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Freundschaften

Verfasst: 12.03.2009, 16:13
von Rennmaus1981
Hallo liebe Foris,

schon oft habe ich mir über dieses Thema Gedanken gemacht und mich gefragt, wie das wohl bei anderen Menschen ist.

Wie haltet Ihr es mit dem Wort "Freunde"? Wie viele echte Freunde habt Ihr? Mit dem Wort "Freunde" meine ich Freundschaften, keine Liebesbeziehungen.

Ich, weiblich, 27 Jahre, muss ganz ehrlich sagen, dass ich eine Zeit lang gedacht habe, so viele Freundinnen wie möglich zu haben. Oft habe ich versucht, es allen Recht zu machen und mich selbst oft hinten angestellt. Mein Vater hat mal gesagt: Echte Freunde sind alle im Krieg gefallen. Noch vor ein paar Jahren habe ich ihm das nicht geglaubt. Heute denke ich "es könnte was Wahres dran sein". Zumindest denke ich heute, dass man sich die wirklichen Freunde an einer Hand abzählen kann. Mit meiner gutmütigen Art wurde ich leider schon des öfteren ausgenutzt. Irgendwann baut man dann eine Mauer um sich. Meine beste Freundin und das ist eine wirkliche Freundin, "kenne" ich nun schon 25 Jahre. Unsere Eltern waren früher befreundet, haben sich dann aber zerstritten und wir hatten als Teenies keinen Kontakt zu einander. Aber dann haben wir uns wieder gefunden. Heute hat sie ein Haus, jeder von uns lebt in einer Partnerschaft. Wir sehen uns zwar nicht so oft, aber ich weiß, dass sie da ist für mich. Und das gleiche weiß sie auch von mir. Sie ist die einzige, die über diese ganzen Jahre meine Freundin geblieben ist. Viele waren einfach "Lebensabschnittsgefährtinnen" (blöder Ausdruck, ich weiß....). Z. B. frühere Kolleginnen, Mädels aus der (Berufs)-Schulzeit, usw. Ich glaube, das geht aber nicht nur mir so.

Menschen verändern sich. Einige ziehen sich zurück aus privaten Gründen, z. B. weil sie eine Familie gegründet haben oder sich einfach verändert haben. Oder der Kontakt bricht einfach zusammen. Ich sage mal, ich habe einige gute Bekannte, und würde neben meiner besten Freundin auch noch ein paar andere Menschen in meinem Leben als mir sehr wichtige Personen bezeichnen, aber mit dem Begriff "Freunde" gehe ich mittlerweile sehr vorsichtig um. Aber ich bin heute glücklicher als früher. Weil ich nicht mehr versuche, es allen Recht zu machen.

Wie ist das bei Euch?
Lg Marion :winken:

Verfasst: 12.03.2009, 16:45
von anistoepsel
Volle Zustimmung. :daumen:

Ich unterscheide auch in 'Lebensabschnittsgefährten', mit denen ich vielleicht sporadisch noch Kontakt halte (und mich dann auch freue, diese wiederzusehen), gute Bekannte und Freunde.

Wenn ich es mir Recht überlege, würde ich vielleicht drei Menschen in meinem Leben als Freunde bezeichnen.

Aber ich glaube auch, dass wir mit unserer Ansicht nicht alleine sind.

Ach ja, ich bin übrigens der Meinung, dass es heutzutage wichtig ist, ein gut gepflegtes Netzwerk zu haben und ich bin auch kein introvertierter Stubenhocker. Das alles ist aber unabhängig von den Menschen, die ich als Freunde bezeichne.

Liebe Grüße,
Steffi

Verfasst: 12.03.2009, 20:34
von masilu
Ich habe vielleicht vier bis fünf Paare, mit denen ich wirklich befreundet bin. Das sind Leute, zu denen ich auch mit Problemen kommen kann. Alles andre sind gute Bekannte.

Verfasst: 12.03.2009, 20:56
von Zettel
masilu hat geschrieben:Ich habe vielleicht vier bis fünf Paare.
Also 10 Menschen??

Liebe Grüße :winken:

Verfasst: 12.03.2009, 20:58
von Running Pommespanzer
also ich denke: zwischen mann und frau kann es keine freundschaft geben. und das ist gut so.

Verfasst: 17.03.2009, 18:34
von Hagen1979
Echte Freundschaft ? Nur mit meinem Hund, und das seit 12 Jahren... :daumen:

Verfasst: 17.03.2009, 20:47
von powermanpapa
ich habe verschiedene Freunde, für verschiedene Bereiche meines Lebens
mit einem kann man gut abends bei ner Pizza plaudern
mit nem anderen passt es zusammen Sport zu treiben
beim dritten passen vielleicht sogar die beiden Sachen zusammen

aber richtige Freunde? so wie man das aus Büchern oder Fernsehen kennt? glaube das gibt es nicht

ist so! braucht man sich nicht weiter Gedanken drum machen

ich habe meine Familie damit hat man viel mehr als einfach nur Freunde für nen Zug durch die Kneipen

Verfasst: 18.03.2009, 08:45
von chiemseeangler
Running Pommespanzer hat geschrieben:also ich denke: zwischen mann und frau kann es keine freundschaft geben. und das ist gut so.
:funnypos: Postpubertär?


Fakt ist, dass viele Leute das Wort Freundschaft missverstehen. Bei echten Freunden kann man nachts um 3 klingen, nach einem Schuhlöffel fragen und man würde ihn bekommen (Nein, nicht drübergehauen :D ).

Ich glaube der Fluch der Zeit ist, dass man schnell, auch als relativ junger Mensch denkt, ein 'Netzwerk' aufgebaut zu haben. In Foren, Newsgroups usw. Aber ist kein Vergleich zu den wahren Netzwerken in real life - Vereine etc. Viele Netzwerke sind doch weit weniger beständig als man es selbst vielleicht denkt. Mit 'Freunden' ist es ähnlich. Wahre Freunde sind sehr selten und kostbar.


Gruß,

Stefan

Verfasst: 18.03.2009, 08:54
von Chiara03
Hagen1979 hat geschrieben:Echte Freundschaft ? Nur mit meinem Hund, und das seit 12 Jahren... :daumen:

Das kann ich voll unterschreiben - geht mir genauso. Ich habe keine Freunde mehr. Meine einzige richtige Freundin ist vor 20 Jahren in die USA ausgewandert. Danach gab es nur oberflächliche Bekanntschaften, die sich alle irgendwann im Sande verlaufen haben.
Ob Freund oder Feind entscheidet sich meist erst in Extrem-Situationen, ob die Freundschaft wirklich die Basis hat, die eine wahre Freundschaft eben ausmacht. Und meist trennt sich hier die Spreu vom Weizen. Leider habe ich hier auch böse Erfahrungen gemacht. Deshalb kann ich keinen in meinem Umfeld als Freund bezeichnen, sondern eben Bekannte.

Nur meine Hunde, die stehen treu und bedingungslos (naja, nicht ganz :D ) neben mir.

Verfasst: 18.03.2009, 09:14
von Steif
Eigenartigerweise vermissen viele Leute "echte Freunde" in ihren Leben. Wenn viele Leute aber etwas vermissen und sich bemühen würden danach zu suchen, sollten doch eigentlich auch viele echte Freundschaften zueinander finden? Ich weiss, eine Freundschaft sucht man nicht, die findet sich oder sie findet sich nicht. Dass sie sich so selten findet ist also vielleicht doch ein Problem das bei uns liegt? Vielleicht lassen wir Menschen gar nicht so gern an uns heran und an unserer Welt teil haben? Man gibt mit einer Freundschaft ja auch was auf! Unterm Strich ist sie natürlich bereichernd, aber das sehen viele nicht.

Verfasst: 18.03.2009, 10:10
von Schnucki
chiemseeangler hat geschrieben: Fakt ist, dass viele Leute das Wort Freundschaft missverstehen. Bei echten Freunden kann man nachts um 3 klingen, nach einem Schuhlöffel fragen und man würde ihn bekommen (Nein, nicht drübergehauen :D ).
Das habe ich schon gemacht und den 'Schuhlöffel' bekommen, ich brauchte ihn dringend. Wenn man das schon mal erfahren hat, kann man selbst 'Schuhlöffel' nachts und zu welcher Zeit auch immer herausgeben. Mit nichts in der Welt läßt sich diese Verbundenheit, die da entsteht vergleichen, und das geht auch zwischen Männern und Frauen, nicht aber zwischen Mensch und Hund.
Steif hat geschrieben:Eigenartigerweise vermissen viele Leute "echte Freunde" in ihren Leben. Wenn viele Leute aber etwas vermissen und sich bemühen würden danach zu suchen, sollten doch eigentlich auch viele echte Freundschaften zueinander finden? Ich weiss, eine Freundschaft sucht man nicht, die findet sich oder sie findet sich nicht. Dass sie sich so selten findet ist also vielleicht doch ein Problem das bei uns liegt? Vielleicht lassen wir Menschen gar nicht so gern an uns heran und an unserer Welt teil haben? Man gibt mit einer Freundschaft ja auch was auf! Unterm Strich ist sie natürlich bereichernd, aber das sehen viele nicht.
Du nimmst mir das Wort aus dem Mund..., ähh, aus der Tastatur.
Eine Freundschaft ist keine unverbindliche Beziehung. Viele Menschen scheuen diese Verbindlichkeit einzugehen, auf die man eventuell mal einen Vorschuß leisten muß.
Das ist mit Risiko verbunden, doch es ist immer wieder lohnenswert es einzugehen, ist doch der Gewinn ein Jackpot.

"Freedom's just another word for nothing left to lose" Janis Joplin?

Verfasst: 18.03.2009, 10:13
von Schnucki
chiemseeangler hat geschrieben: Fakt ist, dass viele Leute das Wort Freundschaft missverstehen. Bei echten Freunden kann man nachts um 3 klingen, nach einem Schuhlöffel fragen und man würde ihn bekommen (Nein, nicht drübergehauen :D ).
Das habe ich schon gemacht und den 'Schuhlöffel' bekommen, ich brauchte ihn dringend. Wenn man das schon mal erfahren hat, kann man selbst 'Schuhlöffel' nachts und zu welcher Zeit auch immer, herausgeben. Mit nichts in der Welt läßt sich diese Verbundenheit, die da entsteht vergleichen, und das geht auch zwischen Männern und Frauen, nicht aber zwischen Mensch und Hund.
Steif hat geschrieben:Eigenartigerweise vermissen viele Leute "echte Freunde" in ihren Leben. Wenn viele Leute aber etwas vermissen und sich bemühen würden danach zu suchen, sollten doch eigentlich auch viele echte Freundschaften zueinander finden? Ich weiss, eine Freundschaft sucht man nicht, die findet sich oder sie findet sich nicht. Dass sie sich so selten findet ist also vielleicht doch ein Problem das bei uns liegt? Vielleicht lassen wir Menschen gar nicht so gern an uns heran und an unserer Welt teil haben? Man gibt mit einer Freundschaft ja auch was auf! Unterm Strich ist sie natürlich bereichernd, aber das sehen viele nicht.
Du nimmst mir das Wort aus dem Mund..., ähh, aus der Tastatur.
Eine Freundschaft ist keine unverbindliche Beziehung. Viele Menschen scheuen diese Verbindlichkeit einzugehen, auf die man eventuell mal einen Vorschuß leisten muß.
Das ist mit Risiko verbunden, doch es ist immer wieder lohnenswert es einzugehen, ist doch der Gewinn ein Jackpot.

"Freedom's just another word for nothing left to lose" Janis Joplin?

Verfasst: 18.03.2009, 10:41
von harriersand
Es heißt immer, wahre Freunde würde man in der Not erkennen; es seien die, die auch noch zu einem halten, wenn's schlecht geht. Bei mir war es eher umgekehrt, da haben sich Freundinnen aus Schul- und Studiumszeiten von mir distanziert, als ich das hatte, was sie anscheinend superdringend wünschten, nämlich Mann und Kinder. Ich war nie so wahnsinnig da hinterher, einen Freund zu haben, war oft solo, da haben sie sich mir wohl überlegen gefühlt und das brauchten sie offenbar.
Als ich verheiratet war und zwei Kinder hatte, verkrümelten sie sich. Nie wieder was gehört von.

Das letzte, was ich für eine Freundschaft gehalten hatte, habe ich abgebrochen, als ich merkte, es ist mehr so eine Einbahnstraßengeschichte; kam mir irgendwann vor wie 'ne Hofdame und habe mich ausgenutzt gefühlt. :sauer:

Ist schon so eine Sache mit den Freundschafte. Alleinstehende Damen fangen auch schon mal an, den Ehemann anzugraben - man wird halt immer vorsichtiger. Auf den Hund bin ich noch nicht gekommen. :zwinker5: Aber eine alte Freundin habe ich noch.

Ulrike

Verfasst: 18.03.2009, 11:35
von Chiara03
Schnucki hat geschrieben: Mit nichts in der Welt läßt sich diese Verbundenheit, die da entsteht vergleichen, und das geht auch zwischen Männern und Frauen, nicht aber zwischen Mensch und Hund.
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Da hast Du sicherlich recht. Aber da ich schon sehr unangenehme Erfahrungen mit meinen Mitmenschen gemacht habe, ist mir die Gesellschaft meines Hundes, der in jeder Weise einfach nur ehrlich ist, lieber als die von oberflächlichen Menschen.
Leider ist es eben eine Seltenheit in der heutigen Zeit, dass man Menschen "in Augenhöhe" trifft und diese Bindung dann ein Leben lang halten kann.

Verfasst: 18.03.2009, 12:20
von bamf
Also ich finde es absolut wichtig, dass man wirkliche Freunde hat. Einerseits gibt es da die Kollegen mit denen man Fussball schaut oder ein Bier trinken geht, viel wichtiger sind aber die Freunde, auf die man sich seit Jahren verlassen kann. Mit letzteren braucht es keinen ständig engen Kontakt, aber das Wissen sich jederzeit an sie wenden zu können.

Verfasst: 18.03.2009, 12:29
von Schnucki
Chiara03 hat geschrieben:Da hast Du sicherlich recht. Aber da ich schon sehr unangenehme Erfahrungen mit meinen Mitmenschen gemacht habe,
Die hat sicher jeder schon gemacht. Mich haben diese Erfahrungen aber nicht gehindert, das Risko Freundschaft immer wieder auf's Neue einzugehen, warum auch immer. Vielleicht, weil die positiven Erfahrungen bisher stärker waren, vielleicht bin ich auch einfach der Typ dafür.
Chiara03 hat geschrieben: ist mir die Gesellschaft meines Hundes, der in jeder Weise einfach nur ehrlich ist, lieber als die von oberflächlichen Menschen.
Ich wollte keineswegs die Vorzüge einer Mensch-Hund-Beziehung in Zweifel ziehen, ist aber mit der Freundschaft zwischen Menschen nicht vergleichbar.
Chiara03 hat geschrieben: Leider ist es eben eine Seltenheit in der heutigen Zeit, dass man Menschen "in Augenhöhe" trifft und diese Bindung dann ein Leben lang halten kann.

Eine Seltenheit, in der Tat. Ob es in der heutigen Zeit so ist, oder immer so war, vermag ich nicht zu beurteilen.

Verfasst: 18.03.2009, 12:52
von chiemseeangler
Chiara03 hat geschrieben: Leider ist es eben eine Seltenheit in der heutigen Zeit, dass man Menschen "in Augenhöhe" trifft und diese Bindung dann ein Leben lang halten kann.
Ich glaube auch, dass das ein wesentlicher Punkt einer echten Freundschaft ist: Es kommt eben gerade nicht darauf an, dass man immer auf Augenhöhe ist. Auch bei Freundschaften ist es wichtig, dass beide Seiten profitieren, wie in jeder Beziehung. Und es wird immer Phasen geben, wo die WIN-WIN-Situation verschoben ist, wo ein Ungleichgewicht herrscht.


Gruß,

Stefan

Verfasst: 18.03.2009, 13:48
von Chiara03
chiemseeangler hat geschrieben:Ich glaube auch, dass das ein wesentlicher Punkt einer echten Freundschaft ist: Es kommt eben gerade nicht darauf an, dass man immer auf Augenhöhe ist. Auch bei Freundschaften ist es wichtig, dass beide Seiten profitieren, wie in jeder Beziehung. Und es wird immer Phasen geben, wo die WIN-WIN-Situation verschoben ist, wo ein Ungleichgewicht herrscht.


Gruß,

Stefan

Kommt darauf an, was man unter Augenhöhe versteht. Ich meinte damit, dass beide Parteien die gleichen Freundschafts-Grundsätze haben, also ein gleichgewichtiges Geben und Nehmen und nicht eine einseitige nimm-alles-und-gib-nichts-Beziehung.
Ich bin ein Mensch, der grundsätzlich Hilfe anbietet, wenn ich sehe, dass sie gebraucht wird, ohne mich aufzudrängen. Bei mir kann man nachts um 3 Uhr auch einen Schuhlöffen ausleihen, aber bisher wurde ich leider immer dann enttäuscht, wenn ich mal Hilfe oder etwas Unterstützung benötigte, was nicht oft vorkam, was für die Gefragten weder ein Zeitaufwand noch sonst irgendetwas gekostet hätte. Ausnutzen lassen muss ich mich nicht.
Wenn eben die negativen Erfahrungen überwiegen, lässt man eben irgendwann die Finger davon.
Trotzdem freue ich mich für jeden, der einen guten wahren Freund an der Seite hat.

Verfasst: 18.03.2009, 14:02
von Athabaske
harriersand hat geschrieben:Es heißt immer, wahre Freunde würde man in der Not erkennen; es seien die, die auch noch zu einem halten, wenn's schlecht geht...
...genau die Erfahrung hatte ich gemacht.

Es sind wenige übrig geblieben und inzwischen neue dazu gekommen. Wobei ich nur die "alten" als Freunde bezeichnen würde und die neuen eher als Bekannte (deren "Test" steht hoffentlich noch lange aus!).

Freunde erkennt man am besten am nicht vorhandenen smalltalk, wenn man gleich ans Eingemachte gehen kann, ist ausreichend Vertrauen und Zuneigung vorhanden.

Verfasst: 18.03.2009, 14:18
von chiemseeangler
Chiara03 hat geschrieben:Kommt darauf an, was man unter Augenhöhe versteht. Ich meinte damit, dass beide Parteien die gleichen Freundschafts-Grundsätze haben, also ein gleichgewichtiges Geben und Nehmen und nicht eine einseitige nimm-alles-und-gib-nichts-Beziehung.
Ja, da kann ich Dir weitgehend zustimmen. Allerdings ist es in einer Freundschaft für mich sehr wichtig, dass jeder seine Phasen haben darf, in denen er mehr gibt und mehr nimmt. Das können schwere Zeiten wie von harriersand angesprochen sein, oder einfach nur weniger schwere Phasen. Jede Freundschaft muss auch Egoismus vertragen können, und wenn der sich auch nur so äußert, dass man ganz egoistisch seine Meinung sagt - ehrlich und wie man in Bayern sagt 'grad raus'.


Gruß,

Stefan

Verfasst: 18.03.2009, 16:07
von Chiara03
chiemseeangler hat geschrieben:Ja, da kann ich Dir weitgehend zustimmen. Allerdings ist es in einer Freundschaft für mich sehr wichtig, dass jeder seine Phasen haben darf, in denen er mehr gibt und mehr nimmt. Das können schwere Zeiten wie von harriersand angesprochen sein, oder einfach nur weniger schwere Phasen. Jede Freundschaft muss auch Egoismus vertragen können, und wenn der sich auch nur so äußert, dass man ganz egoistisch seine Meinung sagt - ehrlich und wie man in Bayern sagt 'grad raus'.


Gruß,

Stefan

So meinte ich das auch. Mit gleichgewichtig meinte ich jetzt nicht unbedingt: er hilft mir 2 Tage, dann helfe ich ihm auch 2 Tage. Bei mir wird nichts auf die Waagschale gelegt. Aber ich muss es wissen, dass ich mich auf meine/n Freund/in zu 100 % verlassen kann.

Verfasst: 18.03.2009, 16:12
von berschee
chiemseeangler hat geschrieben: :funnypos: Postpubertär?


Fakt ist, dass viele Leute das Wort Freundschaft missverstehen. Bei echten Freunden kann man nachts um 3 klingen, nach einem Schuhlöffel fragen und man würde ihn bekommen (Nein, nicht drübergehauen :D ).



Gruß,

Stefan
Also wenn ich um 3 Uhr Nachts meinem Freund nach einem Schuhlöffel frage und der mir den noch gibt dann bin ich rücksichtslos und kein Freund.Da müsste es schon trifftige Gründe geben um 3 Uhr bei jemand zu klingeln.Der hat ja auch sein eigenes Leben was man akzeptieren muß.Sowieso wird zu viel davon geredet was ein Freund alles zu tun hat oder nicht u.s.w. Echte Freundschaften brauchen das gar nicht.Die sind einfach Freunde und fertig.Alles andere regelt sich da von selbst und ist nicht geprägt von irgendwelchen erwartungen an den anderen.(Ist aber nur meine bescheidene Meinung)
Gruß Achim

Verfasst: 18.03.2009, 16:36
von chiemseeangler
berschee hat geschrieben:Also wenn ich um 3 Uhr Nachts meinem Freund nach einem Schuhlöffel frage und der mir den noch gibt dann bin ich rücksichtslos und kein Freund.Da müsste es schon trifftige Gründe geben um 3 Uhr bei jemand zu klingeln.Der hat ja auch sein eigenes Leben was man akzeptieren muß.Sowieso wird zu viel davon geredet was ein Freund alles zu tun hat oder nicht u.s.w. Echte Freundschaften brauchen das gar nicht.Die sind einfach Freunde und fertig.Alles andere regelt sich da von selbst und ist nicht geprägt von irgendwelchen erwartungen an den anderen.(Ist aber nur meine bescheidene Meinung)
Gruß Achim
Eben. Genau das meine ich. Mein Freund wird nicht anzweifeln, dass ich um 3:00 Uhr nachts den Schuhlöffel wirklich brauche. Er wird meine Beweggründe nicht anzweifeln. Setzt natürlich, und davon bin ich eigentlich ausgegangen - ein entsprechend bedachten Umgehen mit diesem Vertrauen meinerseits voraus. Selbstredend.


Gruß,

Stefan

Verfasst: 18.03.2009, 18:02
von berschee
chiemseeangler hat geschrieben:Eben. Genau das meine ich. Mein Freund wird nicht anzweifeln, dass ich um 3:00 Uhr nachts den Schuhlöffel wirklich brauche. Er wird meine Beweggründe nicht anzweifeln. Setzt natürlich, und davon bin ich eigentlich ausgegangen - ein entsprechend bedachten Umgehen mit diesem Vertrauen meinerseits voraus. Selbstredend.


Gruß,

Stefan
Hallo Stefan
Von der Seite betrachtet sehen wir es ja gleich.Wenn man sich aber in die Kinderzeit zurück versetzt wäre gar nicht über so viele Dinge nachgedacht worden und keiner hat sich Gedanken gemacht was er von dem anderen erwartet oder so.Das sehe ich an meiner 5 jährigen Tochter.Die hat eine beste Freundin.Mit der ist sie immer irgendwie zusammen.Sie streiten und versöhnen sich, alles ganz normal.Aber bei Kindern merkt man schon das sie einfach gerne zusammen sind .
Im Erwachsenen Alter wird das alles so kompliziert.Wenn ich hier aus dem Forum mit Leuten sehr gut auskomme sind es in dem Sinne zwar keine Freunde wie es im allgemeinen erwartet wird.Aber verschiedene Leute mit denen ich gut auskomme aus dem Forum und E-Mail Kontakt pflege und wir uns so gegenseitig aufbauen u.s.w. sind im dem Sinne eigentlich doch Freunde.
Wir helfen uns bei Fragen rund ums laufen und treffen uns zu verschiedenen Wettkämpfen und ich freue mich heute schon auf das nächste Mal.Das finde ich auf jeden Fall besser als wenn man immer unter Druck stehen würde das der mir jetzt geholfen hat jetzt muß man auch was für ihn tun u.s.w. So wie beschrieben im Forum mit den Leuten wo ich mich auch treffe und das alles locker abläuft ist eine schöne Sache die man mit einer Freundschaft im weitesten Sinne schon vergleichen kann.
Die Freundschaft die bei einer sogenannten echten Freundschaft(Was immer das auch sein soll) erwartet wird kann man z.B in meinem Fall neben Familie und Arbeit und dem zeitaufwendigem HobbIe laufen ja gar nicht mehr führen.
Sorry an alle , wurde etwas länger :hihi:
Gruß Achim

Verfasst: 19.03.2009, 10:45
von chiemseeangler
Hi!

Dieser Tread kam mir gestern während der Brotzeit mit der Familie wieder in den Sinn. Meine 2 1/2 jährige Tochter hat grad ein Lieblingsbuch, was wir ständig vorlesen dürfen (Gott sei Dank ein Kurzes ;-).

Es geht dabei um den Osterhasen, der erst am Karsamstag aufwacht, und so fast Ostern verpennt. Und weil er es nicht alleine schaffen würde, alles bis zum Abend fertig zu bekommen, bittet er einfach um Hilfe. Und zusammen schaffen die Tiere es dann, alle Eier zu bemalen, die Nester zu basteln usw.

Ja klar, eine Kindergeschichte, aber genau dieses Wertegefühl wollen wir doch den Kindern vermitteln. Bitte, so wird Dir geholfen. Dabei müssen es nicht immer Freunde sein, man kann auch Nicht-Freunden helfen. Also Berschee hat in dem Sinn recht, schön unkompliziert bleiben und trotzdem Vertrauen selektieren. Vielleicht sollten wir alle mehr Kinderbücher lesen :winken:


Gruß,

Stefan

Verfasst: 19.03.2009, 11:36
von Ripple
A friend indeed is a friend in need.

Ich habe ihn ständig besucht als er in Not (Knast) war. Ich habe alles von außen für ihn geregelt. Ich war immer für ihn da. Er hat mir lange Klagebriefe geschrieben und ich habe ihm lange geantwortet. Etc. Das alles habe ich gemacht weil es für mich selbstverständlich war und nicht mit der Erwartung einer Gegenleistung, Anerkennung oder ähnlichem. Er war halt mein Freund. Nach seiner Not hatte er nur noch kleine Not. Ich habe ihm weiterhin geholfen, stand ihm in allen Angelegenheiten zur Seite und s.o.
Dann merkte ich, als ich in Not geriet, dass es die Freundschaft von seiner Seite nicht gab. Wir haben keinen Kontakt mehr.

Ich war ständig bei ihm zu Hause. Wir erzählten uns alles. Wir machten viele, fast alle Dinge gemeinsam. Wir gründeten zusammen ein Jugendzentrum. Wir hatten zusammen diverse "Leichen im Keller". Dann hatte ich einen schweren Unfall und er war nicht da. Weder kurz danach noch später. Noch später habe ich erfahren, dass er während unserer Freundschaft, obwohl verheiratet, meine Feundinnen angebaggert und mehr hat. Er ist vor ein paar Jahren gestorben. Ich war nicht bei seiner Beerdigung.

Bei ihm mache ich mir keine Gedanken. Er ist mein Freund. Das weiß ich, das spüre ich. Er wohnt jetzt ca. 800 km entfernt. Wir sind nicht mehr ständig in Kontakt aber ich weiß, dass ich mich auf ihn, wenn es mir mal dreckig gehen sollte, 100 % verlassen kann und umgekehrt genauso. Bei dem Bild mit dem Schuhlöffel fiel er mir als einziger ein, dem ich ihn geben würde (außer meinen Geschwistern). Ihm würde ich sogar den Schuh persönlich anziehen und putzen. Er würde es umgekehrt genauso halten. Er wäre aber auch derjenige, der guten Gewissens bei mir klingeln würde und weiß, dass er nicht stört, so wie ich jederzeit beim ihm klingeln kann.

Ciao
Michael

Verfasst: 19.03.2009, 14:21
von fidi
bamf hat geschrieben:[...] viel wichtiger sind aber die Freunde, auf die man sich seit Jahren verlassen kann. Mit letzteren braucht es keinen ständig engen Kontakt, aber das Wissen sich jederzeit an sie wenden zu können.

du hast völlig recht: eine bestehende und schon gefestigte freundschaft braucht keinen ständigen engen kontakt.

der aufbau neuer freundschaften braucht das aber sehr wohl. freunde hat man nicht einfach so, die kommen in der regel nicht von selbst, schwupps, da sind sie. man muß sich um freundschaften bemühen, sie zunächst überhaupt erst einmal eingehen (also daran interessiert sein), sie wachsen lassen, pflegen, aufrechterhalten. und ich glaube, da liegt der hund begraben.
je mehr man eingespannt ist mit arbeit, familie, freizeitzielen und -plänen, desto weniger zeit hat man dafür. und gemeinsame zeit ist die basis aller freundschaft. aus dem grund sind auch die freundschaften, die wir in der schul- oder studienzeit geschlossen haben, die dauerhaftesten. denn - mal hand aufs herz - wer ist denn tatsächlich in der lage, regelmäßig über einen längeren zeitraum hinweg mehrere stunden am stück mit jemand "neuem" zu verbringen?! erst recht, wenn das vielleicht sogar bedeutet, dass der mann/partner/freund in der zeit alleine zuhause sitzt, oder man auf gemeinsame zeit mit seinen kindern verzichtet? ich versuche es immer wieder, auch wenn mir das nicht immer zu meiner zufriedenheit gelingt. ich schätze mich allerdings auch (oder trotzdem?!) glücklich, einige gute freunde und viele gute bekannte-auf-dem-weg-zum-freund zu haben.

fidi

Verfasst: 19.03.2009, 18:03
von Hagen1979
berschee hat geschrieben:Hallo Stefan
Von der Seite betrachtet sehen wir es ja gleich.Wenn man sich aber in die Kinderzeit zurück versetzt wäre gar nicht über so viele Dinge nachgedacht worden und keiner hat sich Gedanken gemacht was er von dem anderen erwartet oder so.Das sehe ich an meiner 5 jährigen Tochter.Die hat eine beste Freundin.Mit der ist sie immer irgendwie zusammen.Sie streiten und versöhnen sich, alles ganz normal.Aber bei Kindern merkt man schon das sie einfach gerne zusammen sind .
Im Erwachsenen Alter wird das alles so kompliziert.Wenn ich hier aus dem Forum mit Leuten sehr gut auskomme sind es in dem Sinne zwar keine Freunde wie es im allgemeinen erwartet wird.Aber verschiedene Leute mit denen ich gut auskomme aus dem Forum und E-Mail Kontakt pflege und wir uns so gegenseitig aufbauen u.s.w. sind im dem Sinne eigentlich doch Freunde.
Wir helfen uns bei Fragen rund ums laufen und treffen uns zu verschiedenen Wettkämpfen und ich freue mich heute schon auf das nächste Mal.Das finde ich auf jeden Fall besser als wenn man immer unter Druck stehen würde das der mir jetzt geholfen hat jetzt muß man auch was für ihn tun u.s.w. So wie beschrieben im Forum mit den Leuten wo ich mich auch treffe und das alles locker abläuft ist eine schöne Sache die man mit einer Freundschaft im weitesten Sinne schon vergleichen kann.
Die Freundschaft die bei einer sogenannten echten Freundschaft(Was immer das auch sein soll) erwartet wird kann man z.B in meinem Fall neben Familie und Arbeit und dem zeitaufwendigem HobbIe laufen ja gar nicht mehr führen.
Sorry an alle , wurde etwas länger :hihi:
Gruß Achim
Kinder an die Macht... :nick:

Verfasst: 21.03.2009, 19:18
von xe3tec
also richtig richtige freunde hab ich 3, wobei alle 3 min. 500km von mir weg wohnen lol
allerdings kenn ich den einen, ma best friend, schon seit 17jahren