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Zugspitzextremlauf 2008

Verfasst: 29.08.2008, 23:01
von erwin
:winken: Zum Nachdenken und nicht zum Vergessen!

"Es sieht gut aus, 5 Grad plus, Windstille und leichter Nieselregen auf der Zugspitze", dies war die Auskunft vom Veranstalter, zu mir persönlich, - vor dem Start in Ehrwald.
Auf Grund dieser Aussage lief ich den Zugspitzlauf in kurzer Rennkleiduung.
Er sagt nun: " Ich bin mir keiner Schuld bewusst". Liebe Leute, - ich mir auch nicht!
4 Stunden später wurde ich mit Unterkühlung ins Krankenhaus eingeliefert.
Wenn dies das allgemeine Verantwortungsbewusstsein der Laufveranstalter ist und rechtlich in Ordnung sein soll, sollten sich alle gut überlegen an welcher Veranstaltung jeder teilnimmt.
Da interessiert doch keinen das Kleingedruckte in der Ausschreibung oder ein Beipackzettel.
Es war ein organisiertes Event und eine geschlossene Wettkampfveranstaltung, bei der ich mich als Teilnehmer
unmittelbar vor dem Start auf die gemachten Aussagen der Verantwortlichen verlassen können muss.
Klar, dass eine Windschutzjacke lebensrettend war, - nur meine war mit der warmen Kleidung, auf 2944 Meter auf den Gipfel der Zugspitze transportiert worden.
Ich würde mit den gleichen Informationen, die ich unmittelbar vor dem Start erhalte, - wieder genauso entscheiden. Warum wurde dieser Lauf gestartet? Wenn doch "alle" vor Ort gewusst haben wollen, dass das Wetter innerhalb der nächsten 3 Stunden in Schneesturm umschlägt! Ich wusste dies nicht!
Warum hat auch die erfahrene Bergwacht, nicht die Verantwortung abgelehnt ? Nur den Kopf zu schütteln über spärlich gekleidete Läufer reicht hald nicht. Sicherlich hat die Bergwacht unter Lebensgefahr, Leute aus am Berg gerettet. Dafür großen Respekt und vielen herzlichen Dank. Aber man kann doch nicht, bestens trainierte Athleten ins Verderben laufen lassen, um diese dann retten zu müssen. Darüber sollten alle nachdenken, die glauben, nur die aktiven Teilnehmer sind grundsätzlich für sich selbst veranwortlich. Ich bin jahrelang im ambitionierten Wettkampfsport in den Altersklassen M 45/50/55 aktiv gewesen. Doch, - das Erlebnis am 13.07.08
veranlasst mich, den ambitionierten Laufssport aufzugeben. Ich werde wieder "normaler Jogger" und Naturgenieser. Bin 56 Jahre, - vielleicht schon zu alt und moralisch antiquiert, um zu verstehen, dass sich nach den Ereignissen von 2008, - Läufer auf den Zugspitzextremlauf 2009 freuen können.... Sicherlich ist der Lauf bei schönem Wetter nicht extrem, - aber gibts da nicht andere Bergläufe, die diese unrühmliche Vergangenheit nicht zu bewältigen haben?!
Ich freue mich auf die nächsten Lauftreff`s mit meinen SWV Freunden.
Erwin

Verfasst: 29.08.2008, 23:19
von WinfriedK
Da interessiert doch keinen das Kleingedruckte in der Ausschreibung oder ein Beipackzettel.
Du musst es ja nicht lesen. Du solltest dich aber dann auch nicht beschweren. :klatsch:

Schön, dass du dich extra dafür angemeldet hast. Es gibt bereits ein paar Diskussionen dazu. Du findest sie bei Interesse über die Suchfunktion.

Verfasst: 29.08.2008, 23:21
von dumbojeter
Fehler sind von allen gemacht worden - Läufern, Bergwacht und Veranstalter. Nur aufgrund des Zusammentreffen dieser unglücklichen Fehlern endete dieser Berglauf so tragisch.

hallo Erwin

Verfasst: 29.08.2008, 23:23
von costello
schön zu hören das es dir wieder gut geht.Du hast natürlich absolut recht,das man sich auf die veranstalterangaben verlässt ,und auch verlassen muß.Man kann wirklich nur hoffen ,und sich wünschen, das so etwas nie wieder vorkommt.viele grüße kalle

Verfasst: 29.08.2008, 23:37
von apr68
Hi Erwin

kann dir nur zustimmen. Ich wäre genau so gelaufen wie Du. Hatte bereitsa 2 mal Probleme wegen Überhitzung. Beginn daher lieber mit ein bischen frösteln beim Laufen.
Veranstalter muss gewährleisten, dass bei den Zwischenstationen warme kleidung für jeden läufer zur verfügung steht.
Ausserdem muss der letzte Teil des laufes bei derartiger witterung abgebrochen werden (frühzeitig), schon allein wegen Ausrutschgefahr.
Frage: Warum darf eigentlich Hinz und Kunz sich bei einem Zugspitz Extrem Lauf anmelden.
Ich als Läufer verlass mich bei deratigen veranstaltungen auf die vernunft der veranstalter, denk ja dass er einschätz wen er zu seinem Lauf zulässt!!! Wenn 100 Läufer in Shorts vor mir Laufen gehe ich davon aus dass alles im grünen Bereich ist, ich will laufen und verlasse mich da auf den veranstalter.
gruss, chris

Verfasst: 29.08.2008, 23:39
von Musculus77
Hallo,

ich bin die Strecke des Zugspitzlauf anno 2003 (Jahrhundertsommer) in meiner Freizeit mal einfach so hoch UND wieder runter gegangen/gewandert. Insgesamt, mit allen Pausen und so, haben wir dafür ca. 12 h gebraucht. Auch sonst habe ich mich schon öffters recht schnell in den Bergen bewegt (z.B. Watzmann-Mittelspitze in ca. 3:30-4:00h..).
Ich denke, ich bin damit berechtigt, meinen Senf hier zu diesem Thema zu schreiben.

Zuerst einmal tut es mir wirklich Leid, dass Du so in Probleme gekommen bist. Zum Glück ist alles gut gegangen.

Aber mal ehrlich, erwartest Du im HOCHALPINEN Bereich den gleichen Service wie bei einem Stadt-Marathon? Da ich die Strecke kenne, weiß ich, wie schwer es ist, die Strecke einzusehen. Selbst wenn die Veranstallter alle 500-1000m einen Streckenposten aufgestellt hätten, so hätten sie noch immer nicht alles kontrollieren können. Selbst bei bestem Wetter nicht.

Hattest Du Erfahrung in Sachen HOCHALPINEN Bergsteigen? Ich denke eher nicht. Wann immer ich in solche Regionen aufbreche (> 2000m), dann nehme ich einen RUCKSACK mit allen möglichen Zeugs mit (erste Hilfe Sachen, Wasser, Regenkleidung etc.).
Wiso kann man dass in einem Wettbewerb nicht auch mitnehmen? So viel wiegt das Ganze doch nicht... . Zumal Du wohl nicht um den Sieg kämpfen wolltest, oder?
Jeder erfahrener Bergsteiger weiß, wie schnell sich das Wetter umschlagen kann. Speziell das Zugspitzplatt ist tückisch, da man sich dort quasi in einem Kessel befindet. Man sieht einfach nicht, was sich da so zusammenbrauen könnte...

Und was hindert Dich eigentlich daran, den Wettkampf abzubrechen, wenn Du merkst, dass es hart wird. Die Knorrhüte wäre meiner Meinung nach eine gute Zufluchtsstätte für viele Läufer gewesen.

Na ja, genug der Worte... hauptsache es geht Dir gut, und andere Leute werden besser auf sich aufpassen....


Berg Heil,
Musculus

Verfasst: 29.08.2008, 23:52
von winst
Wenn es im Gebirge 5 Grad hat und windstill ist, dann heißt das aber nicht automatisch, dass man mit den gleichen Bedingungen auch noch 30 min später rechnen kann. Besonders nicht bei so einem Mistwetter. Ich persönlich sehe die Fehler bei beiden Seiten, Teilnehmer und Veranstalter. Die Bergwacht nehme ich ausdrücklich aus, da ich nicht weiß, welche Rechtsgrundlage die als freiwilliger Verein in Österreich hätten, ein Rennen zu beenden. Zu einem Berglauf gehört einfach eine adäquate Ausrüstung. In Zeiten, wo Windjacken nur mehr wenige Gramm wiegen und problemlos transportiert werden können, kann ich nicht nachvollziehen, dass man bei solchen Verhältnissen keine mitführt. Liegt vielleicht auch daran, dass ich viel in den Bergen unterwegs bin und mir meine Ausrüstung schon mehrmals wertvolle Dienste erwiesen hat und an der Tatsache, dass ich keine Bestzeiten jage (kann ich auch nicht, dazu laufe ich zu schlecht).

Ansonsten freut es mich, dass es Dir gut geht. Angesichts der Umstände kann man froh sein, dass es nicht noch schlimmer kam aufm Zugspitz.

Verfasst: 29.08.2008, 23:55
von apr68
Hi Musculus

wenn Du alleine auf eine Hoxhalpin Tour begibst, dann stimm ich dir zu das du Sorge tragen mußt dass du alles mit dabei hast und dich auf eventuelle Wetterumbrüche einstellst. Wenn Du einen Hochalpin Laufwettkampf absolvierst, dann ist dass aber eine etwas andere Voraussetzung. Dann verläßt Du dich auf die 100 prozentige Organisation des Veranstalter hinsichtlich Sicherheit und konzentrierst Dich auf deine Laufleistung. Ein kleiner Nebensatz im Kleingeduckten auf die sogenannte Selbstverantwortung auf Leib und Leben ist meiner Meinung nach nur eine rechtliche Alibie-Erklärung des Veranstalters.
Viele Grüße, Chris

Verfasst: 30.08.2008, 00:12
von Musculus77
apr68 hat geschrieben: Wenn Du einen Hochalpin Laufwettkampf absolvierst, dann ist dass aber eine etwas andere Voraussetzung. Dann verläßt Du dich auf die 100 prozentige Organisation des Veranstalter hinsichtlich Sicherheit und konzentrierst Dich auf deine Laufleistung. Ein kleiner Nebensatz im Kleingeduckten auf die sogenannte Selbstverantwortung auf Leib und Leben ist meiner Meinung nach nur eine rechtliche Alibie-Erklärung des Veranstalters.
Eine 100% Organisation im HOCHALPINEN Bereich kann es meiner Meinung nach einfach nicht geben. Jeder, der einmal vor dem Zugspitz-/ Wettersteinmassiv stand, wird wohl einen gewissen Respekt fühlen. Wenn nicht, dann ist demjenigen eh schon nicht mehr zu helfen...
Marathon ist schon verrückt, und ich habe das schon ganze 8x gemacht. Aber schnelles Bergsteigen im HOCHALPINEN Bereich hat wirklich nochmal eine ganz andere Qualität. Wer sich in den Bergen bewegt, der muss sich meiner Meinung nach sehr stark selbst um Ausrüstung, Wetterbedingungen etc. kümmern. Veranstallter hin oder her...

Gruß,
Musculus

Verfasst: 30.08.2008, 00:53
von Wolfis
erwin hat geschrieben: :winken: Zum Nachdenken und nicht zum Vergessen!

"Es sieht gut aus, 5 Grad plus, Windstille und leichter Nieselregen auf der Zugspitze", dies war die Auskunft vom Veranstalter, zu mir persönlich, - vor dem Start in Ehrwald.
Auf Grund dieser Aussage lief ich den Zugspitzlauf in kurzer Rennkleiduung.
Er sagt nun: " Ich bin mir keiner Schuld bewusst". Liebe Leute, - ich mir auch nicht!
4 Stunden später wurde ich mit Unterkühlung ins Krankenhaus eingeliefert.

Erwin

Lieber Erwin,

ich bin kein Bergläufer, aber ein begeisterter Bergwanderer.

Ich habe, wenn ich in den Bergen unterwegs bin, auch im August immer Handschuhe, Mütze und (Regen)jacke dabei; denn das Wetter kann unvorhergesehen in kürzester Zeit umschlagen.
Dessen bist Du Dir wohl nicht bewußt. Ich finde es unverschämt, den Veranstalter für Dein falsches Verhalten (also die Nichtmitnahme von Utensilien, die im hochalpinen Gelände benötigt werden) verantwortlich zu machen.

erwin hat geschrieben:
Doch, - das Erlebnis am 13.07.08
veranlasst mich, den ambitionierten Laufssport aufzugeben. Ich werde wieder "normaler Jogger" und Naturgenieser.

Das ehrt, und ist gut für Dich.



Prinzipiell:

unhabhängig von diesem Thema und was ich auch in unserer Gesellschaft feststelle: Jeder will der Größte sein, aber keiner will Verantwortung übernehmen. Mann schafft/erreicht irgendein großes "Ding" (Zugspitzlauf) und ist damit der Beste, oder andere sind am Mißlingen des Vorhabens Schuld.

das kanns nicht sein.

Greif Dir mal an Deine eigene Nase.


Gruß, Wolfgang

Verfasst: 30.08.2008, 01:18
von Musculus77
@Wolfis:

Lieber Wolfis,
ich habe schon öfters Dein Benutzerbild gesehen, und ich mußte jedesmal schmunzeln... .
Einfach super! Jeder, der jünger ist, muss Dich einfach für dieses Bild lieben... :daumen:
Wirklich! Ich hoffe, dass ich in 10-xx Jahren genau soviel Selbstbewußtsein/Humor haben werde...
Das Superman T-Shirt steht Dir einfach gut...

Weiter so!
Musculus

Verfasst: 30.08.2008, 07:29
von Kubili
Hallo Erwin,

schön zu hören das es dir wieder gut geht.

Ich weiß nicht, ob das schon im anderen Thread angemerkt wurde, aber ich hab in einer Zeitung folgendes gelesen:
Bei der Startnummernausgabe wurde ein Extrazettel verteilt, der darauf hingewiesen hat, dass kaltes Wetter gemeldet ist und das warme Kleidung empfohlen wird
Stimmte das, oder wurde das nur aus Alibigründen in der Zeitung veröffentlicht?

Viele Grüße
Markus

Verfasst: 30.08.2008, 07:56
von dumbojeter
@Wolfis

Denn Veranstalter trifft sehr wohl eine gewisse Mitschuld. Ich kann nicht mehr als 36000Euro Startgeld einnehmen und dafür einen so schlecht organisiserten Lauf anbieten. So wie die Läufer muss auch der Veranstalter mit schlechtem Wetter rechnen und entsprechend vorbereitet sein - Rennabbruch, Bergung von Läufern, Decken, warme Getränke....

Wer sich in der Presse etwas informiert hat, musste auch folgendes feststellen:
1. In der Vergangenheit hatte der Veranstalter bereits ein Abfahrtsrennen ausgerichtet bei dem eine Teilnehmerin verstarbt.
2. Der Lauf auf die Zugspitz war nicht beim DLV angemeldet und somit auch nicht zusätzlich über diesen versichert.

Ich habe ebenfalls am Zugspitzlauf teilgenommen und die Verantwortung dafür übernommen, und auch Fehler bei mir gesucht, bzw. gefunden, aber eben auch beim Veranstalter und der Bergwacht.

Nun noch ein Wort zur Presse:
Dort weden natürlich die Läufer in kurzer Kleidung gezeigt und nicht diejenigen, welche der Witterung entsprechend gekleidet waren. Meiner Ansicht nach waren allerhöchsten 3% in kurzer WK-Kleidung unterwegs.

@Wolfi
Es muss nicht jeder größer weiter höher und besser sein.
Jeder findet für sich Herausforderungen entsprechend seinen Ambitionen. So ist für den einen 120km/h auf der Autobahn schnell und für den nächsten erst 200. So ist für jemanden der Badwater Ultra mit 217km das Richtige und für den nächsten eben 5000m.
Der nächste geht lieber in der Stadt bummeln und du Bergwandern.

Ich kann daher nur für mehr Toleranz bitten.

Verfasst: 30.08.2008, 08:05
von dumbojeter
Stimmte das, oder wurde das nur aus Alibigründen in der Zeitung veröffentlicht?
:daumen:

Entlich jemand der die Teilnehmer frägt bevor er auf Veranstalter oder Läufer einprügelt.
Ich war persönlich mit meiner Familie bei der Anmeldung. Da das Wetter bei der Anmeldung am Vortag sehr schlecht war haben wie einige Zeit in der Anmeldeturnhalle verbracht. Meine Tochter 18Mon. alt, ist dabei die ganze Turnhalle ausgelaufen und meine Frau und ich hinterher. Dabei sind uns keinerlei Hinweis aufgefallen. Auch auf den vielen Foros, die wir gemacht haben ist dieser Hinweis nicht zu finden.

Ich denke es wird ihn bestimmt gegeben habe, nur nicht so deutlich wie einigemale behauptet.

Verfasst: 30.08.2008, 08:21
von sapsine
dumbojeter hat geschrieben: Nun noch ein Wort zur Presse:
Dort weden natürlich die Läufer in kurzer Kleidung gezeigt und nicht diejenigen, welche der Witterung entsprechend gekleidet waren. Meiner Ansicht nach waren allerhöchsten 3% in kurzer WK-Kleidung unterwegs.
Und einige der Bilder waren aus den Vorjahren, damit man das zeigen konnte, was zu den reißerischen Überschriften passt. Dass einige der Teilnehmer in kurz/kurz auch Jacken dabei hatten, hat man geflissentlich übersehen und lieber nicht erwähnt.
Ich kann daher nur für mehr Toleranz bitten.
Sehe ich genauso. Hier im Forum kann man von viel Unvernunft in Bezug auf die Lauferei lesen. Vielleicht wäre es gut, zunächst die eigenen Handlungen zu hinterfragen und nicht vorrangig über andere zu urteilen.

Grüße, Sabine

Verfasst: 30.08.2008, 13:02
von burny
Die Ereignisse beim diesjährigen Zugspitzlauf mit den tragischen Folgen sind schrecklich, und allen Betroffenen und Angehörigen gilt mein Mitgefühl. Aus der Ferne heraus und auf Informationen aus zweiter oder gar dritter Hand angewiesen, will ich mir nicht anmaßen, eine objektive Bewertung vornehmen zu wollen, wer daran welchen Anteil hat und ob und wie das hätte vermieden werden können.

Unabhängig davon teile ich die Einschätzung derjenigen meiner Vorschreiber, die auf die Wechselhaftigkeit eines Laufes in den Bergen und auf die Verantwortung der Läufer für sich selbst hinweisen. Eine solche Veranstaltung ist keine Pauschalurlaubsreise all inclusive, bei der man als Konsument bestellt und dann die Verantwortung voll an den Veranstalter abgibt. Wer so denkt, sollte das in der Tat bleiben lassen.

Mag sein, dass der Veranstalter Fehler gemacht hat, das kann ich nicht beurteilen, aber die in manchen Beiträgen zum Ausdruck kommende Konsumentenmentalität halte ich für absolut unangebracht.

Ich selbst bin übrigens seinerzeit den 1. Zermatt-Marathon 2002 mitgelaufen. Da waren es unten beim Start ca. 14° C. Es hieß, fürs Ziel oben, damals noch über 3.000 m hoch, sähe es gut aus. Ich habe mich zu dünn angezogen. Es kühlte ab auf etwa 0°, der Regen ging immer mehr in Schnee über, und als ich endlich im Ziel war, war ich total durchgefroren. Aber das war meine Fehleinschätzung, und ich wäre nicht auf die Idee gekommen, den Veranstalter dafür verantwortlich zu machen.

Bernd

Verfasst: 30.08.2008, 13:36
von dumbojeter
@burnny

Ganz genau, der Extremberglauf ist keine Pauschalurlaubsreise, und deshalb ist es umso wichtiger alle mögliche Gefahren zu minimieren. Dies muss aber seitens aller Beteiligten geschehen.

Als Veranstalter kann ich nicht einen Lauf "organisieren" und sich jeglicher Verantwortung entziehen und dies dem Läufer bzw. der Bergwacht überlassen.

Der Läufer kann nicht vom Veranstalter erwarten, dass dieser für alles sorgt. Der Läufer muss sich mit der Strecke, Verpflegung und Risiken auseinandersetzen.

Und die Bergwacht kann nicht zusehen, wie unterkühlte Läufer in große Gefahr rennen ohne einzugreifen.


Und durchgefroren kann mann nicht den Ereignissen an der Zugspitze vergleichen. Was hättest du gesagt, wenn du aufgrund der kälte nicht mehr hättest weiterlaufen können und keiner wäre in der Nähe um Hilfe zu leisten?

Hier ist doch der Veranstalter gefragt. Verletzt sich ein Läufer, muss in absehbarer Zeit diesem geholfen werden können, wird die Strecke zu gefährlich, muss er das Rennen abbrechen oder verkürzen, .....
Der Verantalter hat doch die Übersicht wie es den Läufer während des WK ergeht, hat durch die Streckenposten immer Information bezüglich den Streckenverhältnissen und kennt die gesamte Strecke bzw. hat Kenntnis davon, was die Läufer an Streckenabschnitte noch erwartet.

Verfasst: 30.08.2008, 13:38
von dumbojeter
@burny

Ganz genau, der Extremberglauf ist keine Pauschalurlaubsreise, und deshalb ist es umso wichtiger, alle mögliche Gefahren zu minimieren. Dies muss aber seitens aller Beteiligten geschehen.

Als Veranstalter kann ich nicht einen Lauf "organisieren" und sich jeglicher Verantwortung entziehen und dies dem Läufer bzw. der Bergwacht überlassen.

Der Läufer kann nicht vom Veranstalter erwarten, dass dieser für alles sorgt. Der Läufer muss sich mit der Strecke, Verpflegung und Risiken auseinandersetzen.

Und die Bergwacht kann nicht zusehen, wie unterkühlte Läufer in große Gefahr rennen ohne einzugreifen.


Und durchgefroren kann man nicht mit den Ereignissen an der Zugspitze vergleichen. Was hättest du gesagt, wenn du aufgrund der Kälte nicht mehr hättest weiterlaufen können und keiner wäre in der Nähe um Hilfe zu leisten?

Hier ist doch der Veranstalter gefragt. Verletzt sich ein Läufer, muss in absehbarer Zeit diesem geholfen werden können, wird die Strecke zu gefährlich, muss er das Rennen abbrechen oder verkürzen, .....
Der Veranstalter hat doch die Übersicht wie es den Läufer während des WK ergeht, hat durch die Streckenposten immer Information bezüglich den Streckenverhältnissen und kennt die gesamte Strecke bzw. hat Kenntnis davon, was die Läufer an Streckenabschnitte noch erwartet.

Verfasst: 30.08.2008, 14:45
von burny
@dumbojeter
Ich denke, wir liegen in der Einschätzung gar nicht weit auseinander. Natürlich, der Veranstalter hat (oder sollte haben) den Gesamtüberblick und dementsprechend korrigierend eingreifen, soweit erforderlich. Ich wiederhole, dass ich nicht bewerten kann, in welchem Maß das beim Zugspitzlauf getan worden ist.
dumbojeter hat geschrieben:Verletzt sich ein Läufer, muss in absehbarer Zeit diesem geholfen werden können,
Als Läufer muss ich mir im Klaren darüber sein, dass dies bei Berg- oder bei Landschaftsläufen nur begrenzt möglich ist bzw. dass die "absehbare Zeit" lang sein kann und dass immer ein Risiko besteht. Die Verpflegungs- oder Kontrollstellen sind in der Regel einige km auseinander. Wenn ich zwischendurch entkräftet bin, stürze oder sonst was habe, ist mein größter Schutz erstmal die nachfolgenden Läufer, die mir helfen oder wenigstens den nächsten Posten verständigen können. Wenn die selbst Probleme haben, steigt das Risiko.

Wenn ich nun vorher irgendwo vom Weg abkomme und mich verletze, bin ich ggfs. noch mehr gefährdet. Das kann auch bei einem weniger spektakulären Ereignis als dem Zugspitzlauf passieren. Das Risiko, z. B. bei der Harzquerung über eine Wurzel zu stolpern, den Fuß so zu verstauchen, dass ich nicht mehr weitergehen oder –laufen kann, und das Ganze bei Minusgraden, so dass es auch kritisch werden kann, ist einfach gegeben. Da hilft es mir nicht, mit der Einstellung heranzugehen und zu denken: „Ich hab bezahlt, also erwarte ich, dass der Veranstalter auf mich aufpasst.“

Nochmal: Was du über die Verantwortung des Veranstalters oder auch der Rettungskräfte schreibst, halte ich für richtig. Dennoch muss ich mir als Läufer klar darüber sein, dass ich Risiken eingehe und dass ich für mich selbst verantwortlich bin.

Bernd

PS: Eine Anmerkung noch zu der Situation am Gornergrat 2002 (ohne nun wetteifern zu wollen): Im Zelt wurde ich wie viele andere von Helfern in eine Decke gehüllt und mit heißer Brühe versorgt. Da die Hände vor Auskühlung klamm und unbeweglich waren, flößte ein Helfer mir den Becher mit Brühe wie einem Kleinkind ein. Erst eine Stunde später unter der heißen Dusche (das war vom Veranstalter vorbildlich dort oben aufgebaut worden) tauten die Gliedmaßen auf, und ich konnte die Hände wieder bewegen.

Verfasst: 30.08.2008, 14:52
von elmo10
Ganz klar laesst sich allen Beteiligten vorwerfen: Der Respekt vor dem Berg hat gefehlt.

Das Problem mit geteilter Verantwortung ist doch fast immer, dass sich einer auf den anderen verlaesst und letztendlich niemand mehr vernuenftig handelt.

Verfasst: 30.08.2008, 15:25
von flagranti
erwin hat geschrieben: :winken: Zum Nachdenken und nicht zum Vergessen!
Hallo Erwin!

Finde ich gut, dass du dich hier zu Wort gemeldet hast. Wenn ich mit einigen Extremläufern aus meinem Umfeld spreche und auf die noch in diese Jahr bevorstehenden Läufe zu sprechen komme ist mein Eindruck nämlich genau der, dass viel zu schnell wieder zur Tagesordnung übergegangenwird. Dabei sind die Todesopfer an der Zugspitze nicht die ersten gewesen und werden sicher auch nicht die letzten bleiben. Traurig aber wahr.

flagranti

Verfasst: 30.08.2008, 17:13
von dumbojeter
@ berny
Ich denke auch, dass wir auf einem Nenner sind.

@elmo10
Der Respekt hat ganz sicher nicht gefehlt, zumindest bei den meisten nicht!!!!!!!!!!!!!!
Noch bevor der Veranstalter das Ziel nach Sonnalpin verlegt hat, haben die Mehrzahl der Ankömmlinge, wie auch ich, in Sonnalpin das Rennen für sich beendet. Ansonsten hätte es bestimmt noch mehr Verletzte gegeben. Und diese Entscheidung zeugt von einer gesunden Selbsteinschätzung einem gesundem Selbstbewusstsein einer vernünftigen Entscheidungsfähigkeit, aber vorallem Respekt vor dem Berg, Strecke und dem Wetter.

Wer jedoch eine falsche Entscheidung getroffen hat, war den Naturgewalten etwa 35min - 60min ausgesetzt. Und dies ist bei diesen extremen Bedingungen eine lange Zeit

Verfasst: 30.08.2008, 17:16
von ojessen
Hallo Erwin,

zunächst erst mal freut es mich zu lesen, dass du wohl wieder gesund bist. Dennoch möchte ich etwas schreiben, was aber bitte nicht als "Nachtreten" verstanden werden soll: Mein erster Gedanke war "selber Schuld". Kann man natürlich nicht so alleine dastehen lassen - deswegen noch ein paar erläuternde Worte: Du selbst schreibst:

"Auf Grund dieser Aussage lief ich den Zugspitzlauf in kurzer Rennkleiduung.
Er sagt nun: " Ich bin mir keiner Schuld bewusst". Liebe Leute, - ich mir auch nicht!
4 Stunden später wurde ich mit Unterkühlung ins Krankenhaus eingeliefert.
Wenn dies das allgemeine Verantwortungsbewusstsein der Laufveranstalter ist und rechtlich in Ordnung sein soll, sollten sich alle gut überlegen an welcher Veranstaltung jeder teilnimmt.
Da interessiert doch keinen das Kleingedruckte in der Ausschreibung oder ein Beipackzettel."

In einem Punkt muss ich dir recht geben, auch wenn du es wahrscheinlich anders gemeint hast: Man sollte sich in der Tat gut überlegen, an welcher Veranstaltung man teilnimmt. Deswegen sollte einen auch das Kleingedruckte (im Allgemeinen auch Haftungsausschluss genannt) interessieren: Die Teilnahme geschieht freiwillig und auf eigene Verantwortung. Dagegen spricht aus deinen Zeilen eine Vollkasko-Mentalität, die die Verantwortung anscheinend mit der Meldung beim Veranstalter abgeben will.

Vielleicht sollten die Veranstalter von Bergläufen in Zukunft noch viel stärker die Läufer auf deren eigene Verantwortung auch in der Vorbereitung hinweisen. Dazu gehört dann eben nicht nur das Lauftraining, sondern auch die Auseinandersetzung mit dem Revier und mit der Wetterentwicklung. Dass die Alpen eben nicht ungefährlich sind, zeigen doch die Unfallzahlen: Dieses Jahr alleine in den französischen Alpen bereits 50 Tote, in Österreich im Laufe eines Jahres meist um die 300 Tote.

Beim Segeln gibt es nicht umsonst eine fundamentale Regel: "DECISION TO RACE: The responsibility for a boat’s decision to participate in a race or to continue racing is hers alone." (ISAF Racing Rules of Sailing, Fundamental Rules). Der Grund für diese Regel ist eine ähnliche wie in den Bergen: Wenn man erst dann abbricht, wenn man feststellt, dass es überhaupt nicht mehr weiter geht, ist es bereits zu spät, denn man kann ja nicht einfach aufhören, und alles ist wieder gut, sondern muss erst wieder sicheren Boden unter die Füße bekommen. Und diese Einschätzung kann ab einem gewissen Punkt eben nicht mehr vom Veranstalter getroffen werden, sondern liegt dann bei demjenigen, der draußen ist.

Wie ich die Verantwortung der Veranstalter bewerte, habe ich hier geschrieben.

Verfasst: 30.08.2008, 17:24
von trailfüchsin
Wen es interessiert: In der neuen "ALPIN" steht ein recht interessanter Bericht zum "Kollektivversagen".

Gruß Monika

Verfasst: 30.08.2008, 18:36
von elmo10
dumbojeter hat geschrieben:@ berny
Der Respekt hat ganz sicher nicht gefehlt, zumindest bei den meisten nicht!!!!!!!!!!!!!!
Noch bevor der Veranstalter das Ziel nach Sonnalpin verlegt hat, haben die Mehrzahl der Ankömmlinge, wie auch ich, in Sonnalpin das Rennen für sich beendet. Ansonsten hätte es bestimmt noch mehr Verletzte gegeben. Und diese Entscheidung zeugt von einer gesunden Selbsteinschätzung einem gesundem Selbstbewusstsein einer vernünftigen Entscheidungsfähigkeit, aber vorallem Respekt vor dem Berg, Strecke und dem Wetter.
Hi Dumbojeter :)

Ich als eingefleischte Nichtwettkaempferin und Genussjoggerin empfinde die Tatsache, dass man sich im kurzen Hoeschen und Hemdchen ins Hochgebirge wagt sehr wohl als mangelnden Respekt. Die Tatsache, dass ausschliesslich am Endpunkt der Strecke fuer warme Kleidung gesorgt war ebenso.

Es ist wie so oft im Leben => Die Fakten werden halt unterschiedlich bewertet.

LG
Nicole

Verfasst: 30.08.2008, 19:35
von mir san mir
es is der oafang allen übels wenn die saupreissssn - sakrahaxn!!! -
mit turnschuu auf unsre berge nauf wolle!

das geht einfach goa ned!!!

Verfasst: 30.08.2008, 19:48
von mir san mir
sakra!!

der admin is a so an saupreisss - elendiger!!!

Verfasst: 30.08.2008, 19:51
von Wolfis
dumbojeter hat geschrieben:
Ich kann daher nur für mehr Toleranz bitten.
Wenn ichs jetzt so lese, muß ich anmerken, daß ich mich härter ausgedrückt habe, als es gemeint war. Bitte nicht böse sein.

Wenn, wie es jemand hier behauptet, von der Presse Bilder verwendet werden, die von vergangenen Läufen herstammen, dann ist das ein ziemlicher Skandal.

Und trotzdem, im hochalpinen Gelände ist es leichtsinnig, sich nur mit kurzer Hose und leichtem Laufshirt aufzuhalten. (Stöckelschuhe gehören auch nicht da hinauf, aber die hatte glaube ich keine an :D )


Gruß, Wolfgang

Verfasst: 30.08.2008, 19:53
von mir san mir
pfui deibi aba auch!!!

Verfasst: 30.08.2008, 21:37
von dumbojeter
Von den knapp 600 Teilnehmern sind höchstens 3% in Kurzer Kleidung gestartet und nicht alle. Wenn du also jenmanden Repektlosigkeit vorwirfst dann bitten nicht allen, sondern adressier dies bitte an entsprechenden Personenkreis. Ich würde auch nicht von Respektlosigkeit sondern eher von Fehleinschätzung, Unwissenheit oder Fehlinformation sprechen. Das Problem ist, macht der Veranstalter einen Fehler trifft dies alle Teilnehmer, mach der einzelne Läufer einen Fehler trifft es eben nur den Läufer selbst.

Ich bin einfach ein Gegener von Pauschalisierung und Gruppenveruteilung!!!!!

Verfasst: 30.08.2008, 21:56
von dumbojeter
Wolfis hat geschrieben: Und trotzdem, im hochalpinen Gelände ist es leichtsinnig, sich nur mit kurzer Hose und leichtem Laufshirt aufzuhalten.
Da gebe ich dir vollkommen Recht. Und jeder muss dieser Kritik auch zustimmen- Ich für meinen Teil war in meinem Winterlaufdress unterwegs und leider muss ich zugeben, auch dies war zu wenig, da mir sehr, sehr kalt war und ich den WK bei Sonnalpin abgebrochen habe. Hier war nicht nur die Außentemperatur von -3 Grad relevant, sondern die Tatsache, dass es andauernd geregnet hat, die Läufer total durchnässt waren und ein plötzlich aufkommender sehr starker Wind ging, was zu einer gefüllten Temperatur zwischen -15 und -20 Grad führte. Und hier hat die Presse auch meine Zustimmung, auch ich fand es so kalt.

Ich such auch gar nicht nach so offensichtlichen Fehlern, die sind jedem klar und auch eindeutig. Bei den knapp 400 Läufern. welche die Spitze nicht erreichten sind wie bereits mehrmals erwähnt nur sehr, sehr wenig in kurzer Laufkleidung unterwegs gewesen.

Verfasst: 30.08.2008, 21:59
von dumbojeter
elmo10 hat geschrieben:Ganz klar laesst sich allen Beteiligten vorwerfen: Der Respekt vor dem Berg hat gefehlt.
:confused:

Wieso bitte allen Beteiligten?
Worauf stützt sich so ein Vorwurf an alle Beteiligten?

Verfasst: 30.08.2008, 22:05
von dumbojeter
elmo10 hat geschrieben: Das Problem mit geteilter Verantwortung ist doch fast immer, dass sich einer auf den anderen verlaesst und letztendlich niemand mehr vernuenftig handelt.
:klatsch:

Auch dies habe ich anders erlebt. Hier haben unterkühlte Läufer anderen unterkühlten Läufern geholfen und dadurch sehr wohl Verantwortung für sich und sogar auch für andrere gezeigt.
Ich kann nur sagen dieses Handeln fand ich sehr vernünftig!


Bitte schließt doch nicht immer aufgrund von Fehlverhalten einzelner auf das ganze Teilnehmerfeld, in welchem sich auch Läufer/Teilnehmer der ortsansässigen Bergwacht befanden.

Verfasst: 30.08.2008, 23:33
von BassTian
ich kenne leider keine fakten (das was ich kenne, weiß ich nur aus zweiter oder dritter hand, ist also letzten endes wertlos), daher werde ich mir persönlich kein urteil erlauben, ich möchte hier einfach nur ein paar fragen und gedanken in die diskussion einwerfen, die sich läufer und (so hier vertreten) veranstalter einfach mal ansehen und ggf. für sich selbst beantworten können

"5 grad, leichter nieselregen"
das ist - gerade in den bergen - verdammt nah an null grad und schnee, wer die sprunghaftigkeit des wetters in den alpen auch nur ansatzweise kennt, muss hier mit allem rechnen (das gilt für läufer und veranstalter)

"warum hat der veranstalter nicht abgesagt oder abgebrochen?"
welche kommentare hätten wir hier wohl zu lesen bekommen, wenn die veranstaltung abgesagt oder abgebrochen worden wäre? wie viele der läufer, die nicht ins ziel kamen, hätten sich über den abbruch beschwert und wären davon überzeugt gewesen, dass das wetter soooo schlimm nicht gewesen wäre?

"die bergwacht kann nicht zusehen, wie unterkühlte läufer in große gefahr rennen ohne einzugreifen"
was, wenn die bergwacht eingreift? welcher läufer akzeptiert die tatsache, dass ein anderer versucht, seinen zustand zu ermessen und zu bewerten und ihn ggf. am weiterlaufen zu hindern? und wie viele streckenposten kannst du im hochalpinen gelände aufstellen, ohne diese selbst ebenfalls über die maßen zu gefährden? wie "einfach" lässt sich ein ausgepowerter teilnehmer von einem unterscheiden, der auf dem besten weg in einen lebensbedrohlichen zustand ist?

zur eigenverantwortung der läufer:
bei einem der letzten stuttgart-marathons starben (wenn ich die pressemeldungen richtig in erinnerung habe) zwei läufer. ist hier der veranstalter verantwortlich, weil das wetter zu heiß war und er nicht "idiotensicher" auf die gefahren und die notwendig hinreichender flüssigkeitsversorgung hingewiesen hat? die meisten läufer(innen) bereiten sich auf ihre wettkämpfe akribisch vor. doch von all jenen, die ganz genau wissen, welche pace sie in welchem abschnitt laufen müssen um eine bestimmte zielzeit zu erreichen scheinen einzelne nicht hinreichend vorbereitet zu sein, um die bedingungen am (von ihnen gewählten) wettkampfort einigermaßen korrekt einzuschätzen. das passt für mich irgendwo einfach nicht zusammen...

zur verantwortung des veranstalters:
als veranstalter geht man ein hohes risiko ein, man sollte daher sicherstellen, dass auch die teilnehmer sich des risikos im vollen umfang bewusst sind. dazu gehört bei einem berglauf eben auch, die läufer darauf hinzuweisen, dass das wetter in den bergen auch im hochsommer innerhalb weniger stunden dramatisch umschlagen kann und jeder teilnehmer bei der wahl seiner ausrüstung diesen umstand sorgfältig in seine planung einbeziehen sollte. vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, läufer ohne eine wenigstens rudimentäre schutzkleidung nicht an den start gehen zu lassen.

zu guter letzt:
jede katastrophe lehrt einen aufs neue, dass man hinterher immer klüger ist. daher hilft es jetzt auch nicht viel, wenn alle sich gegenseitig die schuld daran geben, denn hier haben sicher weder der veranstalter noch die läufer mit dem gerechnet, was hier tatsächlich passiert ist. man kann nur daraus lernen und hoffen, dass in zukunft solche wettbewerbe sicherer werden, auch wenn das u.u. bedeutet, dass weniger teilnehmer zugelassen werden oder zusätzliche kosten für die teilnehmer entstehen...

Verfasst: 31.08.2008, 12:42
von Vailant
Man kann sich natürlich drüber streiten, ob der Veranstalter nun Schuld hat oder nicht. Ich wette auch der Thread wird die 7 Seiten Grenze spielend durchbrechen, um dann wegen allzu großer Polemik und Beleidung etc. von Tim geschlossen zu werden.
Tatsache ist aber, dass nicht der Veranstalter sich in Gefahr begibt, sondern der Läufer. Dem Veranstalter drohen keine Unterkühlungen, dem droht bestenfals ein Gerichtsverfahren, dass dann eh eingestellt wird. Deswegen sollte man vielleicht auch mal das Kleingedruckte lesen und sich Gedanken machen, ob man richtig ausgerüstet und vorbereitet ist. Sicher ein Verantalter sollte alles tun, damit keiner gefährdet ist. Nur der Dumme ist letzlich der Läufer der in die Gefahr läuft, da kann man auf den Veranstalter noch so schimpfen. Im schlimmsten Fall kann man dann nur noch auf den Grabstein schreiben "Aber Schuld hatte der Veranstalter", nur wem ist damit bitte geholfen.
Ich mein das jetzt gar nicht als Vorwurf, sondern einfach nur als Feststellung.

Verfasst: 31.08.2008, 14:10
von atp
kleingedruckte warnungen kann man nicht als pauschalalibi für den veranstalter ansehen.

das kann man aus einem hypothetischen extrembeispiel ableiten:
wie klein darf das kleingedruckte denn sein? ein 5cm mal 5cm zettel, der auf einem einzigen schild an der startlinie steht? bei tausenden läufern, die wild auf den wettkampf sind?

ganz offensichtlich müssen die warnmaßnahmen des veranstalters auch den risiken angemessen sein.

Verfasst: 31.08.2008, 14:21
von dumbojeter
BassTian hat geschrieben: "warum hat der veranstalter nicht abgesagt oder abgebrochen?"
welche kommentare hätten wir hier wohl zu lesen bekommen, wenn die veranstaltung abgesagt oder abgebrochen worden wäre? wie viele der läufer, die nicht ins ziel kamen, hätten sich über den abbruch beschwert und wären davon überzeugt gewesen, dass das wetter soooo schlimm nicht gewesen wäre?
Das stimmt überhaupt nicht, es haben die allermeisten Teilnehmer den Lauf abgrochen, noch bevor das Ziel auf Sonnalpin verlegt wurde. Warum hat der Veranstalter hier nicht so schnell reagiert wie die Läufer?
BassTian hat geschrieben: was, wenn die bergwacht eingreift? welcher läufer akzeptiert die tatsache, dass ein anderer versucht, seinen zustand zu ermessen und zu bewerten und ihn ggf. am weiterlaufen zu hindern?
Ein Hinweis kann zur Entscheidungsfindung sehr hilfreich für einen Läufer sein, welcher sich überlegt weiter zu laufen. Ich habe sogar extra einen von der Bergwacht gefragt wie gefährlich der weitere Streckenverlauf bei einsetzendem Schneefall ist, und habe den Lauf dann für mich abgebrochen.
BassTian hat geschrieben: und wie viele streckenposten kannst du im hochalpinen gelände aufstellen, ohne diese selbst ebenfalls über die maßen zu gefährden? wie "einfach" lässt sich ein ausgepowerter teilnehmer von einem unterscheiden, der auf dem besten weg in einen lebensbedrohlichen zustand ist?
Bei andreren Läufen wird dies gemacht. Der Streckenposten / die Bergwacht ist geschult und hat das Recht Teilenhmer aus den Feld zu nehmen - Mürren.
BassTian hat geschrieben: und wie viele streckenposten kannst du im hochalpinen gelände aufstellen, ohne diese selbst ebenfalls über die maßen zu gefährden? wie "einfach" lässt sich ein ausgepowerter teilnehmer von einem unterscheiden, der auf dem besten weg in einen lebensbedrohlichen zustand ist?
Bitte keine solche vergleiche. Wenn der Veranstalter entsprechende Versorgung bereit gestellt hat (Verpflegungsstellen), hat der Veranstalter seine Pflicht diesbezüglich erfüllt. Wenn nun die Läufer aber nichts trinken sind diese selber schuld.

Ansonsten kannst du deinen Vorschlag nach einer Mindestausrüstung sofort wieder vergessen, wenn die Läufer diese nicht anziehen.

BassTian hat geschrieben: vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, läufer ohne eine wenigstens rudimentäre schutzkleidung nicht an den start gehen zu lassen.
Ganz genau. Dies wird auch bei anderen Läufen so gehandhabt. Mindestkleidung und eine gewisse Erfahrung durch andrere Läufe sind Voraussetzung.

Verfasst: 31.08.2008, 14:39
von dumbojeter
Vailant hat geschrieben:Aber Schuld hatte der Veranstalter", nur wem ist damit bitte geholfen.
Ich mein das jetzt gar nicht als Vorwurf, sondern einfach nur als Feststellung.
1. Es gibt nicht DEN SCHULDIGEN, es war eine Verkettung von Fehlern seitens aller Beteiligten

2. Ich finde es wichtig die Fehler zu identifizieren um daraus zu lernen und sie in Zukunft zu vermeiden, bzw. andere darüber zu informieren, damit diese sich entsprechend besser vorbereiten oder die Veranstaltung etwas genauer vor der Teilnahme betrachten.

3. Ich weiß nicht ob du an dem Lauf teilgenommen hast oder nicht, aber in der Ausschreibung steht nur was von 5,50€ für die Gondel, Bilder können nach dem Lauf gekauft werden nichts von warmer Kleidung, nur was von allgemeinen Alpinrisiken. Und so etwas klein gedruckte (war wirklich 4 Schriftgrößen kleiner als die 5,50Euro für die Gondel) entbindet den Veranstalter nicht von seinen Pflichten, laut dem internationalem Sportgericht in der Schweiz. Hier wird untersucht was ist „Stand der Technik“
Vailant hat geschrieben:Aber Schuld hatte der Veranstalter", nur wem ist damit bitte geholfen.
Ich mein das jetzt gar nicht als Vorwurf, sondern einfach nur als Feststellung.
Hier geht es um den Lernprozess seitens der Läufer aber seitens dem Veranstalter. Was kann in Zukunft verbessert werden. Und das sollte doch legitim sein.

Verfasst: 31.08.2008, 20:44
von erwin
Deine Frage nach Extrazettel

Hi Markus,
habe von diesem Hinweis, dass ein Beipackzettel bei der Nummernausgabe dabei gewesen sein soll, aus
dem Internet erfahren.
Bei mir war keiner auffindbar. Auch nicht im nachhinein!!
Grüße Erwin

Verfasst: 31.08.2008, 20:49
von hardlooper
Was habt Ihr da oben zu suchen? Seid Ihr Gemsen?

Knippi

Verfasst: 31.08.2008, 22:25
von dumbojeter
hardlooper hat geschrieben:Was habt Ihr da oben zu suchen? Seid Ihr Gemsen?

Knippi
:klatsch:

Bitte diesen Komentar ignorieren (am besten alles von hardlooper, wenn ich sehe was der so von sich gibt) , wir wollen doch sachlich bleiben um Fehler zu analysieren und Ideen bzw- Möglichlichkeiten zu finden WK in Zukunft sicherer zu gestallten.

Verfasst: 31.08.2008, 22:36
von dumbojeter
erwin hat geschrieben:Deine Frage nach Extrazettel
Beipackzettel bei der Nummernausgabe
Grüße Erwin
Dieser war bei mir dabei, wie sehr viele andere Zettel auch. Und eines war ganz deutlcih auf dem Zettel zu finden, sogar in FETT geschrieben "Jeder Läufer muss 5,50Euro mit sich führen"

Verfasst: 31.08.2008, 22:40
von erwin
[quote="ojessen"]Hallo Erwin,

In einem Punkt muss ich dir recht geben, auch wenn du es wahrscheinlich anders gemeint hast: Man sollte sich in der Tat gut überlegen, an welcher Veranstaltung man teilnimmt. Deswegen sollte einen auch das Kleingedruckte (im Allgemeinen auch Haftungsausschluss genannt) interessieren:

:winken:
Hallo ojessen,
wenn ich deine Aktivitäten in Sachen Forum und Diskussionen so ansehe, bin ich beeindruckt.
Wo nimmst du die Zeit her ?
Ich bin als Gast schon länger dabei und klicke Themen übers Laufen an. Aber das "Problem", dass nur "geschrieben" wird , na ja du verstehtst schon , - hin und her-, und kein persönlcher Gesprächsdialog unsw. zustande kommt, hat mich bisher abgehalten aktiv an den Themen teilzunehmen. Um genau das "wahrscheinlich andersgemeinte" sofort aus der Welt bekommen, wäre ein Telefon eben besser .......!!
Unter anderem habe ich auch zu wenig Zeit um mich aktiv zu den Themen, die mich interessieren zu beteiligen.
Ich habe bis 24.08.2008 keinen Bericht von schwerverletzten Betroffenen des Zugspitzlaufes gefunden. Habe deshalb das Thema neu aufgenommen und mich angemeldet.
Bin somit im Forum neu. Bitte evtl. um Nachsicht.
Eigentlich möchte ich nur erreichen, dass viele Laufbegeisterte Menschen konstruktiv darüber disskutieren und um in Zukunft ein ehnliches Schicksal, anderen zu ersparen.
"Sicherlich habe ich das Kleingedruckte gelesen"!! NUR, folgendes ist grundsätzlich von Bedeutung:
Bei allen Laufveranstaltungen werden sehr viele Teilnehmer, - von Vereinsvorständen, Laufwarten, Teamleadern oder Bevollmächtigten in Gruppen oder auch einzeln angemeldet. Meine Erfahrung ist, dass sehr viele Laufveranstaltungsteilnehmer am Start nur Ihre Startnummer und die dazu nötigen Befestigungsnadeln bekommen. Die unmittelbare Startkommunikation findet somit nur zwischen dieser Person und den Teilnehmern statt. Hier wird ausgetauscht was wichtig ist. Glaube mir, - dies ist gelebte Praxis. Ich habe zum Beispiel ein Team von 4 Mann per Internet für diesen Lauf angemeldet. Wir haben im Vorfeld ( Planphase 6 Monate )
sicherlich "alles" gesprochen. Ob nun jeder noch das " Kleingedruckte " im aktuellen Fall gelesen hat, kann ich nicht beschwören. Meine "Verantwortung" war es somit vor Ort und aktuell, persönlich mit dem Veranstalter die Wettervorhersage zu klären. Wir sind Top trainiert, Marathonläufer und erfahrene Bergläufer mit Ambitionen um "vorne" mitzulaufen, - also haben wir uns entschieden, um nicht zu überhitzen, in kurzer Rennkleidung zu laufen.
Und hier kommt sehr wohl die Mitverantwortung der Veranstalter ins Spiel. Dies einem nicht ambitionierten Sportler zu erklären ist sicherlich sinnlos. Darum auf diesem Portal! Die vielen Verletzten sind doch nicht mit einer Statistik einer Massenveranstaltung zu rechtfertigen, - es war nicht der "berühmte Einzelfall". Glaubt mir,- wenn wir keine klare Rechtssprechung diesbezüglich bekommen, wir nicht`s daraus lernen, - kann es "morgen" wieder passieren.
Ich bin 25 Jahre Drachenflieger gewesen, habe 16 Jahre Wettkampferfahrung bei Laufveranstaltungen, bin mehrfacher Altersklassenmeister in Strassenrennen über verschiedene Distanzen, zu Zeit noch amtierender schwäbischer Berglaufmeister in M 55 .- Schaut , - und trotzdem ist es mir passiert!
Schreibe dies nicht um anzugeben oder Sieger sein zu wollen, - sondern sehr demütig !
Erwin

Verfasst: 31.08.2008, 22:41
von hardlooper
dumbojeter hat geschrieben: :klatsch:
wir wollen doch sachlich bleiben um Fehler zu analysieren und Ideen bzw- Möglichlichkeiten zu finden WK in Zukunft sicherer zu gestallten.
Dann fang mal an.
1.
2.
3.
usw.

Verfasst: 01.09.2008, 00:18
von frimipiso
Hallo Zusammen,

@Erwin: schön dass es Dir wieder gut geht. Ich hoffe Du wirst den Spass am
Laufen wieder bekommen.

Ich war auch dieses Jahr beim Zugspitzlauf dabei und bin nach 3h ziemlich
durchgefroren, aber guter Dinge an der Zugspitzplatt angekommen,
wo das Rennen seitens des Veranstalters beendet wurde. Ich trug
kurze Hose, GoreTex Jacke und ein Cappi, was mich anscheinend
vor grossen Problemen bewahrt hat.

Zu der Wettervorhersage: Alle offiziellen Wetterberichte in Radio und
Fernsehen habe von Mistwetter und Schneefallgrenze von etwa 2200 hm
berichtet. Auf der Website des Veranstalters war diese Wetterprognose
ebenfalls abgedruckt und auf dem Beipackzettel stand in Fettdruck,
dass man sich warm anziehen soll. Wenn man einen solchen Berglauf
angeht, sollte man sich über diese Dinge gut informieren und Informationen
standen reichlich zur Verfügung. Die Verantwortung darüber, welche Kleidung
man trägt, hat jeder Teilnehmer selbst zu tragen. Die Bergwacht oder
der Veranstalter kann da schlecht Mama spielen.

Abgesehen davon: Ich würde bei 5 Grad und Nieselregen, wie der Veranstalter vorhersagte
, auch bei einem flachen Lauf, der länger als eine Stunde dauert, in Jacke und
Mütze laufen. Daher konnte ich absolut nicht verstehen, warum so viele
Läufer in kurz gestartet sind. Und jeder, der einmal in den Bergen war, weiss eigentlich,
dass bei diesen Verhältnissen, schnell Schneefall einsetzen kann. Also: Ich denke,
jeder ist für seine Bekleidung selbst verantwortlich!

Der Veranstalter hat allerdings dafür Verantwortung zutragen, dass die Strecke sicher
ist (Sichtverhältnisse und Untergrund). Die Zugspitze als Ziel war
meiner Meinung nach von Anfang an unsicher und gefährlich, da der letzte
Teilabschnitt eher ein Klettersteig ist. Somit hätte man von Anfang an
Sonnalpin als Ziel erklären sollen.

Sorry, wenn ich mich bezüglich meiner alten Beiträge in den anderen Threads zu diesem
Thema wiederhole, aber ich habe zu diesem Thema ein gewisses Mitteilungsbedürfnis.

Ciao,

frimipiso

Verfasst: 01.09.2008, 08:06
von dumbojeter
frimipiso hat geschrieben: Auf der Website des Veranstalters war diese Wetterprognose
ebenfalls abgedruckt und auf dem Beipackzettel stand in Fettdruck,
dass man sich warm anziehen soll.
Ich werden den Zettel nochmals rauskrammen. Ich dachte allerdings, dass nur die 5,50Euro fett gedruckt waren (neben den unzähligen Schreibfehlern).
frimipiso hat geschrieben: Die Verantwortung darüber, welche Kleidung
man trägt, hat jeder Teilnehmer selbst zu tragen. Die Bergwacht oder
der Veranstalter kann da schlecht Mama spielen.
Richtig, sollte so sein!!!!
frimipiso hat geschrieben: Der Veranstalter hat allerdings dafür Verantwortung zutragen, dass die Strecke sicher
ist (Sichtverhältnisse und Untergrund). Die Zugspitze als Ziel war
meiner Meinung nach von Anfang an unsicher und gefährlich, da der letzte
Teilabschnitt eher ein Klettersteig ist. Somit hätte man von Anfang an
Sonnalpin als Ziel erklären sollen.
Sehe ich genau so, allerspätestens bei einsetzendem Schneefall hätte das Ziel sofort nach Sonnalpin verlegt werden müssen.

Weiterhin hätte der Veranstalter den Streckenabschnitt Knorrhüte - Sonnalpin besser mit Streckenposten besetzen müssen. Auch hier spätestens nach einsetzendem Schneefall bzw. spätestens als der Großteil der Läufer unterkühlt an den Stadtionen ankamen.

Wenn dann noch die Streckenposten Müllsäcke dabei gehabt hätten, wären bestimmt einige Läufer geholfen gewesen.

Bereits vor der Veranstaltung erhielt der Veranstalter bezüglich der Streckenmarkierung große Kritik und hat dies bis zur Durchführung des WK auch nicht behoben.

Verfasst: 01.09.2008, 13:53
von myway
Kann mir doch keiner sagen, dass die Leute, die an solchen Läufen teilnehmen, nicht genau diesen "Kick" suchen, die der Zugspitzextremlauf in diesem Jahr geboten hat.

Von daher für deine Entscheidung solches zukünftig nicht mehr zu tun mein Respekt.

Zugspitzextremlauf 2008

Verfasst: 01.09.2008, 14:14
von erwin
Musculus77 hat geschrieben:
Und was hindert Dich eigentlich daran, den Wettkampf abzubrechen, wenn Du merkst, dass es hart wird. Die Knorrhüte wäre meiner Meinung nach eine gute Zufluchtsstätte für viele Läufer gewesen.
Berg Heil,
Musculus
:winken:
Sicherlich fragen sich dies mehrere.
Klar, klingt einleuchtend.
Jeder der ambitionierten Wettkampf betreibt, geht unweigerlich manchmal auch an seine Grenzen, an denen es physisch und mental "hart" wird. Vielleicht wäre es gut, wenn der "innere Schweinehund" sich wehementer melden würde. Ein austrainierter Athlet gibt eben alles und überwindet ganau diesen Punkt leichter als manch anderer.
Abruch auf der Korrhütte: Das extrem schlechte Wetter kam erst nach 3 Stunden Laufzeit so richtig zum tragen.
Da waren die meisten Teilnehmer schon oberhalb der Knorrhütte. Mir war auf 2050 Meter zwar kalt, aber es gab zu diesem Zeitpunkt, in meinen Überlegungen keinen Grund aus eigener Motivation, abzubrechen. Und schon kommt wieder die Mitverantwortung des Veranstalters ins Spiel.
Alle Läufer die innerhalb 3 Stunden, SonnAlpin oder ganz oben auf 2944 waren, können die eigentlichen Dramen , die sich danach am Berg abspielten, nur theoretisch nachvollziehen. Außerdem müsste ein STOP bei der Knorrhütte gut organisert sein. da ja kein Wettkampfteilnehmer, sich auf eine Übernachtung einstellt und dem entsprechende Utensilien dabei hatt.
Als Bersteiger und Wanderer sieht man manches, verständlicher Weise aus anderer Perspektive.
Grüße Erwin

Zugspitzexremlauf 2008

Verfasst: 01.09.2008, 14:25
von erwin
[quote="myway"]
Kann mir doch keiner sagen, dass die Leute, die an solchen Läufen teilnehmen, nicht genau diesen "Kick" suchen, die der Zugspitzextremlauf in diesem Jahr geboten hat.

:winken:
Sicherlich wollte niemand beim Zugspitzlauf umkommen oder den beschriebenen "Kick" erleben. Wir sind als Team angefahren um einen schönen Tag zu erleben.
Wir haben alle Familien zu Hause und verantwortungsvolle Jobs.
Wir fuhren nach Ehrwald und fragten ob es trotz mießem Wetter heute möglich ist wirklich auf die Zugspitze zu laufen. Glaube mir, - wir wären bei einem NICHTSTART, genauso gut Kaffeetrinken gegangen und danach wieder heimgefahren.
Erwin

Verfasst: 01.09.2008, 15:04
von dumbojeter
myway hat geschrieben:Kann mir doch keiner sagen, dass die Leute, die an solchen Läufen teilnehmen, nicht genau diesen "Kick" suchen, die der Zugspitzextremlauf in diesem Jahr geboten hat.
Was meinst du mir bitte mit "gnau diesen Kick"?