RUNNER'S WORLD

Hallo Läufer,
gestern Abend wurde ich im Lauftreff mit einer höchst mysteriösen Geschichte konfrontiert.
Ein Laufkollege, der bisher einen recht deutlich gestützten Schuh lief (Asics Gel Kayano), hat nun vor etwa fünf Wochen in Anbetracht seiner sportlichen Ambitionen auf den Air Zoom Elite +4 von Nike umgestellt. Doch seitdem quält er sich herum. Er beschreibt es so: Seine Waden führen quasi ein Eigenleben (heftiges Rumoren in den Wadenmuskeln (Gastrocnemicus) für ca. 5 Stunden (beginnend direkt nach Trainingsende, auch gepaart mit vereinzelten Krämpfen), erst nach den 5 Stunden wird es besser.

Nun fragte er mich um Rat, doch auch ich bin überfragt und würde die Sache deshalb gerne hier zur Diskussion stellen.
1. Ein Mineralienmangel kommt wohl nicht in Frage, da das Problem auch bei kälterer Witterung auftritt.
2. Ich vermutete zunächst eher die schwächere Stützwirkung des Nike Elite im Vergleich zum Kayano, so dass die Wadenmuskulatur zu viel Stützarbeit leisten muss und überfordert ist. Diese Vermutung würde dadurch gestützt, dass er einen ausgeprägten Knick-/Senkfuß hat. Trotzdem wäre ich da eigentlich mit Pronationsstützen vorsichtig, da O-Beine hinzukommen (mögliche Probleme Iliiotibialband usw. als Folge).

Andererseits habe ich mehrfach gelesen, dass auch das 4er-Modell des Elite eine nicht unwesentliche Stütze habe.
Irre: Geht der Betroffene mit einem Nike-Neutralschuh (also ohne Stütze) auch nur spazieren, kommt es zu dem gleichen Phänomen! Rennt er hingegen mit dem deutlich gestützten Brooks Adrenalige GTS 8, bleiben die Waden ruhig!
Mein Rat, Kraftttraining und Dehnung für die Wade zu intensivieren, fruchtete bisher nicht.

Wer hat eine Idee, woran es liegen könnte?
Schon mal besten Dank für Eure Hilfe & Grüße, RhB

Das Thema gab es gestern schon.
Probleme durch abrupte Umstellung von der maximalen Dämpfung des Schlachtschiffs Kayano hin zu deutlich weniger gedämpften Schuhen.

Hoppla, ein hochinteressanter Hinweis. In dem genannten Thread geht es zwar nicht um den Kayano, aber in der Tat um einen ähnlichen Vorgang. Herzlichen Dank für den Tipp!
Dennoch die Bitte an alle anderen, sich ebenfalls noch zu diesem Thema zu Wort zu melden.
Herzlichen Dank,
Euer RhB

Mit ähnlichen Problemen habe ich aktuell auch zu kämpfen, hier erfolgte auch ein Übergang von den superweichen Adidas Supernova's auf die extrem harten, leichten Asics Gel Bandito ohne Pronationsstütze.

Bei Interesse kannste auch in meinem Thread vorbeischauen, denn mittlerweile wurde dort eine richtige Debatte bezüglich meines Problems gestartet

Hallo,
ja ich habe dank des hier erfolgten Hinweises Deinen Thread gefunden und mit höchstem Interesse gelesen! Ich vermute stark: Auch bei meiner Fragestellung liegt der Hase hier begraben! Das Ganze hat nichts mit Stütze zu tun, sondern rein mit der Umstellung auf deutlich weniger Dämpfung. Ich war gerade eben bei dem Betroffenen (er wohnt ganz in der Nähe) und habe selbst mal folgendes Experiment gemacht:
An den rechten Fuß nahm ich einen Asics Kayano, an den linken einen Elite von ihm. Welch ein Unterschied bei der Dämpfung, unglaublich - das muss die Ursache sein, ich hätte einen solchen Unterschied nie erwartet!!
Bliebe nur die Frage: Was kann man tun, um die Waden skuzessive an den neuen Schuh zu gewöhnen???
Viele Grüße,
RhB

Genau diese Frage habe ich mir auch gestellt.
Wie sollte man den Übergang von zwei grundverschiedenen Schuhtypen durchführen, dosieren etc.?

Eben kein abrupter Wechsel sondern ein allmählicher Übergang, also z.B. bei viermal Training pro Woche den wenig gedämpften neuen Schuh nur einmal in der Woche, bevorzugt beim Tempotraining, einsetzen.

Am besten gleich mehrere Schuhe parallel laufen, dann gewöhnt sich der Fuss nicht an einen Schuh und es gibt keine Umstellungsphasen mehr. Zumindest sollten bei verschiedenen Kerneinheiten auch verschiedene Schuhe getragen werden. Beispiel: hoch gedämpft für lange Läufe bzw. lockere DLs, mittel gedämpfte für TDL und Wettkampfschuhe, also kaum Dämpfung bei Intervallen.

So mach ich das und ein neuer Schuh bereitet mir nie Probleme.