Hallo Anja,
bedingt durch eigenes Uebergewicht hatte ich vor einiger Zeit damit begonnen, mich intensiv mit Ernährung und Ernährungstheorien auseinanderzusetzen.
Prinzipiell ist es recht einfach - um Fett abzubauen musst du die Energiebilanz ins Negative treiben, d.h. mehr Energie verbrauchen als zufuehren.
Hier kommt das ABER: wichtig ist nicht nur, wieviel Energie du zufuehrst, d.h. du solltest nicht unter ein gewisses Energielevel kommen, grober Massstab sind da etwa 1500 kcal; sondern auch, in welcher Form du diese Energie zufuehrst.
Ich spreche ganz bewusst dabei von Energie und nicht von Kalorien. Kalorien werden bestimmt, indem der Brennwert, also die Wärmemenge gemessen wird, die bei der Verbrennung des Nahrungsmittels in Sauerstoff entsteht. Fett hat dabei den höchsten Brennwert und zwar etwa doppelt so viel wie Kohlenhydrate (Stärke, Zucker) oder Proteine (Eiweisse). Auf diese Art und Weise bestimmt hätte auch Stroh oder Holz einen Brennwert, also Kalorien - diese Kalorien sind aber fuer uns Menschen nicht zugänglich, also sind Nahrungsmittel mit vielen Ballaststoffen oft kalorienreicher, aber energieärmer. Daher finde ich persönlich Kalorienzählen auch recht unsinnig, wenn man sich vollwertig ernährt. (Meine Meinung)
Die Energiezufuhr einzuschränken geht am leichtesten, indem man sich fettarm ernährt - also konsequent gesättigte Fette reduziert. Keine Butter, keine Vollfettmilch, magere Milchprodukte (Joghurt, Quark, Frischkäse etc.) Bei Fleisch auf Gefluegel oder mageres Rindfleisch zugreifen, keine Wurst, die versteckte Fette enthält. Also Finger weg von Fleischwurst, Leberwurst, Salami etc. Statt dessen Lachsschinken, Kochschinken, Gefluegelprodukte, Aspik etc. Fette können uebrigens vom Körper direkt in den Fettzellen eingelagert werden, Kohlenhydrate (Zucker) muessen erst umgebaut werden, so dass eine Zeitlang die Theorie aufkam, dass nur Fett fett macht. Das ist nicht richtig. Kohlenhydrate werden sehr effektiv in Fett umgewandelt, das konsequente Meiden von Fett ist unsinnig.
Denn: Fett ist lebenswichtig. Ungesättigte Fette in Form von Sonnenblumenöl, Olivenöl und Rapsöl sind unbedingt notwendig fuer den Körper. Fische enthalten auch sehr viele gesunde Fettsäuren, genau wie Nuesse. Sinnvoll ist es ebenso, Gemuese stets mit Fett zuzubereiten, damit die fettlöslichen Vitamine (E,D,K und A) vom Körper aufgenommen werden können. Aber: alles in sinnvoller Menge. Fett ist DER Energieträger schlechthin!! Leider auch Geschmacksträger, daher schmecken fette Nahrungsmittel oft einfach ZU gut ...
Weiterhin bei einer energiereduzierten Ernährungsweise zu beachten ist die Art der Kohlenhydrate. Komplexe Kohlenhydrate in der Form von Vollkornprodukten und Gemuese sind besser, da diese Nahrungsmittel den Insulinspiegel nicht so stark ansteigen lassen wie weisses Mehl und Zucker. (Stichwort: Glyx-Index, Theorie von Montignac)
Ein hoher Insulinspiegel im Blut hemmt nämlich den Abbau von Fett. Ein permanent geringer Insulinspiegel hilft, Fettpolster abzubauen.
Die Zufuhr von Suessstoff fuehrt wissenschaftlich nachweisbar NICHT zur Ausschuettung von Insulin.
Uebrigens: Aspartam hat mit Ameisensäure nix zu tun. Aspartam ist das Produkt (chemisch gesehen) aus Asparagin und Methanol, ist also ein Eiweiss und wird auch als Eiweiss verstoffwechselt. Ameisensäure wäre oxidiertes Methanol, also Methansäure.
Dass Suessstoff in der Schweinemast eingesetzt wird, ist korrekt, allerdings nur in der Phase der Umgewöhnung der Ferkel von der suessen Schweinemilch zum Normalfutter.
Die Kausalkette: Suessstoff - Insulinausschuettung - Heisshunger - Masteffekt ist allerdings nicht korrekt.
Bei manchen Menschen tritt jedoch nach suessen Speisen eher Appetit oder Heisshunger auf. Unabhängig, ob der suesse Geschmack von Zucker oder Suessstoff verursacht wird. Das ist eher ein psychologisches Problem.
Ich persönlich kann dir nur empfehlen, zum Abnehmen folgende Punkte zu beachten:
1) Fett reduzieren, Streichfette streichen ... mageres Fleisch, magere Milchprodukte - statt dessen täglich ein Teelöffel Olivenöl an Gemuese oder Salat
2) Komplexe Kohlenhydrate zufuehren - Vollkornprodukte, viel Gemuese, roh oder gekocht; Obst oder Gemuese - 5 mal täglich eine
Handvoll
3) Muskeln aufbauen: Laufen allein ist eher ein Ausdauersport und baut ingesamt nicht soviel Muskeln auf. Hanteltraining, Oberkörpertraining, Bauch- und Potraining baut effektiv Muskeln auf. Jeder Muskel verbrennt auch im Ruhezustand mehr Energie als Fettgewebe.
4) Suessigkeiten reduzieren! Effektiv zum Fett AUFBAU ist die Kombination aus Fett und Zucker. Also: Schokolade und Kuchen ... Nutella ... streichen oder eben nur selten GENIESSEN
5) Ausreichend trinken: 2 l Wasser pro Tag sind sinnvoll. Kaffee und schwarzer bzw. gruener Tee entwässern und zählen negativ. Pro Tasse Kaffee o.ä. eine Tasse Wasser extra trinken.
6) Mahlzeiten: Morgens wie ein König, mittags wie ein Bauer, abends wie ein Bettelmann ....
7) Vier Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr essen entlastet den Organismus. Die Leber kann so in der Nachtruhe besser renerieren und muss nicht verdauen.
Ich persönlich habe abends nach den Sporteinheiten nichts mehr gegessen, sondern nur noch getrunken.
Wenn ich morgens frueh laufe, esse ich vorher nichts, sondern etwa eine halbe Stunde nach der Rueckkehr.
Und - mach dich mit dem BMI nicht verrueckt. Ueberleg einfach mal, ob z.B. Sportler mit Muskelpaketen wohl einen "ordentlichen" BMI haben.
Richtiges Uebergewicht fängt weit jenseits des BMI von 25 an.
Und wenn du am Oberkörper schlank bist und leider eine Birnenfigur hast, so denk an JLo und mach das beste daraus ....
Wenn du abmagerst, wirst du auch am Oberkörper abmagern und deine Oberschenkel husten dir was.
Also - Oberkörper bemuskeln, Laufen als Ausdauersport. Ernährung umstellen ... auf Dauer wird sich dein Körper langsam aber sicher umbauen.
Viel Erfolg!
Ella
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Das Laufpony