950supermoto hat geschrieben:Es lohnt sich auf jeden Fall das Buch zu lesen, wie man die Ideen dann in sein eigenes Training integriert – ist ja jedem selber überlassen. Irgendwie erschüttert mich die Theorie aber auch in den Grundfesten meiner bis anhin verwendeten Trainingstheorie (So von wegen lange lockere Läufe, viel GA1 auf dem Rennrad usw.).
Man darf halt nicht alles glauben, was Trainer so aus didaktischen Gründen erzählen. Langsam laufen ist im Prinzip eine Notlösung, um große bzw größere Umfänge zu schaffen. Aber um an die Grenzen der eigenen Möglichkeiten zu kommen, braucht man auf der Langstrecke eben gewisse Umfänge. Ein Falk Cierpinski ist auch nochmal deutlich schneller geworden, seit er mehr läuft.
Deshalb ist FIRST imo eher was für verletzungsanfällige Leute, deren Ziele nicht extrem ehrgeizig sind; auch eher für Leute, die bei den Distanzen < Marathon noch viel verbesserungspotenzial haben als für Menschen, deren 10k Zeit schon in Stein gemeißelt scheint. Die lauf-spezifischsten entlastenden Crosstrainings wären für Läufer dabei wohl Aqua-Jogging und Gehen/Wandern - mit solchen Methoden hat sich auch eine Maisch wieder fit gemacht, als sie wegen Verletzung lange nicht so viel laufen konnte.
Im Marathon hast du eben das Problem, dass du bei einem 3h-Marathon um die 30000mal (hab ich richtig gerechnet) den Aufprall auf den Boden hast, prinzipiell gilt natürlich schon, dass man umso besser darauf vorbereitet ist, je mehr man läuft. Würde deswegen auch vermuten, dass der Erfolg mit den FIRST-Plänen bei kürzeren Strecken häufiger ist.
Aber wenn man wenig läuft ist ein "schneller" langer Lauf natürlich mit das beste Mittel, um aus wenig Km das beste für den Marathon rauszuholen, so lernt man, lange schnell zu laufen, was unter anderem auch eine konzentrationssache ist. Außerdem passt sich der Stoffwechsel natürlich umso besser ans Marathontempo an, je mehr man im Marathontempo oder in der Nähe (+- 10%) trainiert.
Also ich bin gespannt, wie es bei dir läuft, die größte Gefahr sind imo muskuläre Probleme gegen Ende des Marathons wegen zu wenoig Lauf-Km.
950supermoto hat geschrieben:
Hat schon jemand diese Theorie auf andere Ausdauersportarten wie z.B. das Radfahren adaptiert? Ich frage mich, ob es auch auf dem Mountainbike funktionieren würde.
Man kann das schlecht vergleichen. Im Laufen hast du eben den aufprall bei jedem Schritt. Ein Spitzenschwimmer oder radfahrer kann zeitlich viel mehr trainieren als ein Spitzenläufer, einfach, weil er diese Belastungen nicht hat. Das machen sich die FIRST-Macher zu nutze.
Wenn du das Prinzip jetzt aufs Radfahren umsetzen wolltest, musst du ein Crosstraining finden, das deutlich weniger belastend ist als Radfahren ...
Imo ist das schon aufs Laufen ausgelegt, man könnte es am ehesten noch für Sportarten anpassen, in denen das Laufen auch eine große Rolle spielt. Oder es müsste eben eine andere Sportart sein, die so belastend für den Bewegungsapparat ist wie laufen, da fällt mir jedoch gerade nix ein.
Gruß
C.