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Leistenbruch OP - Methoden - Erfahrungen?
Verfasst: 07.10.2008, 07:59
von Run&Fun
Hallo Laufgemeinde,
ich habe innerhalb von sechs Jahren meinen zweiten Leistenbruch. Vor sechs Jahren war er links,jetzt ist er recht, wobei die linke Seite auch schon wieder ein Loch aufweist.
Ich habe mich nun mal informiert über die Methoden der Leistenbruch OP.
1. Die herkömmliche OP- Schnitt in der Leistenregion. Dabei werden alle Hautschichten bis zur Stelle an der der Leistenbruch ist beschädigt. Der Leistenbruch selbst wird mit dem Gewebe ringsum vernäht.
2. Kunststoffnetz einlegen. Dabei wird ebenfalls in der Leistenregion ein Schnitt gemacht und das Netz wird eingelegt.
3. Endoskopische Methode. Dabei wird endoskopisch vorgegangen. Zwei kleine Schnitte ( 1 cm ) ohne die Muskeln, Nerven und sonstige zu beschädigen.Es werden Kunststoffnetze vor den Bruch gelegt. Sofortige Belastung angeblich.
Ich hab mich nun informiert und da bereits einen Leistenbruch auf herkömmliche Weise hab operieren lassen vor sechs Jahren, weiß ich nun, dass ich es nur noch endoskopisch machen lassen würde. Denn der Leistenbruch wird fast immer auf herkömmliche Weise operiert, aber er bricht auch fast immer wieder auf. Da ein Leistenbruch eine Bindegewebsschwäche ist und durch die herkömmliche OP Methode Spannung entsteht..irgendwann reißt es dann wieder.
Wer hat denn von euch schon Erfahrungen mit der endoskopischen OP Methode gemacht???
Ich würd mich freuen Erfahrungsberichte hier lesen zu können.
Ich stehe kurz vor der OP.
Grüße
Verfasst: 07.10.2008, 09:54
von Magimaus
Das sind nicht unbedingt alle Methoden. Ich bin nach der Shouldice-Methode (Muskeldopplung) operiert und konnte bereits nach 1 Woche wieder laufen.
Und das obwohl mein Leistenbruch verschleppt (11 Jahre) und megagroß war.
Hab mal ne Website angehängt mit der Erklärung der Methoden und meinem Operateur. Bin echt begeistert gewesen -denn bei der 1. OP bin ich reingefallen und hatte lange Schmerzen + der Leistenbruch war nicht weg.
Leistenbruch Operation mit Kunststoffnetz, Arzt Dr. F. Netzer, München oder Koessen (Tirol)
Endoskopisch operieren die auch.
Kannst auch dorthin mailen und bekommst von Herrn Dr. Netzer ausführlilche Antwort in Bezug auf Deinen Fall.
Viel Glück!
Marion
Verfasst: 07.10.2008, 10:31
von Bambussprosse
Jetzt wird es spannend: Laien unterhalten sich über OP-Methoden beim Leistenbruch

Mal im Ernst: das Thema ist so komplex, und selbst unter den Operateuren herrscht keine Einigkeit über die Methoden. Als Laie hat man da kaum genug Einblick, um die für einen selbst geeigneteste Methode alleine herauszufinden.
Netzeinlage? Das wird nicht von allen Operateuren uneingeschränkt empfohlen, da die Netze auch eine Fremdkörperreaktion auslösen können.
Also: natürlich informiert man sich als interessierter Laie im Internet. Aber man sollte nicht meinen, daß man durch ein bißchen Internetrecherche bei einem komplexen medizinischen Thema wirklich kompetent mitreden kann.
Hilfe
Verfasst: 07.10.2008, 11:06
von Run&Fun
Ich brauche lediglich ein wenig Hilfe und wollte wissen wer mit welcher Methofe Erfahrungen gemacht hat...ich habe meinen zweiten Leistenbruch und ich will endlich Ruhe haben!!!!
Einen rezidiven habe ich links einen erstmaligen rechts.
Verfasst: 07.10.2008, 11:25
von Magimaus
Bambussprosse hat geschrieben:Jetzt wird es spannend: Laien unterhalten sich über OP-Methoden beim Leistenbruch

.
Ich denke schon es ist wichtig sich mal zu informieren was es gibt.
Gerade weil die Themen so komplex sind sollte man schon eine ungefähre Vorahnung haben wenn man mit dem passenden Arzt spricht. Ich wollte damals jedenfalls genau wissen warum mein Arzt welche Methode vorschlägt und welche Vor-und Nachteile jede hat. Nicht jeder Arzt hält stundenlange Vorträge - daher ist es gut einen ungefähren Überblick zu haben.
Obige Website vermittelt wenigstens etwas. Logisch das jeder Arzt von SEINER Methode überzeugt ist, aber man kann doch ganz direkte Fragen stellen...
Ich habe jedenfalls einige Monate eine E-Mail Verbindung mit dem Arzt gehabt und ihm Löcher in den Bauch gefragt.
LG
Marion
Verfasst: 08.10.2008, 18:59
von Silvester
In einem ähnlichen Thread habe ich es schon mal geschrieben:
Mir wurde vor 2 Jahren so ein Netz "eingepflanzt", nach 4 Wochen traute ich mich wieder zu laufen, keine Probleme von Anfang an, nach einem halben Jahr war es so, als ob nie was gewesen wäre. Bis jetzt habe ich nur ganz selten mal ein leichtes Ziehen verspürt, meistens, wenn ich aprupte Bewegungen oder einen Ausfallschritt mache oder wenn das Wetter umschlägt. Also, ich kann diese Netz-Methode aus eigener Erfahrung schon empfehlen. Wobei mir der Chirurg das damals genau erklärte und meinte, so ein Netz wäre erst so ab 35-40 Jahren vorteilhafter als ohne, bei den "älteren" Herren halt...

Verfasst: 09.10.2008, 07:14
von Zumumba
Hallo!
Im aktuellen Ärzteblatt gibt es zur Hernienchirurgie einen ganz interessanten Report. Das Fazit lautet, dass nicht so sehr die angewandte Technik entscheidet, sondern viel mehr die Erfahrenheit des ausführenden Chirurgen. Insofern lohnt es sich vielleicht, mal zu gucken, wie hoch die Fallzahlen deines behandelnden Arztes sind.
Grüße,
Z.
Verfasst: 21.10.2008, 10:16
von Run&Fun
Silvester hat geschrieben:
Mir wurde vor 2 Jahren so ein Netz "eingepflanzt"
Hi! Haben die das bei dir aus endoskopisch gemacht?
Verfasst: 21.10.2008, 10:21
von Run&Fun
Ich hab meine OP nun vor eineinhalb Wochen gehabt. Endoskopisch wurde rechts und linksseitig jeweils ein Netz eingesetzt. Ich habe nun drei kleiner Narben, die angeblich bald garnicht mehr zu sehen sein sollen.
Nach der OP hatte ich erträgliche Schmerzen bzw.so eine Art Stechen oder Ziehen im kompletten Unterbauch.
Nach einem fünftägigen Krankenhausaufenthalt bin ich dann entlassen worden. Ich verspüre noch immer ein Ziehen und ab und an auch heftigeres Stechen im Bereich der Leisten.Mir wurde versichert, dass das besser wird. Sicher muss sich das Gewebe erst wieder normalisieren und die Netze müssen ja auch anwachsen. Dazu habe ich unterschiedliche Aussagen der Ärzte. Der operierende Arzt sagte die würden innerhalb von ein - zwei Tagen angewachsen sein.Mein Hausarzt und ebenfalls chirurg sagte das kann bis zu einem Jahr dauern.
Ich schone mich noch ein paar Wochen und hoffe so in vier bis sechs Wochen wieder mti dem Laufen anfangen zu können.
Verfasst: 21.10.2008, 10:22
von Run&Fun
Zumumba hat geschrieben: Insofern lohnt es sich vielleicht, mal zu gucken, wie hoch die Fallzahlen deines behandelnden Arztes sind.
Grüße,
Z.
Hi!
Das hab ich getan;-)
Der behandelnde Arzt operiert fast jeden zweiten tag eine Hernie. Ich denke mal er ist echt kompetent.
Ich war auch sehr zufrieden mit dem Arzt in dem Krankenhaus.
Verfasst: 21.10.2008, 20:14
von Silvester
Run&Fun hat geschrieben:Hi! Haben die das bei dir aus endoskopisch gemacht?
Nein, ich wurde noch richtig klassisch aufgeschnitten, mit einem ca. 10 cm langen Schnitt (ist aber wieder schön mein Bauchpelz drübergewachsen...

).
Wie gesagt, nach nunmehr zweieinhalb Jahren danach spüre ich nur ganz selten mal was, bei Ausfallschritten oder wenn´s Wetter umschlägt. Und daß ich da jetzt ein Netz drinhabe, ist zwar eine seltsame Vorstellung, aber zu spüren ist absolut nichts davon. Ansonsten ist alles wieder ok, und ich bin froh, daß ich das ganze nach ca. 5 Jahren nervigen Leistenschmerzen endlich hatte machen lassen...
Verfasst: 24.10.2008, 08:44
von Run&Fun
Silvester@Du hast die Schmerzen fünf Jahre lang ausgehalten? Hut ab!
Also meine OP ist nun zwei Wochen her und es tut noch weh. Klar sind die Schmerzen wie vorher nicht mehr da, aber es tut hin und wieder weh.
Ich hoffe ein paar Wochen weiter und alles ist wieder gut.