Seite 1 von 1

Lange Läufe langsam?

Verfasst: 10.08.2008, 18:41
von RunningGirl86
Hallo Leute,
ich trainiere für den Münster-Marathon. Habe den Trainingsplan für 4:30 von deren Seite.
Heute standen z.B. 30 km an in 7:30/km.
Ich laufe diese Stecken allerdings immer schneller. So in 6:30/km. Das strengt mich allerdings nicht übermäßig an, sondern finde das Lauftempo angenehm. 7:30/km sind mir irgendwie zu langsam, da tuen mir meine Beine weh.
Nun habe ich aber mal mit jemanden gesprochen, der meinte, man soll die langen Läufe so langsam wie möglich laufen. Das wäre besser! Was meint ihr denn dazu? Weiß jetzt nicht ob ich mich an den Plan halten soll oder auch schneller laufen kann?

Liebe Grüße
Running Girl :)

Verfasst: 10.08.2008, 18:49
von Mountainrunner
Das Tempo des langen Laufs bezieht sich auf das Marathon-Zieltempo.

Wenn Du die 30km in 6:30 läufst ergibt sich eine theoretische Marathonzeit von ca. 4:00 ... 4:15h.


Du solltest das Marathonzieltempo aus deinen Unterdistanzen (10km, Halbmarathon) ableiten, den dazu passenden Plan heraussuchen und die angegebenen Geschwindigkeiten einigermaßen einhalten.

Verfasst: 10.08.2008, 19:28
von olaf568
RunningGirl86 hat geschrieben:Hallo Leute,
ich trainiere für den Münster-Marathon. Habe den Trainingsplan für 4:30 von deren Seite.
Heute standen z.B. 30 km an in 7:30/km.
Ich laufe diese Stecken allerdings immer schneller. So in 6:30/km. Das strengt mich allerdings nicht übermäßig an, sondern finde das Lauftempo angenehm. 7:30/km sind mir irgendwie zu langsam, da tuen mir meine Beine weh.
Nun habe ich aber mal mit jemanden gesprochen, der meinte, man soll die langen Läufe so langsam wie möglich laufen. Das wäre besser! Was meint ihr denn dazu? Weiß jetzt nicht ob ich mich an den Plan halten soll oder auch schneller laufen kann?

Liebe Grüße
Running Girl :)
"Wohlfühltempo" ist das Zauberwort - wenn Du 30km konstant und ohne Probleme im 6:30er-Schnitt laufen kannst, und das mehrmals, dann ist das Tempo absolut ok - und beflügelt vom Adrenalin am Wettkampftag wirst Du beim Marathon wahrscheinlich deutlich unter 4:30h bleiben - aber das wäre ja wohl nicht soooo schlimm.... :zwinker2:

Wahrscheinlich warst Du einfach nur bei der Wahl des Trainingsplans zu bescheiden...

Häufig ist es jedoch so, dass Läufer, gerade beim Training für den ersten Marathon, den Fehler machen, lange Einheiten zu schnell zu laufen:
Sie "verheizen" dann ihre Glykogendepots vorzeitig und trainieren den Fettstoffwechsel schlechter, als wenn sie langsamer laufen würden.
Man sollte schauen, bei langen Läufen im aeroben Pulsbereich zu bleiben (=ca. 60-70% der max. Herzfrequenz) - je trainierter man ist, desto höher ist dabei dann das Tempo...

Viel Erfolg in Münster !!!!

:hallo:
Olaf

Verfasst: 10.08.2008, 19:51
von bernann
Bei all solchen Themen wird immer wieder aneinander vorbeigeredet, da die Bandbreite der persönlichen Voraussetzungen riesengroß ist. Junge Leute mit sportlichem Hintergrund können einen Marathon und das Training dazu ganz anders angehen als ein 50jähriger Anfänger.

Für mich hat die Methodik des Langsamlaufens bisher nicht funktioniert.
Warum sollte sie auch?
Warum soll ich plötzlich beim Marathon die dann längere Strecke in einem schnelleren Tempo laufen können? Woher soll der Zauber kommen?
Bei mir hat das erst funktioniert, als ich mich auch bei den Langen an das Marathontempo herangetraut habe. Ich hatte damit innerhalb eines halben Jahres meine Marathonzeit um 40 Minuten verbessert, von 4:37 h auf 3:57 h.

Es gibt scheinbar kein Patentrezept, trotzdem denkt jeder, er hätte es (mich eingeschlossen).

Verfasst: 10.08.2008, 19:54
von Kraxi
olaf568 hat geschrieben:"Wohlfühltempo" ist das Zauberwort
Man sollte schauen, bei langen Läufen im aeroben Pulsbereich zu bleiben (=ca. 60-70% der max. Herzfrequenz) - je trainierter man ist, desto höher ist dabei dann das Tempo...
Olaf

Wohlfühltempo find ich KLASSE!

Aber das Ganze verbunden mit Pulsbereichen ist dann nicht so meine Sache.
Ich laufe meine langen Läufe in der Vorbereitung auf einen 75km Lauf alle mit einem Puls von (Durchschnittlich) über 70%. Und das widerspricht, glaube ich jeder Trainingslogik, oder?
Meine maximale Herzfequenz wurde im letzten Jahr von einem Sportmediziner ermittelt und auch meine Pulsuhr kommt bei der "Testfunktion" auf fast den gleichen Wert wie bei der sportmedzinischen Untersuchung.

Deshalb sag ich mal, jeder Mensch ist ANDERS!!!

Ich vertraue deshalb eher dem WOHLFÜHLTEMPO :daumen:

LG

Kraxi

Verfasst: 10.08.2008, 20:01
von olaf568
Kraxi hat geschrieben:Wohlfühltempo find ich KLASSE!

Aber das Ganze verbunden mit Pulsbereichen ist dann nicht so meine Sache.
Ich laufe meine langen Läufe in der Vorbereitung auf einen 75km Lauf alle mit einem Puls von (Durchschnittlich) über 70%. Und das widerspricht, glaube ich jeder Trainingslogik, oder?
Meine maximale Herzfequenz wurde im letzten Jahr von einem Sportmediziner ermittelt und auch meine Pulsuhr kommt bei der "Testfunktion" auf fast den gleichen Wert wie bei der sportmedzinischen Untersuchung.

Deshalb sag ich mal, jeder Mensch ist ANDERS!!!

Ich vertraue deshalb eher dem WOHLFÜHLTEMPO :daumen:

LG

Kraxi
Zugegebenermaßen habe ich in meinem Beitrag eigene Praxis und Lehrbuchmeinung ein wenig vermischt;
Bei vielen Läufern dürfte das Wohlfühltempo aber bei 60-70% der max. HF liegen...

Ich selbst neige allerdings auch eher zu einer Abweichung nach oben...

:hallo:
Olaf

Verfasst: 10.08.2008, 20:01
von Rolli
Kraxi hat geschrieben:Wohlfühltempo find ich KLASSE!

Aber das Ganze verbunden mit Pulsbereichen ist dann nicht so meine Sache.
Ich laufe meine langen Läufe in der Vorbereitung auf einen 75km Lauf alle mit einem Puls von (Durchschnittlich) über 70%. Und das widerspricht, glaube ich jeder Trainingslogik, oder?
Meine maximale Herzfequenz wurde im letzten Jahr von einem Sportmediziner ermittelt und auch meine Pulsuhr kommt bei der "Testfunktion" auf fast den gleichen Wert wie bei der sportmedzinischen Untersuchung.

Deshalb sag ich mal, jeder Mensch ist ANDERS!!!

Ich vertraue deshalb eher dem WOHLFÜHLTEMPO :daumen:

LG

Kraxi
Hey Kraxi!
Wie schnell ist das?

Gruß
Rolli

Verfasst: 10.08.2008, 20:04
von Kraxi
Rolli hat geschrieben:Hey Kraxi!
Wie schnell ist das?

Gruß
Rolli

So zwischen 4:50 und 5:05min/km, selten auch schneller!!!

Gruß
Kraxi

Verfasst: 10.08.2008, 20:05
von Corruptor
bernann hat geschrieben:Für mich hat die Methodik des Langsamlaufens bisher nicht funktioniert.
Warum sollte sie auch?
Warum soll ich plötzlich beim Marathon die dann längere Strecke in einem schnelleren Tempo laufen können? Woher soll der Zauber kommen?
Bei mir hat das erst funktioniert, als ich mich auch bei den Langen an das Marathontempo herangetraut habe. Ich hatte damit innerhalb eines halben Jahres meine Marathonzeit um 40 Minuten verbessert, von 4:37 h auf 3:57 h.
Und ich dacht schon ich bin der einzige Bekloppte der so denkt. Juhu... :winken:
Aber MRT im Langen ist schon ganz schön fett. Vielleicht die letzten 30, maximal 50% des Laufes. Aber du ziehst das komplett hart durch???

Verfasst: 10.08.2008, 20:13
von Rolli
Kraxi hat geschrieben:So zwischen 4:50 und 5:05min/km, selten auch schneller!!!

Gruß
Kraxi
Und das bist Du 38-42km gelaufen oder auch mit Endbeschleunigung?

Gruß
Rolli

Verfasst: 10.08.2008, 20:18
von Kraxi
Rolli hat geschrieben:Und das bist Du 38-42km gelaufen oder auch mit Endbeschleunigung?

Gruß
Rolli

Heute 39,6km mit 4:58min/km (das war WOHLFÜHLTEMPO)
Letzen Sonntag 54,8km mit 4:50min/km. Die letzten 15km etwas schneller geworden, aber nicht viel, zumindest keine Endbeschleunigung. Wobei ich mich bei den letzen Kilometern nicht mehr WOHL FÜHLTE :D

Gruß
Kraxi

Verfasst: 10.08.2008, 20:19
von Rolli
RunningGirl86 hat geschrieben:Hallo Leute,
ich trainiere für den Münster-Marathon. Habe den Trainingsplan für 4:30 von deren Seite.
Heute standen z.B. 30 km an in 7:30/km.
Ich laufe diese Stecken allerdings immer schneller. So in 6:30/km. Das strengt mich allerdings nicht übermäßig an, sondern finde das Lauftempo angenehm. 7:30/km sind mir irgendwie zu langsam, da tuen mir meine Beine weh.
Nun habe ich aber mal mit jemanden gesprochen, der meinte, man soll die langen Läufe so langsam wie möglich laufen. Das wäre besser! Was meint ihr denn dazu? Weiß jetzt nicht ob ich mich an den Plan halten soll oder auch schneller laufen kann?

Liebe Grüße
Running Girl :)
Wirklich? Schreiben sie 3:45 Stunden als Landjogg vor? :confused: Das ist sehr lang und für mich kontraproduktiv.

Gruß
Rolli

Verfasst: 10.08.2008, 20:24
von Rolli
Kraxi hat geschrieben:Heute 39,6km mit 4:58min/km (das war WOHLFÜHLTEMPO)
Letzen Sonntag 54,8km mit 4:50min/km. Die letzten 15km etwas schneller geworden, aber nicht viel, zumindest keine Endbeschleunigung. Wobei ich mich bei den letzen Kilometern nicht mehr WOHL FÜHLTE :D

Gruß
Kraxi
Bis Du ohne EB nur vor dem Rennsteig gelaufen oder auch in der MRT-Vorbereitung?
Sorry, dass ich so nachbohre, aber ich will was dazu lernen. Du bist etwas schneller als ich… und Corruptor… zu schnell. :frown:

Was läufst Du auf 10km?

Gruß
Rolli

Verfasst: 10.08.2008, 20:28
von alsterrunner
30km in 7... 30... ? armes runninggirl. ich unterstütz alle, die hier was von wohlfühltempo schreiben. langsam: ja. aber ich bezweifle doch ganz stark den nutzen von langen, langsamen läufen die "extra" oder "besonders" langsam gelaufen werden, also auch langsamer als wohlfühltempo. was kann dagegen sprechen, 30km zu laufen und sich dabei gut zu fühlen und sich nicht übermäßig anzustrengen?

ich würde vermuten, dass die 7:30, die da angegeben sind, an langsame (relativ, versteht sich) laufanfänger gerichtet sind, die besonders wenig grundschnelligkeit mitbringen und die nicht überfordert werden sollen. wenn für das runninggirl 30km in 6:30 wohlfühltempo sind, dürfte sie aus der gruppe der ganz blutigen anfänger ausscheiden und potentiell eher in richtung 4:15 minus x schielen dürfen.

wünsche ganz viel erfolg :hallo:

Verfasst: 10.08.2008, 20:40
von Rolli
alsterrunner hat geschrieben:30km in 7... 30... ? armes runninggirl. ich unterstütz alle, die hier was von wohlfühltempo schreiben. langsam: ja. aber ich bezweifle doch ganz stark den nutzen von langen, langsamen läufen die "extra" oder "besonders" langsam gelaufen werden, also auch langsamer als wohlfühltempo. was kann dagegen sprechen, 30km zu laufen und sich dabei gut zu fühlen und sich nicht übermäßig anzustrengen?

ich würde vermuten, dass die 7:30, die da angegeben sind, an langsame (relativ, versteht sich) laufanfänger gerichtet sind, die besonders wenig grundschnelligkeit mitbringen und die nicht überfordert werden sollen. wenn für das runninggirl 30km in 6:30 wohlfühltempo sind, dürfte sie aus der gruppe der ganz blutigen anfänger ausscheiden und potentiell eher in richtung 4:15 minus x schielen dürfen.

wünsche ganz viel erfolg :hallo:
So einfach ist das nicht. Wohlfühltempo ist einfach und das kann jeder laufen. Der Longjogg dient der Stoffwechselschulung und der wird bei den langen und sehr langsamen Einheiten trainiert. Nun... bei mir hat das nicht funktioniert.

Gruß
Rolli

Verfasst: 10.08.2008, 20:41
von Kraxi
Rolli hat geschrieben:Bis Du ohne EB nur vor dem Rennsteig gelaufen oder auch in der MRT-Vorbereitung?
Sorry, dass ich so nachbohre, aber ich will was dazu lernen. Du bist etwas schneller als ich… und Corruptor… zu schnell. :frown:

Was läufst Du auf 10km?

Gruß
Rolli

Hallo Rolli!

Eine Endbeschleunigung bin im im Vorjahr vor München 1x gelaufen und auch dabei kam ich nicht auf mein gewünschtes Marathontempo (anstatt 3:48min/km 3:58min/km bei ca. 10km EB). Bin anscheinend ein Wettkampftyp!!!

Eine richtige 10km Zeit habe ich eigentlich nicht, aber in diesem Jahr lief ich auf 12km 40:55 (3:25min/km) und das war eine meiner schnellsten Zeiten auf kurzen Distanzen.
Auf 7,5km lief ich im Vorjahr bei einem Wettkampf einen 3:19mn/km Schnitt. Ansonst habe ich keine vernünftigen bzw. bessere Zeiten auf solchen Unterdistanzen.

Gruß
Kraxi

Verfasst: 10.08.2008, 20:43
von JottBe
Mich verwirrt das vorgegebene Tempo bei langen Läufen auch. Ich bereite mich gerade auf meinen ersten Marathon vor. Mein Ziel ist es eigentlich nur, einigermaßen menschlich ins Ziel zu kommen. Ich trainiere nach einem Plan für sub 4 und dort soll ich die langen Läufe mit 6 Min. irgendwas laufen. Ich schaffe es aber nicht, so langsam zu laufen, ich finde dann keinen Rhythmus. Heute bin ich z.B. 30 km mit ungefähr 5:30 gelaufen. Ich weiß nun aber nicht, ob ich mich mit diesem Tempo auf Dauer nicht übernehme.

Auch weiß ich nicht, was bei diesen langen Läufen eigentlich wichtiger ist, die Kilometer oder die Dauer des Laufes. Ist die Dauer des Laufes wichtiger, dann müsste ich ja eigentlich noch ein paar Kilometer draufpacken oder irre ich mich?

Gruß Jörg

Verfasst: 10.08.2008, 20:44
von LidlRacer
Rolli hat geschrieben:Wirklich? Schreiben sie 3:45 Stunden als Landjogg vor? :confused: Das ist sehr lang und für mich kontraproduktiv.
Wirklich:
http://www.volksbank-muenster-marathon. ... d_plan.pdf

In 2 Wochen kommen sogar noch 33km in 7:30, also über 4h!

Ich glaube mich zu erinnern, dass die Münster-Marathon-Pläne schon öfters als etwas eigenartig identifiziert wurden.

Verfasst: 10.08.2008, 20:44
von Rolli
Kraxi hat geschrieben:Hallo Rolli!

Eine Endbeschleunigung bin im im Vorjahr vor München 1x gelaufen und auch dabei kam ich nicht auf mein gewünschtes Marathontempo (anstatt 3:48min/km 3:58min/km bei ca. 10km EB). Bin anscheinend ein Wettkampftyp!!!

Eine richtige 10km Zeit habe ich eigentlich nicht, aber in diesem Jahr lief ich auf 12km 40:55 (3:25min/km) und das war eine meiner schnellsten Zeiten auf kurzen Distanzen.
Auf 7,5km lief ich im Vorjahr bei einem Wettkampf einen 3:19mn/km Schnitt. Ansonst habe ich keine vernünftigen bzw. bessere Zeiten auf solchen Unterdistanzen.

Gruß
Kraxi
Danke!

Gruß
Rolli

Verfasst: 10.08.2008, 20:56
von evimaus
@runninggirl: 7:30 sind wirklich extrem langsam. Da würde ich das Tempo auch schneller wählen, vor allem wenn du sagst, dass es ok für dich ist.

Das Hauptproblem ist für mich einfach, dass der lange Lauf dann ewig dauert.
An die 4 h durch die Gegend zu schleichen ist doch Gift für den Bewegungsapparat, da bist du ja tagelang platt!

Meine längsten Läufe in der Vorbereitung waren 2mal 35 km in einer Zeit von 3h36. Das war aber schon grenzwertig und das Training in den folgenden Tagen deutlich beeinträchtigt.
Läufe an die 4 h? Würde ich niemals machen!

Den Münster-Plan (allerdings unter 4 h) hatte ich auch. Die Pläne sind relativ hart, wie ich finde. Ich habe ihn eigentlich keine Woche voll durchgezogen, 3 Wochen sind wegen Krankheit komplett ausgefallen und das Ziel habe ich trotzdem geschafft.
Das nur zum Mutmachen... :wink:

Eva

Verfasst: 10.08.2008, 20:57
von atp
meine erfahrung ist, dass man den langen lauf nur dann besonders schnell laufen muss, wenn man da einen großteil seiner wochenkm mit abarbeitet, womöglich noch bei insgesamt nur 3 einheiten.

effizienter ist es, den langen lauf bei kleinen wochenumfängen (unter 80km) lieber nicht mit 35k sondern mit 30k zu laufen und dafür mehr einheiten und km unter der woche zu machen. wer 60 wochenkm läuft, sollte nicht jede woche einen 30er machen sondern sollte sich kontinuierlich bis zum 30er steigern oder nur alle 14 tage einen 30er machen.

nur wenn der lange lauf das wöchentliche training extrem dominiert, bleibt einem nichts anderes übrig als dabei auch tempo zu machen.

Verfasst: 10.08.2008, 21:39
von Bio Runner
JottBe hat geschrieben: Ich weiß nun aber nicht, ob ich mich mit diesem Tempo auf Dauer nicht übernehme.

Das merkst Du, wenn Du Dich irgendwann platt fühlst.

Auch weiß ich nicht, was bei diesen langen Läufen eigentlich wichtiger ist, die Kilometer oder die Dauer des Laufes. Ist die Dauer des Laufes wichtiger, dann müsste ich ja eigentlich noch ein paar Kilometer draufpacken oder irre ich mich?

Gruß Jörg
Mein längster Lauf war bisher 36 km, in der Regel mache ich 3 -4 Läufe von 30-34km
in der Vorbereitung, nicht langsamer als 6min.
Viktor Röthlin rät auch zu schnellen langen in der Vorbereitung, ist damit aber eher eine Ausnahme.

Schau einfach was Dir gut tut und wenn Du Dich k.o. fühlst geh mal 2 Wochen vom Gas
Gruß Rolf

Verfasst: 10.08.2008, 21:56
von JottBe
@Bio Runner: Danke!

Gruß Jörg

Verfasst: 10.08.2008, 22:00
von bernann
Corruptor hat geschrieben:Und ich dacht schon ich bin der einzige Bekloppte der so denkt. Juhu... :winken:
Aber MRT im Langen ist schon ganz schön fett. Vielleicht die letzten 30, maximal 50% des Laufes. Aber du ziehst das komplett hart durch???
Nein, das habe ich bisher nicht komplett hart durchgezogen, sondern nur genauso, wie Du es sagst. Machen würde ich es aber gerne mal (komplett).
:geil:

Verfasst: 10.08.2008, 22:10
von bernann
atp hat geschrieben:meine erfahrung ist, dass man den langen lauf nur dann besonders schnell laufen muss, wenn man da einen großteil seiner wochenkm mit abarbeitet, womöglich noch bei insgesamt nur 3 einheiten.

effizienter ist es, den langen lauf bei kleinen wochenumfängen (unter 80km) lieber nicht mit 35k sondern mit 30k zu laufen und dafür mehr einheiten und km unter der woche zu machen. wer 60 wochenkm läuft, sollte nicht jede woche einen 30er machen sondern sollte sich kontinuierlich bis zum 30er steigern oder nur alle 14 tage einen 30er machen.

nur wenn der lange lauf das wöchentliche training extrem dominiert, bleibt einem nichts anderes übrig als dabei auch tempo zu machen.
Das hast Du sehr gut herausgearbeitet, das hört sich plausibel an.
:daumen:
Genauso trifft es auf mich scheinbar zu.
Daran kann man auch die Bandbreite der vielen "richtigen" Möglichkeiten erkennen.
Ich wundere mich immer über das Nachgeplapperre von Vielen, die irgendwo etwas gelesen haben und es dann unreflektiert übernehmen und auch noch andere mit diesem Pseudowissen beraten.

Aber das bringt natürlich wieder Leben in die Bude bzw. ins Forum und wir haben was zum diskutieren.
:D

Verfasst: 11.08.2008, 08:13
von RunningGirl86
Hallo Leute,
danke für eure Antworten. Bin ja beruhigt, dass es hier einige gibt, die 7:30/km als komisch empfinden! Ich werde auch weiterhin im Wohlfühltempo laufen. Ich finde es auch psychisch eine Belastung wenn man so langsam läuft und das Gefühl hat man braucht ewig für die Strecke.

@ evimaus: ich finde auch, dass wenn man so lange läuft irgendwann die Knie schmerzen, vor allem wenn man extrem langsam läuft. Das belastet die Gelenke. So ist es mir auf jeden fall ergangen, als ich mal versucht habe, die 7:30 einzuhalten!Aber es macht Mut, dass du den Marathon geschafft hast, auch wenn du dich nicht exakt an den Plan gehalten hast!

@Lidl- Racer- Wieso sollen die Trainingspläne komisch sein?

Lg
RunningGirl

Verfasst: 11.08.2008, 08:44
von 19joerg61
RunningGirl86 hat geschrieben:Hallo Leute,
ich trainiere für den Münster-Marathon. Habe den Trainingsplan für 4:30 von deren Seite.
Heute standen z.B. 30 km an in 7:30/km.
Ich laufe diese Stecken allerdings immer schneller. So in 6:30/km. Das strengt mich allerdings nicht übermäßig an, sondern finde das Lauftempo angenehm. 7:30/km sind mir irgendwie zu langsam, da tuen mir meine Beine weh.

In diesem Zielbereich kann man die langen Läufe durchaus etwa im geplanten Marathontempo machen. Wenn du ultralangsam läufst, verändert sich der Laufstil, was auch nicht gut ist.

Das auch schnelle Läufer es machen, lese ich mit Interesse.


Jörg

Verfasst: 11.08.2008, 08:50
von Corruptor
Bio Runner hat geschrieben:Viktor Röthlin rät auch zu schnellen langen in der Vorbereitung, ist damit aber eher eine Ausnahme.
Pfitzinger ist doch auch so ein Vertreter, der die Langen im MRT + 25-30 Sekunden auch mal über die volle Distanz laufen lässt, oder?!

Verfasst: 11.08.2008, 08:57
von meli-läufer
Corruptor hat geschrieben:Pfitzinger ist doch auch so ein Vertreter, der die Langen im MRT + 25-30 Sekunden auch mal über die volle Distanz laufen lässt, oder?!

Nicht so ganz:

"The first few miles of your long runs can be done slowly, but by 5 miles into your long run, your pace should be no slower than 20 percent slower than marathon race pace. Then gradually increase your pace until you?re running approximately 10 percent slower than marathon race pace during the last 5 miles of your long runs. This makes for an excellent workout and provides a strong stimulus for physiological adaptations such as increased glycogen storage."

Verfasst: 11.08.2008, 09:04
von Djävul-Löpare
Corruptor hat geschrieben:Pfitzinger ist doch auch so ein Vertreter, der die Langen im MRT + 25-30 Sekunden auch mal über die volle Distanz laufen lässt, oder?!

Der Laufberater lässt auch in der M - Vorbereitung 30Km Läufe in diesem Tempo laufen!

Schau mal hier:

Intensiver, zügiger Dauerlauf

Gruß

Thorsten

Verfasst: 11.08.2008, 09:09
von Eisbergsalat
Djävul-Löpare hat geschrieben:Der Laufberater lässt auch in der M - Vorbereitung 30Km Läufe in diesem Tempo laufen!

Schau mal hier:

Intensiver, zügiger Dauerlauf

Gruß

Thorsten
Ja, aber nur zu Testzwecken. In dieser Diskussion sind ja die (meist) in der M-Vorbereitung jede Woche stattfindenen Läufe gemeint. Es gibt wohl wirklich unterschiedliche Ansichten der "Gurus". H. Steffny schreibt in seinen Büchern grundsätzlich auch, dass die langen Läufe 45-60 sec. langsamer als MRT gelaufen werden sollen, widerspricht sich - meines Erarchtens - aber im Trainingsplan 4:45. Da soll man die langen Läufe in 6:45 laufen, was ja genau dem MRT entspricht.

Verfasst: 11.08.2008, 09:09
von liverpool
ich will nun auch mal meine meinung zum thema langen lauf abgeben.

das hier oft verschiedene thesen vertreten werden wundert mich nicht. experten wie steffny, hottenrott/zülch, beck, röthlin, usw. geben unterschiedliche angaben an. das zauberwort "wohlfühltempo" war auch die vorgabe für meinen ersten marathon. ich persöhnlich hab dann aber ab km 30 schwierigkeiten bekommen mein mrt zu halten. deswegen bin ich jetzt bei meiner vorbereitung zum münchen marathon vom wohlfühltempo weg und laufe meine langen "schneller", soll heissen erste hälfte ca. 5:40min/km bis 6:00min/km was bei mir schon 70-75%/hf max entspricht. die zweite hälfte dann schneller bis zum mrt, was dann natürlich eine hf max von 85% entspricht!

ob ein langer lauf bei dem die zweite hälfte deutlich über den teilweise empfohlenen 70% hf max liegt was bringt oder nicht wird sich zeigen. ich "fühle mich wohler" wenn ich die langen läufe nach diesem prinzip durchziehe. ob da der fettstoffwechsel richtig trainiert wird weis ich auch nicht. ich erhoffe mir dabei nur ein stabiles mrt über die gesamten 42,2 km.

Verfasst: 11.08.2008, 09:23
von Djävul-Löpare
Eisbergsalat hat geschrieben:Ja, aber nur zu Testzwecken. In dieser Diskussion sind ja die (meist) in der M-Vorbereitung jede Woche stattfindenen Läufe gemeint. Es gibt wohl wirklich unterschiedliche Ansichten der "Gurus". H. Steffny schreibt in seinen Büchern grundsätzlich auch, dass die langen Läufe 45-60 sec. langsamer als MRT gelaufen werden sollen, widerspricht sich - meines Erarchtens - aber im Trainingsplan 4:45. Da soll man die langen Läufe in 6:45 laufen, was ja genau dem MRT entspricht.

Gut, wie oft man einen Testlauf macht muss jeder selber wissen, aber der Laufcampus schreibt das man die ersten 6 Wochen den langen als LDL und die letzten 6 Wochen den langen als MDL laufen soll.!

Schau mal hier:

MDL. Der Mittlere Dauerlauf.

Gruß

Thorsten

LDL = 71 - 75% Hfmax.
MDL = 76 - 80% Hfmax.

Verfasst: 11.08.2008, 09:31
von atp
Djävul-Löpare hat geschrieben:Der Laufberater lässt auch in der M - Vorbereitung 30Km Läufe in diesem Tempo laufen!

Schau mal hier:

Intensiver, zügiger Dauerlauf

Gruß

Thorsten

75% bis 80% hfmax beim langen lauf finde ich ok. ich bin bei einem ultra mal 11h mit einem schnitt von 75% hfmax unterwegs gewesen. daher wäre ein 3h lauf mit 75% bis 80% für mich vergleichsweise locker und stellt keineswegs eine zu große belastung dar.

dieses tempo ist aber noch deutlich unter marathontempo. denn den läuft man bei 85% hfmax und sehr gute läufer sogar mit noch höherer HF.

ich warne davor, sich zu überlegen, ob man nicht mehr für sich tut, wenn man die langen läufe im marathontempo läuft.

in einem anderen thread habe ich schon mal geschrieben, dass es ist ein typischer irrglaube vieler läufer ist, dass man seine maximale leistung nur dann steigern kann, wenn man im training sie auch ständig bringt.

worum es beim training wirklich geht ist folgendes:
du musst deine glykogenspeicher vergrößern, deine mitochondrien vergrößern und vermehren, deine kapilaren vermehren, deine fettstoffwechselenzyme vermehren und (dauert am längsten und soll am meisten bringen) dein herz vergrößern.


für all diese effekte ist es nicht erforderlich, ständig in annähernd marathondistanz annähernd marathontempo zu laufen. ja es ist üblicherweise sogar kontraproduktiv, weil du zu lange regenerierst und dadurch schnell regenerierte systeme sich sogar wieder abbauen bevor das letzte glied in der kette sich erholt hat.

nur wer in geringen leistungsbereichen läuft, für den stellt der lange lauf einen hohen anteil der wochenkm dar. es bleiben für diesen läufer zuwenig km um die tempohärte zu trainieren. daher müssen die langsamen läufer die wenig wochenkm haben, den langen lauf vergleichsweise schnell laufen.

ein 4h marathonläufer kann den langen lauf aber schon deutlich unter marathontempo laufen. meine empfehlung ist auch so bei 75% bis 83 hfmax

Verfasst: 11.08.2008, 09:40
von Djävul-Löpare
Eisbergsalat hat geschrieben:Ja, aber nur zu Testzwecken. In dieser Diskussion sind ja die (meist) in der M-Vorbereitung jede Woche stattfindenen Läufe gemeint. Es gibt wohl wirklich unterschiedliche Ansichten der "Gurus". H. Steffny schreibt in seinen Büchern grundsätzlich auch, dass die langen Läufe 45-60 sec. langsamer als MRT gelaufen werden sollen, widerspricht sich - meines Erarchtens - aber im Trainingsplan 4:45. Da soll man die langen Läufe in 6:45 laufen, was ja genau dem MRT entspricht.

Kleiner Nachtrag:

M - 4:45 - MDL = 6:45, LDL = 7:00, TDL = 6:20, MRT = 6:36 laut Steffny seiner Trainingstempotabelle in den 6:36 sind 7 Minuten Gehpause eingerechnet!

Gruß

Thorsten

Verfasst: 11.08.2008, 10:10
von Bogart
Hallo,

ich glaube, daß man unter Berücksichtigung von Unterdistanzen seine realistische Marathonzielzeit festlegen sollte, um dann nach einem entsprechenden Trainingsplan zu trainieren.

Die langen Läufe langsamer zu laufen als das avisierte MRT macht für mich Sinn, da ich glaube, daß viele Läufer ihr Zeitziel im Rennen nicht schaffen, weil Sie während des Trainings a) zu viel und zu schnell trainiert haben (Motto: Ich fühle mich so gut). Letztendlich muß das aber jeder für sich entscheiden.

Wenn man locker 1 Minute schneller laufen kann als die vorgegebene Kilometerzeit, dann ist m.E. die gewählte Zielzeit nicht realistisch.

Viele Grüße
Bogart

Verfasst: 11.08.2008, 11:36
von LidlRacer
RunningGirl86 hat geschrieben:@Lidl- Racer- Wieso sollen die Trainingspläne komisch sein?
Hatte ich nur irgendwo in einer dunklen Ecke meines Hinterkopfes.
Hier
http://forum.runnersworld.de/forum/fore ... athon.html
gibt es z.B. etwas Kritik, aber ich dachte, da wäre noch etwas gravierenderes gewesen.
Hab ich vielleicht auch mit anderen Plänen verwechselt. :confused: