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Trainingstempo auf dem Rad

Verfasst: 13.07.2008, 17:19
von HendrikO
Hallo Multisportler,

ich habe vor einigen Tagen mein Rad aus dem Dornröschenschalf geweckt und ihm für das restlich Jahr etwas Auslauf versprochen. Erstens ist es eine schöne Ergänzung zu meinem Laufprogramm, zweitens macht es wieder jede Menge Spaß.

Zum Auftakt habe ich am Fahrradfest der Sächsischen Zeitung teilgenommen und bin an diesem Tag 85 km gefahren. Interessehalber habe ich dabei mal den Pulsgurt umgeschnallt und festgestellt, daß ich im Schnitt bei knapp 23 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit nur auf etwa 65% Hfmax komme. (Den Maximalpuls habe ich allerdings nicht ermittelt, sondern von meinem maximalen Laufpuls abgeleitet, indem ich 12 Schläge abgezogen habe.)

Mein Lauftraining steuere ich aber gewöhnlich nicht über den Puls, sondern über das Tempo. Ich habe dafür Vorgaben, wo ich das Trainingstempo aus dem Wettkampftempo ableite. Nun wollte ich sowas auch mal für das Training auf dem Rad ansehen, habe aber leider nichts entsprechendes finden können. Kennt jemand von Euch einen Link, wo es entsprechende Tabellen gibt oder kann selbst ein paar Zahlen beisteuern?

Bevor der Hinweis kommt: Ja, natürlich kann ich nach Gefühl fahren. Mich interessiert aber schon, wie man Trainingstempi ableiten könnte. Ich bin da nunmal etwas stalinistisch veranlagt. ;-)

Gruß
Hendrik

Verfasst: 13.07.2008, 17:25
von Ingo77
HendrikO hat geschrieben:Mein Lauftraining steuere ich aber gewöhnlich nicht über den Puls, sondern über das Tempo. Ich habe dafür Vorgaben, wo ich das Trainingstempo aus dem Wettkampftempo ableite. Nun wollte ich sowas auch mal für das Training auf dem Rad ansehen, habe aber leider nichts entsprechendes finden können. Kennt jemand von Euch einen Link, wo es entsprechende Tabellen gibt oder kann selbst ein paar Zahlen beisteuern?
Nein, gibt es nicht. Das funktioniert so nämlich nicht. Das Tempo beim Radfahren ist zu stark von äußeren Faktoren (Wind(!), Temperatur, Streckenprofil) abhängig, als dass man es nach dem Tacho steuern könnte.

Ingo

Verfasst: 13.07.2008, 17:26
von -MAtRiX-
Ich würde nach Pulswerten trainieren. Der Schnitt wird in der Regel viel zu überbewertet da er an zu vielen Faktoren (Wind, Trainingsgerät, Steigungen, Untergrund, ...) hängt.

Verfasst: 13.07.2008, 17:31
von WinfriedK
HendrikO hat geschrieben:Ich bin da nunmal etwas stalinistisch veranlagt. ;-)
Ist das nicht leninistisch? :zwinker5:

Verfasst: 13.07.2008, 18:24
von HendrikO
Ingo77 hat geschrieben:Nein, gibt es nicht. Das funktioniert so nämlich nicht. Das Tempo beim Radfahren ist zu stark von äußeren Faktoren (Wind(!), Temperatur, Streckenprofil) abhängig, als dass man es nach dem Tacho steuern könnte.

Ingo
Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Laufen ist ja auch zum Teil von den äußeren Faktoren abhängig. Das ich eine Vorgabe wie bspw. Wettkampftempo plus 10% bei 30°C im Schatten und bergiger Strecke anpassen muß, ist klar. Trotzdem gibt es einen Anhaltspunkt.

Vielleicht kennt ja doch noch jemand etwas in die Richtung.

Gruß
Hendrik

Verfasst: 13.07.2008, 18:25
von HendrikO
WinfriedK hat geschrieben:Ist das nicht leninistisch? :zwinker5:
Ich bin nicht sicher. Das ist doch eher Dein Revier. ;-)

Gruß
Hendrik

Verfasst: 13.07.2008, 18:28
von Ingo77
HendrikO hat geschrieben:Das ist für mich nicht nachvollziehbar.
Da kann man nichts machen.

Verfasst: 13.07.2008, 18:52
von Haricot
HendrikO hat geschrieben:das Trainingstempo aus dem Wettkampftempo ableite [...] habe aber leider nichts entsprechendes finden können
Was seinen Grund hat, wozu Ingo und Matrix das Nötige gesagt haben. Bist Du denn schon einen Wettkampf gefahren?
HendrikO hat geschrieben:Ja, natürlich kann ich nach Gefühl fahren.
Dann mach das erstmal ein paar Ausfahrten in wechselndem Gelände bei unterschiedlichen Bedingungen; anschließend solltest Du relativ schnell einschätzen können, was gut für Dich ist. Und lass den Tacho zu Hause.

Christian.

Verfasst: 13.07.2008, 18:58
von lonerunner
HendrikO hat geschrieben:Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Laufen ist ja auch zum Teil von den äußeren Faktoren abhängig. Das ich eine Vorgabe wie bspw. Wettkampftempo plus 10% bei 30°C im Schatten und bergiger Strecke anpassen muß, ist klar. Trotzdem gibt es einen Anhaltspunkt.

Vielleicht kennt ja doch noch jemand etwas in die Richtung.

Gruß
Hendrik
Ich wollte das anfangs auch nicht wahrhaben, aber die äusseren Faktoren spielen wirklich viel mehr eine Rolle als beim Laufen, dazu gibt es auch Formeln, vielleicht hat die jemand parat, irgendwie war es doch so, dass mit steigender Geschwindigkeit der Windwiderstand im Quadrat steigt (bin mir da aber nicht sicher), an deiner Stelle würde ich auch versuchen über die Frequenz zu steuern. Am sichersten wäre es die MaxHF beim Radfahren mal zu ermitteln.

Gruzss Jörg

Verfasst: 13.07.2008, 19:07
von Ingo77
lonerunner hat geschrieben:Iirgendwie war es doch so, dass mit steigender Geschwindigkeit der Windwiderstand im Quadrat steigt (bin mir da aber nicht sicher)
...V geht kubisch ein....

Verfasst: 13.07.2008, 19:19
von lonerunner
Ingo77 hat geschrieben:...V geht kubisch ein....
Danke

Verfasst: 13.07.2008, 19:39
von HendrikO
Das ist weniger eine Frage des Wahrhaben wollens, ich möchte nur gerne auf den Pulser verzichten. Den Tacho würde ich hingegen nur ungern zuhause lassen, weil ich einen Blick auf die Trittfrequenz ganz interessant finde.

Mal sehen, wie sich die nächsten Ausfahrten so geben.

Gruß
Hendrik

Verfasst: 13.07.2008, 20:08
von ErikaS
Hallo Radler!

Der Luftwiderstand wächst proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit zwischen Körper und Luft (die auf dem Tacho angezeigte Geschwindigkeit ggf. plus oder minus der Windgeschwindigkeit berücksichtigen!)
Das "kubisch" ist in diesem Zusammenhang mit dem Luft- bzw. Windwiderstand falsch.
Wenn schon, denn schon ;-)

Erika

Verfasst: 13.07.2008, 20:18
von Ingo77
ErikaS hat geschrieben: Der Luftwiderstand wächst proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit zwischen Körper und Luft (die auf dem Tacho angezeigte Geschwindigkeit ggf. plus oder minus der Windgeschwindigkeit berücksichtigen!)
Das "kubisch" ist in diesem Zusammenhang mit dem Luft- bzw. Windwiderstand falsch.
Wenn schon, denn schon ;-)
Ok, da hast du recht. In die Leistung, die erbracht werden muss, geht V aber kubisch ein. Und die Leistung ist das, was im Oberschenkel weh tut. :teufel:

Ingo

Verfasst: 13.07.2008, 20:29
von oko_wolf
HendrikO hat geschrieben:..Den Tacho würde ich hingegen nur ungern zuhause lassen, weil ich einen Blick auf die Trittfrequenz ganz interessant finde.
.
Dann kleb' die Geschwindigkeitsanzeige zu. :nick: Damit kommst Du nicht in Versuchung, Dich am Schnitt zu orientieren. Für unsereins ist wohl der Pulser die beste Wahl.

Die beste (allerdings auch schweineteure) Art der Kontrolle wäre die Leistungsmessung. Aber für den Preis eines solchen Geräts (z.B. von SRM 2150,--Euro, Amateurversion) kauft macheiner ein oder zwei Räder.

Verfasst: 13.07.2008, 20:30
von -MAtRiX-
Wie meine Vorredner schon geschrieben haben ist vor allem der Wind sehr ausschlaggebend. Bei uns gibt es häufig Windstärken von 15-20km/h. Beim Laufen stört dieser Wind mich überhaupt nicht. Beim Rad Fahren sinkt dabei aber mein Geschwindigkeit in Windrichtung um ein paar km/h wenn ich noch im GA1 zum Beispiel bleiben will. Wenn ich nun nach Geschwindigkeit fahren würde wäre der Trainingsbereich ein anderer da ich mehr Leistung dafür aufopfern müsste.

Das gleiche gilt auch wie die anderen Faktoren.

Da fällt mir nun noch eine sehr gute Alternative zum Pulsmesser ein die sogar die Belastung deutlicher wiederspiegelt. Und zwar die erbrachte Leistung in Watt die in die Kurbel getreten wird. Problem dabei ist das diese Geräte (ergomo & Co) sehr teuer sind. Dadurch kann konstant eine gleichmäßige Leistung erbracht werden ohne am Berg oder im starken Gegenwind im falschen Trainingsbereich zu landen.

Verfasst: 13.07.2008, 20:30
von oko_wolf
WinfriedK hat geschrieben:Ist das nicht leninistisch? :zwinker5:
Richtig

Verfasst: 13.07.2008, 20:31
von HendrikO
Brauch ich nicht zuzukleben. Wenn ich die Frequenz im Display habe, ist die Geschwindigkeit nicht zu sehen.

Gruß
Hendrik

Verfasst: 13.07.2008, 20:32
von HendrikO
oko_wolf hat geschrieben:Richtig
Klärt Ihr so einen konservativen Sack wie mich bitte noch auf? ;-)

Gruß
Hendrik

Verfasst: 13.07.2008, 20:40
von oko_wolf
HendrikO hat geschrieben:Klärt Ihr so einen konservativen Sack wie mich bitte noch auf? ;-)

Gruß
Hendrik
Sinngemäß soll Lenin gesagt haben: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser"

Verfasst: 13.07.2008, 22:33
von HendrikO
Ach ja, ich erinnere mich dunkel. Danke.

Gruß
Hendrik

Verfasst: 14.07.2008, 07:58
von hofnarr74
Da das alles ja neben Wind und Profil auch von deinem Radtyp und der Art, wie du fährst (Unterlenker etc.) abhängt ist der Zusammenhang also noch deutlich schwieriger.
Eine nette Seite gibt es hier: Geschwindigkeit und Leistung auf Fahrrädern berechnen
Dort kann man ein bisschen mit verschiedenen Rädern und Positionen rumspielen und mal testen was es ungefähr z.B. schon ausmacht die selbe Geschwindigkeit mit Hand oben am Lenker und unten am Lenker zu halten.

VG David

Verfasst: 14.07.2008, 08:47
von Droppel
Als ich in Munster auf der Panzerringstraße noch meine Trainingseinheiten absolvierte, hatte ich etwas wie einen Anhaltspunkt (Was Hendrik meinte!). Allerdings nur, weil ich die Strecke schon Xmal gefahren bin. Auf Hausstrecken, die du wöchentlich fährst, wäre dies sicher möglich. Allerdings ist das alles auch nur ein "Über-den-Daumen-Gepeile" und wer will schon ungefähr sein, wenn er es auch genau haben kann ... :D

Verfasst: 14.07.2008, 11:37
von Hammer1968
Hallo,

man kann versuchen über die HF die Belastung bzw. den Trainingseffekt zu messen. Da sind aber die Punkte Wetter und Strecke und ggfl. Ampeln entscheidend. Was das ganze allerdings soll, erschließt sich mir nicht wirklich.

Die Daten habe ich deinem "mein Training".
Sa: 25 km Rad in 1h09
So: 85 km Rad in 3h45

Nicht gerade zügig. Ich gehe mal davon aus, du bist nicht den Col du Tourmalet raufgeradelt. Aber die Einschränkung mit dem Col du Tourmalet zeigt auch wieder, wie wichtig der Vergleich der bewerteten Strecke ist. Also mit eigenen Bordmitteln klappt das nur auf bekannter Trainingsstrecke und der HF im Vergleich zur Geschwindigkeit (ggfl. Wattmessung).

Verfasst: 14.07.2008, 12:04
von HendrikO
Hallo Mark,

ich habe das Rad gerade erst nach Jahren aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Natürlich war das nicht zügig, es war nichtmal der Versuch, zügig zu sein. Es handelte sich eher um touristische Radtouren. Das das zwischen meinem Lauftraining steht, ist deshalb wahrscheinlich etwas irreführend. Ich habe es nur deshalb in den Zusammenhang gerückt, weil es auf das Laufen bezogen natürlich wichtig ist, ob ich an einem lauffreien Tag die Beine hochlege oder mich irgendwie alternativ betätige. Also bitte nicht überbewerten.

Gruß
Hendrik

Verfasst: 14.07.2008, 15:01
von Hammer1968
Hallo Hendrik,

ich bewerte nicht ernsthaft irgendetwas hier.

Verfasst: 17.07.2008, 22:49
von Pitti-Platsch
HendrikO hat geschrieben:Das ist weniger eine Frage des Wahrhaben wollens, ich möchte nur gerne auf den Pulser verzichten. Den Tacho würde ich hingegen nur ungern zuhause lassen, weil ich einen Blick auf die Trittfrequenz ganz interessant finde.

Mal sehen, wie sich die nächsten Ausfahrten so geben.

Gruß
Hendrik

Bei mir wird das alles gleichzeitig angezeigt :confused:

Nun ja, Frauen und Technik :klatsch: oder Frauen sind eben multitaskingfähig :hihi:

Viele Grüße
Pitti :hallo: (heute mal :teufel: )

Verfasst: 17.07.2008, 23:18
von Oli.F.
Pitti-Platsch hat geschrieben:Bei mir wird das alles gleichzeitig angezeigt :confused:
´
ich hab gedacht "nur kucken, nicht anfassen!" :P

Verfasst: 18.07.2008, 10:12
von HendrikO
Wahrscheinlich hast Du nicht das einfachste Gerät genommen, so wie ich. ;-) Momentan ist das Teil aber sowieso tot, weil es leider kein Signal vom Rad mehr empfängt. Trotz gerade erst gewechselten Kabels inklusive Halter. :-(

Aber ich soll ja eh ohne fahren, mehr nach Gefühl. Mach ich das halt. :-)

Gruß
Hendrik, Blut leckend

Verfasst: 18.07.2008, 10:49
von Konkursus
Hallo Hendrik, zu Deiner eigentlichen Frage kann ich leider nichts direkt beisteuern. Nur soviel:

da ich mich gerade auf meinen ersten Volks-Triathlon am 27.07. vorbereite, fahr ich ab und zu mit einem Trekkingrad zur Arbeit (sozusagen unter verschärften Bedingungen, damit das Rennradfahren am WK-Tag umso leichter fällt). Gesamtstrecke: mit Extra-Umweg 28 KM. Fahre so normal bei 90 Umdrehungen 1:05 - 1:10 bei defensiver Fahrweise durch kleinere Ortschaften, möchte noch etwas leben. Heute auf der ersten Hälfte relativ starker Wind von vorne leicht versetzt. Musste mindestens einen Gang niedriger fahren als sonst. Ich zweifelte schon an mir selbst, bevor ich bei einem Autohändler durch Fahnen erst die richtige Windrichtung mitbekam. Auf der zweiten Hälfte gings dann.

Wegen meiner Vorbereitung lese ich derzeit auch ziemlich viel über Triathlon. Lothar Leder hat in einem seiner Bücher geschrieben, dass auch beim Radtraining die Anfänger und Amateure viel zu schnell fahren. Wo er mit einer Durchschnittsgeschwinigkeit von 27 KM/h trainiere, führen die anderen mit mehr als 30 KM/h. Ich denke, da ist wohl viel Wahres dran, ist wohl wie beim Laufen.

Viele Grüße


Konkursus

Verfasst: 18.07.2008, 11:28
von Pitti-Platsch
Oli.F. hat geschrieben:ich hab gedacht "nur kucken, nicht anfassen!" :P
Ich kucke doch nur - mir auf dem Rad die Landschaft an :nick:

Damit ich einen kleinen Trainingseffekt fürs Laufen mit übernehmen kann hat man(n) mir geraten auf die Cadence zu achten, dann würde es auch irgendwann mit der Geschwindigkeit und dem Puls passen :confused:

Ansonsten fand ich letztens den Spruch gut: Das gute Material findet man ganz vorne und ganz hinten im Teilnehmerfeld! :klatsch:

Viele Grüße
Pitti :hallo:

Verfasst: 18.07.2008, 11:45
von DaCube
Pitti-Platsch hat geschrieben: Ansonsten fand ich letztens den Spruch gut: Das gute Material findet man ganz vorne und ganz hinten im Teilnehmerfeld! :klatsch:

Viele Grüße
Pitti :hallo:

Datt kommt ganz aufs Feld an: Ich fahre bei RTF vorne, ABC-Klasse würde ich wohl ganz hinten fahren