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Mein Puls ist viel zu hoch!!

Verfasst: 03.10.2008, 13:45
von Ausderpuste
Ich laufe jetzt ca. 4 Monate und und habe dabei stets versucht, meinen Puls unter 140 zu halten, ich merke aber das ich so nicht weiter komme wenn ich schneller werden will.
Meine Pulsuhr empfiehlt mir einen Puls von 133, da brauche ich erst garnicht los laufen.
Ich bin 45 J. und wiege 60 kg. weiblich.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Verfasst: 03.10.2008, 13:56
von hardlooper
Lauf doch einfach mit einem Puls von 143. Keine Angst, Du wirst es überleben. :nick: Und wenn das zu schnell ist, wirst Du automatisch gebremst. Das wirst Du merken. :teufel:

Weiterhin viel Spass wünscht Dir

Knippi

Verfasst: 03.10.2008, 14:11
von SantaCruz
Heute bei Achilles' Ferse gelesen: "Schnall' den Brustgurt ab und renn', bis die Augäpfel über den Asphalt schleifen."

So extrem brauchst Du es natürlich nicht anzugehen. Aber lauf doch einfach mal nach Gefühl ohne auf die Pulsuhr zu schauen und schau wie es Dir dabei geht. Das wird Dich sicherlich nicht umbrigen, und mehr Spaß macht es auch noch. Mit welcher Begründung empfiehlt Dir Deine Pulsuhr eigentlich die 133?

Verfasst: 03.10.2008, 14:43
von Lilalump
Ich laufe zwar auch mit Pulsuhr, aber ich habe schnell die erfahrung gemacht, dass der Puls eine sehr individuelle Sache ist. Auf 130 ist mein Puls schon, wenn ich ans laufen denke^^ Ich würde eher nach Gefühl laufen und dann mal sehen wie dein Puls so ist, wenn es sich sehr langsam, langsam, mittel oder hart anfühlt und mich daran orientieren.

Verfasst: 03.10.2008, 16:59
von Chip
Hallo und Willkommen im Forum!
Ausderpuste hat geschrieben:Ich laufe jetzt ca. 4 Monate und und habe dabei stets versucht, meinen Puls unter 140 zu halten
Kannst du mal verraten warum ?

Verfasst: 03.10.2008, 18:42
von tabu
letztens hab ich einen Fit-Check gemacht und der Trainer war ziemlich schockiert, dass ich meine Runden ohne Pulsuhr drehe.
"wie kann man als Läufer seinen Puls nicht beachten... die meisten wissen gar nicht in welchem Bereich der Puls beim Laufen sein soll" etc.
keine Ahnung, irgendwann hab ich einfach nicht mehr hingehört und mich aufs Ergometer geschwungen.
Die Leistung war mehr als ok... nur der Startpuls viel zu hoch. Aber das liegt daran, dass ich einen sehr, sehr hohen Ruhepuls hab... ist mir schon seit langem bekannt.
Ich soll nur noch mit Pulsuhr in einem bestimmten Bereich laufen (den ich eigentlich beim Gehen schon erreiche...???)
Da kann ich das Laufen gleich an den Nagel hängen. fragt sich nur wo dann der Spaß bleibt...
Ich werd mich nicht dran halten und weiterhin ohne Pulsuhr trainieren, weil mir das Training in der Form einfach Spaß macht und ich mich pudlwohl fühle.
Aber ich muss schon sagen, dass das gerade für (uns) Anfänger manchmal verwirrend ist, wenn ein Trainer meint man muss den Puls immer im Augen haben und man extra auf die" Wichtigkeit" hingewiesen wird.
wie gut, dass man hier im Forum genügend Ansprechpartner findet, die dem Ganzen den Wind aus den Segeln nehmen.
DANKE!

lg tabu

Verfasst: 03.10.2008, 18:50
von micia
Viele Frauen haben einen höheren Puls - meiner ist immer zwischen 140 und 160 - je nach Tempo. Und das seit Jahren, auch als ich noch viel jünger war ... Übrigens ich bin älter als Du und fühle mich bei diesem Puls super wohl beim Laufen! Also: Leg erst einmal die Pulsuhr weg und finde Deinen persönlichen Wohlfühlpuls... Gruß Maria

Verfasst: 03.10.2008, 19:45
von U_d_o
Hallo Ausderpuste,

herzlich willkommen im Forum :winken:
Ausderpuste hat geschrieben:Ich laufe jetzt ca. 4 Monate und und habe dabei stets versucht, meinen Puls unter 140 zu halten, ich merke aber das ich so nicht weiter komme wenn ich schneller werden will.
Meine Pulsuhr empfiehlt mir einen Puls von 133, da brauche ich erst garnicht los laufen.
Ich bin 45 J. und wiege 60 kg. weiblich.

Ich mag fast nicht glauben, dass sich jemand mehr oder weniger "blind" über 4 Monate an Anzeigen und Vorgaben seines Pulsmessers orientiert. Die Dinger können Herzfrequenzen messen und tun das über weite Strecken relativ genau. Alles was darüber hinaus geht beruht auf Mathematik - auf Formeln - die schlaue Techniker den Computern am Handgelenk - genau das sind die mittlerweile - einprogrammiert haben. Dass sie teilweise Vorgaben ausspucken, die Realitäten missachten, merkst du jetzt.

Wenn du dich aber nicht darauf verlässt, dann stehst du "blank" da. Wenn du dein Training systematisch gestalten willst, um schneller zu werden, wie du schreibst, dann solltest du dich rasch über die Grundzüge erfolgreichen Ausdauertrainings informieren. Und falls du dafür den Pulsmesser nutzen möchtest, bleibt dir nichts anderes übrig, als dich über die Trainingssteuerung mit der Herzfrequenz zu informieren. Die besten Quellen hierzu sind Laufbücher. Nicht irgendwelche dünnen Bändchen, sondern die Standardwerke. Die beantworten (fast) jede Frage.

Zu den beiden oben genannten Themen (Laufen mit Pulsmesser+Grundregeln Lauftraining) kann ich dir unsere Laufseite anbieten. Allerdings dauert auch diese Lektüre Stunden.

Die von dir genannten 140 Herzschläge pro Minute können durchaus langsamem Dauerlauf entsprechen, wenn du von Natur aus einen Puls hast, der vom menschlichen Durchschnitt deutlich nach oben abweicht. Dazu kommt, dass er bei Frauen im Schnitt auch noch höher liegt als bei Männern. Wie 140 bpm tatsächlich einzustufen sind, kann man nur am Maixmalpuls festmachen, den du nicht kennst.

Um "schneller zu werden" ist es auch nicht sinnvoll mehrmals die Woche auf einem höheren Pulslevel zu laufen. Sinnvolles Training variiert Laufdauern, Intensität (=Tempo =Herzfrequenz), Wochenpensum, Methoden und mehr. Auf systematische Weise kann man mit wenig Mehraufwand deutliche Trainingserfolge erzielen. Der eigentliche Vorteil dabei ist nicht, dass man vergleichsweise weniger laufen muss, um eine Verbesserung zu erzielen, sondern dass man mit geringer Steigerung auskommt und damit wenig Risiko für Beschwerden eingeht.

Es ist einfach Laufschuhe anzuziehen, raus zu gehen und einfach vor sich hin zu traben. Das ist toll, macht Spaß und der Gesundheit gibt es auch viel. Wenn jemand aber mit System und Methode trainieren will, um schneller zu werden, dann sollte er ein Minimum an Kenntnissen haben.

Alles Gute und viel Laufspaß :daumen:

Gruß Udo

Verfasst: 03.10.2008, 21:48
von Laufer
Lass dich nicht verunsichern. Es gibt 2 sehr gegensätzliche Meinungen. Die einen schwören auf den Pulsmesser, die anderen trainieren lieber ohne. Mit beiden Methoden kann man sehr erfolgreich sein.
Die Schwierigkeit beim Pulsmesser ist, herauszufinden, welche Pulsbereiche die einzelnen Trainigselemente wiederspiegeln. Beliebt ist die Ableitung von der maximalen Herzfrequenz.
Wie Udo schon schrieb, ist ein wenig Lektüre hilfreich, die Zusammenhänge zu verstehen.

Ich habe so ein High Tech Teil von Polar. Da sind alle möglichen Tests drin, die sagen, ob ich gut, schlecht, zuviel oder zuwenig trainiert habe. Außerdem generiert sie eine Zahl, die aussagt, wie fit man ist. Als die Uhr neu war, habe ich mit Begeisterung herumgetestet. Die Ergebnisse waren aber allesamt Schrott. Mittlerweile habe ich den Pulsgurt weggeworfen und mache alles nach Gefühl. Damit komme ich viel besser klar.

Im Zusammenhang mit der Pulsuhr wird immer von DEM richtigen Pulsbereich gesprochen (z.B. das Schlagwort Puls130) Es gibt aber nicht DEN richtigen Pulsbereich. Es gibt ruhige Dauerläufe, schnelle Läufe, Tempoläufe, Sprints, Intervalle oder Fahrtspiele. Alle diese Trainingelemente finden in den unterschiedlichsten Pulsbereichen statt.

Verfasst: 04.10.2008, 10:00
von Nouser
Als ich meine Nase vor zwei, drei Monaten in dieses Forum steckte, hatte ich, genau wie Du, die Pulsfrage. Mittlerweile habe ich festgestellt, daß ein Pulsbereich nicht so einfach zu bestimmen ist. Die 'guten' Pulsbereiche sind nicht exakt definiert, wo jetzt genau z.B. 70% sind ist je nach Meinung auch anderswo.
So ist bei mir nach Meinung eins 80% bei 160bpm (max Puls Methode), bei Meinung zwei (unter Einbeziehung des Ruhepulses) bei 170bpm... tja, was denn da jetzt machen. Schließlich ist das schon ein gewaltiger Unterschied?
Und jetzt noch den Maximalpuls berechnen und nicht bestimmen... na, dann dürfte ich bei 80% und Methode 1 nur mit 145bpm dahinschleichen (und hier überholen mich die Nordic Walker).

Am Anfang habe ich genau das gemacht und war leicht frustriert und verunsichert. Ich habe dann aber schnell gelernt, daß der Puls auch mal steigen kann. Ich bin einfach gelaufen, wie es mir Spaß machte, und habe darauf vertraut, daß diese, meine Wohlfühlphase dann die ca. 75% entsprechen muß. Langsamer ist dann für die langen Läufe, und schneller halt ein Tempodauerlauf.

Den Pulsmesser benutze ich trotz allem regelmäßig. Allein weil es mich interessiert und ich daran meine Fortschritte sehen kann. Die natürlich auch in den Zeiten ;)

Also einfach mal loslaufen und das in der Geschwindigkeit, die Dir gefällt.

Verfasst: 04.10.2008, 10:04
von Ausderpuste
Hallo

Ich bin sehr froh, das auch andere Läufer einen höheren Puls haben wie ich!!! Ich werde Euren Rat befolgen und das Ganze etwas entspannter angehen!
Kollegen haben mir schon dazu geraten, doch mal zum Arzt zu gehen.
Als ich mit dem Laufen anfing, war mein Puls eh viel zu hoch, nach 2-3 Wochen Training, kam ich auf einen Puls von 138 un d war stolz wie Oskar. Ich hatte gelesen und gehört, in meinem Alter sollte der Puls höchstens 135 betragen.
Aber wie gesagt, das brachte mich nicht weiter. Ich habe dann mit einem höheren Puls weiter trainiert und mich auch wohl gefühlt, hatte aber immer im Kopf " dein Puls ist viel zu hoch"!!!
Dann habe ich mir vor einigen Tagen eine neue Pulsuhr gekauft, die auch in der Lage sein soll, die aktuelle Fitness zu messen.
Und sagte mir dann 133 wäre gut für mich, da war natürlich geschockt!!!
Wie gesagt, da brauche ich mir nicht die Schuhe anziehen.
Danke für Eure Antworten, jetzt fühle ich mich besser!

Verfasst: 06.10.2008, 13:30
von Lupinchen07
Das ist ja äußerst beruhigend zu lesen!!!
Bin 28 jahre, wiege 66kg bei 1,72m und jogge mit einem Durchschnittspuls von 165 !!! Aber mir geht es GUT dabei! Ich kann reden, lachen, joggen,...
Wenn ich mich da an den Laufbüchern orientieren würde, müsste ich zusammenklappen und im Auto sitzen bleiben :-)
Zwar habe ich immer knallrote Wangen, aber ich merke ja selbst, ob es mir gut oder schlecht geht, ob ich noch kann oder ob mir schummrig wird. Und mir wurd noch nie schummrig, auch als ich mit 173 den Berg hochtäpselte.

Und sobald ich wieder normal gehe und ich am Auslaufen bin ist mein Puls ruckzuck auf 115.... also: ist völlig individuell!

manche schwitzen wie doof, andere haben knallrote Bäckchen, wieder andere haben hohen Puls,...und die Beneidenswerten traben mit 90 Schritt/pro Minute und 120 Puls an einem vorbei :-)

Ist halt so...aber wer weiß wie lange die schon Sport in ihrem Leben machen!

Ich habe 16 kg in der Schwangerschaft zugenommen und habe 2 Jahre GAR kein Sport gemacht, gelaufen bin ich vorher noch NIE.
Da bin ich stolz wenn ich es schaffe 45 Minuten am Stück zu laufen, auch wenn ich mittendrin mal nur noch 75 Schritt/pro Minute laufe...ich bleibe konsequent und habe Spaß am Laufen!

LG

Die Grundlage macht es

Verfasst: 06.10.2008, 14:34
von klausi
Dachte am Anfang auch immer mit meiner Pumpe stimmt irgend etwas nicht. In den Trainingsplänen paßten Geschwindigkeit- und Pulsangaben nie überein.
Jetzt nach 1300km Laufleistung in diesem Jahr stimmen die Werte fast 100%.
Ich denke es liegt an der Grundlagenausdauer. Je besser die ist, um so tiefer fällt der Puls.
Hier ein Beispiel:
Im Dezember bei einem Silvesterlauf bin ich 5km in 30 Min.20Sek bei einem Puls von 90% im Schnitt gelaufen.Nach dem Lauf war ich total im Eimer.
Jetzt bei einem gemütlichen Lauf bei 5:50min/km auf 10km habe ich nur einen Durchschnittspuls von 79-80%. Könnte danach locker noch weiter laufen.
Im Januar dauerte es noch 20 Minuten bis der Puls nach dem Training wieder Normalwerte hatte.
Jetzt nach einem Tempolauf dauert es keine drei Minuten bis der Puls Normalwert anzeigt.

Verfasst: 06.10.2008, 19:36
von PiqueNique
Februar 2008 (Trainingsbeginn): 6km in ca. 7 Minuten/km bei 155 Puls (78% der maximalen Herzfrequenz
Heute: 11km in 6 Minuten/km bei 149 Puls (75%)

Kann mich Klausi da nur anschliessen: Speziell zu Beginn des regelmässigen Lauftrainings halte ich es für falsch, streng nach Puls zu laufen. Den Gurt würd ich schon umschnallen, aber nur um den Trainingsfortschritt gut beobachten zu können.
Der Körper weiss schon, was er zu leisten imstande ist, ich denke nicht dass sich Anfänger in zu hohen Pulsbereichen bewegen werden, das würde der Körper sicher nicht lange mit sich machen lassen. Ich war am Anfang nach 2 Minuten schnell laufen komplett fix und fertig - ergo zu schnell. So einfach ist das. :winken:

Verfasst: 01.11.2008, 19:55
von Kranich
Nouser hat geschrieben: Mittlerweile habe ich festgestellt, daß ein Pulsbereich nicht so einfach zu bestimmen ist. Die 'guten' Pulsbereiche sind nicht exakt definiert, wo jetzt genau z.B. 70% sind ist je nach Meinung auch anderswo.
Klar sind die Pulsbereiche exakt definiert. Die leiten sich letztendlich von der HFmax ab. Die Formel 220 - Alter ist aber genauso exakt wie Pi mal Daumen. Wer sein Training ernst nimmt und ambitioniert Ziele verfolgt sollte jährlich mal eine Spiroergometrie machen um den Leistungsstand seines Körpers zu erfahren, ist meine Meinung dazu. Soetwas nimmt eine Stunde Zeit in anspruch und kostet ca 150 Euro. Mein Körper ist es mir Wert!

Schließlich fährt man sein Auto ja auch regelmäßig zur Inspektion in die Werkstatt.

Verfasst: 02.11.2008, 01:03
von sweety
Hallo,
da bin ich ja froh, dass ich nicht der einzige bin, dessen Puls zu hoch ist. Ich laufe jetzt seit ca. einem halben Jahr mit der Polar F11. Vor jedem Training ermittle ich den individuellen Herzfreuquenzbereich. Der obere Wert liegt bei mir meist zwischen 150-160. Dabei hab ich nur das Problem, dass ich nicht viel machen muss, um an der oberen Grenze zu sein. Meist kann ich gar nicht richtig durchlaufen. Ich laufe meist zu zweit oder dritt und immer eine Stunde. Bei den anderen ist das Problem nicht vorhanden. Sie können in einem viel niedrigem Bereich fast durchlaufen. Jetzt wurde mir schon geraten das mal untersuchen zu lassen, da es nicht normal wäre. Ich habe jetzt extra schon den Fitnesslevel um eine Stufe erhöht und gehofft, dann einen höheren Bereich zu erlangen und durchlaufen zu können. Aber daran liegt es nicht. Wenn ich das aber hier alles richtig verstanden habe, liegt das nur am Fittnesszustand?

Kleine Anmerkungen

Verfasst: 02.11.2008, 08:45
von Linne
1. Frauen haben oft etwas höheren Puls als Männer
2. Alle Angaben in den Büchern sind Durschnittswerte, normal ist alles innerhalb von 1-2 Standardabweichungen liegt (die in den Büchern nie angegeben wird).
3. Gerade zu Beginn der Sportkarriere ist der Puls bei Belastung höher und sinkt bei gleichbleibender Belastung im Laufe der Zeit. Bleibt man bei seiner Pulszahl wird die Belastungsfähigkeit entsprechend zunehmen...der Sinn der ûbung mit Pulsmessern
4. Der Maxpuls ist altersabhängig und nimmt übrigens mit zunehmender Fitness leicht ab (dafür steigt das Schlagvolumen, der Grad der Sauerstoffaussschöpfung in der Muskulatur und eventuell die Auswurffraktion (engl. ejection fraction)
5. Weil die Pumpe mit zunehmender Fitness effektiver wird sinkt der Ruhepuls, gesteuert durch das vagale System (parasympatisches Nervensystem)


Beim Lauftraining trainiert man das Kreislaufsystem und auf der Muskel,Bänder und Knochenseite , alles was man so zum Laufen braucht.

Ich habe das gestern schmerzhaft bei meinem ersten Marathon gemerkt. Die Pumpe war (gut trainiert durch andere Ausdauersysteme) nicht ausgelastet, aber Oberschenkel und Waden machten sich nach 30km überdeutlich bemerkbar...

Verfasst: 02.11.2008, 15:59
von Kranich
Linne hat geschrieben: 4. Der Maxpuls ist altersabhängig und nimmt übrigens mit zunehmender Fitness leicht ab (dafür steigt das Schlagvolumen, der Grad der Sauerstoffaussschöpfung in der Muskulatur und eventuell die Auswurffraktion (engl. ejection fraction)
HFmax ist Körperbedingt vorgegeben und nimmt im Alter ab aber nicht durch vorhandenen (oder nicht vorhandenen Fitnessgrad! Dieser Wert ist fix vorgegeben. Du kannst nur in der Bandbreite trainieren die sich daraus errechnet.

HF max

Verfasst: 02.11.2008, 19:31
von Linne
Natürlich habe ich diese Experimente nicht selbst gemacht, aber das steht so

in Mc/Ardle/Katch exercise physiology, 6. Auflage aus dem Jahr 2006.


Biologische Systeme sind äusserst selten "fix" und es wäre für mich sehr überraschend, wenn die Maximale Herzfrequenz nur von Alter und Konstitution abhängig wäre. Entscheidend ist sowieso die maximale Pumpleistung und die ist wesentlich aufwändiger zu messen als die Hf max.

Verfasst: 02.11.2008, 20:24
von Kranich
Linne hat geschrieben:Natürlich habe ich diese Experimente nicht selbst gemacht, aber das steht so

in Mc/Ardle/Katch exercise physiology, 6. Auflage aus dem Jahr 2006.


Biologische Systeme sind äusserst selten "fix" und es wäre für mich sehr überraschend, wenn die Maximale Herzfrequenz nur von Alter und Konstitution abhängig wäre. Entscheidend ist sowieso die maximale Pumpleistung und die ist wesentlich aufwändiger zu messen als die Hf max.
Es gibt trotzdem Dinge die du nicht beeinflussen kannst und das ist u.a. die HFmax. Ich verlasse mich da eher nicht auf die Bücher sondern mache lieber jährlich eine Spiro - da wird dann neben dem Laktat auch noch die Sauerstoffaufnahme gemessen bzw. ca. 20 weitere Parameter. Das ergibt eine ausführliche Darstellung meines Leistungsstandes.

Außerdem ist die HF im Training die Einheit die am einfachsten und schnellsten Information für eine effektive Trainingssteuerung während des Trainings liefert.

Letztendlich will ich nicht auf meiner Trainingsrunde um den Block persönliche Bestzeiten laufen sondern auf Wettkämpfen.

Verfasst: 07.11.2008, 11:35
von alorenzen
Kranich hat geschrieben:HFmax ist Körperbedingt vorgegeben und nimmt im Alter ab aber nicht durch vorhandenen (oder nicht vorhandenen Fitnessgrad! Dieser Wert ist fix vorgegeben. Du kannst nur in der Bandbreite trainieren die sich daraus errechnet.
Erstere Aussagen bzgl. HFmax sind richtig. Deinen letzten Satz möchte ich so nicht unterstreichen. Auch bei korrekter Bestimmung der HFmax und den sich daraus ergebenden Bereichen gibt es individuelle Abweichungen.
Das Einzige was wirklich individuell genau ist, ist eine Leistungdiagnostik. Die individuellen Laktatwerte bestimmen die den Leistungbereichen zugehörigen Pulsbereiche. Diese ändern sich auch je nach Trainingszustand.
Trotzdem ist eine gut bestimmte HFmax und die sich daraus ergebenden Pulsbereiche schon ein sehr guter Anhaltspunkt. Besser allemal als das Formelschätzen.

Ich selbst müßte laut Formel eine HFmax von 178 haben. Ich mach zur zeit Bahn-Intervalltraining.
Dabei ist meine HF auf einem 300m Intervall auf 187 gegangen. Dabei war ich gut angestrengt aber nicht k.o. Schätze also das meine HFmax mind. bei 195 liegt. Also eine deutliche Abweichung zur Formel

Verfasst: 07.11.2008, 14:52
von Kranich
alorenzen hat geschrieben:Erstere Aussagen bzgl. HFmax sind richtig. Deinen letzten Satz möchte ich so nicht unterstreichen. Auch bei korrekter Bestimmung der HFmax und den sich daraus ergebenden Bereichen gibt es individuelle Abweichungen.
Das Einzige was wirklich individuell genau ist, ist eine Leistungdiagnostik. Die individuellen Laktatwerte bestimmen die den Leistungbereichen zugehörigen Pulsbereiche. Diese ändern sich auch je nach Trainingszustand.
Trotzdem ist eine gut bestimmte HFmax und die sich daraus ergebenden Pulsbereiche schon ein sehr guter Anhaltspunkt. Besser allemal als das Formelschätzen.

Ich selbst müßte laut Formel eine HFmax von 178 haben. Ich mach zur zeit Bahn-Intervalltraining.
Dabei ist meine HF auf einem 300m Intervall auf 187 gegangen. Dabei war ich gut angestrengt aber nicht k.o. Schätze also das meine HFmax mind. bei 195 liegt. Also eine deutliche Abweichung zur Formel

Hi!

Du müsstest mich ganz zitieren! Das ganze ist bezogen auf eine persönliche Laktatmessung. Von einer Leistungsdiagnostik halte ich nicht mehr viel - aber als Anfänger ist das Ergebnis sicherlich ausreichend um die maximale Herzfrequenz und die sich daraus resultierenden Trainingspulsbereiche zu ermitteln.
Für mich persönlich kommt nur noch eine Spiroergometrie in Frage denn dort werden neben den Parametern der Leistungsdiagnostik zusätzlich die Atemfunktionen mitgemessen. Somit erhalte ich definitiv eine detailiertere und genauere Auswertung. Ob man es jedoch so genau nehmen muss bleibt letztendlich jedem selbst überlassen.

Gruß -K.

Ich kann´s nicht lassen

Verfasst: 08.11.2008, 09:57
von Linne
So...nun drücke ich mein Literaturzitat etwas genauer aus .

Daten:

Max Rate untrainiert 200
Max Rate athlete 190


Max Schlag Volumen untrainiert 100ml
Max Schlagvolumen trainiert 160ml

Max Cardiac output untrainiert 20 l /min
Max Cardiac output trainiert 30l




Sekundärzitat: Exercise Physiology 6. Auflage (2007) Seite 484

Originalarbeit:

Circulation. Med Sci Sports 1969; 1:15


Circulation ist die führende (medizinische) Fachzeitschrift, die sich genau mit solchen Themen befasst.




Nur zur Ergänzung.

Verfasst: 02.12.2008, 19:42
von stefan44
Ich habe ein ähnliches Problem mit der HFmax. Schaffe es nicht meinen Puls auf ca. 70% zu halten. spätestens nach 4 km gehst hoch auf 75% und nach 15 auf 80% . Wenn ich auf 70% bleiben möchte ging meine Geschwindigkeit von ca. 6min/km warscheinlich auf 15 .... oder so
Hab erst mal festgestellt das die Faustformel bei mir nicht stimmt.
sollte 175 max im meinen Alter haben. Beim Intervalltraining kam ich auf 192 ...
Als weiteres Problem sehe ich 10 kg zu viel bei mir auf der Waage als Ursache.
Anyway .. werde jetzt auf jeden Fall entweder einen Laktat oder spiro test machen um auf das
Geheimniss meines hohen maxpulses und auf das Geheimniss warum kann ich nicht auf 70 % laufen zu lüften. Welchen der beiden Tests ich mache versuche ich durch recherchen hier im Board zu finden ....

Verfasst: 16.01.2009, 18:03
von Nightblaster
U_d_o hat geschrieben: Wenn du dich aber nicht darauf verlässt, dann stehst du "blank" da. Wenn du dein Training systematisch gestalten willst, um schneller zu werden, wie du schreibst, dann solltest du dich rasch über die Grundzüge erfolgreichen Ausdauertrainings informieren. Und falls du dafür den Pulsmesser nutzen möchtest, bleibt dir nichts anderes übrig, als dich über die Trainingssteuerung mit der Herzfrequenz zu informieren. Die besten Quellen hierzu sind Laufbücher. Nicht irgendwelche dünnen Bändchen, sondern die Standardwerke. Die beantworten (fast) jede Frage.
Hallo Udo,

welche Standardwerke würdest Du denn empfehlen?

Viele Grüße
Magnus

Verfasst: 16.01.2009, 18:26
von Heme45
Linne hat geschrieben:So...nun drücke ich mein Literaturzitat etwas genauer aus .

Daten:

Max Rate untrainiert 200
Max Rate athlete 190
Meine Werte

Max Rate untrainiert 180 bpm
Max Rat athlete 186 bpm
praktisch inkel Kotzgrenze ermittelt :geil:

Wenn man sich auf Gedrucktes immer verlassen könnte :confused: :wink:

Verfasst: 16.01.2009, 22:13
von exilschwabe
Hallo Ausderpuste,

pff mit 140 lauf ich rückwärts... Du hast es ja schon selbst gemerkt, um schneller zu werden, musst Du Dich mehr anstrengen. Ich hab mich früher 3-4mal die Woche einfach ausgepowert und habe so meine Geschwindigkeit ziemlich schnell gesteigert. Obwohl ich nie zur Kotzgrenze laufe, geht mein Puls auch über 200, kann es selbst manchmal nicht glauben, aber ich fühl mich gut dabei. Und hier im Forum waren auch schon Leute, die sich mit 170-180 ebenfalls gut fühlen, obwohl das oft als viiiiel zu hoch angesehen wird, also würd ich auch an Deiner Stelle den Pulsmesser erstmal zur Seite legen und Dich nicht davon einschränken lassen. Vielleicht bringt er Dir später mehr, falls Du Dich irgendwann nicht mehr verbesserst und Dein Training verfeinern möchtest.

Grüssle Exilschwabe

Verfasst: 16.01.2009, 22:47
von Mahong
Hallo,

jetzt mach ich mich bestimmt unbeliebt hier im Forum....aber ich spreche einfach mal aus meiner Erfahrung.

Als ich anfing zu laufen habe ich das auch ohne Pulsuhr gemacht. Und war nach 3 Minuten stehend ko. Als ich nach 3 Monaten (!!!) mal 30 Minuten am Stück gelaufen war, konnte man mich zwei Tage zu nichts gebrauchen. Und da dachte ich mir: so geht das nicht weiter. Also hab ich mir eine Pulsuhr gekauft und den 30 Minutenlauf nochmal gemacht. Durschn. HF 181!!!

Nun muß ich vornweg sagen, das ich sowieso ein kleines Herzproblem habe. Und das ich es dann natürlich schon fast mir der Angst zu tun bekommen habe könnt Ihr Euch sicher vorstellen.

Also habe ich meine Pulsuhr auf max 143 eingestellt und mich 2 Monate STRIKT daran gehalten. Glaubt mir: es war zum kotzen. :kotz2: Wenn man während des Laufens friert (und nicht weil der Schweiß abkühlt, sondern weil man eben friert, weil schwitzen tut man sowieso nicht) kommt man schon ins Zweifeln. Aber ich hab es gemacht, weil ich so laufen konnte ohne

1. Kaputt zu sein wie ein Hund
2. Keine Angst haben zu müssen es könnte was passieren
3. und es trotz allem ja auch was motivierendes hatte, weil man ja plötzlich viel länger laufen konnte.

Nach 2 Monaten habe ich mich dann langsam daran getraut, die Pulsuhr auf 153 zu stellen. Und das ging ohne Probleme. So habe ich mich an die Sache rangetastet, so daß ich heute (und darauf bin ich mächtig stolz) aus dem "Gefühl" meine Geschwindigkeit finde. Und zwar immer die richtige. Sei es nun die Wohlfühlgeschwindigkeit, einen zügigen Lauf oder mein Maximum für eine gewisse Strecke.

Ich stelle mir heute immer noch meine Obergrenze auf der Pulsuhr ein bevor ich loslaufe. Aber eigentlich brauche ich sie nicht mehr beachten, weil ich automatisch richtig laufe.

Das einzige was ich damit sagen will: es geht auch MIT Pulsuhr. Es ist sicher etwas langsamer und man sieht nicht so schnell Fortschritte. Aber es geht. Und jeder Mensch braucht seinen eigenen Weg. Deswegen sollte man diesen auch nicht einfach beiseite legen..

Verfasst: 17.01.2009, 13:29
von stefan44
Seh ich ähnlich ..
Im Laufe der Zeit geht der Puls runter.
Hab erst 1 mal, und zwar 3 Tage nach einem auf anschlag gelaufen 10 km rennnen, meinen Puls unter 135 halten könnnen ( wenigsten 12 km ). Merke aber im Laufe der Zeit, das ich wenn ich für mich langsam Laufe ( 7 min/km ) der Puls jeden Träninsmonat um ca. 2 Schläge abnimmt.
Auf jeden Fall sollte man, so schwer es auch fällt diese Läufe mit extrem niedrigen Puls machen,
wenn man an HM oder M denkt. Nur diese am anfang lästigen km bringen die Ausdauer für lange Läufe

Verfasst: 17.01.2009, 17:41
von TinaS
Mahong hat geschrieben: jetzt mach ich mich bestimmt unbeliebt hier im Forum....
Nö, warum denn?

Ich denke aber, dass du aus mindestens zwei Gründen eine andere Ausgangsposition hattest als viele andere, die die 'mein Puls ist viel zu hoch'-Frage stellen.

- erstens und wichtigstens: dir ging es schlecht. Denn nach einem 30-Minuten-Trainingslauf drei Tage nicht zu gebrauchen zu sein ist definitiv nicht erstrebenswert. Die meisten Leute, die die Pulsfrage stellen, behaupten aber zumindest, dass es ihnen gut geht.

- Zweitens: du hast ein dir bekanntes Herzproblem. Ich kann als medizinischer Laie nicht im geringsten beurteilen, welches Verhalten da sinnvoll ist, gehe aber davon aus, dass du dich diesbezüglich schlau gemacht hast.
Also habe ich meine Pulsuhr auf max 143 eingestellt und mich 2 Monate STRIKT daran gehalten.
Wie kamst du auf diesen Wert? Das ist für mich nämlich die Schwachstelle an deiner Methode. Viele Leute kaufen sich eine Polaruhr, die vorgibt, aus lächerlich wenigen Parametern den richtigen Puls auf 0,5 Schläge genau berechnen zu können und haben panische Angst, dass etwas ganz schreckliches passiert, wenn sie sich nicht an diesen Wert halten, auch wenn sie sich subjektiv gut fühlen. Das halte ich nicht für sinnvoll, denn damit macht man sich zum Sklaven eines Gerätes, dessen Funktion man im Grunde genommen nicht mal auf ihre Richtigkeit überprüfen kann.
Etwas völlig anderes ist es, wenn ein nicht gesunder oder sonstwie vorbelasteter Mensch nach gründlicher Untersuchung eine Pulsobergrenze genannt bekommt oder wenn ein mit Trainingstheorie und seinem Körper vertrauter Läufer pulsorientiert trainiert.

Ich selbst bin die ersten Male auch mit Pulsuhr gelaufen, einfach um abzugleichen, bei welchem Wert ich mich wie fühle. Ich habe allerdings das Glück gehabt, dabei festzustellen, dass mein subjektives Anstrengungsgefühl und das was man im allgemeinen für die dabei 'richtigen' Pulswerte hält halbwegs harmonieren und habe daraufhin nie mehr einen Pulsmesser benutzt.

tina

Verfasst: 17.01.2009, 19:58
von Mahong
TinaS hat geschrieben:Wie kamst du auf diesen Wert? Das ist für mich nämlich die Schwachstelle an deiner Methode. Viele Leute kaufen sich eine Polaruhr, die vorgibt, aus lächerlich wenigen Parametern den richtigen Puls auf 0,5 Schläge genau berechnen zu können und haben panische Angst, dass etwas ganz schreckliches passiert, wenn sie sich nicht an diesen Wert halten, auch wenn sie sich subjektiv gut fühlen. Das halte ich nicht für sinnvoll, denn damit macht man sich zum Sklaven eines Gerätes, dessen Funktion man im Grunde genommen nicht mal auf ihre Richtigkeit überprüfen kann.
Etwas völlig anderes ist es, wenn ein nicht gesunder oder sonstwie vorbelasteter Mensch nach gründlicher Untersuchung eine Pulsobergrenze genannt bekommt oder wenn ein mit Trainingstheorie und seinem Körper vertrauter Läufer pulsorientiert trainiert.
tina

Genauso war es. Ist ja klar, daß ich mich bei meinem gesundheitlichen Problem erst mit meinem Arzt verständigt habe, als ich merkte da stimmt was nicht.
Der wollte mich eigentlich ganz vom laufen abbringen. Aber darauf habe ich mich nicht eingelassen. Also hat er mich zu einem Sportmediziner geschickt.

Und der hat dann durch Belastungs-EKG und Abwägung anderer Werte die bei mir untersucht wurden, diese HF für mich festgelegt, damit ich laufen kann.

Heute ist mein Hausarzt begeistert von mir und hat sich sogar entschuldigt, daß er mir das Laufen ausreden wollte.

Aber ich weis was Du meinst. Die Bestimmung der Max HF ist hier ja ein beherrschendes Thema im Forum. Und nicht jeder hat die Möglichkeiten die mir geboten wurden. (wobei ich auch nicht glaube das die jemand, unter den Umständen, wollte... :hihi: )