Seite 1 von 1
Probleme mit neuen Pronations-Schuhen
Verfasst: 26.02.2009, 17:10
von b_kannter
Hallo zusammen,
als ich letztes Jahr mit dem Laufen anfing, bin ich zu Beginn mit alten Hallenschuhen gelaufen, um mal zu probieren, ob es mir überhaupt Spaß macht. Klappte alles soweit, machte Laune, also ging ich mir Ende Januar richtige Schuhe kaufen.
War in einem Laden einer Westdeutschen Kette in Köln, welche mir empfohlen worden war. Dort wurde eine Laufbandanalyse gemacht mit dem Ergebnis, dass ich nach innen einknicke. Also wurde mir ein Pronationsschuh empfohlen. Hatte dann insgesamt vier Paare an, bin auch mit jedem mal die Straße rauf und runter gelaufen, und habe mich dann für den Mizuno Wave Inspire 4 entschieden.
Als ich damit zu Hause war, musste ich sie natürlich direkt mal ausprobieren, bin eine "Einführungsrunde" von 2 km gelaufen, und hatte dann am nächsten Tag massive Probleme mit der linken Achillessehne.
Nach einer Woche Pause habe ich es mal wieder probiert, nach etwa 500 m laufen (Gehen zu Beginn ist problemlos) bekam ich Schmerzen im Fußgewölbe und im Schienbein. Wieder gegangen, nach 500 m wieder probiert, etc.
Danach wieder Pause gemacht, nächste kurze Strecke ausprobiert, Schmerzen im Sprunggelenk und in der Wade...
Ich habe jetzt eben noch mal 4 km probiert, es ist nicht besser geworden.
Insgesamt bin ich mit den Schuhen jetzt 25 km gelaufen, besteht eine Chance, dass ich sie noch weiter einlaufen muss, bis es problemlos funktioniert, oder soll ich mich besser nach Neuen umsehen??
Vielen Dank für eure Tipps, Grüße
Verfasst: 26.02.2009, 17:28
von barefooter
Am besten gehst du mit beiden Schuhen zum Händler und schilderst dein Problem dort. Vorher würde ich nochmal in den Hallenschuhen einige Runden laufen.
Pronation & Überpronation
Verfasst: 26.02.2009, 18:30
von PeterG
Hallo!
Nur mal eben zur Begriffs- und Sachverhaltserklärung:
Im Zusammenhang mit dem Laufschuh fällt sehr häufig der Begriff der Pronation. Als Pronation bezeichnet man das „Einwärtsknicken“ des Sprunggelenks nach der Aufprallphase. Die Pronation ist ein wichtiger natürlicher körpereigener Dämpfungsmechanismus, der viel Aufprallenergie absorbiert und daher unter keinen Umständen vermindert, unterdrückt oder „weggestützt“ werden darf. Die Überpronation hingegen, die von einer hohen Beweglichkeit des Sprunggelenks zeugt, sollte durch einen Bewegungskontrollschuh, also einen Schuh mit einer so genannten Pronationsstütze, vermindert werden. Ein seriöses Laufschuhfachgeschäft wird Dir diese Zusammenhänge erklären und auf Deine individuellen Gegebenheiten auch mit Hilfe einer Videoanalyse eingehen.
Sportliche Grüsse
Peter
Verfasst: 26.02.2009, 18:45
von b_kannter
Mir wurden die Unterschiede auch anhand des Videos erklärt, ich habe sie wahrscheinlich nur nicht richtig wiedergegeben.
Nach dem Aufsetzen knickte das Sprunggelenk wohl beidseitig zu stark nach innen. Die Schuhe sind auf der Innenseite leicht erhöht.
Ich werde auch mit den Problemen wieder in das Geschäft gehen, ich wollte nur vorher sicherstellen, dass die nicht sagen, nach 25 km können solche Probleme noch auftreten, ich soll erst mal 50 km laufen oder so ähnlich.
Ich habe halt, was das betrifft, noch keinerlei Erfahrung.
Vielen Dank für eure Antworten!
Verfasst: 26.02.2009, 19:22
von rono
b_kannter hat geschrieben:..... bin eine "Einführungsrunde" von 2 km gelaufen, und hatte dann am nächsten Tag massive Probleme mit der linken Achillessehne.
Nach einer Woche Pause habe ich es mal wieder probiert, nach etwa 500 m laufen (Gehen zu Beginn ist problemlos) bekam ich Schmerzen im Fußgewölbe und im Schienbein. Wieder gegangen, nach 500 m wieder probiert, etc.
Danach wieder Pause gemacht, nächste kurze Strecke ausprobiert, Schmerzen im Sprunggelenk und in der Wade...
Das scheinen ja wahre Killerschuhe zu sein

. Nach ein paar hundert Metern sind Achillessehne, Fußgewölbe, Schienbein, Sprunggelenk und Wade im Eimer.....

. Nach meiner bescheidenen Meining schafft das selbst der falscheste Laufschuh nicht in so kurzer Zeit.
Einlaufen braucht man Laufschuhe nicht. Reinschlüpfen und sich wohlfühlen. Ansonsten ist es der falsche Schuh.
Gruß Rono
Verfasst: 26.02.2009, 19:46
von b_kannter
War nicht gut ausgedrückt, die verschiedenen Symptome waren an verschiedenen Tagen. Heute mal wieder Schienbein und Wade. So schlimm, das alles auf einmal auftritt, ist es dann doch nicht
Dann sind es wohl tatsächlich die falschen Schuhe. Mal gucken, umgeben dürfte wahrscheinlich schlecht aussehen.
Dann sollte ich beim nächsten Paar wahrscheinlich ganz normale Schuhe nehmen, ohne irgendeine Stütze, oder?
Verfasst: 26.02.2009, 20:58
von Voyager
rono hat geschrieben:
Einlaufen braucht man Laufschuhe nicht. Reinschlüpfen und sich wohlfühlen. Ansonsten ist es der falsche Schuh.
Gruß Rono
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Eigentlich solltest Du - auch als Laie - in der Videoanalyse genau sehen, ob Deine Füße einknicken oder nicht. Ich war selbst erstaunt, wie groß der Unterschied alleine bei verschiedenen Schuhen für mich als Überproniererin ist.
Ich glaube aber eher, dass Du ein Verkäufer erwischt hast, der von Laufschuhen keine vernünftige Ahnung hat.
Verfasst: 26.02.2009, 21:20
von Poli
Voyager hat geschrieben:Eigentlich solltest Du - auch als Laie - in der Videoanalyse genau sehen, ob Deine Füße einknicken oder nicht.
Sicher, nur wie wieviel ist ZU viel?
Wie Peter bereits bemerkt hat: Ein gewisses einknicken ist notwendig...
Gruß
Chris
Hallo ...
Verfasst: 26.02.2009, 23:04
von PeterG
... Chris!
Hier ist Deine Frage nach dem ZU-viel beantwortet!
Sportliche Grüsse
Peter
Copyright by PeterG
Verfasst: 26.02.2009, 23:36
von Heiler
hallo B-kannter,
bin ich zu Beginn mit alten Hallenschuhen gelaufen, um mal zu probieren, ob es mir überhaupt Spaß macht. Klappte alles soweit, machte Laune, also ging ich mir Ende Januar richtige Schuhe kaufen.
Vielleicht war das der Knackpunkt. Wenn alles soweit klappte- warum dann einen gestützten Schuh kaufen ?
Wenn du hier die Suchen-Funktion bemühst, müßtest du so einige Threads finden in denen klar wird, daß pronationsgestützte Schuhe vorschnell verkauft werden weil die physiologische (natürliche) Pronation als "krankhaft" angesehen wird.
Und das das Zurückgreifen auf Neutralschuhe einen deutlichen Rückgang / ein Ende der Probleme brachte (mir selber ging es auch so).
Vielleicht solltest du einige der nächsten Läufe nochmal mit den alten Hallenschuhen laufen bzw wenigstens mit Neutralschuhen. Wenn´s dann wieder besser ist, weißt du das du keine Stütze brauchst.
Um es mit den Worten meiner Orthopädin auszudrücken:
Vorbeugende Stütze ist Unsinn und nur Geldmacherei.
Der Körper kann das idR von alleine ausgleichen.
Stütze nur, wenn es um Mißbildungen oder Prothetik geht, und dann nur nach Analyse.
Gruß Rolf
Verfasst: 27.02.2009, 00:22
von heydasbinich
Da wo der Muskel ersetzt oder blockiert wird wird er auch auf Dauer seine Funktion (Halt, Koordination, Ausgleichsbewegung usw.) einbüßen. Bei deinen Hallenschuhen wirst du auch einen eher direkten Bodenkontakt haben und deine Muskulatur kann schneller ihre Arbeit aufnehmen. Durch die Pronationstütze (Pronation= Anheben des Außenrandes, Supination= Anheben des Innenrandes, ich werde aus den Schuhherstellern einfach nicht schlau) werden wichtige kurze Muskeln des Fuß negativ beeinflusst:
M. abductor halluci,
M. flexor halluci brevis laterale & mediale,
M. adductor hallucis caput obliquum
Das ist nur grob die Muskulatur die in ihrer Arbeit gehindert wird, natürlich wird auch die Funktion weiterer Muskeln, durch die Muskelkette, beeinflusst aber das würde zu weit führen.
@Heiler
Was meinst du mit Prothetik? = Ersatz von Körperteilen
Ich gehe eher davon aus das du Orthetik meinst? = Stütze von Körperteilen
Mit besten Grüßen
Stefan

Verfasst: 27.02.2009, 09:34
von Heiler
[quote="heydasbinich"]
Moin,
nein, sie meinte "Prothetik".
Gruß Rolf
Verfasst: 27.02.2009, 10:04
von Poli
PeterG hat geschrieben:... Hier ist Deine Frage nach dem ZU-viel beantwortet!
Besten Dank!
Sobald der Anhnag freigeschaltet ist, werd ich reinschauen.
Bin echt sehr interessiert an dem Thema, da ich mit Schuhen mit Pronationsstütze schonmal böse reingefallen bin (hab damals in nem Thread darüber berichtet).

Chris
Verfasst: 27.02.2009, 11:08
von rono
Verfasst: 28.02.2009, 11:55
von heydasbinich
@ Heiler

Ja wenn die Prothese nicht gewünschte Ziele ermöglicht, hilft ein gestützter Schuh, die Prothese ist ja nicht mit eigenen Muskeln ausgestattet.
Soweit hab ich im ersten Moment nicht gedacht.
Mit besten Grüßen
Stefan

Verfasst: 01.03.2009, 09:51
von Pascal
heydasbinich hat geschrieben:Da wo der Muskel ersetzt oder blockiert wird wird er auch auf Dauer seine Funktion (Halt, Koordination, Ausgleichsbewegung usw.) einbüßen. Bei deinen Hallenschuhen wirst du auch einen eher direkten Bodenkontakt haben und deine Muskulatur kann schneller ihre Arbeit aufnehmen. Durch die Pronationstütze (Pronation= Anheben des Außenrandes, Supination= Anheben des Innenrandes, ich werde aus den Schuhherstellern einfach nicht schlau) werden wichtige kurze Muskeln des Fuß negativ beeinflusst:
M. abductor halluci,
M. flexor halluci brevis laterale & mediale,
M. adductor hallucis caput obliquum
Das ist nur grob die Muskulatur die in ihrer Arbeit gehindert wird, natürlich wird auch die Funktion weiterer Muskeln, durch die Muskelkette, beeinflusst aber das würde zu weit führen.
:
Hört sich zwar alles toll an, nützt aber nichts, wenn er sich durch eine deutliche Überpronation beim Laufen nachhaltig verletzt. So bei mir geschehen. Nun habe ich zusätzlich zu den pronationsgestützten Laufschuhen Einlagen mit zusätzlicher Stütze. Seither kann ich endlich auch größere Umfänge laufen - und bin sehr froh darüber.
Also: Das ganze (pseudo)wissenschafliche Gewäsch kann man sich sparen. Meiner Meinung nach sollte man eine Bewegungsanalyse bei einem Orthopädieschuhmacher (der möglichst sogar selbst läuft) machen. Schuhverkäufer sind oft einfach nicht kompetent genug.
Verfasst: 01.03.2009, 10:50
von heydasbinich
Pascal hat geschrieben:Hört sich zwar alles toll an, nützt aber nichts, wenn er sich durch eine deutliche Überpronation beim Laufen nachhaltig verletzt. So bei mir geschehen. Nun habe ich zusätzlich zu den pronationsgestützten Laufschuhen Einlagen mit zusätzlicher Stütze. Seither kann ich endlich auch größere Umfänge laufen - und bin sehr froh darüber.
Aber was nutzt es dir wenn die Muskulatur durch diese "passiven Krücken" (@ Heiler
danke für diese wunderbare Wortkombination) immer schwächer wird?
Es sind ja nicht nur Fußmuskeln die diese Art von Schuh beeinflusst wird, es zieht sich ja alles auch weiter auf Knie und Hüftmuskulatur.
Mit besten Grüßen
heydasbinich

Verfasst: 01.03.2009, 15:15
von Jolly Jumper
Die Kunst ist wohl, den Mittelweg zu finden. Sinnvoll fände ich:
- ruhig gerade lange Läufe mit "Krücke" machen, wenn der Fuß das noch nicht halten kann und darunter die Knie z. B. leiden müssten
- gleichzeitig Training für die Muskulatur machen, um dann nach und nach immer weniger Stütze zu brauchen
- anfangs nur kurze Strecken ohne Stütze laufen oder im Sommer auch mal barfuß
Wenn es manchen Leuten nun mal Schmerzen macht, wenn sie ungestützt laufen, dann brauchen sie die Stütze eben im Moment. Das heißt ja nicht, dass das in drei Jahren immer noch so ist.
Verfasst: 01.03.2009, 18:46
von Heiler
Pascal hat geschrieben:Hört sich zwar alles toll an, nützt aber nichts, wenn er sich durch eine deutliche Überpronation beim Laufen nachhaltig verletzt.
Meiner Meinung nach sollte man eine Bewegungsanalyse bei einem Orthopädieschuhmacher (der möglichst sogar selbst läuft) machen. Schuhverkäufer sind oft einfach nicht kompetent genug.
Hallo Pascal,
beim obigen Satz hast du sicher Recht. Ich glaube aber, es gibt viel mehr Läufer die überflüssigerweise pronationsgestützte Schuhe angedreht kriegen, als Läufer die nicht ausreichend gestützt sind. Beides ist von Nachteil.
Teil 2 unterschreib ich. Allerdings ist das auch keine Gewähr, ich bin auch bei einem orthopädischen Schuhmacher reingefallen. Aber generell seh ich das auch so.
Gruß Rolf
Verfasst: 01.03.2009, 18:47
von Heiler
Jolly Jumper hat geschrieben:Die Kunst ist wohl, den Mittelweg zu finden. Sinnvoll fände ich:
- ruhig gerade lange Läufe mit "Krücke" machen, wenn der Fuß das noch nicht halten kann und darunter die Knie z. B. leiden müssten
- gleichzeitig Training für die Muskulatur machen, um dann nach und nach immer weniger Stütze zu brauchen
- anfangs nur kurze Strecken ohne Stütze laufen oder im Sommer auch mal barfuß

Gruß Rolf
Probleme mit Pronationsschuhen
Verfasst: 07.03.2009, 18:03
von candysmama
Hallo b_kannter,
ich würde - nach meinen Erfahrungen - den Schuhen doch noch 'ne Chance geben. Ich hatte mit meinen ersten Schuhen mit Pronationsstütze auch einige Probleme im Fußbereich, angefangen mit schmerzenden Fußsohlen über gereizte Sehnen bis zu ganz simplen Druckstellen. (Dafür sind aber Probleme im Knie- und Hüftbereich nach einiger Zeit verschwunden). Ich hab die Schuhe dann erstmal nicht mehr zum Laufen, sondern nur noch bei Hundespaziergängen, also bei Bewegung mit geringerer Belastung getragen. Mein Orthopäde hat mir damals erklärt, dass es sein kann, dass man erstmal quasi gegen die Stütze anläuft, d.h. man muss sich erstmal an den geänderten Bewegungsablauf gewöhnen. Damit es dabei nicht zu neuen Problemen kommt, anfangs mit geringer Belastung einlaufen bzw. eingehen. Bei mir hat's geklappt.
Verfasst: 07.10.2009, 16:00
von Dan96
Hi,
Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich eine Überponation habe. Dazu habe ich einfach mal ein Bild von meinem Fuß im Anhang beigefügt. Wenn ich alles so richtig vermessen habe, dann sollte es eigentlich keine Überpronation sein. Ich denke da ich etwas O-Beine habe siehts halt bisschen extremer aus als es eigentlich ist. Allerdings laufe ich momentan einmal den oben beschriebenen Mizuno Wave Exilim 4 mit Pronationsstütze und zudem den Adidas Supernova ohne Pronationsstütze. Den Mizuno nutze ich für Läufe mit mehr als 10km und den Adidas für kürzere Strecken. Nun wollte ich mir einen weiteren Schuh zulegen. Eigentlich fühle ich mich in dem Mizuno Wave Exilim wohler, aber wie schon so oft in diesem Thread gesagt, soll eine Stütze, da wo sie nicht unbedingt gebraucht wird, ja mehr Schaden anrichten als das sie hilft.
Oder laufe ich, so wie ich es momentan mache richtig, d.h. lange Strecken mit und kurze ohne?
Naja schaut euch einfach mal meinen Fuß an ;-) Vieleicht könnt ihr mir ja dann mehr sagen.