ulrike1979 hat geschrieben:Hallo,
jetzt bin ich doch wieder ein wenig verunsichert. Ich hätte mir gerne einen etwas weniger gedämpften Schuh gekauft, da ich oft das Gefühl verhältnismäßig viel Kraft aufwenden zu müssen um schneller zu laufen.
Am leichtesten fällt mir das mit dem Brooks, das ist bisher sicher mein schnellster Schuh.
Hi Ulli,
dass Du nun etwas verunsichert bist, kann ich nachvollziehen.
Drum versuche ich mal, meine Sicht etwas näher darzustellen.
Schuhe wie der Fundation oder Evolution sind Bewegungskontrollschuhe und richten sich an Läufer, die STARK überpronieren und zusätzlich noch etwas zuviel Gewicht auf die Waage bringen.
Noch vor einigen Jahren wurden solche Schuhe auch an Läufer verkauft, für die sie absolut zu stark gestützt waren, nach dem Motto "viel hilft viel". Inzwischen geht der allgemeine Trend zu "weniger ist oft mehr".
Sie besitzen einen geraden Leisten, sind steif und unflexibel und zwingen –wie der Name des Kategorie sagt- dem Laufapparat eine bestimmte Bewegung auf. Ein aktives und dynamisches Laufen ist damit nur schwer umsetzbar. Sie erfordern auch -wie Du ja schon selbst bemerkt hast- wesentlich mehr Kraftaufwand.
Wer solche Schuhe benötigt, muss wirklich schwere bis schwerste orthopädische Fehlstellungen aufweisen. Und gerade in solchen Fällen sind meiner Meinung nach maßgeschneiderte Einlagen sinnvoller als Bewegungskontrollschuhe von der Stange.
Da Du mit dem Adrenaline am liebsten läufst, der einen gebogenen Leisten aufweist und sich an Läufer mit mittelstarker bis leichter Überpronation richtet, zeigt m.E., dass Du in Schuhen dieser Bauart wesentlich besser aufgehoben zu sein scheinst (seinem Gefühl kann man schon etwas mehr zutrauen, als gemeinhin geglaubt wird).
Wie Wiesel treffend ausgesagt hat sind der Asics GT 2130 oder ein Nike Air Structure Triax oder ein Mizuno Wave Inspire vergleichbare Alternativen zum Adrenaline.
Sie bringen dem Bewegungsapparat zwar eine gewisse Abwechslung, gehören aber nun mal der gleichen Kategorie an.
Und gerade deshalb meine ich immer noch, dass Du den Schritt zu einem gestützten Leichtgewichtsschuh wagen kannst, da er die sinnvollste Ergänzung zu Deinen bisherigen Schuhen ist, Deinem Bewegungsapparat eine noch etwas stärkere Abwechslung bietet und den bisher brachliegenden Anreiz zum etwas aktiveren Laufen etwas stärker fordert.
Allen Spekulationen zum Trotz empfehle ich Dir eine Begutachtung und Beratung vor Ort in einem GUTEN Laufgeschäft mit Beratern, die wirklich etwas von der Sache verstehen.
Für noch besser halte ich die Duchführung einer professionellen Laufanalyse, die zwar kostenpflichtig, aber jeden einzelnen Euro wert ist, da hier der GESAMTE Bewegungsapparat bis hin zum Beckenstand und der Arm-, Schulter- und Kopfhaltung in die Analyse mit einbezogen wird. Zusätzlich zur Empfehlung bestimmter Laufschuhkategorien erhälst Du auch einen super Einblick in Deinen Bewegungsapparat sowie Tips bzw. Hinweise zur Verbesserung des Laufstils.
Dann wirst Du auch mit Sicherheit wissen, ob Du in weniger gestützen Schuh laufen kannst.
Ein einziger Fehlkauf von Laufschuhen kostet übrigens etwas mehr.
Die Aufnahem eines Filmchens vom Sprunggelenk, die eine größere Ladenkette als Laufanalyse verkauft, sind dagegen bestenfalls ein schlechter Witz und für eine sichere Einschätzung, welche Art von Schuhen Du tatsächlich benötigt, absolut unbrauchbar.
LG, Kerget