Positiver Erfahrungsbericht: Behandlung meiner Achillessehnenentzündung
Verfasst: 28.11.2008, 10:57
Da - wie ich - viele Läufer irgendwann von Entzündungen im Bereich der Achillessehne betroffen sind, wollte ich hiermit mal etwas Positives darüber aus meiner Erfahrung mitteilen ... vielleicht hilft es ja jemand.
Begonnen hat es im August mit Schmerzen am rechten Fuß im Bereich des Ansatzes der Achillessehne, und am linken Fuß etwas höher im Verlauf der Achillessehne. Klasse, dachte ich, war ich doch mitten im Vorbereitungstraining für meinen diesjährig einzigen 10km-Wettkampf Anfang Oktober. Da die Schmerzen noch gut tolerierbar waren, hoffte ich, mit dem Training weitermachen zu können, und die letzten sechs Wochen trotz Intervalltraining und Tempoläufe irgendwie über die Runden zu kommen (ich weiß, nicht gerade vernünftig ... aber ich war so gut in Form, und es ist mein einziger Wettkampf für dieses Jahr).
Besonders stark spürte man das Problem morgens beim Aufstehen ... wie ein alter Opa wankte ich durch die Wohnung.
Maßnahmen bis zum Wettkampf: Da mir lange Läufe (>20 km) am wenigsten gut taten, ließ ich die weg. Interessanterweise waren Intervalle und Tempoläufe weniger schlimm, als ich dachte ... aber doch verstärkten auch sie die Schmerzen ganz langsam. Mittelchen wie Diclophenac (äußerlich) und Wobenzym halfen überhaupt nicht. Rotlicht zur besseren Durchblutung war zwar angenehm, aber nicht wirklich hilfreich.
Empfehlung vom Doc: Fersenerhöhung und Laufpause. Laufpause wollte ich nicht, weil ich aus Erfahrung weiß, dass im Regelfall ein reduziertes angepasstes Training bei Verletzungen deutlich mehr hilft. Eine Fersenerhöhung lindert zwar den Schmerz, beseitigt aber nur das Symptom ... nicht die Ursache. Die sehe ich darin, dass durch den starken Zug der vielleicht noch zusätzlich verkürzten Wadenmuskeln und die „Aufschläge“ der Füße auf den Boden eine sehr starke Beanspruchung der Achillessehne und ihres Ansatzes unten am Fuß resultiert. Eine Fersenerhöhung würde zwar den Zug verringern, aber längerfristig das Problem noch verstärken, da sich die Wade noch mehr verkürzt. Ergo, dachte ich mir ... man muss die Waden dehnen, damit langfristig der übermäßige Zug nachlässt.
So konnte ich bis zum Wettkampf Anfang Oktober die Schmerzen auf einem erträglichen Niveau halten ... wohlwissend, dass ich danach das Problem unbedingt ernsthaft angehen und beseitigen musste, wenn ich langfristig weiterlaufen will (den Wettkampf konnte ich übrigens als 3. M45 in 38:50 beenden).
Da es die normalen Dehnübungen für die Waden erlaubt hatten, den Schmerz trotz des heftigen Intervalltraining in der Vorwettkampfzeit erträglich zu halten, hatte ich die Hoffnung, auf dem richtigen Weg zu sein.
Zunächst verlegte ich mein Intervalltraining (1x pro Woche) vom Laufen aufs Fahrrad (im Studio) ...die gleiche Anstrengung erreiche ich hier mit einem um 10 Schläge niedrigeren Puls.
Dann versuchte ich mich an den exzentrischen Wadendehnungen nach Knobloch, stellte jedoch fest, dass dadurch die Schmerz wieder größer wurde ... also blieb ich bei meinen bisherigen beiden Standard-Wadendehnungen (die man in den üblichen Laufbüchern findet), absolvierte sie jetzt aber jeden Morgen und Abend (nur dehnen, nicht wippen, nicht exzentrisch, pro Muskel 30 bis 60 sec).
Zusätzlich stelle ich fest, dass ich beim Laufen umso weniger Probleme hatte, je flacher und flexibler meine Laufschuhe waren, d.h. je weniger Fersensprengung vorhanden ist (mittlerweile laufe ich fast nur noch in Wettkampfschuhen oder ganz flachen Lightwighttrainern).
Um noch weiter in die Richtung ständige Wadendehnung zu gehen, kaufte ich mir einige Paare Aquasphere Beachwalker XP ... im Grunde sind das ganz dünne felxible Badeschlappen, die quasi ein Barfußgehen ermöglichen. Ich gehe damit nur ... laufen tue ich immer weiterhin mit meinen oben erwähnten Laufschuhen, da mir mit diesen Schlappen der „Aufprallwucht“ des Fußes doch zu groß wäre. Allerdings trage ich sie ansonsten seither ständig, d.h. den ganzen Tag ... auch draußen oder bei der Arbeit. Ich merke auch, dass ich mittlerweile beim Gehen/Laufen im Gegensatz zu Beginn des Tragens dieser Dinger deutlich besser abrolle.
Ergebnis: Seit ich diese Maßnahmen mache, verringerte sich der Schmerz von Woche zu Woche ... und seit dieser Woche ist der Schmerz mittlerweile soweit abgeklungen, dass ich beim Laufen keinen Schmerz mehr spüre, sondern nur noch, dass da irgendetwas war ... und das hoffe ich auch noch wegzubekommen, indem ich einfach so weitermache.
Tempoläufe mache ich mittlerweile wieder, und es hat sich gezeigt, dass ich mein Leistungsniveau mit dem Intervalltraining auf dem Fahrrad auch in einer Verletzungsphase halten kann.
Würde mich freuen, wenn ich jemand mit meinen Erfahrungen helfen könnte ... ist nämlich eine üble Sache, so eine Achillessehnenentzündung ...
Gruß,
Achim
Begonnen hat es im August mit Schmerzen am rechten Fuß im Bereich des Ansatzes der Achillessehne, und am linken Fuß etwas höher im Verlauf der Achillessehne. Klasse, dachte ich, war ich doch mitten im Vorbereitungstraining für meinen diesjährig einzigen 10km-Wettkampf Anfang Oktober. Da die Schmerzen noch gut tolerierbar waren, hoffte ich, mit dem Training weitermachen zu können, und die letzten sechs Wochen trotz Intervalltraining und Tempoläufe irgendwie über die Runden zu kommen (ich weiß, nicht gerade vernünftig ... aber ich war so gut in Form, und es ist mein einziger Wettkampf für dieses Jahr).
Besonders stark spürte man das Problem morgens beim Aufstehen ... wie ein alter Opa wankte ich durch die Wohnung.
Maßnahmen bis zum Wettkampf: Da mir lange Läufe (>20 km) am wenigsten gut taten, ließ ich die weg. Interessanterweise waren Intervalle und Tempoläufe weniger schlimm, als ich dachte ... aber doch verstärkten auch sie die Schmerzen ganz langsam. Mittelchen wie Diclophenac (äußerlich) und Wobenzym halfen überhaupt nicht. Rotlicht zur besseren Durchblutung war zwar angenehm, aber nicht wirklich hilfreich.
Empfehlung vom Doc: Fersenerhöhung und Laufpause. Laufpause wollte ich nicht, weil ich aus Erfahrung weiß, dass im Regelfall ein reduziertes angepasstes Training bei Verletzungen deutlich mehr hilft. Eine Fersenerhöhung lindert zwar den Schmerz, beseitigt aber nur das Symptom ... nicht die Ursache. Die sehe ich darin, dass durch den starken Zug der vielleicht noch zusätzlich verkürzten Wadenmuskeln und die „Aufschläge“ der Füße auf den Boden eine sehr starke Beanspruchung der Achillessehne und ihres Ansatzes unten am Fuß resultiert. Eine Fersenerhöhung würde zwar den Zug verringern, aber längerfristig das Problem noch verstärken, da sich die Wade noch mehr verkürzt. Ergo, dachte ich mir ... man muss die Waden dehnen, damit langfristig der übermäßige Zug nachlässt.
So konnte ich bis zum Wettkampf Anfang Oktober die Schmerzen auf einem erträglichen Niveau halten ... wohlwissend, dass ich danach das Problem unbedingt ernsthaft angehen und beseitigen musste, wenn ich langfristig weiterlaufen will (den Wettkampf konnte ich übrigens als 3. M45 in 38:50 beenden).
Da es die normalen Dehnübungen für die Waden erlaubt hatten, den Schmerz trotz des heftigen Intervalltraining in der Vorwettkampfzeit erträglich zu halten, hatte ich die Hoffnung, auf dem richtigen Weg zu sein.
Zunächst verlegte ich mein Intervalltraining (1x pro Woche) vom Laufen aufs Fahrrad (im Studio) ...die gleiche Anstrengung erreiche ich hier mit einem um 10 Schläge niedrigeren Puls.
Dann versuchte ich mich an den exzentrischen Wadendehnungen nach Knobloch, stellte jedoch fest, dass dadurch die Schmerz wieder größer wurde ... also blieb ich bei meinen bisherigen beiden Standard-Wadendehnungen (die man in den üblichen Laufbüchern findet), absolvierte sie jetzt aber jeden Morgen und Abend (nur dehnen, nicht wippen, nicht exzentrisch, pro Muskel 30 bis 60 sec).
Zusätzlich stelle ich fest, dass ich beim Laufen umso weniger Probleme hatte, je flacher und flexibler meine Laufschuhe waren, d.h. je weniger Fersensprengung vorhanden ist (mittlerweile laufe ich fast nur noch in Wettkampfschuhen oder ganz flachen Lightwighttrainern).
Um noch weiter in die Richtung ständige Wadendehnung zu gehen, kaufte ich mir einige Paare Aquasphere Beachwalker XP ... im Grunde sind das ganz dünne felxible Badeschlappen, die quasi ein Barfußgehen ermöglichen. Ich gehe damit nur ... laufen tue ich immer weiterhin mit meinen oben erwähnten Laufschuhen, da mir mit diesen Schlappen der „Aufprallwucht“ des Fußes doch zu groß wäre. Allerdings trage ich sie ansonsten seither ständig, d.h. den ganzen Tag ... auch draußen oder bei der Arbeit. Ich merke auch, dass ich mittlerweile beim Gehen/Laufen im Gegensatz zu Beginn des Tragens dieser Dinger deutlich besser abrolle.
Ergebnis: Seit ich diese Maßnahmen mache, verringerte sich der Schmerz von Woche zu Woche ... und seit dieser Woche ist der Schmerz mittlerweile soweit abgeklungen, dass ich beim Laufen keinen Schmerz mehr spüre, sondern nur noch, dass da irgendetwas war ... und das hoffe ich auch noch wegzubekommen, indem ich einfach so weitermache.
Tempoläufe mache ich mittlerweile wieder, und es hat sich gezeigt, dass ich mein Leistungsniveau mit dem Intervalltraining auf dem Fahrrad auch in einer Verletzungsphase halten kann.
Würde mich freuen, wenn ich jemand mit meinen Erfahrungen helfen könnte ... ist nämlich eine üble Sache, so eine Achillessehnenentzündung ...
Gruß,
Achim