Arbeit, Arbeit, Arbeit. Jede Woche.
Laufstil verbessern, damit man die Kilometer aushaelt. Doubles in den Tagesablauf integrieren lernen. Jede "Phase" hoehere Wochenkilometer laufen. Das Trainingsbuch analysieren: "Was funktioniert bei mir?" Abklopfen, wie sehr man sein Umfeld auf den Sport ausrichten kann&will.
Und so weiter, und so fort, aber ich muss jetzt Schluss machen, denn ich habe mir heute eine Einheit vorgenommen.
Das wären mir viel zu viele Fragestellungen auf einmal. Die ein oder andere Frage stelle ich mir während des Trainings ohnehin, im Moment ist es halt die Suche nach einem optimalen Zeitpunkt für das richtige Training.
Das man sehr wohl beides, also M- und 10k-Training gleichzeitig betreiben kann, ist zweifellos richtig. Obs der optimalste Weg ist, dass ist für mich die Frage. Auch wenn das Training für beide Distanzen sicherlich den Vorteil hat, dass es abwechslungsreich ist.
Übrigens: Wie genau kann ich denn herausfinden, ob ich ein fast- oder slow-twitch-Typ bin?
metsches hat geschrieben:
Mir ist es mit gut 30 Jahren und dann noch mit 31 Jahren gelungen, meine 10km - Zeit durch 3000 - 5000m Training deutlich zu verbessern. Leider erst auf Drängen anderer Leute. Dabei habe ich zufällig herausgefunden, dass mir diese Distanzen auf der Bahn unheimlich viel Spaß machen, und das ist ja wohl das wichtigste!
Gruß
Matze
Hi Matze!
Vielleicht magst Du mal etwas näher beschreiben, wie Du Dein Training in der Zeit strukturiert hast? Würde mich interessieren.
Danke für die Antworten bisher, ich arbeite alles nochmal genauer auf, wenn ich mehr Zeit habe.
Gruß
Chris
Verfasst: 26.06.2008, 18:20
von quarterbrain
Hallo Chris,
damit nicht mehr Antworten auf deine Fragen im Greifthread stehen als hier, antworte ich mal an der richtigen Stelle ;)
Auch mir hat sich die Frage schon gestellt. Ganz aktuell jetzt im Sommer, als ich gemerkt habe, dass ich meine Zeiten von 3000 bis 10000m auf der Bahn noch verbessern kann.
Aber auch schon einmal vor 4 1/2 Jahren, als ich Vater geworden bin und bedingt durch Arbeit und Familie einfach keine Zeit für eine Marathonvorbereitung hatte. Ich habe also auch schon eigene Erfahrungen zu diesem Thema...
Mir scheint es, als gehe es bei deiner Frage eigentlich um zwei Sachen: Zum einen, die Frage, ob du deine Ausdauer und Schnelligkeit nicht durch ein 10-km-Training auch soweit ausbauen kannst, dass du, wenn du in ein paar Jahren Marathon läuftst, diesen Zugewinn direkt umsetzen kannst. Die andere Frage ist die nach der zur Verfügung stehenden Zeit und den Möglichkeiten, die sich daraus ergeben.
Zuerst zum zweiten Thema: Solltest du tatsächlich nur 60 km in der Woche laufen können, so wirst du kein Training machen können, bei dem du dein Potential im Marathon umsetzen kannst. Auch ich würde mich dann fragen, ob es sich dafür dann lohnt. Nachdem ich 2003/2004 jeweils nur ca. 60-70km/Woche gelaufen bin, war mein erster HM ein völliges Desaster und alles andere als motivierend. Da würde ich mich aus heutiger Sicht auf Wettkämpfe bis max 10km beschränken. Die Frage ist natürlich auch, ob es wirklich nur 60 km sein werden, die du laufen kannst. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich denke, dass ich morgens mit meinem Training früh dran bin und dann hier lese, dass andere um 5 Uhr laufen

Ob sowas für dich denk- und zumutbar ist kannst natürlich nur du selbst beantworten. Es kann ja auch extrem demotivierend sein, seine gesamte Freizeit mit Training zu verbringen...
Die andere Frage nach dem Effekt von "kurzem" Training für den Marathon sehe ich schon krititsch. Ich glaube nicht, dass du bei deinem Marathon-Comeback in ein paar Jahren ähnlich gute Ergebnisse erzielen könntest als wenn du das Marathontraining durchgezogen hättest. Wenn du fragst (im anderen Thread): Wieso im Herbst 3:05 laufen, wenn ich nächstes Jahr 2:57 laufen könnte?, dann ist für mich die Antwort: Weil du mit dem Marathontraining dann nächstes Jahr evtl. schon bei 2:52 wärest.
Und lass dich nicht täuschen: Auch wer auf 5-10 km schnell sein will, muss einen gewissen Umfang machen. Den Mehraufwand für den Marathon machen in erster Linie die langen Läufe aus. Ich bin wie gesagt einige Jahre deutlich weniger km gelaufen mit intensivem Training für kurze Strecken- ein deutlicher Leistungszuwachs auf den Strecken von 3-21km kam aber erst mit dem Greif-MARATHON-Trainingsplan...
Soweit meine ersten Gedanken dazu, es kommen bestimmt noch mehr. Und irgenwann kann ich hoffentlich so schnell tippen, dass ein Beitrag keine halbe Stunde dauert

Verfasst: 26.06.2008, 19:19
von Chri.S
quarterbrain hat geschrieben:
Zuerst zum zweiten Thema: Solltest du tatsächlich nur 60 km in der Woche laufen können, so wirst du kein Training machen können, bei dem du dein Potential im Marathon umsetzen kannst. Auch ich würde mich dann fragen, ob es sich dafür dann lohnt. Nachdem ich 2003/2004 jeweils nur ca. 60-70km/Woche gelaufen bin, war mein erster HM ein völliges Desaster und alles andere als motivierend. Da würde ich mich aus heutiger Sicht auf Wettkämpfe bis max 10km beschränken. Die Frage ist natürlich auch, ob es wirklich nur 60 km sein werden, die du laufen kannst. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich denke, dass ich morgens mit meinem Training früh dran bin und dann hier lese, dass andere um 5 Uhr laufen

Ob sowas für dich denk- und zumutbar ist kannst natürlich nur du selbst beantworten. Es kann ja auch extrem demotivierend sein, seine gesamte Freizeit mit Training zu verbringen...
Das mit den 60 km war jetzt nur beispielhaft, ich denke ich werde auch 80 laufen können, in Spitzen sicher mehr. Durschn. über 90 wie dieses Jahr werde ich aber wohl nicht laufen können, es sei denn, ich laufe einen frühen Marathon. Morgens trainieren ist machbar, aber länger als zwei, drei Wochen wollte ich sowas nicht machen. Ich war diesen Winter teilweise um 6:00 bei Glatteis mit Stirnlampe unterwegs. Das war gelinde gesagt Scheisse
Was die Umfänge betrifft, kann es natürlich sein, dass Du eher der Typ bist, der hohe Umfänge braucht. Ich bin diesen Winter mit relativ hohen Umfängen auch gut gefahren, mache ja jetzt mit 75-80 km noch relativ viel, dafür dass ich 6 mal die Woche trainiere und momentan das Augenmerk auf 10k-HM liegt. Wäre mal einen Versuch wert, wie das mit geringeren Umfängen so klappt.. Wobei ich ja eher einer bin, der viele Kilometer macht, also würde ich auch das während des 10k-Trainings beibehalten. Du kennst ja die Greifpläne, im Grunde sieht sein B-Plan so aus, wie das was wir jetzt machen, nur dass seine langen als Maximum 25 haben und normalerweise 20 km lang sind. Fehlte halt nur der ganz lange..
quarterbrain hat geschrieben:
Die andere Frage nach dem Effekt von "kurzem" Training für den Marathon sehe ich schon krititsch. Ich glaube nicht, dass du bei deinem Marathon-Comeback in ein paar Jahren ähnlich gute Ergebnisse erzielen könntest als wenn du das Marathontraining durchgezogen hättest. Wenn du fragst (im anderen Thread): Wieso im Herbst 3:05 laufen, wenn ich nächstes Jahr 2:57 laufen könnte?, dann ist für mich die Antwort: Weil du mit dem Marathontraining dann nächstes Jahr evtl. schon bei 2:52 wärest.
Und lass dich nicht täuschen: Auch wer auf 5-10 km schnell sein will, muss einen gewissen Umfang machen. Den Mehraufwand für den Marathon machen in erster Linie die langen Läufe aus. Ich bin wie gesagt einige Jahre deutlich weniger km gelaufen mit intensivem Training für kurze Strecken- ein deutlicher Leistungszuwachs auf den Strecken von 3-21km kam aber erst mit dem Greif-MARATHON-Trainingsplan...
Soweit meine ersten Gedanken dazu, es kommen bestimmt noch mehr. Und irgenwann kann ich hoffentlich so schnell tippen, dass ein Beitrag keine halbe Stunde dauert
Hmmm... Heißt, ein Training mit langen Läufen, einer schnellen, einer langen und schnellen Einheit
könnte doch ein Kompromiss sein, der sich ausgeht? Bist Du Deine 10k-PB während eines marathonspezifischen Trainings gelaufen?
Im Grunde sollte ich mir eigentlich gar keine Gedanken machen, meine ich, da ich mich ja noch stetig verbessere. Grund für meine Gedankengänge sind u.a. so Aussagen wie, dass man nicht gleichzeitg für 10 km und Marathon trainieren kann, um optimale Ergebnisse zu erzielen oder dass man sich auf Unterdistanzzeiten nur in jungen Jahren bis zu einem gewissen Punkt verbessern kann (den ich vielleicht schon überschritten habe).
Vielleicht hat schoaf aber auch Recht und ich sollte erstmal den 10er am Sonntag hinter mich bringen
Danke soweit, interessante Aspekte!
Gruß
Chris
P.S: Das mit dem langsamen Tippen ist schon okay, Du bist aufgrund Deines Cerebralhandicaps entschuldigt

Verfasst: 26.06.2008, 20:21
von cpr
metsches hat geschrieben:Was bedeutet die Frage:"Bin ich trainierbar?"? Also, entweder bin ich es, oder ich bin es nicht, verweise hierzu auf den "Talent"-Thread.
Wenn man im 1. Laufjahr sich mit Intervalltraining ins Lazarett schiesst, dann liegt es daran, dass man zu dem Zeitpunkt noch nicht trainierbar ist. Vielmehr muss man sich erst Grundlagen schaffen, auf dem wirkliches Training erst aufbauen kann. Wer keine 60km/Woche schafft, braucht keinen ausgefuchsten Plan mit Intervallen etc, sondern er muss sich erstmal steigern.
Wer mit 5 Stunden/Woche schon dauermuede ist, ist auch nicht trainierbar. 6-8 Stunden Ausdauerbelastung auf mittleren Dauerlaufniveau sollten schon drin sein.
DANN kann man sich mMn Gedanken machen, ob die Grundschnelligkeit ausreicht. Ob das Talent gegeben ist. VORHER steht aber die Arbeit. Trainierbarkeit erarbeitet man sich sportartspezifisch ueber einen langen Zeitraum. Wenn doch all die Intervall-"Faszinierten" erstmal ein paar Jahre solide liefen…
Doubles = zweimallaufen, slow & fast twitch = langsame und schnelle Muskelfasern. Siehe fachlich solides Laufbuch der eigenen Wahl.
Hat fuer mich uebrigens 0,nix mit Zaehne zusammenbeissen zu tun, sondern mit clever seine Jetons plazieren.
Verfasst: 26.06.2008, 20:57
von quarterbrain
Chri.S hat geschrieben:Das mit den 60 km war jetzt nur beispielhaft, ich denke ich werde auch 80 laufen können, in Spitzen sicher mehr. Durschn. über 90 wie dieses Jahr werde ich aber wohl nicht laufen können, es sei denn, ich laufe einen frühen Marathon. Morgens trainieren ist machbar, aber länger als zwei, drei Wochen wollte ich sowas nicht machen. Ich war diesen Winter teilweise um 6:00 bei Glatteis mit Stirnlampe unterwegs. Das war gelinde gesagt Scheisse
Was die Umfänge betrifft, kann es natürlich sein, dass Du eher der Typ bist, der hohe Umfänge braucht. Ich bin diesen Winter mit relativ hohen Umfängen auch gut gefahren, mache ja jetzt mit 75-80 km noch relativ viel, dafür dass ich 6 mal die Woche trainiere und momentan das Augenmerk auf 10k-HM liegt. Wäre mal einen Versuch wert, wie das mit geringeren Umfängen so klappt.. Wobei ich ja eher einer bin, der viele Kilometer macht, also würde ich auch das während des 10k-Trainings beibehalten. Du kennst ja die Greifpläne, im Grunde sieht sein B-Plan so aus, wie das was wir jetzt machen, nur dass seine langen als Maximum 25 haben und normalerweise 20 km lang sind. Fehlte halt nur der ganz lange..
Hmmm... Heißt, ein Training mit langen Läufen, einer schnellen, einer langen und schnellen Einheit
könnte doch ein Kompromiss sein, der sich ausgeht? Bist Du Deine 10k-PB während eines marathonspezifischen Trainings gelaufen?
Im Grunde sollte ich mir eigentlich gar keine Gedanken machen, meine ich, da ich mich ja noch stetig verbessere. Grund für meine Gedankengänge sind u.a. so Aussagen wie, dass man nicht gleichzeitg für 10 km und Marathon trainieren kann, um optimale Ergebnisse zu erzielen oder dass man sich auf Unterdistanzzeiten nur in jungen Jahren bis zu einem gewissen Punkt verbessern kann (den ich vielleicht schon überschritten habe).
Vielleicht hat schoaf aber auch Recht und ich sollte erstmal den 10er am Sonntag hinter mich bringen
Danke soweit, interessante Aspekte!
Gruß
Chris
P.S: Das mit dem langsamen Tippen ist schon okay, Du bist aufgrund Deines Cerebralhandicaps entschuldigt
Tja, irgendwie wuseln zu diesem Thema ganz viele Gedanken in meinem Kopf rum. Ich schreibe jetzt mal sinnloser Weise, bevor ich sie geordnet habe, weil gleich ja wieder Fußball is...
Du hast Recht, es gibt bestimmt Leute, die mit weniger Umfang auskommen, um gute 10er-Zeiten zu laufen. Wer weiß, wie es bei mir gelaufen wäre, hätte ich in meiner umfangreduzierten Zeit nach einem guten Plan trainiert *spekulier*
Optimal wäre es sicherlich auch für dein 10er-Training, einen Umfang von 80 bis 90 km beizubehalten. Für einen guten Marathon müsstest du im 3-Std-Bereich wohl schon deutlich mehr machen. Ganz ohne Umfang geht es ab einem gewissen Leistungsbereich einfach nicht.
Meine 10 km- Bestzeit bin ich aus dem Marathontraining Anfang März gelaufen. Da war ja bei Greif noch nicht so viel mit Tempo. Vor meiner 5000 und 3000m-PB habe ich aber das derzeitige "schnelle" Training gemacht, und das war dafür sicherlich auch nötig.
Dass man nicht gleichzeitig optimal für 10 km und Marathon trainieren kann, galube ich auch. Da lag bei mir der Hund auch oft begraben, da so eine Marathonvorbereitung ja immer sehr lange dauert, ich aber auch ab und zu ein Erfolgserlebnis (Sprich z.B. einen schnellen 10er) brauche. Das war und ist meiner Marathonleistung sicherlich nicht zuträglich - auf der anderen Seite weiß ich nicht, ob ich ohne diese Erfolgserlebnisse heute noch (ambitioniert) laufen würde. Letztendlich ist es - wie ja andere hier schon geschrieben haben - eine Abwägungsfrage, was du erreichen willst und was dir auch noch Spaß macht. Würde ich nur nach "Erfolgs"kriterien gehen, wäre der Marathon für mich schon gestorben (damit hätte ich mir nebenbei auch so manche Diskussion am Samstagmorgen erspart). Aber er ist halt irgendwie doch eine Leidenschaft... Ob er auch deine Leidenschaft ist, wirst du ganz sicherlich herausfinden und in Kombination mit den Gegebenheiten außerhalb des Sports das richtige Maß finden. Ob du dabei jetzt Marathon läufst oder erstmal eine Pause machst, ist dabei wohl eher sekundär. Sieh dir die ganzen Marathon-Opas hier im Forum an: Ob du den Marathon in 3 oder in fünf Jahren unter 2:40 läufst, ist dir hinterher wahrscheinlich ziemlich egal

Verfasst: 26.06.2008, 22:32
von Chri.S
Eigentlich war sub3 der große Traum. Wenn ich je 2:40 laufen sollte, nehm ich mir wirklich einen Greif S-Plan und schieb eine ruhige Kugel
Ich glaube, ich werde jetzt erstmal so weiter machen, wie bisher. D.h. bis Anfang September meine Unterdistanzen verbessern, um mich dann 8 Wochen auf den Lübeck Marathon vorzubereiten (für den ich schon angemeldet bin, da gibts also kein Zurück

). Je nachdem, wie dieser läuft, werde ich dann meine Ziele für den Winter definieren.
Danke allen erstmal soweit, das war alles sehr informativ.
Gruß
Chris
Verfasst: 27.06.2008, 09:53
von buzze
hallo chris,
ich kann zwar nichts konstruktives beitragen, wollte ich mich aber fuer den interessanten thread bedanken. ich bin (noch) 30 und habe seit meinen anfaengen eigentlich immer mit dem fernziel marathon trainiert. die diskussion hier zeigt mir jetzt perspektiven auf, an die ich noch gar nicht gedacht hatte. ich kann mir gut vorstellen, mich nach dem naechsten marathon auch erstmal auf die vernachlaessigten unterdistanzen zu konzentrieren - zumal ich nachwuchsbedingt nicht mehr so viel zeit fuers laufen aufbringen kann und will. also: danke nochmal

Verfasst: 28.06.2008, 00:33
von kat17
Derfnam hat geschrieben:
ich bin zwar keiner aus der "Fachwelt"
Fachwelt bin ich auch nicht gerade ...
Derfnam hat geschrieben:
Wir sind ja nun alle Hobbyläufer und da finde ich beantwortet sich deine Frage doch von selbst, laufe jeweils die Strecken wo du Lust drauf hast. Wie hier schon der Ein oder Andere geschrieben hat, wirst du dich unter normalen Umständen noch auf allen Strecken verbessern.
... aber in die Richtung geht meine Meinung auch.
Ich habe das auch schon gelesen, dass ideales Marathontraining und ideales 10km-Training gleichzeitig nicht moeglich sein soll. Mein Eindruck ist aber, dass das hauptsaechlich fuer den richtigen Spitzenbereich (also Kategorie Haile oder knapp drunter) gilt. Bei mir selbst war es bisher jedenfalls so, dass ich mich auf allen Strecken (ab 10km) gleichzeitig verbessert habe. Nun gut, so lange laufe ich auch noch nicht (5 Jahre), und ausserdem bewege ich mich eher im Schneckenbereich, so dass ich vielleicht nicht als Massstab tauge. Aber ähnliche Effekte habe ich auch bei schnelleren und sogar auch bei richtig schnellen Leuten beobachtet. Das beste Beispiel, das mir einfaellt, ist MadMag aus dem km-Spiel, dem ich letztes Jahr bei seiner 10km-PB zugucken durfte (unter 32 Min.), und der vier Wochen später auch seine Marathon-PB (unter 2:27h) gelaufen ist. Also scheint die gleichzeitige Verbesserung auf beiden Distanzen auch noch bis in ziemlich schnelle Bereiche moeglich zu sein und Du braeuchtest keine Angst zu haben, Dir durch Marathontraining gute 10km-Zeiten zu versauen. Trotzdem wird wohl nichts dagegen sprechen, wenn Du Dich erstmal auf kuerzeren Distanzen austobst, wenn Du Lust darauf hast - die guten Marathonzeiten werden Dir in ein, zwei Jahren wohl nicht davonlaufen ;-)
Gruss,
Katrin
Verfasst: 28.06.2008, 00:52
von atp
ja, wie optimiert man alles und macht nirgends kompromisse?
worum geht es denn eigentlich?
willst du möglichst noch viele jahre pb verbesserungen erleben?
hast du angst, durch eine entscheidung fürs marathontraining nie dein wirkliches 10k potential herausgekitzelt zu haben?
hast du angst, bei zuviel 10k training dann möglicherweise dein optimales marathonpotential zu verpassen?
oder hast du einfach angst vor dem alter?
mein gott, es geht doch nur um lächerliche minuten.
mein rat: wähle einfach eine distanz, die dich am meisten interessiert und konzentrier dich voll darauf.
Verfasst: 28.06.2008, 07:30
von sapsine
kat17 hat geschrieben:Das beste Beispiel, das mir einfaellt, ist MadMag aus dem km-Spiel, dem ich letztes Jahr bei seiner 10km-PB zugucken durfte (unter 32 Min.), und der vier Wochen später auch seine Marathon-PB (unter 2:27h) gelaufen ist.
Hallo Chris,
wollte den Namen hier ja nicht wieder mal nennen

, aber das hat Katrin jetzt übernommen (

). Hatten wir ja per PN. Mehr im
km-Spiel, Zeiten stehen drin, dazu kannst du dir ja mal sein Training anschaun im km-Reiter. Die einzelnen KWs sind recht ausführlich dokumentiert. Die 10-er PB war anlässlich der DM in
Mannheim 2007.
Matze wird sich bestimmt nächste Woche auch nochmal rühren und auf die Fragen eingehen.
Schönes WE, sapsi
Verfasst: 28.06.2008, 09:05
von Chri.S
kat17 hat geschrieben:Fachwelt bin ich auch nicht gerade ...
... aber in die Richtung geht meine Meinung auch.
Ich habe das auch schon gelesen, dass ideales Marathontraining und ideales 10km-Training gleichzeitig nicht moeglich sein soll. Mein Eindruck ist aber, dass das hauptsaechlich fuer den richtigen Spitzenbereich (also Kategorie Haile oder knapp drunter) gilt. Bei mir selbst war es bisher jedenfalls so, dass ich mich auf allen Strecken (ab 10km) gleichzeitig verbessert habe. Nun gut, so lange laufe ich auch noch nicht (5 Jahre), und ausserdem bewege ich mich eher im Schneckenbereich, so dass ich vielleicht nicht als Massstab tauge. Aber ähnliche Effekte habe ich auch bei schnelleren und sogar auch bei richtig schnellen Leuten beobachtet. Das beste Beispiel, das mir einfaellt, ist MadMag aus dem km-Spiel, dem ich letztes Jahr bei seiner 10km-PB zugucken durfte (unter 32 Min.), und der vier Wochen später auch seine Marathon-PB (unter 2:27h) gelaufen ist. Also scheint die gleichzeitige Verbesserung auf beiden Distanzen auch noch bis in ziemlich schnelle Bereiche moeglich zu sein und Du braeuchtest keine Angst zu haben, Dir durch Marathontraining gute 10km-Zeiten zu versauen. Trotzdem wird wohl nichts dagegen sprechen, wenn Du Dich erstmal auf kuerzeren Distanzen austobst, wenn Du Lust darauf hast - die guten Marathonzeiten werden Dir in ein, zwei Jahren wohl nicht davonlaufen ;-)
Gruss,
Katrin
sapsine hat geschrieben:Hallo Chris,
wollte den Namen hier ja nicht wieder mal nennen

, aber das hat Katrin jetzt übernommen (

). Hatten wir ja per PN. Mehr im
km-Spiel, Zeiten stehen drin, dazu kannst du dir ja mal sein Training anschaun im km-Reiter. Die einzelnen KWs sind recht ausführlich dokumentiert. Die 10-er PB war anlässlich der DM in
Mannheim 2007.
Matze wird sich bestimmt nächste Woche auch nochmal rühren und auf die Fragen eingehen.
Schönes WE, sapsi
Danke euch

Die Berichte, die seine Vorbereitung mit einbeziehensind sehr interessant! Mein Wochenende ist gerettet, es gibt viel zu lesen

(Darf ja nicht viel laufen, weil morgen Wettkampf und Wetter ist zu schlecht zum rausgehen

)
atp hat geschrieben:
willst du möglichst noch viele jahre pb verbesserungen erleben?
hast du angst, durch eine entscheidung fürs marathontraining nie dein wirkliches 10k potential herausgekitzelt zu haben?
hast du angst, bei zuviel 10k training dann möglicherweise dein optimales marathonpotential zu verpassen?
oder hast du einfach angst vor dem alter?
Ich denke, ich könnte alle 3 Fragen mit "Ja" beantworten. Ich will noch lange Spaß am Laufen haben und will mich auf allen Distanzen verbessern. Bisher war ich in der glücklichen Posititon, bei jedem Wettkampf eine neue Bestzeit zu laufen, dass wird sich in absehbarer Zeit aber ändern und ich weiß nicht, wie ich darauf reagiere. Das ist vielleicht meine größte Befürchtung, dass ich so die Motivation verliere. Angst vor dem Alter spielt vielleicht nur eine untergeordnete Rolle, ich hab ja noch ein paar Jährchen, in denen ich mich verbessern kann, die Angst kommt also erst langsam am Horizont auf, ist aber noch nicht konkret und ich weiß nicht, wie ich mit der Situation dann umgehe.
Klar, es sind nur lächerliche Minuten, um die es geht, aber sie sorgen für eine hohe Motivation. Vielleicht ist es nicht verkehrt, wenn ich auf diese Weise ein bischen Demut lerne und begreife, dass es nicht nur ums sich verbessern geht, sondern auch um etwas anderes
So, ich laufe nochmal 3 km, damit ich morgen nicht vergessen habe, was Laufen eigentlich ist
Gruß und ein Danke auch nochmal von mir für die vielen interessanten Beiträge!
Chris
Verfasst: 28.06.2008, 09:28
von atp
Chri.S hat geschrieben:Ich denke, ich könnte alle 3 Fragen mit "Ja" beantworten. Ich will noch lange Spaß am Laufen haben und will mich auf allen Distanzen verbessern. Bisher war ich in der glücklichen Posititon, bei jedem Wettkampf eine neue Bestzeit zu laufen, dass wird sich in absehbarer Zeit aber ändern und ich weiß nicht, wie ich darauf reagiere. Das ist vielleicht meine größte Befürchtung, dass ich so die Motivation verliere. Angst vor dem Alter spielt vielleicht nur eine untergeordnete Rolle, ich hab ja noch ein paar Jährchen, in denen ich mich verbessern kann, die Angst kommt also erst langsam am Horizont auf, ist aber noch nicht konkret und ich weiß nicht, wie ich mit der Situation dann umgehe.
Klar, es sind nur lächerliche Minuten, um die es geht, aber sie sorgen für eine hohe Motivation. Vielleicht ist es nicht verkehrt, wenn ich auf diese Weise ein bischen Demut lerne und begreife, dass es nicht nur ums sich verbessern geht, sondern auch um etwas anderes
hier wurde mal eine umfrage gemacht, wann die leute hier ihre letzte pb hatten. ergebnis war, dass die allermeisten offensichtlich hier gerade dabei sind ihre pb verbessern, weil sie bei fast allen in den letzten 3 jahren war und bei den meisten im aktuellen jahr. im umkehrschluss folgt daraus, dass läufer, die nicht mehr ihre pb verbessern, hier in diesem formum sehr rar sind.
vermutlich gilt das ebenso für einen großteil der wettkampfteilnehmer.
ich selbst habe schon 2 jahre an keinen wettkampf teilgenommen, würde aber vermutlich meine pb deutlich verbessern können.
kann dir da eigentlich nur raten, dass du nicht nur versuchen solltest, deine pb auf allen distanzen zu verbessern sondern auch, deine motivation fürs laufen nicht nur davon abhängig zu machen wie es leider so viele tun.
Verfasst: 28.06.2008, 12:05
von CarstenS
So vieles gäbe es dazu zu sagen. Man neigt ja oft dazu, anzunehmen, so wie man selbst es gemacht hat, wäre es richtig. Nun denn: Ich bin von Anfang an jedes Jahr einen Marathon gelaufen. Das hat mich nicht daran gehindert, schneller zu werden. Es war allerdings auch immer nur ein Marathon im Jahr, und das halte ich auch für wichtig, da ansonsten der Jahresaufbau schon etwas gedrängt ist.
Man sollte im Marathontraining ohnehin das Tempo nicht vergessen. Und im Training für kürzere Distanzen den Umfang nicht.
Gruß,
Carsten
Verfasst: 28.06.2008, 12:12
von CarstenS
atp hat geschrieben:hier wurde mal eine umfrage gemacht, wann die leute hier ihre letzte pb hatten. ergebnis war, dass die allermeisten offensichtlich hier gerade dabei sind ihre pb verbessern, weil sie bei fast allen in den letzten 3 jahren war und bei den meisten im aktuellen jahr. im umkehrschluss folgt daraus, dass läufer, die nicht mehr ihre pb verbessern, hier in diesem formum sehr rar sind.
Oder nicht an Umfragen teilnehmen.
vermutlich gilt das ebenso für einen großteil der wettkampfteilnehmer.
Hast Du Dir mal die AK-Verteilung bei einem Volkslauf angesehen?
Verfasst: 28.06.2008, 12:25
von atp
CarstenS hat geschrieben:Hast Du Dir mal die AK-Verteilung bei einem Volkslauf angesehen?
annähernd vergleichbar mit der AK verteilung dieses forums.
es gibt einen haufen leute in den 30ern und 40ern, die in diesem alter erst mit sport bzw. wettkämpfen anfangen.
dann gibt es diverse wiedereinsteiger, die es noch mal wissen wollen. letztlich holen auch diese leute ihre motivation über die verbesserung ihrer pb seit wiedereinstieg.
Verfasst: 28.06.2008, 13:39
von burny
Chri.S hat geschrieben:Bisher war ich in der glücklichen Posititon, bei jedem Wettkampf eine neue Bestzeit zu laufen, dass wird sich in absehbarer Zeit aber ändern und ich weiß nicht, wie ich darauf reagiere. Das ist vielleicht meine größte Befürchtung, dass ich so die Motivation verliere.
atp hat geschrieben:letztlich holen auch diese leute ihre motivation über die verbesserung ihrer pb seit wiedereinstieg.
Ich denke, wer
ausschließlich aus der PB-Verbesserung seine Motivation bezöge, wäre recht arm dran. Zum einen wären die Erfolgserlebnisse rar gesät (selbst wenn das in mehreren Wettkämpfen im Jahr geschieht), und das Ende ist absehbar. Irgendwann ist das persönliche Limit erreicht, selbst wenn das erst nach 7 oder 10 Jahren der Fall sein sollte.
Meine Beobachtung ist die:
Es gibt durchaus diese Spezies, die sich nur an ihren Bestzeiten orientiert und Stagnation oder - später - den unweigerlichen Rückgang nicht wahrhaben will. Oft sind das schnelle Läufer, die das dann durch immer mehr Trainingseinsatz kompensieren wollen, sich kaputt laufen und schließlich aufhören. Das ist aber eher eine Minderheit.
Das Gros der (ihr persönliches Limit erreicht habenden) Läufer hat weitere Motivatoren: angefangen vom Bedürfnis nach regelmäßiger körperlicher Bewegung über die Teilnahme an neuen Laufveranstaltungen bis zum regelmäßigen Messen mit Anderen in der jeweiligen Altersklasse.
Für mich darf ich sagen: Im nunmehr 15. Laufjahr werde ich meine Bestzeiten nie mehr übertreffen (außer vielleicht über 100 km). Aber ich bin ein Läufer, der seine Motivation aus der Herausforderung des Wettkampfs zieht: teils aus der reinen Teilnahme an schönen Veranstaltungen (z. B. Harzquerung), teils aus der Auseinandersetzung mit Konkurrenten. Wenn ich meine Altersklasse gewinne, ist es mir auch egal, ob ich 1 oder 2 Minuten über meiner irgendwann mal erzielten Bestleistung laufe. Und wenn ich eine Zeit, die früher mal Standard war, noch einmal laufen kann, dann ist das genauso Befriedigung wie die Bestzeit vor Jahren. Das relativiert sich auch.
Aber mit 31 Jahren ist das alles noch kein großes Thema. Ich kenne genügend Läufer, die ihre maximale Leistungsfähigkeit erst in der M40 oder M45 entfalten.
Zur Ausgangsfrage bin ich unklar, ob eine Konzentration erst auf kürzere Strecken, dann auf Marathon sinnvoller ist oder ob beides gleichzeitig optimiert werden kann. Das könnte auch läuferabhängig sein. Ich selbst habe immer alle Strecken von 10 bis Marathon gemacht und dort Verbesserungen erzielt. Im Verein gibt es welche, die es ähnlich machen, auch junge Läufer, andere wiederum laufen nur bis HM und steigen erst später in den Marathon ein. Pauschal könnte ich nicht sagen, was erfolgversprechender ist.
Bernd
Verfasst: 28.06.2008, 14:11
von HendrikO
Hallo Chris,
wir hatten das Thema schon häuiger in der VT. Breiter Konsens war, wie auch oben von CarstenS beschrieben, sich auf einen Marathon pro Jahr zu beschränken. Ob man den in den Frühling oder den Herbst legt, ist Geschmackssache. DerC hat sie hier beschrieben:
Woche 25 - Lauftreff.de-Forum - Diskussionsforum für Läuferinnen und Läufer
Gruß
Hendrik
Verfasst: 28.06.2008, 15:26
von Chri.S
burny hat geschrieben:Ich denke, wer ausschließlich aus der PB-Verbesserung seine Motivation bezöge, wäre recht arm dran. Zum einen wären die Erfolgserlebnisse rar gesät (selbst wenn das in mehreren Wettkämpfen im Jahr geschieht), und das Ende ist absehbar. Irgendwann ist das persönliche Limit erreicht, selbst wenn das erst nach 7 oder 10 Jahren der Fall sein sollte.
Ich war bisher eigentlich jemand, der wenige Wettkämpfe gelaufen ist, erst seit diesem Sommer kommt eine gewisse Regelmäßigkeit. Ich habe trotzdem und auch gerne im Winter viele Kilometer geschrubbt. Einzig die Bestzeitenjagd ist es also bei mir nicht. Es ist auch ein meditativer, klärender Faktor, weswegen mir Laufen inzwischen soviel bedeutet. Wäre es aber nur dieser alleine, ich würde wohl wesentlich weniger machen als ichs jetzt tue.
@Hendrik: Danke für den Link! Christofs Argumente für einen Frühjahrsmarathon mit anschließender Regeneration und dann Konzentration auf die kurzen Strecken ist ja eigentlich das, was auf mich jetzt vom Gefühl her passen würde.
Verfasst: 28.06.2008, 19:38
von sapsine
Chri.S hat geschrieben:Danke euch

Die Berichte, die seine Vorbereitung mit einbeziehensind sehr interessant! Mein Wochenende ist gerettet, es gibt viel zu lesen

(Darf ja nicht viel laufen, weil morgen Wettkampf und Wetter ist zu schlecht zum rausgehen

)
Ja nee, schon klar.

Wenn du das irgendwann durch hast, lies die Wk-Berichte... Oder spar sie dir auf und lies vor jedem Wk einen, also heute Abend Teil1.
So, ich laufe nochmal 3 km, damit ich morgen nicht vergessen habe, was Laufen eigentlich ist
Morgen steht irgendwas an bei dir? Drück die Daumen. Hau rein.
Grüße, sapsi
Verfasst: 28.06.2008, 22:44
von cpr
atp hat geschrieben:hier wurde mal eine umfrage gemacht, wann die leute hier ihre letzte pb hatten.
Hab gestern mit einem gesprochen, der Anfang 30 mit dem Laufen begonnen hatte, er ist FAST ALLE seine PBs in der M45 gelaufen: 15:35, 1:11, 2:33, und die Mittelstrecken hab ich mangels persönlicher Erfahrung mit den Werten leider vergessen. Über 1500m war es aber ein Dt. Meistertitel iirc…
Verfasst: 28.06.2008, 22:56
von atp
offensichtlich ist das laufalter für die pb wichtiger als das alter. und genau aus diesem grund sind auch so viele "ältere" bei den volksläufen am start. es gibt eben auch leute, die mit mitte 40 anfangen (z.B. Dr. Strunz).
und dann gibt es wie gesagt noch die wiedereinsteiger, die vielleicht ein jahrzehnt was anderes gemacht haben. für die ist die alte pb unwichtig und sie laufen für ihre neue wiedereinstiegs-PB. das beispiel von cpr bestätigt nur die erkenntnis derdamaligen umfrage, dass die leute bei wettkämpfen mitmachen, solange sie ihre pb verbessern wollen und können. danach ist es dann aber bald vorbei mit dem interesse fürs laufen. ausnahmen bestätigen wie immer die regel.
Verfasst: 28.06.2008, 23:25
von CarstenS
atp hat geschrieben:offensichtlich ist das laufalter für die pb wichtiger als das alter. und genau aus diesem grund sind auch so viele "ältere" bei den volksläufen am start. es gibt eben auch leute, die mit mitte 40 anfangen (z.B. Dr. Strunz).
und dann gibt es wie gesagt noch die wiedereinsteiger, die vielleicht ein jahrzehnt was anderes gemacht haben. für die ist die alte pb unwichtig und sie laufen für ihre neue wiedereinstiegs-PB. das beispiel von cpr bestätigt nur die erkenntnis derdamaligen umfrage, dass die leute bei wettkämpfen mitmachen, solange sie ihre pb verbessern wollen und können. danach ist es dann aber bald vorbei mit dem interesse fürs laufen. ausnahmen bestätigen wie immer die regel.
Das ist die Welt wie Du sie Dir vorstellst. Die Welt, die sich mir darstellt, ist eine andere. Ich kenne nämlich nur die, die Du Ausnahmen nennst. Nun beweist Das nichts, denn die, die nur für wenige Jahre laufen, lerne ich vielleicht einfach nicht kennen. Du hast für Deine Behauptungen aber noch weniger Daten, die sie belegen. Wer weiß, ob Du zum Beispiel überhaupt Läufer kennst.
Verfasst: 28.06.2008, 23:41
von atp
CarstenS hat geschrieben:Du hast für Deine Behauptungen aber noch weniger Daten, die sie belegen. Wer weiß, ob Du zum Beispiel überhaupt Läufer kennst.
Bei der Umfrage hatten sich ziemlich viele beteiligt. vermutlich mehr, als die anzahl deiner bekannten, auf die du dich beziehst. ein paar läufer kenne ich auch. aber die hauptdatenquelle war natürlich die umfrage aus laufen-aktuell zeiten. leider scheint sie beim umzug gelöscht worden zu sein.
wenn du zweifel hast, kannst du die umfrage ja noch einmal machen.
Titel: "wann hattest du bei einem wettkampf deine letzte persönliche bestzeit?"
Verfasst: 29.06.2008, 00:23
von Adiop
atp hat geschrieben:Bei der Umfrage hatten sich ziemlich viele beteiligt. vermutlich mehr, als die anzahl deiner bekannten, auf die du dich beziehst. ein paar läufer kenne ich auch. aber die hauptdatenquelle war natürlich die umfrage aus laufen-aktuell zeiten. leider scheint sie beim umzug gelöscht worden zu sein.
Wenn ich mich recht erinnere, hat der Ersteller der Umfrage um Löschung seiner Beiträge gebeten. Du erinnerst dich sicherlich.
Du solltest die Umfrage aber besser im Ziel eines Volkslaufes wiederholen,
statt hier im Forum.
.
Verfasst: 29.06.2008, 13:46
von DerC
Danke Hendrik, ich hätte das wahrscheinlich sonst schon hiereinkopiert.
Also ich bin ja "schon" 34 und beabsichtigte, mich dieses Jahr noch auf jeder Distanz (die ich ernsthaft laufe) von 400m- Marathon zu verbessern. Man kann mit über 30 noch einiges an der Schnelligkeit machen, auch wenn man die eigentliche Grundschnelligkeit kaum noch verbessern kann. Deswegen werde ich meine 100m-Zeit von 1993 wohl auch nicht mehr knacken können. Aber ich arbeite daran, dass ich das jetzige Sprintniveau (ca 0,4s langsamer als damals) so lange wie möglich halten kann. Auf der 400m strecke steckt schon so viel aerobe ausdauer drin, dass die Bestzeit wohl trotz fehlender Spritzigkeit fallen wird.
Und das ist etwas, was viele Läufer übersehen: Bis runter zum Langsprint ist die aerobe Ausdauer eine sehr wichtige Komponente. Arthur Lydiard trat in den 50ern eine Revolution los, als er seine Mittelstreckler durch "Marathontraining" im Winter für für einige olympische Siege in den 60ern fit machte. 100 Meilen pro Woche (ca.161 km) war sein Richtwert!
Auch wenn es immer mal wieder, vor allem bei den 800m-Läufern, Ausnahmen gibt, die von ihrere enormen Schnelligkeit oder sehr intensivem Training profitieren: Die meisten Weltklassemittelstreckler machen zumindest im Wintertraining Umfänge, die das übersteigen, was die meisten hier im Marathontraining machen, konkret: etwa 150km/Woche und mehr - zumindest, wenn sie auch über 1500 noch mithalten wollen.
Weshalb schreibe ich das? Sich auf die kürzeren Langstrecken zu konzentrieren, muss also im Bereich von <100km/Woche nicht mit einer Umfangskürzung einhergehen. Es geht also eher um die Trainingsinhalte als um den Umfang.
Da gab es seit Lydiard natürlich einige Weiterentwicklungen, Änderungen und Abgrenzungen, und in Punkto Trainigsphasen und bei einzelnen Inhalten geht es manchmal weit auseinander, aber in einem sind sich alle ernsthaften Vordenker von Daniels über Pfitzinger bis Horwill und Coe einig: Eine gute aerobe Ausdauer hilft für alle Mittel- und Langstrecken - das ist u. a. Lydiards Verdienst, wobei auch van Aaken erwähnt sei, der u. a. Harald Norpoth zu olmpischen Ehren trainierte.
Eine weitere Sache, bei der sich nahezu alle Koryphäen einig sind: Wer für eine bestimmte Zielstrecke trainiert, trainiert ganz grob in 3 Tempobereichen:
1. Langsamer als Renntempo
2. Renntempo
3. schneller als Renntempo.
Daraus folgt, dass bei einem Fokus auf eine kürzere Langstrecke (z. B. 5000m) logischerweise schnellere Einheiten vorkommen, als bei einem Fokus auf den Marathon. Ansonsten gibt es viele Gemeinsamkeiten, Lydiards Mittelstreckler liefen z. B. sogar oft auch einen Lauf von 35km Länge in der ersten Trainingsphase! Die meisten Mittelstreckler machen das heute nicht mehr, allerdings ist ein überdurchschnittlich langer Lauf (z. B. ca. 90min) sicher keine Seltenheit und ein 30km langer Lauf für einen ehrgeizigen 10km Spezialisten sicher auch nicht.
Auf der anderen Seite laufen z. b. 10k Leute wie Mockenhaupt, Fitschen oder Glatting öfter mal 1500m Rennen.
Kleines Zwischenfazit: Es lässt sich doch - auch auf einem relativ hohen Niveau - ein relativ breites Spektrum an Distanzen im Training und Wk abdecken. Jedem, der Spaß am schnellen Laufen hat, kann ich eine Erweiterung des Spektrums nach unten nur empfehlen. Auf eine längere Strecke spezialisieren kann man sich auch noch etwas später.
Gruß
C.
Verfasst: 29.06.2008, 15:39
von Chri.S
Danke für den sehr guten Beitrag, Christof
sapsine hat geschrieben:
Morgen steht irgendwas an bei dir? Drück die Daumen. Hau rein.
Grüße, sapsi
Ein Hexenschuss gestern hat das ganze verkompliziert, aber ich bin dann trotzdem gelaufen. Sub39 sinds dann leider nicht geworden, aber aufgrund der Umstände gestern bin ich mit einer 39:22 und einer Verbesserung von 10 sec durchaus zufrieden, auch wenn ich mir mehr erhofft und soviel gelitten habe, wie seit meinem Marathondebut nicht mehr (Der neue Avatar zeigt mein schon nicht mehr erfreutes Gesicht bei km 5, und er wurde nicht besser..

)
Hier noch ein kleiner Bericht aus dem Greif-Thread, wens interessiert.
Gruß
Chris
Verfasst: 29.06.2008, 18:03
von Ingo77
DerC hat geschrieben:
Kleines Zwischenfazit: Es lässt sich doch - auch auf einem relativ hohen Niveau - ein relativ breites Spektrum an Distanzen im Training und Wk abdecken. Jedem, der Spaß am schnellen Laufen hat, kann ich eine Erweiterung des Spektrums nach unten nur empfehlen. Auf eine längere Strecke spezialisieren kann man sich auch noch etwas später.

Verfasst: 29.06.2008, 18:22
von atp
DerC hat geschrieben:
Weshalb schreibe ich das? Sich auf die kürzeren Langstrecken zu konzentrieren, muss also im Bereich von <100km/Woche nicht mit einer Umfangskürzung einhergehen. Es geht also eher um die Trainingsinhalte als um den Umfang.
...
Kleines Zwischenfazit: Es lässt sich doch - auch auf einem relativ hohen Niveau - ein relativ breites Spektrum an Distanzen im Training und Wk abdecken. Jedem, der Spaß am schnellen Laufen hat, kann ich eine Erweiterung des Spektrums nach unten nur empfehlen. Auf eine längere Strecke spezialisieren kann man sich auch noch etwas später.
Meine Zustimmung. Wobei ich noch erwähnen möchte, dass man sich durchaus auf einem großen Distanzspektrum verbessern kann, auch wenn man sich im Wettkampf nur eine Distanz oder einen Teil des Spektrums aussucht. Man muss ja nicht das ganze Jahr über alles wettkampfmäßig machen: vom 400m Lauf bis zum M. Mir reicht das Wissen, dass meine Leistung sich auf verschiedenen Distanzen steigert. Ich muss das nicht mir oder anderen im Wettkampf beweisen